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# EINFÜHRUNG

Ich mag Geschichten – deshalb mag ich die Bibel. Die biblischen Autoren waren die besten Geschichtenerzähler der Welt. Aber sie haben nicht nur toll erzählt, sondern auch in besonderer Weise zugehört und weitergedacht. Und das hat Folgen.

Eine jüdische Schriftauslegung spricht vom weißen und vom schwarzen Feuer. Das schwarze Feuer besteht aus den Buchstaben, dem geschriebenen Text. Er steht fest, bestätigt, provoziert, wirft Fragen auf und erklärt.

Das weiße Feuer dagegen ist das, was zwischen den Zeilen passiert. Das, was der Text nicht erzählt. Das, was im Kopf des Lesers oder Zuhörers passiert. Ich versuche, die Bibel mit Offenheit für das weiße Feuer zu lesen. Ohne mir die Texte zurechtzulegen und unbequeme und unpassende Stellen glattzubügeln. Aber auch ohne meinen Verstand und persönlichen Hintergrund vorher abzulegen. Denn wenn Gott so ist, wie er in der Bibel beschrieben wird, dann hat er kein Problem mit meinen unbequemen Fragen und Zweifeln. Dann freut er sich darüber, wenn ich mich ehrlich mit ihm auseinandersetze.

Und dabei kann man Gott erfahren. Deswegen müssen biblische Geschichten, Begegnungen zwischen Gott und Mensch, weitererzählt werden. Immer und immer wieder. Und jeder Mensch erzählt die Geschichten aus seiner Perspektive. Mit einem eigenen Schwerpunkt. Das ist in diesem Buch ganz genauso.

Diese Andachten sind ein Teil von mir. Entstanden innerhalb der letzten vier Jahre im Rahmen meiner Rundfunkandachten für die Sendung „Kirche in 1Live“ im WDR. Während der Überarbeitung der Texte für dieses Buch habe ich gemerkt: O Mann, du bist ein ganz schöner Zweifler! Das ist ja frustrierend. Habe ich überhaupt etwas zu sagen?

Aber dann habe ich mich an Thomas erinnert. Einen Jünger von Jesus, einen Zweifler. Der hat Jesus nicht geglaubt, dass er von den Toten auferstanden ist. Und Jesus hat ihm nicht gesagt: „Du musst mir aber glauben!“ Nein, Thomas durfte Jesus so nah kommen wie sonst niemand. Er durfte die Wunden vom Kreuz nicht nur sehen, sondern berühren.

Erst dann hat er geglaubt.

Das hat mich beruhigt. Gott nimmt Zweifler ernst. Und so lange ich die Wunden von Jesus nicht persönlich sehen kann, so lange darf ich zweifeln, fragen und trotzdem glauben.

Ihr werdet (hoffentlich) Texte finden, die euch gefallen, und ebenso Texte, über die ihr euch (hoffentlich) ärgert. Dieses Buch soll in erster Linie als Inspirationsquelle oder als unterhaltsame Lektüre zwischendurch dienen. Es soll aber auch zur persönlichen Auseinandersetzung mit Gott und der Welt anregen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Eine Bitte habe ich: Schreibt mir euer Lob und eure Kritik an info@danielschneider.org. Was habt ihr mit Gott erlebt? Ich mag Geschichten – aus der Bibel und aus dem Leben.

Daniel Schneider, im Herbst 2014

Ich glaub an dich. Gott

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