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HERZENSFLÜCHTLING

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Ich war zu einem Flüchtling geworden. Zu einem Herzensflüchtling. Ich war auf der Flucht. Vor mir selbst. Vor Entscheidungen. Vor Ruhe. Vertrieben hatte mich die Angst. Die Angst, etwas Falsches zu tun. Oder etwas Wichtiges nicht zu tun. Ich hatte mich zwischen den Bildern über mich selbst und den Bildern, die andere von mir hatten, verloren. Und deshalb war mein Denken, Fühlen, Handeln, Wollen ein pures Chaos geworden.

Ich habe Menschen kennengelernt, denen es genauso geht. Auch sie sind Herzensflüchtlinge. Sie sind vertrieben aus ihrer Herzheimat. Wo gehöre ich hin? Wo ist mein Platz in dieser Welt? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wie finde ich das Gefühl der Geborgenheit? Warum bin ich innerlich getrieben? Warum komme ich nie an? Habe ich mich richtig entschieden? Warum weiß ich, was zu tun ist, bringe es aber doch nicht fertig? – All diese Fragen bewegen sie.

Das Gefühl, etwas Entscheidendes im Leben zu verpassen, bestimmt sie. Sie sind nie an dem Ort, an dem sie eigentlich sein wollen. Sie tun Dinge, die sie eigentlich nicht wollen. Oder zweifeln an den Dingen, die sie tun. Auch sie sind Vertriebene der Angst. Der Angst, auf dem falschen Weg zu sein oder eine wichtige Sache im Leben zu verpassen.

Sie haben sich selbst verloren. Ihre Identität. Sie wissen nicht, wer sie sind. Sie sind entwurzelt. Das Leben funktioniert, aber die inneren Selbstzweifel hören nicht auf, sie zu treiben. Ein innerlicher Rückzugsort fehlt. Und die Worte, diesen Ort zu beschreiben.

Vielleicht bist du einer von uns? Ein Herzensflüchtling? Vielleicht passt die Aussage der Schwester im Kloster auch zu dir: »Du bist nicht in dir zu Hause!«? Vielleicht hast auch du deine Herzheimat verloren?

Ich habe mich auf die Reise gemacht. Und: Ich möchte dich einladen, mit mir zu reisen. Es ist keine Fernreise. Sondern es ist eine Reise, die zu dir selbst führt. Zu deiner inneren Heimat. Dort, wo Geborgenheit, Vertrautheit, Sicherheit sind. Komm mit, wenn du die Sehnsucht kennst, ganz bei dir zu Hause sein zu wollen.

Wie sagt meine Mutter immer, wenn ich wieder einmal zu Hause bin?

»Willkommen daheim!«

Diese Sehnsucht treibt mich an. Das ist das Ziel meiner Reise. Das Wissen und die Übung, ganz zu Hause bei mir selbst zu sein. Mich selbst zu kennen. Zu wissen, was ich tue und warum ich es tue. Zu fühlen, ehrlich und ohne Einschränkung. Die Seele atmen zu lassen. Und meine innere Heimat zu kennen.

Herzheimat

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