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EINLEITUNG

Ich traf sie auf einer Konferenz in Indonesien. Sie zog mich irgendwann auf einen dieser billigen Kunstledersessel, schaute mich an und meinte: »Du solltest ein Buch schreiben!«

»Definitiv nicht. Ich stecke gerade in einem riesen Gefühlschaos. Nenne es Krise!«

Und doch begann ich schon fünf Monate später zu schreiben. Weil ich Entdeckungen machte, dass mir das Herz davon voll wurde. Es sind Erfahrungen, die viele vor mir bereits gemacht haben. Mystikerinnen, Glaubende, Dichterinnen, Pioniere, Missionarinnen, Gründer, Zweiflerinnen und Normalos.

Ich schreibe über Heimat – und ich bin nicht die Einzige. Je unübersichtlicher die Welt wird, desto mehr sucht der Mensch wohl nach Vertrautem. Und deshalb haben Lederhosen, die Nationalhymne und Lokalhelden Hochkonjunktur. Dabei geht es um mehr. Es geht um Geborgenheit. Rhythmus. Sicherheit. Vertrautes. Das sind Dinge, die wir nur in uns tragen können und die nicht in Äußerlichkeiten zu finden sind. Es geht um den inneren Kern der Dinge, es geht um die Seele. Um Nachfolge. Und Jüngerschaft. Ich greife zurück auf die Großen: Teresa von Ávila, Johannes vom Kreuz, Dallas Willard, Augustinus, Reinhard Deichgräber, Richard Rohr, Ignatius von Loyola und die Frau des Tankstellenbesitzers in meinem Ort.

Ich erzähle über mich. Und doch geht es nicht um mich. Ich bin nur ein Beispiel für eine, die die Heimat verloren hatte. Es gibt viele von uns. Ich nenne uns Herzensflüchtlinge. Weil wir alle die großen Fragen in uns tragen: Wo gehöre ich hin? Wer bin ich? Und weil wir alle auf der Reise sind. Eigentlich ist dieses Buch eine Beobachtung. Ich konnte zuschauen, wie Gott in und an mir arbeitete und das immer noch tut. Und das habe ich aufgeschrieben.

Dieses Buch ist in drei Teile aufgeteilt.

Im ersten beschreibe ich die große Geschichte der Heimatsuche. Denn so wie mir geht es vielen. Schon lange und vielleicht sogar schon immer. Gott ist mittendrin. In unserer Suche. Mehr noch: Er nimmt unser Suchen »auf sein Herz« (5. Mose 2, 7).

Im zweiten Teil lade ich dich ein, Heimatkunde zu betreiben und Gott dabei zuzusehen, wie er an deinem Herzen arbeitet. Ganz konkret frage ich danach, wie wir zu Hause sein können. Im Alltag. In der Gegenwart. In Beziehungen und in unserem Körper. Ich trage Erfahrungen und Entdeckungen zusammen, die helfen, die eigene »Herzheimat« besser kennenzulernen.

Im dritten Teil teile ich meine Sehnsucht nach Heimatorten mit dir und lade dich zum Herz-Pilgern ein. Kennst du das Gefühl des Aufbruchs? Weißt du, wie sich ein Neuanfang anfühlt? Bist du bereit loszugehen? Ich mache dir Mut, auf andere zuzugehen, ihnen zuzuhören und fragend durchs Leben zu gehen. Außerdem überlege ich: Wie kann Kirche ein geistliches Zuhause sein? Es entsteht eine Art »Dach für die Seele«, wenn wir mit anderen Heimatsuchenden auf dem Weg hin zu Gott sind.

Nach jedem Kapitel lade ich dich zum Innehalten im Heimathafen ein. Vielleicht gibt es Dinge, die du in einem Tagebuch notieren möchtest. Vielleicht spricht dich etwas an. Vielleicht leitet dich eine Frage zu einem weiterführenden Gedanken. Ich mache dir Mut, das aufzuschreiben. Durch einen Stift werden Gedanken handfest und damit greifbar.

Für die Entstehung dieses Buches danke ich meinem Weggefährten, Ehemann und Abenteuerfreund Hannes. Fürs Rückenfreihalten, Mitdenken, Ermutigen, Mitfreuen. Dieses Buch widme ich dir und unseren gemeinsamen Kindern: Ihr lehrt mich, anzukommen!

Danke an Silke Gabrisch, deren Anstoß und Beharrlichkeit, Korrigieren und Ermutigen zum Schreiben des Buches geführt haben. Ein großartiger Dank an Dr. Nina Kühn-Popp und Michael Wolf, zwei Freunde, die mit Genauigkeit und vielen motivierenden Gedanken mitgedacht und mitgelesen haben! Annika Walther, meine Timotheus-Mentorin, hat die wundervolle Herzlandschaft in Kapitel drei erstellt. Danke!

Lange habe ich mir überlegt, welche Anrede-Form für dieses Buch angemessen ist. Schlussendlich habe ich mich für das »Du« entschieden. Es erschien mir persönlicher, näher und freundschaftlicher. Ich hoffe sehr, dass ich dem Lesenden damit nicht zu nahe trete und gleichzeitig eine persönliche Ebene schaffe.

Ich lade dich zu einer Entdeckungsreise ein. Bleib neugierig! Stell Fragen! Und sieh Gott beim Arbeiten zu!

Daniela Mailänder im Februar 2018

Herzheimat

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