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AKBAY Gökhan lag mit zwei blonden Schönheiten auf seiner Yacht. Die Sonne knallte auf die fast nackten Körper. Von Land hörte man den Muezzin vom Minarett der Sultan-Ahmed-Moschee in Istanbul rufen. Es roch nach Sonnencreme und Champagner. Die Yacht lag, leicht schaukelnd, nahe der Bosporusbrücke. Beide neben Akbay liegenden Handys klingelten fast zeitgleich.

»Bu yanlış gitti budur…« = : „Es ist was schiefgegangen …“

Der Himmelsherrscher, also Gökhan, so die Deutung seines Familiennamens, sprang hoch, rutschte auf einer Tube Sonnencreme aus, fluchte lautstark und beschimpfte die Blondinen, die nichts dafür konnten. Er trat erst der einen, dann der anderen mit voller Wucht in die Seite. Nierenschäden programmiert. Sie nahmen es, die Schmerzen unterdrückend, mit stoischer Ruhe hin. Schließlich wurden sie gut bezahlt.

Schon klingelte das andere iPhone.

»Gökhan!«, brüllte er in das Handy, das nichts dafür konnte, dass er ausgerutscht war.

»Scheiße, Scheiße, Scheiße! Wie oft soll ich euch noch sagen, dass der einfach zu jung ist, um den Markt richtig zu kontrollieren!«

»Ja aber …«

»Idiot! Nichts mit „aber“. Schafft die Küche weg. Aber schnell!«

»Ist schon geschehen.«

»Çok güzel, prima!«

Und ins goldene iPhone:

»Ich habe verstanden. Ein Grund zum Feiern. Ja. Aber: Alla kahretmesin! Ihr habt es wieder so dilettantisch gemacht wie letzte Woche in Amsterdam! Das ist Scheiße, bok, bok, bok!«

Danach legte sich Akbay, was im Türkischen soviel wie „ein ehrlicher Reicher“ heißt, wieder zwischen die beiden Schönen. Er griff ihnen dahin, wo eigentlich ein Teil der Bikinis seinen Dienst versehen sollte um die letzte Nacktheit zu verbergen und freute sich, dass sie so ordentlich rasiert waren. Das mochte er. Dass er sie gerade Sekunden vorher halb totgetreten hatte, interessierte ihn wenig. Er wollte sich jetzt sofort und auf der Stelle von ihnen einen blasen lassen.

Özensiz olmak!!

Später hatte er noch ein Treffen mit Tjark Nazil. Gökhan wollte die Lieferquoten erhöht wissen. Der Afghane war schließlich einer der wichtigsten Großhändler von Opium, so wie Afghanistan der weltweit größte Anbauer von Schlafmohn ist. Der Basis für viele gute Produkte. Auf gut 300.000 Hektar wachsen zwischen Taliban und Maschinenpistolen, UN-Einsätzen und Drogendealern die wundervollen Pflanzen mit vierzig Alkaloiden wie Morphin, Codein, Papaverin, Noscapin, Thebain und Narcein.

Für Details interessierte sich Gökhan nicht. Er wollte nur reich sein. Der Absatz boomte. Speziell in Deutschland waren die Süchtigen heiß auf seine Ware. Bayern war inzwischen sein Hauptabsatzmarkt. Da setzte er jährlich mehr als 600 Millionen um. Reingewinn für ihn: 180 Millionen Euro.

Akbay Gökhan fühlte sich großartig. Und die Schlampen hatten sich zu fügen. Er beschenkte sie fürstlich. Dafür konnten sie schon mal ein paar Tritte aushalten. Und auch sonst musste er seinen Laden in Ordnung halten. Skrupel kannte der ‚ehrliche Reiche‘, Akbay, nicht.

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