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Vorwort: Warum dieses Buch?

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Eine wahre Geschichte, erzählt von einer Klientin, die beim Autor Hilfe gesucht hat, um Kontakt zu ihrer ehemaligen Geliebten in Kaliba herzustellen, einem Land, das sie selber fluchtartig verlassen musste, um ihr Leben zu retten. Dabei hinterließ sie ihre hilflose Geliebte, die von ihrer Familie von ihrer Homosexualität geheilt werde „musste“.


Dieser Roman setzt sich mit Homosexualität in Afrika auseinander, gegen die sich die Mehrheit der Bevölkerung wehrt, und die sie als Teufelszeug und sexuelle Perversität der Weißen betrachtet. Des Weiteren werden die Unterschiede zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Feminismus und die Unterschiedlichkeit der Rolle der Frau in beiden Gesellschaften beleuchtet: In Afrika besitzen Frauen Macht und Einfluss, so ist zum Beispiel in Kamerun fast der gesamte Kleinhandel, sowie die Lebensmittelherstellung und der -vertrieb in Hand der Frauen. Auch besitzen Frauen in Kamerun durch ihren Genossenschaftsverbund eine starke finanzielle Macht, sie vergeben mehr Kredite an Männer als die Banken. Dadurch können sie Druck auf gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entscheidungen ausüben, ohne wie die Europäerinnen einen Geschlechterkampf anzuzetteln. Stattdessen sehen sie im Mann keinen Gegner, sondern einen Partner, mit komplementären Eigenschaften und Fähigkeiten.

Interessant ist es auch, in diesem Buch etwas über die Unterschiede zwischen den Vorstellungen von Liebe zu erfahren: In Afrika ist die Liebe etwas Partnerschaftliches und Pragmatisches, während sie in Europa von der Romantik geprägt ist. In Afrika liebt man den Partner nicht nur, weil man Liebesgefühle für ihn hat, sondern mehr dafür, wie nützlich er einem sein kann. Zum Beispiel ist es für eine Frau wichtiger, dass ihr Partner ein guter Vater ist, oder dass er die Familie schützen kann, als wie sehr er sie liebt.

„Ich ging nach Kamerun, um zu arbeiten und zu helfen und mich von meinem Freund in Deutschland, der eine Affäre mit einer Frau aus seinem Fitnessstudio hatte, zu distanzieren. Dort in Kamerun verliebte ich mich unerwartet in eine schwarze Frau. Was mich sehr erstaunte, denn ich hatte bis dahin niemals auch nur im Traum daran gedacht, eine Frau erotisch zu küssen, geschweige denn mit ihr zu schlafen. Keine Frau hatte in mir je ein sexuelles Bedürfnis geweckt. Bis ich Tsumo kennenlernte.

Wir begannen eine sehr intensive, geheime, sexuelle Liebesbeziehung. Obwohl es uns bewusst war, dass die Menschen dieses Landes eine lesbische Beziehung niemals dulden würden, vergaßen bzw. unterschätzten wir im Rausch unserer Liebe und unserer besonderen sexuellen Fantasien die Konsequenzen für diejenigen, die eine solche verbotene Liebe ausleben.

Aus der leidenschaftlichen, lustvollen Liebe wurde sehr bald ein Inferno in ungeahnten Dimensionen.“

TSUMO - weinen ohne Tränen

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