Читать книгу Alles, was Sie wissen sollten, Ihnen aber nie jemand erzählt hat - David Icke, David Icke - Страница 10

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Auf dem Weg ins „Jetzt“

„Ihre Annahmen sind Ihre Fenster zur Welt. Putzen Sie sie ab und zu, andernfalls kommt das Licht nicht hinein.“

Isaac Asimov

Bald ist es 30 Jahre her, dass ich zum ersten Mal als verrücktester Mann Großbritanniens bezeichnet worden bin. Die Zeitungen ergötzten sich an meinem vermeintlichen Wahn, und für Komiker war ich ein gefundenes Fressen. Die bloße Erwähnung meines Namens genügte, um Heiterkeit auszulösen – ohne dass man noch einen Witz hätte erzählen müssen. Ich war der Witz.

Doch letztlich stellte sich heraus, dass von jeher die anderen die Lachnummern waren.

Die Menschen verstanden nicht (und auch mir war es zu jener Zeit nicht bewusst), dass hinter der vermeintlichen Geisteskrankheit, die sie bei mir zu erkennen glaubten, ein Gewahrsein stand, das sich aus dem kollektiven Wahn zu lösen im Begriff war. Aus dem Wahn, den wir als „Normalität“ bezeichnen. Aus dem Wahn, der sich als geistige Gesundheit ausgibt … aus jenem komatösen Schlaf, bei dem der Schlafende meint, er sei hellwach. Niemand ist tiefgehender versklavt als diejenigen, die sich fälschlich für frei halten; und die verrücktesten Leute sind jene, die sich irrigerweise als vernünftig und normal betrachten. Heute, da sich wahrhaft intelligente Personen aus buchstäblich allen Teilen der Welt mit meiner Arbeit auseinandersetzen, lässt sich eines mit Sicherheit sagen: Die Gerüchte über meine geistige Verwirrtheit waren maßlos übertrieben. Wenn jemand in seinem Gegenüber Irrsinn zu erkennen meint, spricht das Bände darüber, was er selbst für normal und gesund hält. Seine Auffassung vom geistig Gesunden entspricht genau dem, was die Gesellschaft kollektiv zum Gesunden und Normalen erklärt hat. Doch wer verbirgt sich hinter der kollektiven Gesellschaft anderes als diejenigen, die die öffentliche Meinung steuern, beeinflussen und überwachen, um sie schließlich zur Norm erheben zu können?

Das Urteil darüber, was als geistig gesund oder krank gilt, entspringt der Wahrnehmung – und korreliert nicht notwendigerweise mit der Realität. Die Geschichte der Menschheit ist voller Persönlichkeiten, die man ursprünglich für verrückt und gefährlich hielt, später aber – in vielen Fällen erst lange nach ihrem Ableben – verehrte und ihnen zugestand, sie seien „ihrer Zeit voraus“ gewesen. Zudem sind die Auffassungen davon, was geistig gesund oder krank ist, nicht in Stein gemeißelt; sie wandeln sich in dem Maße, wie sich das Wissen weiterentwickelt. Sagen Sie etwa einem Höhlenmenschen, dass es möglich ist, zum Mond zu fliegen, und er wird Sie für verrückt halten. Dasselbe passiert, wenn Sie heute jemandem weismachen wollen, das sei nicht möglich. Die kognitive Dissonanz, mit der die sogenannte „Vergangenheit“ und die „Gegenwart“ wahrgenommen werden, ist ein außerordentlicher menschlicher Charakterzug, der sich höchst lähmend auswirkt. Allzu leichtfertig verurteilen und verspotten viele Menschen unsere Vorfahren, weil sie die Visionäre ihrer Zeit verhöhnten oder sogar umbrachten – Persönlichkeiten, die schon damals zu erkennen vermochten, was heute als augenfällig gilt. Doch dass sie im Grunde in gleicher Weise auf Mitmenschen reagieren, die ein anderes Weltbild als sie selbst vertreten und sich im Widerspruch zu den Normen befinden, die ihren Realitätssinn geformt und verfestigt haben, können sie sich nicht eingestehen.

Ein Verstand, der ernsthaft nach tieferen Einsichten strebt, stützt sich auf die unverrückbare Erkenntnis, dass er nicht alles weiß. Solche Menschen besitzen die Demut und Weisheit zu erkennen, dass das Wissen der Menschheit nur einen unfassbar winzigen Bruchteil dessen umfasst, was es insgesamt zu wissen gibt. Aus diesem Grund ist ihr Geist stets für alle Möglichkeiten offen. Damit meine ich nicht nur solche Möglichkeiten, bei denen die tief verwurzelten religiösen, kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftsbezogenen Überzeugungen unangetastet bleiben: Ich spreche in der Tat von der Gesamtheit aller Möglichkeiten – ohne irgendeine Ausnahme. Die Vorstellung, sämtliche Optionen in Betracht zu ziehen – statt nur die mit dem eigenen Glaubenssystem zu vereinbarenden Möglichkeiten –, hat auf den Großteil der Menschheit etwa dieselbe Wirkung wie Knoblauch auf Vampire. Starre Überzeugungen werden fortwährend wiederaufbereitet und durch bloße Wiederholung, die unhinterfragt bleibt, scheinbar bestätigt.

Als die Zeitungen damals damit beschäftigt waren, alle Welt über meine Geisteskrankheit in Kenntnis zu setzen, heilte mein Geist ironischerweise. Permanent in rekordverdächtigem Ausmaß verhöhnt und beschimpft, führte mich mein Weg in den 1990er-Jahren ins Licht der Freiheit – und zwar der wahren Freiheit: Dorthin nämlich, wo ich das Undenkbare denken und das Unsagbare sagen konnte, ohne mich einen Deut darum zu scheren, wie die Leute darauf reagieren würden. Wie viele Menschen machen sich selbst dieses unschätzbare Geschenk? Dabei ist es jederzeit verfügbar, wann immer man sich dafür entscheidet. Wenn ich es tun konnte, ist es auch jedem anderen Menschen möglich. Der chinesische Philosoph Laotse sagte: „Sorge dich um den Beifall der Leute, und du wirst ihr Gefangener sein.“

Ich wurde am 29. April 1952 in der englischen Stadt Leicester geboren und wuchs in einer sozial schwachen Umgebung auf – in einer Welt, die sich von der heutigen beträchtlich unterschied. Es gab weder Internet noch Heimcomputer, keine Smartphones und keine Tablets. Bis ich drei war, lief im Fernsehen nur ein einziger Sender. Ohnehin konnten wir uns erst Jahre später ein Fernsehgerät leisten. Nicht, dass wir wirklich eins gebraucht hätten. Obwohl wir praktisch nie Geld hatten, fühlte ich mich nicht unterprivilegiert. Man vergnügte sich auf seine eigene Weise und folgte seinen Interessen. Die Letztgenannten wurden nicht über einen TV-Bildschirm oder die neueste App ins Haus geliefert. Das Leben war damals einfacher gestaltet, und man hatte mehr Zeit zum Nachdenken oder Tagträumen (mein Standardzustand in jener Zeit).

Rückblickend erkenne ich in meinem Leben Muster, die mir seit meiner Kindheit den Weg durch den Irrgarten des Lebens wiesen. Damals freilich nahm ich sie als zusammenhanglose Ereignisse, Erfolge und Misserfolge wahr; doch heute sehe ich die Dinge in einem völlig anderen Licht. Fußball war (neben Dampfloks) meine große Leidenschaft als Kind, und ich setzte alles daran, ein Profifußballer zu werden. Dank einer Reihe von Fügungen und „glücklichen Umständen“ konnte ich diesen Weg eine Zeit lang verfolgen, und alles lief zunächst prima – bis eine rheumatische Arthritis meiner Karriere im Alter von 21 Jahren ein Ende setzte. Diagnostiziert wurde sie bereits, als ich 15 Jahre alt war und gerade einmal sechs Monate für Coventry City im Tor gestanden hatte. In der Folgezeit wurde die Krankheit immer schlimmer und zog zusehends meine Gelenke in Mitleidenschaft. Jahrelang spielte ich unter Schmerzen weiter, bis es einfach nicht mehr ging.

Mein zweites Hauptinteresse hatte stets dem Journalismus gegolten, sodass ich diesen Pfad als Nächstes beschritt. Mein Ziel war, in der Sportredaktion der BBC als TV-Moderator zu arbeiten – obwohl man mir gesagt hatte, dass dies unter den gegebenen Umständen ein praktisch aussichtsloses Unterfangen sei (etwas, was ich von vielen Leuten auch in Bezug auf meine anvisierte Fußballkarriere gehört hatte). Mit 15 verließ ich die Schule, um mich dem Fußballverein von Coventry anzuschließen. Ich besaß keinen Bildungs-, geschweige denn einen Universitätsabschluss. Aus diesem Grund würde es, wie es hieß, für mich sehr schwierig werden, im Journalismusgewerbe Fuß zu fassen. Doch wie schon bei meiner Fußballkarriere bahnten mir Fügungen und etwas „Glück“ den Weg zu Zeitungen, Radiostationen, regionalen Fernsehsendern und schließlich zur nationalen Sendeanstalt BBC, wo ich die Sportnachrichten präsentierte. Noch deutlicher wiederholte sich das Muster, als ich mich den britischen Grünen anschloss und eine Ortsgruppe auf der Isle of Wight gründete – jener der Südküste Englands vorgelagerten Insel, auf der ich lebe. Innerhalb von Wochen wurde ich im Ergebnis einer weiteren Verknüpfung von Zufällen und unerfindlichen Ereignissen zum nationalen „Sprecher“ der Grünen gewählt. Das bedeutete, dass ich gegenüber den Medien die Sichtweise der Partei zu vertreten hatte. An diesem Punkt meines Lebens konnte ich nicht länger leugnen, dass gewisse Muster am Wirken waren, die jedes Mal, wenn ich mir ein Ziel setzte, Türen in genau der erforderlichen Weise öffneten oder schlossen, dass ich es erreichen konnte. Was ging da vor sich? Ich hatte keine Ahnung (Abb. 1).


Abb. 1: Mein Leben schien eine Ansammlung zufälliger Ereignisse zu sein – bis es kaum noch möglich war, das sich wiederholende Muster zu leugnen.

Gegen Ende der 1980er-Jahre hatte ich von der Welt des Fernsehens, die ich als stumpfsinnig und äußerst selbstgefällig empfand, die Nase voll. Dankenswerterweise ging dieser Lebensabschnitt in dem Moment zu Ende, als sich in meinem Leben dramatische Veränderungen anbahnten. Ab dem Jahreswechsel 1988 / 1989 hatte ich merkwürdige Erlebnisse der Art, dass jedes Mal, wenn ich mich allein in einem Raum befand, noch jemand oder etwas anderes da zu sein schien. Man spricht in solchen Fällen wohl von einer Präsenz. Die Empfindung wurde im Laufe des Jahres immer deutlicher und die Präsenz zunehmend greifbarer, bis ich mich ihr schließlich stellen musste. Anfang 1990, als ich noch für die BBC tätig war, saß ich eines Tages in einem Londoner Hotelzimmer auf meinem Bett. Die Präsenz war so plastisch, dass ich sagte: „Wenn da jemand ist, sei doch so nett und nimm Kontakt mit mir auf. Du gehst mir nämlich mächtig auf den Wecker.“

Einige Tage später befand ich mich mit meinem damals kleinen Sohn Gareth in einem Zeitungsladen auf der Isle of Wight, als ich plötzlich außerstande war, meine Füße zu bewegen. Es war, als würden sie von Magneten am Boden gehalten. Während ich noch versuchte, mir einen Reim auf das Geschehen zu machen, erklang in meinem Geist eine Stimme – oder richtiger: eine sehr starke Gedankenform –, die sagte: „Wirf einen Blick auf die Bücher am anderen Ende des Ladens.“ Meine Füße „tauten wieder auf“, und ich begab mich – noch immer recht verwirrt – zu dem kleinen Buchständer, auf dem ich bis dahin nur Liebesromane wahrgenommen hatte. Die standen zwar nach wie vor dort, doch mittendrin erregte ein Buch meine Aufmerksamkeit, das optisch völlig aus dem Rahmen fiel. Es trug den Titel „Mind to Mind“ und war von Betty Shine verfasst worden, einem professionellen, hellsichtigen Medium (Abb. 2).


Abb. 2: Betty Shine.

Kaum hatte ich das Wörtchen „hellsichtig“ gelesen, fragte ich mich, ob mir die Autorin vielleicht erklären konnte, was es mit der von mir wahrgenommenen Präsenz auf sich hatte. Binnen 24 Stunden hatte ich das Buch gelesen, Betty kontaktiert und mit ihr einen Termin vereinbart. Von dem Vorgefallenen sagte ich ihr nichts; stattdessen gab ich vor, ich wolle herausfinden, ob ihre Technik des Handauflegens (eine Art des Energieaustauschs) gegen meine Arthritis helfen könne. In Wahrheit war diese Frage für mich zweitrangig. Würde sie irgendetwas an mir bemerken, das mit all dem in Zusammenhang stand, was mir seit einem Jahr widerfuhr?

Insgesamt suchte ich Betty viermal auf; die letzten beiden Visiten sollten mein Leben für immer verändern. Beim dritten Besuch legte ich mich auf eine medizinische Liege, und Betty behandelte gerade mein linkes Knie, als ich auf meinem Gesicht etwas wahrnahm, das sich wie ein Spinnennetz anfühlte. Ich erinnerte mich daran, dass Betty in ihrem Buch dasselbe Gefühl beschrieben hatte, das sich immer dann einstellte, wenn sich andere Realitätsdimensionen anschickten, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Auf einer bestimmten Ebene tragen mediale bzw. realitätsübergreifende Verbindungen elektromagnetischen Charakter. Die „Spinnenwebe“ auf meinem Gesicht bestand aus elektromagnetischer Energie jener Art, die uns in manchen Situationen die Haare zu Berge stehen lässt – etwa in einem Spukhaus oder inmitten einer erregten Menschenmenge. Ich sagte Betty nichts von meiner Wahrnehmung, doch einige Sekunden später warf sie ihren Kopf zurück und rief: „Wow! Das ist kraftvoll. Ich werde meine Augen dafür schließen müssen.“ Dann sagte sie, in ihrem Geist sehe sie eine Gestalt, die darum bittet, mit mir in Kontakt zu treten. „Die“ seien sich bewusst, sagte Betty, dass ich wünschte, sie würden mich kontaktieren; doch die Zeit sei noch nicht reif. Dabei wusste Betty noch immer nichts von dem, was sich in dem Londoner Hotelzimmer zugetragen hatte. Nun begann sie die Worte wiederzugeben, die in ihrem Geist erschienen:

 Er ist ein Heiler, der hier ist, um die Welt zu heilen, und er wird weltberühmt werden.

 Spirituell gesehen ist er noch ein Kind, doch er wird zu spirituellem Reichtum gelangen.

 Manchmal wird er Dinge sagen und sich fragen, woher die Worte kamen. Es werden unsere Worte sein.

 Ihm wird Wissen eingegeben werden, und manchmal wird er zu Wissen hingeführt werden.

 Schon als Jugendlicher wurde er wegen seines Mutes ausgewählt. Er ist geprüft worden und hat alle Prüfungen bestanden.

 Er wurde zum Fußballspielen geführt, um Disziplin zu lernen. Doch als er genug gelernt hatte, wurde es für ihn Zeit, weiterzugehen. Auch musste er lernen, mit Enttäuschungen umzugehen; er musste all die damit verbundenen Gefühle durchleben und lernen, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Der spirituelle Weg ist steinig und für niemanden leicht.

 Er wird immer haben, was er braucht [das hätte auch „will“ heißen können], aber nicht mehr als das.

 Er wird auf enormen Widerstand stoßen, doch wir werden immer da sein, um ihn zu beschützen.

Als ich Betty eine Woche später zum letzten Mal aufsuchte, wurden mir in derselben Weise weitere Botschaften übermittelt:

 Ein Mensch allein kann die Welt nicht verändern; doch er kann die Botschaft überbringen, die die Welt verändern wird.

 Versuche nicht, alles alleine zu machen. Arbeite Hand in Hand mit anderen, sodass ihr euch gegenseitig aufhelfen könnt, wenn einer strauchelt.

 Er wird innerhalb von drei Jahren fünf Bücher schreiben. [Genau so kam es.]

 Politik ist nichts für ihn. Er ist zu spirituell. Politik ist unspirituell und würde ihn sehr unglücklich machen. [So war es.]

 Er wird aus der Politik aussteigen. Dafür braucht er gar nichts zu tun. Es wird allmählich geschehen, im Laufe eines Jahres. [So geschah es auch.]

 Es wird eine andere Art von Flugmaschine geben, die sich stark von den heutigen Flugzeugen unterscheidet.

 Zeit wird keine Bedeutung haben. Wo man sein will, wird man sein.

Ein anderes Medium, dem ich kurz nach meinem Treffen mit Betty Shine begegnete, sagte mir ganz ähnliche Dinge, unter anderem Folgendes:

Es ist nicht nötig, mühsam zu suchen. Der Pfad ist bereits vorgegeben. Du brauchst nur den Hinweisen zu folgen. […] Wir führen dich einen bereits festgelegten Weg entlang. Alles wurde bereits arrangiert, bevor du inkarniert bist.

Die Aussage, dass ich nur den Hinweisen zu folgen brauchte, traf tatsächlich zu. Eine weitere Kette von Zufällen führte mich im Jahr 1991 nach Peru. Gegen Ende meines unglaublichen Aufenthalts, der sich über knapp drei Wochen erstreckte und unzählige weitere Zufälle und Synchronizitäten beinhaltete, besuchte ich einen Ort in den Bergen, von dem aus man die antiken Ruinen von Sillustani überblicken konnte. In einer Höhe von knapp 4.000 Metern in den Anden, befindet sich die Grabstätte unweit der Stadt Puno am Ufer des Titicacasees. Etwa eine Stunde war ich, die atemberaubende Landschaft bewundernd, in den Ruinen umhergewandert, bevor ich mich in einem Kleinbustaxi zurück nach Puno aufmachte. Begleitet vom Fahrer und einem peruanischen Fremdenführer hatten wir erst ein kurzes Wegstück hinter uns gebracht, als ich – tagträumend wie immer – in Richtung eines Hügels zu meiner Rechten blickte. In diesem Augenblick hörte ich immer wieder die Worte „Komm zu mir, komm zu mir“ in meinem Geist. Ich bat den Fahrer anzuhalten und folgte der kraftvollen Eingebung, die besagte, ich solle den Hügel hinaufsteigen. Ich sei gleich zurück, sagte ich, doch angesichts dessen, was nun folgte, verging über eine Stunde bis zu meiner Rückkehr.

Inmitten einiger großer Steine, die bei meinem erneuten Besuch im Jahr 2012 nicht mehr dort waren, machte ich Halt. Wieder fühlten sich meine Füße an wie zuvor im Zeitschriftenladen – magnetisch am Boden festgesaugt –, nur war die Kraft diesmal viel stärker. Nachdem ich auf meinem Kopf ein bohrendes Gefühl registrierte, spürte ich, wie Energie vom Kopf aus meinen Körper durchströmte. Sie floss bis zu meinen Füßen hinab und von dort in den Boden. Ein weiterer Energiestrom nahm den umgekehrten Weg. Ohne es bewusst zu wollen, streckten sich nun meine Arme im 45-Grad-Winkel dem Himmel entgegen. Dann sagte eine „Stimme“ bzw. Gedankenform sehr deutlich in meinem Geist: „Es wird vorbei sein, wenn du den Regen spürst.“ Das klang ziemlich absurd, stand ich doch unter einem wolkenlosen peruanischen Himmel – in der glühend heißen Sonne. Die Energie, die meinen Körper durchströmte – meine Arme waren noch immer in die Höhe gerichtet –, wurde so stark, dass ich zu zittern anfing – so, als stünde ich unter dem Einfluss eines nicht endenden elektrischen Schlags (Abb. 3).


Abb. 3: Während meiner Rückkehr nach Sillustani im Jahr 2012.

Immer wieder schwand mein Bewusstsein; mehrmals wanderte mein Fokus nach „draußen“ und kehrte wieder zurück. In einem wachen Moment sah ich weit in der Ferne ein hellgraues Wölkchen über den Bergen, das sehr schnell dunkler wurde. Verdammt, dachte ich, da hinten regnet es.

Innerhalb einer absurd kurzen Zeitspanne hatte sich das Unwetter auf mich zubewegt. Einigermaßen fassungslos sah ich mit an, wie die Ebene, die vor mir lag, von Regenfluten überschwemmt wurde. Mein Körper schüttelte sich mittlerweile unter der Wirkung der mich durchströmenden Energie. Dann, mit einem Mal – zack! – trafen mich die Regentropfen, und im Nu war ich vollkommen durchnässt. Im selben Augenblick versiegte die Energie, und ich stand da – auf wackligen Beinen und mit heftig schmerzenden Schultern, nachdem ich meine Arme fast eine Stunde lang ausgestreckt über meinem Kopf gehalten hatte. Während es geschah, hatte ich nichts davon gemerkt, aber Junge – nun spürte ich es umso mehr. Ich hatte keine Ahnung, was gerade geschehen war, doch die Folgen sollten schon bald in aller Öffentlichkeit sichtbar werden.

Den Kopf voller Informationen und Konzepte, die seitdem in mein Bewusstsein geströmt waren – als wäre ein Damm gebrochen, der das gesamte Universum zurückgehalten hatte –, kehrte ich nach Großbritannien zurück. Für die Dauer von drei Monaten fror mein Gehirn praktisch ein, ähnlich wie ein Computer einfriert, wenn er zu viele Daten gleichzeitig verarbeiten soll. Noch immer im Gefriermodus befindlich, gab ich dann zur besten Sendezeit ein Fernsehinterview – während ich nach wie vor zu verstehen versuchte, was mit mir geschah. Dieser Auftritt hatte zur Folge, dass Hohn und Spott in einem Ausmaß über mich ausgegossen wurden, wie es kaum ein Mensch jemals erfahren haben dürfte. Sehr deutlich (und fortwährend) sah ich, dass diejenigen, die sich über andere Menschen lustig machten, stets die Dümmsten und Ignorantesten sind. Große Klappen und hohle Gehirne bilden offensichtlich immer ein Paar. Nirgendwo konnte ich hingehen, ohne dass jemand über mich lachte oder mich verspottete. Sämtliche Brücken zu meinem früheren Leben waren abgebrannt. Ich kann nicht behaupten, dass die Situation leicht war; doch würde mir jemand anbieten, die Zeit zurückzudrehen und mir all das zu ersparen, würde ich es ablehnen.

Von allen Seiten bekam ich zu hören, dass ich mein Leben selbst zerstört hätte; doch tief im Inneren wusste ich, dass all das letztlich zu etwas hinführen würde – wenn ich auch nicht den leisesten Schimmer hatte, was das sein könnte. Nach meinem Aufenthalt in Peru verbrachte ich drei Monate in einem verwirrten Dämmerzustand, wie jemand, der ohne Karte oder Kompass in einer absolut fremdartigen Welt ausgesetzt wird. Schließlich verflüchtigte sich der Gefrierzustand innerhalb weniger Tage. Ich war wieder „David“, gleichzeitig aber auch nicht. Wer mich kannte, erlebte äußerlich wieder den alten Vertrauten, der ich vor der „spaßigen Zeit“ war. Oberflächlich betrachtet mochte ich zwar wieder der Alte sein, doch hatte sich die Welt, die sich meiner Wahrnehmung bot, seit meiner Reise verändert. Mein Geist war geöffnet worden, und ich nahm die Wirklichkeit in einer gänzlich anderen Weise wahr. Vor Peru hatte ich einzelne Punkte wahrgenommen, jetzt aber sah ich komplette Bilder, in denen die Punkte zusammengeführt wurden.

Meiner Erfahrung nach treten die großartigsten Geschenke, die das Leben für uns bereithält, auf wundersame Weise in Gestalt unserer schlimmsten Albträume in Erscheinung. So verhielt es sich in meinem Fall mit dem allgegenwärtigen und nicht enden wollenden Spott, der mich schließlich aus einem Gefängnis befreite, in dem die meisten Menschen zeitlebens gefangen sind: die Angst davor, was andere Leute denken könnten. Für alles, was später folgen sollte, war diese Befreiung essenziell wichtig. Informationen wurden mir – und werden noch immer – auf eine Weise zugespielt, die jenseits der gewohnten Normen unserer Gesellschaft liegt. Insbesondere seit der Peru-Reise entwickelte sich mein Leben zu einem atemberaubenden, von Synchronizitäten durchzogenen Abenteuer, in dem mir Informationen durch Personen, Bücher, Dokumente sowie persönliche Erfahrungen übermittelt wurden. Es war, als würde mir eine unsichtbare Macht fortwährend Puzzleteile in die Hand spielen. Die bereits zitierte Botschaft, die ich 1990 erhalten hatte, bringt das Geschehen wunderbar auf den Punkt:

Es ist nicht nötig, mühsam zu suchen. Der Pfad ist bereits vorgegeben. Du brauchst nur den Hinweisen zu folgen. […] Wir führen dich einen bereits festgelegten Weg entlang. Alles wurde bereits arrangiert, bevor du inkarniert bist.

Weitere durch Betty Shine übermittelte Informationen entpuppten sich als exakt zutreffend: „Manchmal wird er Dinge sagen und sich fragen, woher die Worte kamen. Es werden unsere Worte sein. Ihm wird Wissen eingegeben werden, und manchmal wird er zu Wissen hingeführt werden.“ Genau das geschieht seit 1990, während ich immer tiefer in den Kaninchenbau der Menschheitskontrolle und -manipulation eindrang. Die einzelnen Informationen erreichten mich sogar in einer Abfolge, die es besonders einfach machte, die Zusammenhänge zu verstehen. In der Tat gab es Unmengen von Verknüpfungen, die es zwischen Themen zu ziehen galt, die bei oberflächlicher Betrachtung keinerlei Verbindung zueinander zu haben schienen – und die doch grundlegend miteinander verwoben sind.

In den ersten Jahren lag mein Augenmerk hauptsächlich auf dem Netzwerk weltweit agierender Familien, die das Weltgeschehen steuern und der Menschheit ihren Willen aufzwingen. In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre erreichten mich Informationen, die bezüglich des genannten Netzwerks auf eine zusätzliche, nichtmenschliche Dimension hindeuteten. Etwa seit der Jahrtausendwende lag mein Fokus auf dem illusionären Charakter der physischen Wirklichkeitsebene. Immer mehr Details über die Welt, „in“ der wir zu leben glauben – es aber gar nicht tun –, wurden mir zuteil. Bei jedem dieser Abschnitte wiederholte sich dasselbe Muster: Zunächst formierte sich das grundsätzliche Thema auf der Bildfläche; dann begannen aus allen Richtungen diesbezügliche Informationen auf mich einzuströmen – stets so, als hätte jemand einen Schalter betätigt. Wann immer eine neue Phase eingeläutet wurde, liefen die Recherchen zu früheren Schwerpunkten parallel weiter, sodass es galt, gewaltige Mengen an Informationen – die ein breites Spektrum sowohl uralter als auch moderner Themen abdeckten – zu verarbeiten und miteinander in Beziehung zu setzen. Über Jahre hinweg verließ ich allabendlich mit schmerzendem Hirn mein kleines Büro und bat um Gnade; doch je älter und geübter ich wurde, desto leichter fiel es, die Informationen zu verarbeiten.

Ich hoffe, ich diene den Menschen als lebendiger Beweis dafür, dass man niemanden aufhalten kann – ganz gleich, wie viel Schmutz über einem ausgeschüttet wird –, der sich nicht selbst aufhält. Die Macht über Ihr Leben liegt in Ihren Händen; Sie müssen sie sich einfach von denjenigen zurückholen, von denen Sie glauben, dass sie diese Macht besäßen. Bei der Dynamik der menschlichen Macht / Machtlosigkeit handelt es sich schlicht um einen Bauernfängertrick bzw. ein Psychospiel. Wir müssen die Illusion, die die Menschheit für so überaus real hält, durchschauen. Wer es ablehnt, aufzugeben, sich selbst zu bemitleiden und wegzulaufen, der wird auch weiterkommen. Und das ist unabdingbar. Trotz all der Verhöhnungen und Schmähungen habe ich eine Vielzahl von Büchern geschrieben, die auf der ganzen Welt gelesen werden, und in zahlreichen Ländern vor einer stetig wachsenden Zuhörerschaft Vorträge gehalten. Was ist aus dem vermeintlich Verrückten geworden, von dem es hieß, er sei völlig durchgeknallt? Wie ist es möglich, dass sich heute so viele Menschen dafür interessieren, was er zu sagen hat? Wie in aller Welt konnte das geschehen? Nun, ich habe eben niemals klein beigegeben und werde das auch niemals tun. Das erklärt, wie „es geschehen konnte“. Die in ihrer Zeitschleife gefangenen Mainstreammedien stellen mich noch immer als den Mann dar, der vor fast drei Jahrzehnten für die Dauer von gerade einmal drei Monaten existierte. So sehen mich folglich auch all jene Menschen, die ihre Auffassungen und Meinungen ausschließlich aus diesen Quellen ableiten. Doch die Wahrheit unterscheidet sich grundlegend vom vorherrschenden Narrativ. Wer mit meiner Arbeit noch nicht vertraut ist, wird dies in Kürze verstehen.

Warum leben wir auf einem Planeten der Tränen, wenn das Leben doch wundervoll sein könnte (und sollte)? Auf diese Frage gibt es eine Antwort – und Sie sind im Begriff, sie zu erfahren …

Alles, was Sie wissen sollten, Ihnen aber nie jemand erzählt hat

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