Читать книгу Das hatte ich so nicht bestellt - Debora Kuder - Страница 32

Oktober 2020

Оглавление

Bis jetzt war ich nicht traurig. Ich habe nicht über das Café nachgedacht, habe einfach versucht, meinen Alltag hinzukriegen, die Sachen zu verkaufen, mit dem Hartz-IV-Geld klarzukommen und mit der vielen Zeit umzugehen. Aber jetzt. Während ich lese, ist es plötzlich wie ein Film vor meinem inneren Auge: Ich sehe das Düsselmaier von außen, an einem Wintertag, es ist innen beleuchtet. Ich gehe rein und es ist alles wieder da. Da muss ich bitterlich weinen. Es ist das erste Mal, dass ich das Gefühl von Verlust habe. Ich habe etwas Tolles geschaffen und es verloren. Ein Lebenstraum ist verschwunden.

Ich bin froh, dass diese Gefühle noch gekommen sind. Meine Freunde fragten schon, warum ich nicht traurig bin und nicht darüber spreche. Aber ich konnte das nicht. Scheinbar musste mein Kopf das so für mich lösen, weil ich mir in den ersten Wochen keinen Zusammenbruch hätte leisten können, es gab so viel zu regeln. Gerade bin ich einfach nur dankbar, dass ich das Café haben konnte. Das Resultat, dass ich jetzt Armut erlebe, möchte ich davon trennen.

Das hatte ich so nicht bestellt

Подняться наверх