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Raus aus der Komfortzone
Оглавление„A comfort zone is a beautiful place, but nothing grows there.“
Und ob die Komfortzone ein gemütlicher Platz ist. Hier braucht ihr keine Angst haben, müsst euch nicht anstrengen, geht keinerlei Risiko ein und habt es sicher und bequem. Die Komfortzone beschreibt jenen Bereich, der euch vertraut ist, wie z. B. Freunde, Routinen und eure vertraute Umgebung. Oder wenn ihr samstagabends mit euren langjährigen Freunden zu eurem Stamm-Italiener geht oder wie jedes Jahr nach St. Peter-Ording reist, wo euch die Mitarbeiter im Hotel schon beim Vornamen begrüßen und ihr euch so gut auskennt, dass andere Touristen euch für Einheimische halten. Klingt gar nicht so übel, oder? Allerdings hat die Komfortzone auch ihre Nachteile. Da ihr euch in eurer Komfortzone so gut auskennt wie ein Gefangener in seiner Zelle, widerfährt euch dort auch nichts Neues, was auf Dauer ziemlich öde ist. Leider ist in der Komfortzone auch kein Platz für persönliches Wachstum sowie eure Ziele und Träume. Für deren Erfüllung müsst ihr nämlich etwas Mut aufbringen und euch in die Wachstumszone begeben.
Werfen wir hierzu einen Blick auf das Drei-Zonen-Modell. Dem Modell zufolge gibt es drei menschliche Bereiche des Empfindens. Die gerade schon beschriebene Komfortzone, die Wachstumszone und die Panikzone.
Die Wachstumszone trägt ihren Namen deshalb, da hier die Chance zum persönlichen Wachstum besteht. Der Haken: Um in die Wachstumszone zu kommen, führt kein Weg daran vorbei, die Komfortzone zu verlassen. Denn ihr begebt euch auf neues Terrain, durchbrecht gewohnte Routinen und müsst euch Ängsten und Unsicherheiten stellen. An dieser Stelle kommt eure Bucket List ins Spiel. Wenn ihr bislang immer nur nach Mallorca gereist seid, kann eine Traumreise nach Moskau erst einmal der absolute Super-GAU sein. Kaum einer spricht Englisch, unentzifferbare Straßenschilder und ungewohnte kulinarische Spezialitäten. Allerdings ist all dies auch kein Ding der Unmöglichkeit. Ihr werdet euch schon zurechtfinden. Mehr noch: Ihr werdet mit dieser Herausforderung wachsen, euch neues Wissen aneignen und euer Selbstvertrauen steigern. Beim nächsten exotischen Reiseziel macht ihr euch schon viel weniger Gedanken über die schwierigen Kommunikationsmöglichkeiten und bei eurer dritten oder vierten Reise, werdet ihr merken: Plötzlich ist das, was einst so viel Unbehagen bereitet hat, überhaupt kein Problem mehr. Glückwunsch! Ihr habt eure Komfortzone gerade erfolgreich erweitert. Es muss natürlich nicht immer die große Reise sein. Schon ein Besuch im ostafrikanischen Restaurant, wo alle mit Händen essen (oder doch nicht, Hilfe!) oder der erste Besuch in der Sauna, erfordern beim ersten Mal ein Quäntchen Mut.
Je länger ihr es euch in eurer Komfortzone bequem gemacht habt, desto schwerer wird es euch anfangs fallen, euch von Denkmustern und Gewohnheiten zu lösen. Aber je mehr Häkchen ihr auf eurer Bucket List setzen werdet, desto mutiger werdet ihr und desto mehr schult ihr nebenbei eure Fähigkeit, neue Abenteuer und Erlebnisse zu entdecken.
So wichtig Ausflüge in die Wachstumszone auch sind. Die Komfortzone verliert hierdurch keinesfalls ihre Bedeutung. Im Gegenteil: Wenn ihr regelmäßig hierhin zurückkehrt und ab und an einen Netflix-Sonntag einlegt, sorgt ihr für ein gesundes Gleichgewicht. Ruhepausen und Entspannung sind genauso wichtig wie eure Abenteuer. Insbesondere dann, wenn ihr zu schnell zu viel wollt. Ich rate zum Beispiel keinem Bucket List-Anfänger mit einem Tandem-Fallschirmsprung zu starten. So eine Aktion kann zu großem Stress bis hin zu Angstattacken führen. Willkommen in der Panikzone. Wenn ihr den Sprung aufgrund eurer physischen oder psychischen Verfassung sogar abbrechen müsst, kann dies sogar einen Rückschritt bedeuten. So schnell werdet ihr nach so einem Rückschlag eure Komfortzone wohl nicht mehr verlassen.
Aber lasst euch von dieser Aussicht nicht abschrecken! So weit wird es nicht kommen, wenn ihr behutsam vorgeht und euer gemeinsames Bucket List-Abenteuer mit Erlebnissen beginnt, die zunächst nur ein klein wenig von euren Routinen abweichen und ein niedriges Adrenalin-Level haben.