Читать книгу Das vermehrte Ölfässchen - Denise Remisberger - Страница 5

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Inzwischen hatten die Reisenden Mulhouse Ville und die Station zwischen Belfort und Montbéliard passiert, der Zoll war nicht gekommen, Hunki Chrüter war, leicht schläfrig und wieder zurück im Abteil, eingenickt und Silvia Gerlind, die dritte der Damen aus dem Altersheim, hatte es ihm gleichgetan.

«Silvia atmet aber flach», starrte Marie Krug auf die Frau mit dem friedlichen Gesichtsausdruck. Sabine Pfau fasste daraufhin das Handgelenk der Betagten an und flüsterte plötzlich: «Scheisse.»

«Was ist los?», wollte Pfarrer Jacques alarmiert wissen.

«Silvia ist tot.»

«Was?», rief der Pfarrer nochmals und untersuchte den Sachverhalt selber. «Es stimmt. Silvia Gerlind ist tot. O.K., Leute, Folgendes: Wir dürfen den Tod Silvias auf keinen Fall melden. Sonst bekommen wir riesige Bürokratie-Probleme wegen der Überführung zurück in die Schweiz und ausserdem müssten wir umkehren. Wir tun einfach so, als würde sie noch leben.»

«Müssen wir sie überhaupt überführen?», steckte Tessa Weissfeld aus dem anderen Abteil den Kopf herein, «soviel ich weiss, hat sie keine Verwandten. Wir könnten sie also auch in Frankreich beerdigen.»

«Gute Idee», meinte Pfarrer Jacques erleichtert, «sag das den anderen und dass sie schweigen sollen, Tessa.»

«Klar, mach ich.»

«Wann wird die Leichenstarre einsetzen und wie lange wird sie andauern?», wollte Marie wissen.

Oberschwester Klara ergriff das Wort: «In einer guten Stunde wird sie wohl einsetzen und in zwei Tagen wird der ganze Spuk wieder vorbei sein. Am besten legen wir sie langgestreckt hin. Dann bleibt sie auch so und wir können sie dann in Paris einfach in die Mitte nehmen und eskortieren.»

Also zogen sie zwei der sich gegenüberliegenden Sitze aus und betteten die Verstorbene darauf zurecht.

Das vermehrte Ölfässchen

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