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«Ich brauche Verstärkung», maulte Sebastian Meyer ins Diensthandy.

«Wieso? Hat sich Hunki Chrüter geklont?», witzelte Hauptkommissar Fulminand Grube von seinem Festanschluss der Spezialabteilung Vier der Kantonspolizei Zürich aus.

«Nein. Aber die ganze Reisegruppe hat sich aufgeteilt. Beim Ausstieg sind sie praktisch miteinander verschmolzen und nun hat sich ein Teil der Gruppe abgesetzt.»

«Und wo ist Chrüter?»

«Im Hotel. Und ich auch. Im gleichen Stock wie die anderen, gleich neben dem Lift. So höre ich sie, wenn sie ausgehen. Aber sie haben mich komisch angeguckt.»

«Wer? Die Reisegruppe?»

«Nein. Die an der Rezeption. Ich glaube, unsere Dienstkleidung sollte einen Tick eleganter werden.»

«Wie meinst du das?», konnte sich der aus einer dörflichen Bauernfamilie stammende Hauptkommissar nicht erklären.

«Meine Güte, Fulminand! Anstatt der ausgelatschten Turnschuhe vielleicht ein Paar schicke Stiefel? Aus echtem Leder? Dazu eine passende Jacke, die nicht bereits zwanzig Jahre alt ist? Möglicherweise mehr als nur ein rohseidenes Hemd und mit allen Knöpfen dran?», träumte Sebastian Meyer weiter und wurde von seinem Chef rüde unterbrochen: «Du übertreibst sinnlos, Sebastian. Wir schicken dir die Kroatin zur Verstärkung.»

«Roszalia Zarew? Die kann mich nicht ausstehen.»

«Die kann niemanden ausstehen. Sie kommt heute noch mit dem Auto.»

Roszalia Zarew wurde also, ausgerüstet mit einem uralten Peugeot, schlammfarben, auf die Reise nach Paris entsendet, um dem chronisch frustrierten Drogenfahnder Sebastian Meyer unter die Arme zu greifen. Und obwohl es von höchster Priorität hätte sein müssen, sich sofort nach der Ankunft Sebastians bei den Pariser Behörden anzukündigen und die Erlaubnis einzuholen, im Ausland ermitteln zu dürfen, liessen sie es einfach bleiben. Würde eh keine Sau merken. Dachten sie.

Das vermehrte Ölfässchen

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