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ОглавлениеAnastasia kicherte vor sich hin und hakte sich bei Stefano unter, Hans hielt Loras Hand fest, Mik hüpfte fröhlich vor den anderen her und die restlichen Grossen der Ausflugsgruppe, die keine Kekse gegessen hatten, Alberta, Anbert und Merle, passten auf, dass Lysander und Morgaine bei ihnen blieben. Sie spazierten am See entlang, vom Bellevue Richtung Bellerive, um sich bald schon auf die Treppenstufen Höhe Höschgasse zu setzen. Dort sass bereits eine alte Frau und weinte.
„Können wir helfen?“, fragte Anbert.
„Die Leute in meinem Haus wollen mich nicht mehr haben. Ich soll aus meiner Wohnung ausziehen.“
„Und warum?“, wollte Alberta wissen.
„Weil ich mich weigere, diese Impfung über mich ergehen zu lassen.“
„Du hast keine Angst vor dem Tod?“, erkundigte sich Merle.
„Was für eine grauenhafte Vorstellung, wenn es keinen Tod gäbe und wir hier ewig rumhocken müssten.“
„Ausserdem kenn ich einen, der sich hat impfen lassen und der trotzdem gestorben ist. Und zwar an genau der Krankheit, gegen die er angeblich immun sein sollte“, erzählte Lora.
„Ich hab viel Platz in meiner Wohnung“, sagte Merle spontan, „willst du bei mir einziehen?“
„Ich kann mir keine teure Miete leisten“, meinte die Frau.
„Ich hab genug Geld, du meine Güte. Gratis natürlich. Wie heisst du eigentlich?“
„Karina. Karina Berg.“
„Also, Karina Berg, willst du bei mir einziehen?“, liess Merle nicht locker.
„Ja“, lachte Karina unter Tränen, „ja, sehr gerne.“
„Wunderbar, dann ist die Sache gebongt“, rief Merle und alle hiessen die neue Freundin herzlich willkommen.