Читать книгу Fidibus und die Entführung aus dem Kloster - Denise Remisberger - Страница 5
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Оглавление«Gib mir mal den Honigtopf rüber, Kunibert. Diese Hafergrütze heute Morgen ist wirklich unzumutbar», sagte Fidibus, Cellerar des Klosters Sankt Gallen, schlaftrunken zu Kunibert, Infirmar desselbigen Klosters, als sie beim ersten Mahl des Tages im Refektorium zusammensassen.
«Wo ist eigentlich Niesbert?», schaute Dekan Ekkehard in die Runde der mampfenden Mönche.
«Keine Ahnung», war die mehrfache Antwort.
«Meine Güte, bin ich müde», meinte Fidibus.
«Hast du auch so schlecht geschlafen?», wollte Kunibert wissen.
«Ja. Ich hatte einen seltsamen Traum.»
«Ich hab auch schlecht geträumt.»
«Wovon denn?», meldete sich Semper, der Hospitalar, zu Wort.
«Von irgendwelchen Vermummten», erinnerte sich Fidibus.
«Mit Kapuzen, ja», ergänzte Kunibert.
Als allen nach einem schlimmen Moment des gegenseitigen Anstarrens bewusst wurde, dass dies kein Traum gewesen war, sprangen sie von den Bänken und begaben sich auf die Suche nach Niesbert, der ja vielleicht doch noch irgendwo im oder ausserhalb des Klosters hätte sein können. Doch natürlich fanden sie ihn nicht.
«Das gibt’s doch nicht!», rief Fidibus aus.
«Fidibus, du musst was tun!», rang Kunibert verzweifelt die Hände.
«Cellerar Fidibus», sprach Dekan Ekkehard, welcher den grausamen Abt Craloh, der sich auf sein Gut in Herisau zurückgezogen hatte, vertrat, «du musst Niesbert suchen, finden und zurückbringen. Du kennst doch da ein paar lustige Leute. Die helfen dir sicher.»
«Ja, ja, ich werd mein Bestes tun.»