Читать книгу Die reisegeplagte Reliquie - Denise Remisberger - Страница 10
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Оглавление«Und?», forderte der Abteilungsleiter der Vierten Spezial, Neo Klägeli, in einem hässlichen Büro der Kantonspolizei Zürich zu wissen, während er den Dreck aus den Rillen seiner Schuhsohlen auf dem gräulichen Linoleumfussboden verteilte.
«Nichts», flüsterte Heribert Klaun und scharrte ebenfalls mit den Füssen, nur dass seine Schuhe sauber waren.
«Was machen die denn dort?», insistierte Neo Klägeli.
«Nichts», wiederholte Heribert Klaun, «sie spielen Gitarre, kochen Tee, …»
«Haschtee?», frohlockte Klägeli.
«Nein, Gewürztee», korrigierte Heribert.
«Und sonst?»
«Sie hören Musik, legen Karten, …»
«Ah!», unterbrach Klägeli erneut.
«Wir sind nicht die Heilige Inquisition, sie können so viel Karten legen, wie sie wollen», empörte sich Heribert, vor allem, da ihm die Gitarrera endlich eine Freundin prophezeit hatte. Daran hielt er fest.
«Und dieser obere Stock?»
«Der ist nur über ein fussbreites Mäuerchen erreichbar.»
«Dann geh’ halt auf diesem Weg hinein!»
«Ich bin doch nicht lebensmüde!»
«Tu, was ich dir sage!»
«Und wenn ich runterfalle?»
«Dann bezahlt der Staat die Beerdigung. Verschwinde jetzt und tu deine Pflicht fürs Vaterland.»
«Mein Vaterland ist aber Deutschland und meine Mutter stammt aus Österreich.»
«Das tut jetzt nichts zur Sache. Ausserdem hast du den Schweizer Pass.»
«Nein, auf den habe ich verzichtet.»
«Was?»
«Ja.»
«Geh!», befahl Klägeli befremdet.
Und Heribert Klaun gehorchte widerwillig.