Читать книгу Die reisegeplagte Reliquie - Denise Remisberger - Страница 18

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«Bin ich müde», stöhnte Felix und liess sich erschöpft auf eine der Bänke im Hybridium fallen.

«Na, Hauptsache, du bist hier», bemerkte Ulrich aus seiner Ecke heraus und erinnerte sich mit Schrecken an die Geschlossene Abteilung im Burghölzli, die einem Gefängnis durchaus gleichkam.

Raiuk, der Wolfshund, lag in seinem Riesenkorb, während Hexe Heribert, den Fremden, anbellte.

Solange Heribert hier festsass, interessierte sich gar niemand für den Inhalt von Felix’ Tasche.

«Verdammt», fluchte Aristo aus dem oberen Stockwerk, da ihm das Wachs ausgegangen war. Er hatte vorgehabt, eine der zahlreichen Konzertbesucherinnen der Grotta in sich verliebt zu machen mittels Puppenzauber. Nun musste er schauen, wo er blieb. Sie hatte ihn nämlich noch nie bemerkt, und das konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Schliesslich fiel er auf, schliesslich war er speziell, wie konnte sie ihn nur übersehen?

Senda legte die Karten.

«Aristo, sie liebt einen anderen», las sie heraus und schrie die Deutung in Richtung oberes Stockwerk.

«Der kann mich mal», brummelte Aristo aus den von unten uneinsehbaren Räumen.

Heribert hatte absolut keinen blassen Schimmer, wieso sie das jetzt alle wussten, fühlte sich aber ausser Stande, irgendetwas hier anzuzweifeln. Schliesslich war er nicht die Inquisition, sondern musste Drogen finden. Ganz zu Schweigen von der prophezeiten Freundin, die er bald haben würde.

Der Vorhang, der die Türe verhängte, wurde zurückgeschoben und eine ältere Frau trat ein. Ihre Klamotten sahen eigentlich genauso aus wie die der jungen Freaks an diesem Ort, nur passten sie wirklich zu ihr, da sie damals dabei gewesen war, in den wilden Sechzigern: ins lange schwarze Haar geflochtene Perlenschnüre, Altsilberschmuck, eine violette Weste, mit Stickereien verziert, eine smaragdgrüne Bluse und Blue Jeans, die oben knalleng und vom Knie an abwärts sehr weit geschnitten waren. An den Füssen trug sie braune Stiefel mit schwindelerregend hohen Absätzen.

«Tante Vreni!», rief Senda und eilte auf die Frau zu. «Setz dich.»

«Tschai?», lächelte Biffi hinter dem Tresen hervor und ordnete seine langen Dreadlocks.

«Ja, gerne.» Nach dem Zeremoniell der Seebestattung von Teresas Mutter war Vreni noch nicht ganz zurück auf dieser Erde und konnte einen heissen Gewürztee gut gebrauchen, um sich wieder zu akklimatisieren.

Vreni Anderegg entspannte sich bei «Riders on the Storm», während Heribert auf eine ganz abstruse Idee kam.


Die reisegeplagte Reliquie

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