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Unser Leitbild als Schule: Die Klärung des Leitbildes gehört zum Kern eines schulischen Entwicklungsprozesses

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Für eine gute gesunde Schule ist es eine unabdingbare Voraussetzung, sich darüber klar zu werden, welche Regeln gelten, welches pädagogische Konzept ihr Handeln bestimmt, welche inhaltlichen Schwerpunkte sie verfolgt, wie sie nach innen und außen wirken will (siehe Kapitel 5 »System Schule – Wie gesund ist unsere Schule und woher wissen wir das?«). Während Individuen relativ frei sind in der bewussten Wahl ihrer Leitbilder bis hin zur Kriminalität, wird den Schulen durch den Bildungs- und Erziehungsauftrag die Grundorientierung vorgegeben. Schulgesetze und Verordnungen bestimmen den Rahmen, in dem die Schule ihre eigene Profilbildung vornehmen, ihr Leitbild erarbeiten und formulieren kann. Die Klärung des Leitbilds einer guten und gesunden Schule schließt auch die Frage ein, wie die Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung der unmittelbar an der Schule Beteiligten gesichert werden kann.2 Die Qualitätsdiskussion muss Bildung und Gesundheit gleichermaßen umfassen, wenn Lehrerinnen und Lehrer ihre Professionalität erhalten und den Schülerinnen und Schülern nachhaltige und positive Grundlagen für ihr Leben vermitteln wollen.

Die recht abstrakte Vorgabe des Bildungs- und Erziehungsauftrags muss dazu heruntergebrochen werden auf eine operationalisierte Ebene, die handlungsrelevante Alltagstauglichkeit besitzt. Das wird im Villenviertel Südhanglage anders aussehen als im Plattenbauvorort. Dazu helfen vielleicht folgende Fragen:

 ■Wie und mit welchem Ziel realisieren wir den Bildungs- und Erziehungsauftrag in unserer spezifischen Situation?

 ■Wo sind unsere Schwerpunkte? Wie grenzen wir uns von anderen ab?

 ■Was können wir von anderen lernen?

 ■Welche Modelle, Theorien und Konzepte können wir nutzen?

 ■Wie bemühen wir uns um Evaluation?

 ■Was sind unsere Grundsätze/Regeln für unser Zusammenleben in der Schule?

 ■Wie gehen wir mit Regelversetzungen durch Lehrkräfte und durch Schülerinnen und Schüler um?

 ■Was möchten wir mit den Schülerinnen und Schülern erreichen?

 ■Welche Rolle spielen die Eltern in unserem Schulprogramm?

 ■Wie stehen wir zu Erwartungen der Schulbehörde, Gemeinde, Wirtschaft …?

 ■Wie halten wir es mit der Ökologie an der Schule: Lärm/Akustik, Luft, Ambiente?

 ■Welche Bilder leiten uns in Bezug auf■Organisation/Verwaltung?■kollegiale Unterstützung, Konkurrenz, Hierarchie?■Gruppierungen, Cliquen, Koalitionen?■Anerkennung, Wertschätzung?■Personalentwicklung, Professionalität?■Krisenintervention?■Ressourcen, Belastungen?■Schulkultur?

 ■Welche Botschaften senden wir bewusst oder unbeabsichtigt an die Schülerinnen und Schüler, Eltern, Gemeinde, Schulaufsicht etc.?

Die Antworten sind in einer Schule nur in intensiver, manchmal auch mühevoller kollegialer Auseinandersetzung (siehe Kapitel 4 »Teamarbeit zwischen Belastung und Bereicherung«) zwischen den unterschiedlichen Leitbildern der Beteiligten und Betroffenen auf dem Hintergrund des Bildungs- und Erziehungsauftrags zu finden und müssen immer wieder evaluiert und aktualisiert werden.

Gesundheitsförderung für Lehrpersonen und Schulleitungen

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