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Botanik

Die Blüte der Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) sieht fast so aus wie eine Fliege. Die Ähnlichkeit ist so groß, dass echte Fliegen versuchen, die vermeintliche Fliege zu begatten. Dabei bleiben Blütenpollen am Kopf der Fliege hängen — und können die nächste Pflanze befruchten.

Grapefruits werden zwar oft auch Pampelmusen genannt, sind aber keine — sondern eine Kreuzung aus Pampelmusen und Orangen. Echte Pampelmusen sind grün, werden bis zu zwei Kilogramm schwer und sind nicht so saftig wie Grapefruits.

Kartoffeln wachsen zwar im Boden, sind aber kein Teil der Wurzel der Kartoffelpflanze, sondern ein reichlich unförmiger Stengel — und ihre Augen sind nichts anderes als Knospen.

Die Bananenpflanze ist die weltweit höchste Pflanze ohne Holzstamm. Sie kann bis zu zehn Meter hoch werden, und ist äußerst windempfindlich: Ihr Stengel besteht zu 93 Prozent aus Wasser.

Schwarze Pfefferkörner sind eigentlich grüne Pfefferkörner, die in der Sonne getrocknet wurden und dabei eindunkeln. Weißer Pfeffer wiederum sind eigentlich schwarze Pfefferkörner, denen aber die dunkle Haut entfernt wurde.

Die rosenähnliche Kamelie wurde nach Kamel benannt. Aber nicht nach dem Wüstenschiff, sondern nach Georg Joseph Kamel, einem böhmischen Missionar, der Anfang des 18. Jahrhunderts in Manila arbeitete und dort diese Pflanze entdeckte und als Erster beschrieb.

Zu den Beerenfrüchten im botanischen Sinn gehören die eher unbeerig wirkenden Bananen, Tomaten, Gurken und Zitrusfrüchte. Erdbeeren und Himbeeren sind hingegen keine Beeren. Erdbeeren sind Sammelnussfrüchte, Himbeeren Sammelsteinfrüchte.

Der russische Biologe Trofim Lysenko versprach dem Diktator Josef Stalin, er könne Zitronenbäume in Moskau heimisch machen. Er müsse die Bäume nur nach und nach vom Schwarzen Meer Richtung Norden verpflanzen. Sobald sie sich an den neuen, kälteren Standort gewöhnt hätten, könne man den nächsten Umzug in Angriff nehmen.

Rosen haben keine Dornen, sondern Stacheln. Hätten sie Dornen, könnte man diese praktisch nicht entfernen, da sie aus dem Inneren des Stengels herauswachsen. Stacheln hingegen sitzen auf der Außenhaut und lassen sich leicht abbrechen.

Pflaumen und Kirschen gehören zur Familie der Mandelgewächse. Der Unterschied zu den Mandeln ist weniger botanisch als vielmehr kulinarisch: Bei den Mandeln ist der Kern essbar und die Umhüllung nicht, bei Pflaumen und Kirschen ist es umgekehrt.

Blätter von Laubbäumen haben sehr unterschiedliche Verrottungszeiten. Während die im Herbst abgefallenen Blätter von Eschen und Linden bereits im folgenden Frühjahr weitgehend zersetzt sind, dauert dieser Prozess bei Eichen- und Buchenblättern bis zu drei Jahren.

Morgens haben Bäume einen dickeren Stamm als abends. Vermutlich kommt das daher, dass die Wurzeln über Nacht mehr Wasser aufnehmen, als in den Blättern verdunstet. Dadurch schwellen nachts Rinde und darunter liegende Zellschicht an. Durch die Verdunstung des Tages zieht sich die Rinde wieder zusammen.

Gürtlers gesammelte Grütze

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