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Zielorientierter Sex bewirkt innere Abwesenheit

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Um eine entspannte Sexualität zu erleben, brauchen wir einen Wandel in der Art und Weise, wie wir Sex sehen und begreifen. Wir achten beim Sex bewusst darauf zu „sein“ anstatt etwas zu „tun“. Der erste Schritt, um den Leistungsdruck – das „Tun“ – aus dem Sex herauszunehmen, besteht darin, beim Sex kein Ziel zu haben.

Das Ziel beim Sex ist für die meisten Menschen der Orgasmus. Sie wollen normalerweise vor allem deshalb Sex, weil sie einen Orgasmus erleben wollen. Wenn sie dann Sex haben, beginnen sie den Akt mit diesem Ziel. Sie richten fast ihre ganze Anstrengung darauf, dieses Hauptziel zu erreichen. Es ist ein Höhepunkt. Ein Punkt erhöhter, intensiver Lust, der ein paar kurze Sekunden dauert. Doch genau dieses Ziel, einen Orgasmus zu haben, bewirkt auch den Druck.

Es gibt noch einige bedeutsame „Nebenwirkungen“, wenn wir den Orgasmus zum Hauptziel des sexuellen Akts machen. Es ist hilfreich, zu erkennen, dass wir schon allein bei dem Versuch, die Sache „zum Ende zu bringen“, uns selbst zwangsläufig ein ganzes Stück voraus sind. Wenn wir genau hinschauen, merken wir, dass unsere Aufmerksamkeit schon mehr auf die nächste Penetration gerichtet ist als auf diejenige, welche genau in diesem Moment stattfindet. Dies gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Wir interessieren uns im Allgemeinen mehr für das, was als Nächstes kommt.

Und wir interessieren uns kaum für das, was jetzt gerade geschieht. Die nächste Penetration ist viel verlockender, weil sie uns dem „Großen Finale“ einen Schritt näher bringt. Unbewusst richten wir unseren Fokus mehr auf die Zukunft. Wir sind also buchstäblich im anwesenden Moment abwesend. Wir folgen unserem Verstand, der bestimmte – ererbte und erlernte – Vorstellungen darüber hat, wie Sex sein sollte. Und wir richten wenig oder keine Aufmerksamkeit darauf, uns auf die Weisheit unseres Körpers zu besinnen und ihr zu trauen.

Männer sagen oft, dass sie häufiger Sex haben wollen. Aber wie soll das gehen? Viele haben das Vertrauen verloren, dass sie an eine Frau überhaupt herankommen. Und sie haben wenig Ahnung davon, was eine Frau braucht, damit sie gerne Sex hat.

Bei den Paaren, die an unseren Gruppen teilnehmen, beginnen sich solche uralten Probleme innerhalb kürzester Zeit aufzulösen. Meistens können wir innerhalb von zwei bis fünf Tagen bei den Einzelnen und zwischen den Paaren ermutigende Anzeichen von Entspannung wahrnehmen. Das geschieht einfach durch bewusstes Erleben von Sex ohne jede Zielorientierung, so wie wir es anregen.

Es ist für uns eine Ehre, dass wir immer wieder zu Zeugen dieses Wunders werden dürfen. Es ist wie der Schritt aus der Dunkelheit ins Licht. Es ist der Schritt von der Angst zur Liebe, den wir bei den Paaren während unserer Seminare beobachten. Und dieser Schritt ist so einfach!

Das ist die erstaunliche und beruhigende Neuigkeit. Hindernisse und Probleme, mit denen die Menschen kommen, beginnen sich zu lösen. Die Paare finden einen neuen, erfrischenden Liebespfad, der sie in andere sexuelle Dimensionen führt, in ein noch unerforschtes Gebiet – die Liebe ohne Grenzen!

Zeit für Männlichkeit

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