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Sexuelle Fantasie zur Verstärkung der Erregung

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Sexuelle Fantasien gelten als wesentlicher Bestandteil der Sexualität, da sie die Erregung verstärken; solche Fantasien sind beim konventionellen Sex tatsächlich hilfreich. Doch dann spielt sich der Sex in unserem Kopf ab – und nicht in unserem Körper. Wir „benutzen“ unsere Körper lediglich. Doch begreifen wir unseren Körper wirklich? Und begreifen wir, wozu er ursprünglich bestimmt ist? Fantasien sind ein unmittelbares Produkt der Vorstellungskraft unseres Verstandes. Und wir zwingen unseren Körper dazu, diesen Forderungen unseres Verstandes nachzukommen und sie zu erfüllen. Und der Verstand ist unersättlich.

Eine Freundin erzählte uns, dass sie über Monate eine Verletzung im unteren Rückgrat hatte, die Taubheit und mangelnde Empfindsamkeit in ihren Genitalien bewirkte.

Sie konnte „dort unten“ gar nichts mehr fühlen. Dennoch hatte sie in dieser Zeit den extrem starken Wunsch nach Sex. Sie musste schließlich erkennen, dass der Ursprung dieses Wunsches ihr Verstand war – und nicht ihr Körper. Unser Verstand hat wirklich sehr große Macht.

Doch es hat Konsequenzen, wenn wir unsere Fantasien als sexuelle Strategie einsetzen. Fantasien lösen meistens starke Erregung aus, und die bewirkt die vorzeitige Ejakulation. Diese drei Dinge hängen untrennbar zusammen. Fantasien verstärken die Stimulation und die Stufen der Erregung. Das gleiche gilt für alle möglichen sexuellen Hilfsmittel, die heutzutage benutzt werden. Das wiederum führt zu chronischer vorzeitiger Ejakulation. Und das beeinträchtigt Männer und Frauen gleichermaßen – wenn auch in unterschiedlicher Weise.

Viele Menschen brauchen heute eine Menge Fantasien und Erregung, um überhaupt sexuell zu reagieren und einen Orgasmus zu erreichen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die pornografische Filmindustrie ein viel größerer Zweig ist als die konventionelle Filmindustrie.

Eine Fantasie ist eine Situation, die du dir vorstellst. Sie steht – bildlich gesprochen – zwischen dir und dem anderen. Du bist mit dem anderen Menschen nicht wirklich innerlich verbunden und du teilst nicht wirklich eine gemeinsame Erfahrung mit ihm. Du bist abwesend – und nicht anwesend. Du bist nicht präsent.

Fantasien haben dieselben Folgen wie das Ziel Orgasmus: du bist dir selbst ein Stück voraus oder du bist aus dir selbst hinausgegangen. So oder so: deine Fantasie ist im Zentrum deiner Aufmerksamkeit – und nicht das gemeinsame Erleben mit dem anderen Menschen. Dein Verstand ist der Schauplatz des Geschehens – und nicht die Begegnung mit dem anderen Menschen. Der Verstand will den Orgasmus und erschafft die Fantasie, um diesen Wunsch zu befriedigen.

Zeit für Männlichkeit

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