Читать книгу Das PORTAL Eine Liebe aus einer anderen Realität - Dieter Scharnhorst - Страница 5
Kapitel 2
ОглавлениеSie fing laut an zu schluchzen und meinte:
,,Ich habe dadurch jetzt kein zu Hause und auch keine Familie mehr.“
,,Vielleicht betrachtest du uns in Zukunft als deine Familie und dein neues Zuhause.“ sagte ich ihr.
,,Ich danke dir für alles, Dirk und würdest du bitte den Bildschirm hier abschalten“, sprach Karin immer noch mit Tränen in den Augen.
,,Klar, ich speichere das eben nur ab und werde es so einstellen, dass die Zeit dort mit unserer parallel abläuft, und dann können wir jeder Zeit an die Stelle zurückkehren, wo wir aufgehört haben zu schauen“ ,erklärte ich ihr.
Ich schaltete ab und Karin ging darauf in ihr Zimmer. Nach einer Weile rief sie mich, und ich sah, wie sie in ihrem neuen Reich ihre Tasche leerte und ihre Kleidung auf dem Bett ordnete. Sie wollte nun wissen, wo sie sie unterbringen könnte. Ich zeigte ihr den Kleiderschrank, aber Karin besaß nur wenig, und ich merkte, dass dieses sie sehr bedrückte und sagte darauf:
,,Bei uns ganz in der Nähe ist großer Secondhand-Laden, und dort kannst du dir einige schöne Sachen aussuchen, damit wir deinen Schrank etwas auffüllen können.“
Auf ihrem Gesicht erschien dann ein sanftes Lächeln und sie sagte:
,,Ich freue mich zeige mir deine Welt.“
Wir schlenderten hinaus und sie staunte über die vielen parkenden Autos vor den Häusern und am Straßenrand und meinte:
,,So etwas hast du ja auch im Keller stehen. Ich habe so etwas in kleiner Ausführung auf dem Dachboden meiner Mutter entdeckt, unter den Dingen, welche sie im Laufe ihres Lebens gesammelt hatte.“
Ich erklärte ihr, man nennt dieses Gefährt ein Auto, und wir werden morgen damit einmal fahren.
Plötzlich hörte sie ein für sie fremdes Geräusch und schaute zum Himmel empor. Sie ergriff meine Hand und erzählte mir, dass sie es auch vom Dachboden her kenne.
Ich beruhigte sie mit den Worten:
,,Keine Panik, das ist ein Flugzeug, das zur Landung ansetzt, denn unser Flughafen ist hier ganz in der Nähe. Ich werde dir nach und nach alles Weitere erklären.“
Wir gingen weiter Hand in Hand, vorbei an Häusern, Gärten und Lokalen. Karin war ergriffen von der Vielfalt, die sie sah.
,,Ja, meine Nachbarn hier sind Spanier, Franzosen, Engländer, und alle sind nicht impf-plantiert“ ,erklärte ich ihr.
,,Wirklich keiner? Die Leute verhalten sich hier so ganz anders! Ach, ist das schön auf Teneriffa“, freute sie sich.
Wir überquerten nun die Straße und sie staunte weiter, dass die Autos ohne Pferde davor fahren konnten und sogar sehr schnell.
Bevor wir den Secondhand-Laden betraten, sagte ich zu ihr:
,,Erzähle ja niemand, wo du herkommst und nichts vom Impf-plantieren und den dreifüßigen Ungeheuern."
Sie verneinte es. Wir betraten daraufhin den Laden, und ich zeigte ihr alles. Sie merkte sofort, dass hier englisch gesprochen wurde und war erstaunt über die hübsche Kleidung im Laden. Karin probierte, probierte und probierte viele schöne Sachen an und führte sie mir vor.
Sie sah dabei so glücklich aus, und es schien, als hätte sie ihren Kummer etwas hinter sich gelassen.
Auch zeigten ihr die Gespräche mit dem englischen Personal die Normalität, die hier herrscht ohne impf-plantiert geworden zu sein.
Danach machten wir uns auf den Heimweg und begegneten unseren Nachbarn, die mich neugierig fragten, wer denn diese junge Dame sei.
Ich antwortete:
,,Das ist Karin, sie kommt aus Frankreich und gehört zur Familie.“
Sie wünschten uns noch einen schönen Tag, und dann ging jeder nach Hause.
,,Ihr scheint euch alle gut zu kennen“, sagte sie.
,,Ja, jeder kennt hier jeden“, ergänzte ich.
Während Karin alles aufs Zimmer brachte und es sorgfältig in den Schrank hängte, kümmerte ich mich inzwischen ums Mittagessen. Anschließend kam sie die Treppe herunter und fragte, ob sie mir helfen könnte.
,,Ja, du kannst die Kartoffeln schälen, und da für dich hier alles neu und ungewohnt ist, muss ich dir sowieso alles mal genau zeigen und erklären, besonders unsere elektrischen Küchengeräte, und deine Fragen werde ich daraufhin dann gerne beantworten“, sagte ich.
Sie erwiderte:
,,Meine Schwestern und ich, sind das Arbeiten von klein auf an gewöhnt und mussten im Haushalt und im Weinberg immer mit helfen, bedenke, wir sind sieben Personen und da fällt allerhand Arbeit an. Neugierig dagegen durften wir nicht sein, und viele Fragen stellen waren auch nicht erlaubt, weil es unsere Eltern als unpassend und nicht schicklich fanden.“
,,Aber hier in diesem Haus ist das erlaubt und sogar wünschenswert“, sagte ich zu ihr.
Inzwischen war das Essen fertig geworden, und wir setzten uns an den Tisch, und ich begann weiter mit der Unterhaltung:
,,Sag mal Karin, bist du eigentlich schon mit der Schule fertig?“
,,Ja, im letzten Monat habe ich sie beendet, und deshalb sollte ich nun impf-plantiert werden. Man hatte uns schon dort und auch zu Hause auf das feierliche Ritual vorbereitet und alle Angehörigen freuten sich schon auf das Fest.
Nach diesem feierlichen Ereignis leben und arbeiten die Mädchen und Jungen so lange zu Hause bis sie eine eigene Familie gegründet haben“, sagte sie.
Darauf erzählte ich ihr wie es hier und auch in Deutschland üblich ist.
Karin staunte über dieses andere und auch freie Leben hier und war bereit, sich dem anzupassen und auch sprachlich sich neu zu orientieren und sagte:
,,Der Übersetzer auf dem Kopf ist ja ganz gut, aber mit der Zeit doch lästig.“
Nach dem Essen half mir Karin beim Geschirr-Abspülen und wunderte sich über das heiße Wasser, das ich inzwischen mit der Sonne erzeugt hatte. Ich schmunzelte und sprach:
,,Ja, auch aus meiner Dusche kommt das heiße “Sonnenwasser". Komm bitte mit, ich zeige sie dir oben.“
Wir betraten das Badezimmer und neugierig, wie sie nun einmal war, wollte sie sie sofort ausprobieren und staunte über die vielen Hebel und das kalte und warme Wasser, was aus der Wand floss.
Darauf erklärte ich ihr das Prinzip meiner Erfindung, und wie die Rohre in den
Warmwasser-Kästen durch die Sonne aufgeheizt werden, und wie das Wasser danach von dort nach oben steigt. Interessiert schaute sich Karin alles genau an, schüttelte ganz ungläubig den Kopf und meinte:
,,So viel Aufwand, um sich zu reinigen! “
Ich reichte ihr Duschgel, große Handtücher und einen Badenmantel und wünschte ihr viel Spaß. Im Hintergrund vernahm ich das Plätschern des Wassers und merkte an ihren Lauten, dass sie glücklich war und ihr das wohl tat. Es dauerte eine Weile bis sie wieder zum Vorschein kam, und ich glaube, dass sie ihr altes Leben dem Wasser übergeben hat.
Währenddessen suchte ich für uns eine passende Musik CD heraus.
Nach reichlicher Überlegung glaubte ich, die richtige Scheibe gefunden zu haben, Sakrale Musik, gesungen von 6 Frauen. Als die Musik erklang, kam Karin ganz leise im Bademantel und Barfuss die Treppe hinunter.
Ich hatte sie erst gar nicht bemerkt, und dann begann ich zu sprechen:
,,Oh, da bist du ja, und in diesem Outfit und den nassen Haaren siehst du ja richtig süß aus.
Sie strahlte mit den Worten:
,,Danke für das Kompliment, und das wohltuende Duschen, ich wollte es gar nicht beenden, bis ich diese wunderschöne Musik hörte, die von überall ertönte. Wir dagegen haben nur einen Kasten mit einem Teller, an dem ein großer Trichter und eine Kurbel befestigt ist.“
Ich klärte sie auf:
,,Das ist ein Grammophon, ca. 100 Jahre alt ist.“
Sie fing nun an, nach der Musik im Rhythmus zu tanzen und sang den englischen Text mit. Nach Beendigung derselben fragte sie:
,,Gibt es noch mehr von dieser wundervollen Musik in dem Regal?“
Ich nickte. Nun ging sie schnell herauf und zog sich etwas von der neuen Kleidung an, um sie mir vorzuführen. Es dauerte nicht lange, und eine neue Karin Viktory kam lachend stolz die Treppe hinunter, und drehte sich, um mir zu zeigen, wie schick sie in den neuen Sachen aussah. Ich lächelte. ,,Direkt zum Verlieben.“
Dann kam sie auf mich zu, küsste mich rechts und links auf die Wange und dankte mir nochmals für alles.
Da sie noch etwas mehr von der Musik hören wollte, zeigte ihr darauf die Musikanlage und wie sie funktionierte. Nachdem sie selbst eine CD hineingelegt hatte, und die ersten Töne erklangen, nahm sie meine Hand und begann mit mir zu tanzen, anders, als ich es kannte, und ich merkte wie ausgeglichen, heiter und fröhlich sie jetzt war.
Am Abend, als wir beim Essen saßen, fragte sie mich:
,,Kannst du mir morgen mehr von Teneriffa zeigen?“
,,Das war sowieso mein Plan für den morgigen Tag“, entgegnete ich
Nach dem Essen gingen wir dann nach oben, und bevor sie ihr Zimmer betrat, drehte sie sich noch einmal um und sagte zu mir:
,,Gestern Abend war ich der unglücklichste Mensch und jetzt bin ich der glücklichste. Gute Nacht, danke Dirk und schlaf gut“, und schloss die Tür hinter sich.
Ich hörte sie danach noch die Melodien trällern, nach denen wir getanzt hatten. Auch ich freute mich mit ihr.
Ich bereitete gerade das Frühstück zu, als Karin im Morgenmantel die Treppe herunter kam und fragte sie, wie sie die erste Nacht im neuen Heim verbracht hätte?“
,,Herrlich, die Matratze und das Bettzeug ist einfach traumhaft, wir bei uns sind so einen Luxus nicht gewöhnt. Schon allein die schönen bunten Bezüge laden zum langen Schlafen ein“, antwortete sie und wollte mir noch zur Hand gehen.
Aber dann sah sie schon, dass alles hergerichtet war.
Sie staunte über den reichhaltig gedeckten Tisch, denn vieles war ihr unbekannt und sie meinte, wir bei uns leben dagegen ganz einfach und bescheiden und entschied sich, als ich sie fragte für Tee, weil ihr Kaffee unbekannt war.
Es machte mir Spaß, Karin beim ersten gemeinsamen Frühstück zuzuschauen wie sie alles genoss. Plötzlich sprudelte es aus ihr heraus:
,,Oh, wie du mich verwöhnst, so etwas hat bisher noch keiner für mich gemacht.
Es wäre doch schön, wenn wir diese Unterhaltung schon auf Deutsch führen könnten, deshalb möchte ich so schnell wie möglich deine Sprache erlernen.“
So begannen wir langsam mit dem Unterricht. Karin lernte schnell, und um es vorweg zu sagen, in einigen Wochen konnten wir uns schon gut mit einander unterhalten.
Nachdem wir gefrühstückt hatten, entschieden wir, einen Ausflug zum Teide zu machen, bereiteten einen Picknickkorb vor und packten auch für jeden etwas Warmes zum Anziehen mit ein, da es um diese Jahreszeit dort oben noch kühl sein kann.
Als wir in die Garage hinuntergingen, dort wo wir uns das erste Mal sahen, schaute sie auf die paar Habseligkeiten in meiner Hand und fragte:
,,Wie viele Tage sind wir eigentlich unterwegs, denn die Entfernung ist doch riesig?“
Ich lachte:
,,Wir sind heute Abend wieder zurück, denn du aber denkst an euer Pferdefuhrwerk, dieses benötigt wirklich ein paar Tage.“
Diese Antwort verwirrte sie, und noch mehr war sie erstaunt, als sich das elektrische Garagentor plötzlich öffnete.
Für Karin war selbst das Einsteigen und das Anschnallen im Auto völlig fremd und ungewohnt, denn sie fühlte sich durch diesen Gurt eingeengt und ihrer Freiheit beraubt und verstand den Sinn darin nicht. Auch meine Erklärungen halfen im Moment nichts. Als ich nun auch noch den Motor startete, geriet sie durch das laute Geräusch in völlige Panik. Ich ergriff darauf ihre Hand, um sie zu beruhigen und spürte ihren schnellen Puls am Handgelenk.
,,Keine Angst, nur wenn der Motor läuft, kann das Auto fahren", sagte ich, und sofort wurde sie ruhig.
Dann schaltete ich das Radio an, um sie abzulenken, und ihr Interesse an allem Neuen hier wurde erneut geweckt. Während ich extra langsam hinaus auf die Straße fuhr, bemerkte ich, dass Karin sich an diesen neuen Zustand gewöhnt hatte, und ich erhöhte nun die Geschwindigkeit.
Mit der Zeit fand sie das Fahren im Auto aufregend, war sogar glücklich und verstand jetzt, warum sie angeschnallt wurde.
Von der Umgebung, der Autobahn, der wechselnden Natur und mit welchem Tempo wir in kurzer Zeit den Vulkan Teide erreicht hatten, begeisterte Karin immer wieder. Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn sie kannte ja in ihrer alten Heimat nur den kleinen Weinberg mit der Umgebung. An diesem Tage sah sie mehr, als sie bisher in ihrem kurzen Leben erblickt hatte. Mehrmals machten wir Halt und spazierten durch die Landschaft
Als wir von unserem schönen Ausflug zurückgekehrt waren, kochte mir mein Gast zur Belohnung das erste Mal eine schöne französische Mahlzeit, Als wir nun genüsslich unsere französische Zwiebelsuppe löffelten, wurden wir plötzlich durch das Klingeln des Telefons gestört, und meine Mutter war am anderen Ende der Leitung.
Die schrillen Geräusche des Telefons erschreckten Karin, und als sie sah, dass es nur das Telefon war, wurde sie neugierig. Meine Mutter teilte mir mit, dass sie übermorgen um 11 Uhr mit dem Flugzeug ankommen werde, und ich solle doch morgen etwas Besonderes einkaufen. Das hatte ich mir sowieso vorgenommen, um Karin auch das einmal zu zeigen. Meine Mutter war neugierig und fragte mich ob ich sie vermisst hätte, und ich mich schon auf ihre Rückkehr freute.
Ich drugste herum und sagte:
,,Ich war mit Vielem beschäftigt, vor allem mit meiner neuen Erfindung, wodurch ein sehr hübsches Mädchen in mein Leben getreten ist“, erwiderte ich.
,,Dann kümmere dich um sie! Wir haben uns daher bestimmt sehr viel zu erzählen, bis übermorgen“, sagte sie.
Weil ich die Lautsprechertaste des Telefons gedrückt hatte, konnte Karin alles mit angehören.
,,Ich wollte nicht lauschen“, sagte sie ganz unschuldig.
Ich winkte ab und meinte:
,,Es ist doch kein Geheimnis, und so weißt du schon mal bescheid.
Am nächsten Tag fuhren wir dann zum Einkaufen. Unser erstes Ziel war der Bauernmarkt. Im Laufe der Zeit kannten wir uns alle dort recht gut, und deshalb fragten sie mich auch, ob die junge Dame an meiner Seite meine Novia sei. Karin, die natürlich den Übersetzer nicht dabei hatte, verstand nicht, was sie auf Spanisch sagten und fragte mich sofort:
,,Was ist das Novia.“
,,Dieses Wort bedeutet bei ihnen Verlobte oder Freundin“, erklärte ich ihr, und merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
,,Das braucht dir doch nicht peinlich zu sein, denn diese neugierigen Fragen sind hier so üblich“, ergänzte ich.
Nachdem wir hier unser frisches Obst und Gemüse eingekauft hatten, fuhren wir zum spanischen LIDL, der sich gleich in der Nähe befand. Karin war geblendet von der Vielfalt, die im großen Supermark zu sehen war und wusste nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte.
,,So viel gibt es bei uns nicht, benötigt man das überhaupt alles?“ fragte sie mich.
Ich zuckte mit den Schultern, und im nächsten noch größeren Supermarkt Mercadona, sagte ich zu ihr:
,,Da dir das bei LIDL schon so reichlich vorkam, schaue dir erst einmal den Inhalt dieses Geschäftes an!“
Sie schüttelte nur noch den Kopf und bemerkte, dass diese Auswahl an Lebensmitteln hier noch schwieriger sei als im anderen Laden.
,,Mir wird ganz schwindelig davon, und diese vielen unruhigen Leute hier bin ich gar nicht gewohnt“, gab sie plötzlich von sich.
Ich sah jetzt, dass sie mit Allem hier total überfordert war. Darum beeilten wir uns mit dem Einkaufen und fuhren wieder heim.
Als wir im Keller die Lebensmittel auspackten, schaute Karin auf den Raum & Zeit Converter und sagte zu mir:
,,All das Neue, das ich in der kurzen Zeit hier schon gesehen und erlebt habe, haben meine Leute durch die dreifüßigen Ungeheuer verloren."
Ich antwortete darauf:
,,Bei uns würde man sagen, ihr lebt dort wie im Mittelalter."
Sie setzte die Unterhaltung fort und sagte:
,,In den 2 Tagen, in den ich nun schon bei dir bin, habe ich viele Eindrücke gesammelt und dabei so manches gelernt, und ich bin sehr glücklich, weil ich das Gefühl habe, ein Teil dieser Familie geworden zu sein.“
Daraufhin drückte sie mich ganz fest an sich.
Dann legte ich meine Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Wir schauten uns an, und in diesem Moment kam ihr eine Erkenntnis, und sie fragte laut:
,,Wie und wodurch können wir wohl meine Familie Viktory zur Vernunft bringen?“
Ich überlegte und dann sprach ich:
,,Ja, da hast du recht, aber das Wie, das müssen wir uns aber ganz genau durch den Kopf gehen lassen, und ich bin der Meinung, diese Angelegenheit sollte noch ein bisschen ruhen bis bei deiner Familie die Wogen geglättet sind. Du Karin, musst erst einmal stabil an Leib and Seele werden und viel von uns lernen, damit du deiner Familie gestärkt gegen über treten kannst, denn Wissen ist Macht.
Karin schaute mir, nachdem sie das hörte, glücklich in die Augen.
Nach getaner Arbeit gingen wir nach oben, und ich schaltete den Fernseher ein, damit sie auch einmal andere Eindrücke von dieser Welt bekam. Da wir Satellitenempfang hatten, auch in Französisch und Englisch, konnte sie sehen und verstehen was gerade auf der ganzen Welt vor sich ging. Das dauerte so eine ganze Weile, da sie auf den verschiedenen Kanälen umherschaltete. Ich ging inzwischen in die Küche, um uns eine Mahlzeit zu zubereiten und begann mich mit ihr später beim Essen über das Gesehene im Fernsehen zu unterhalten und fragte sie dann nach ihren Eindrücken. Sie war ganz nachdenklich geworden, sprach zunächst kein Wort aber dann sprudelte es aus ihr heraus:
,,Ich muss das erst alles einmal für mich verarbeiten. Es ist so vielseitig und furchtbar, so viele Sender. Ich verstehe nicht, dass die Menschen dabei nicht verrückt werden, und wenn ich mir die Nachrichten so ansehe wie in den verschiedenen Ländern Krieg geführt wird und die Menschen dort leiden, hattet ihr bisher sehr großes Glück, dass hier noch keine dreifüßigen Ungeheuer aufgetaucht sind."
Am nächsten Tag fuhren wir zum Flughafen, um meine Mutter abzuholen. Die neuen Eindrücken dort, die auf sie einstürmten, u. a. die vielen Menschen mit ihren Koffern irritierten Karin mächtig, und sie war sehr nervös und aufgeregt, wie wohl meine Mutter auf sie reagieren würde. Es war alles halb so schlimm. Als sie dann mit ihrem Hund aus der Tür trat, war die Freude auf beiden Seiten groß. Freudestrahlend nahm sie Karin und mich sofort in die Arme, und die Aufregung war umsonst.
Auf dem Weg zum Auto hätte sie am liebsten schon alles gewusst. Karin war erleichtert, dass sie so schnell auch bei meiner Mutter als neues Familienmitglied akzeptiert wurde.
Zu Hause erwartete sie das von uns liebevoll zubereitete Willkommensmenü, das sie auch lobenswert anerkannte.
Als wir endlich am Tisch saßen, ging die Unterhaltung weiter. Karin erzählte natürlich gleich von ihrer Familie. Meine Mutter war sehr betrübt über die Reaktion ihrer Lieben und wollte wissen wie es nun weitergehen soll. Ich sagte zu ihr, dass ich den Raum & Zeit Converter nutzen werde, um noch mehr über Karins Familie und ihre Umgebung in Erfahrung zu bringen und sprach weiter:
,,Inzwischen werden wir Karin nach und nach unser gesamtes Wissen beibringen, denn sie lernt schon fleißig unsere Sprache. Auch ist sie sehr hilfsbereit im Haushalt.“
Daraufhin nahm meine Mutter sie in die Arme und sagte zu ihr:
,,Du bist bei uns herzlich willkommen, denn ich habe mir schon immer eine Tochter gewünscht, und du kannst jetzt Mutter zu mir sagen.“