Читать книгу Das PORTAL Eine Liebe aus einer anderen Realität - Dieter Scharnhorst - Страница 6

Kapitel 3

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In den nächsten Wochen lernten Karin und ich uns besser kennen. Sie war eine gelehrige Schülerin und half uns wo sie nur konnte, und wir brachten ihr unser gesamtes Wissen bei. Besonders liebte sie die Musik, das Singen und das Tanzen. Meine Mutter verwöhnte sie oft, und Karin dankte ihr es auf Französisch mit ,,Maman“

Ich aber war in der Zwischenzeit mit dem Raum & Zeit Converter beschäftigt, den ich inzwischen immer besser verstand und perfektionierte. So konnte ich mir jeden Ort in Karins Zeit anschauen und mir einen Überblick verschaffen. Auch meine Vergangenheit konnte ich aufrufen. Wenn Karin Zeit hatte, kam sie in den Keller und schaute mir zu. Ich sagte dann zu ihr:

,,Ich erkläre dir alles sobald ich es selber verstanden habe."

Inzwischen war sie sehr anhänglich und liebebedürftig geworden. Ich merkte, dass sie in mich verliebt ist, aber ich dagegen hatte nur meine Arbeit im Kopf, und außerdem liebte ich Karin nur wie eine kleine Schwester, denn ich war ja 12 Jahre älter als sie und wollte keine neue Liebe, denn der Raum & Zeit Converter sollte mir helfen, meine verstorbene Frau zurückzuholen. Als ich nun in die Vergangenheit blickte und uns sah, hatte ich Tränen in den Augen. Ich merke dabei gar nicht, wie Karin hinter mir stand und alles beobachtete. Sie sah, wie ich meine Frau kennenlernte, mit ihr zusammen lebte und wie sie starb. Jetzt erst bemerkte ich Karin, die darauf in die Hocke ging und zu mir sagte:

,,Nun verstehe ich alles, und sie schaute mir dabei in meine feuchten Augen, aber ich aber verstand sie nicht.

Sie bat mich darauf, ich solle doch den Raum & Zeit Converter auf September 2089 stellen und auf ihr Haus richten. Ich tat ihr den Gefallen und schaltete an, und da sah ich sie, ihre Familie und drei Jungen. Für einen hatte Karin ein besonderes Interesse, und wir schauten uns die Szenen und die Gespräche mit Harald Pater gemeinsam an.

Jetzt verstand ich auch sie, denn sie war in ihn verliebt gewesen als er sie sie verlassen hatte und aus welchem Grund, erfuhren wir erst später.

,,Du sagtest“, so fuhr Karin fort:

,,Es gibt keine Zufälle, und dass wir uns gefunden haben, sei eine Fügung des Schicksals, und meinst du immer noch, wir sollten die Maschine benutzen damit du deine Frau und ich Harald wieder bekomme, oder sollen wir uns nicht lieber auf die Gegenwart und die Zukunft konzentrieren? Könnte es sein, dass du nicht glücklich mit mir bist und mich nicht liebst?“

Auf diese Frage war ich natürlich nicht vorbereitet, machte eine Pause, und dann erwiderte ich:

,,Doch, ich habe dich immer so geliebt, als wärst du meine Schwester und auch weil du noch so jung bist und dein Leben noch vor dir hast. Bedenke einmal den Altersunterschied zwischen uns, aber du redest ja jetzt schon wie eine Erwachsene, die weiß, was sie will, und das gefällt mir an dir, und darum sollte unsere Beziehung ganz langsam wachsen und wir nichts übereilen.“

Dann nahm ich Karin ganz fest in meine Arme, gab ihr den ersten zarten Kuss auf ihren weichen Mund und merkte wie glücklich und zu frieden sie jetzt war. Danach schaltete ich den Raum & Zeit Converter aus, und wir gingen Hand in Hand nach oben, um meiner Mutter die Neuigkeit zu berichten. Für sie war es schon längst klar, hatte sie doch Karins Liebe zu mir schon länger entdeckt. Aber da ich nur auf die Rückholung meiner Frau ,,versteift“ war, hatte ich von ihren Gefühlen für mich nichts bemerkt.

Von nun an gab ich dieses Vorhaben auf und konzentrierte mich wieder auf Karins Familie. Das Problem ist, die teilweise impf-plantierte Familie Viktory, mit ihren runden Silbergeflechten auf ihren Häuptern und die Neutralisierung derselben.

Um einen Hinweis von ihnen zu erhalten musste ich sie belauschen. Ich rief nach Karin und erklärte ihr mein Vorhaben und ob sie stark genug sei, sich das alles anzuschauen, denn ich möchte dort weitermachen, wo wir am Anfang stehen geblieben waren, und sie nickte.

Auf dem Bildschirm sahen wir, dass die Diskussion ohne ihre jüngeren Geschwister weiterging. Es kehrte dort einfach keine Ruhe ein.

Damien meinte bevor er die Viktorys verließ, dass sie auf ihre anderen Töchter achtgeben müssten, damit ihnen nicht dasselbe passiert wie mit Karin, und auf sie nicht noch einmal Schande fiele, und er durch die Verlobung mit Jenny Viktory dadurch einen schlechten Ruf bekäme.

Dann ging Damien aus dem Haus, und aus Neugier folgten wir ihm. Im Freien sprach er mit einigen Leuten und forderte sie auf, mit ihm und dem Spürhund erneut an die Stelle zu gehen, an die Karin verschwand.

Dort, wo sie durch das Portal ging, verlor aber der Hund die Fährte. Man hörte wie er ihnen dann den Befehl gab, nicht aufzugeben und weiterzusuchen, und meinte, sie kann sich nicht in Luft auflösen, irgendwo muss sie sich doch verkrochen haben.

,,Noch einmal wird sie mir nicht entwischen wie die drei Jungen letzten Oktober“, sprach er leise vor sich hin.

Wir konnten ihn hier im Keller gut verstehen. Karin vermutete zu Recht, dass es sich nur um Harald, Bill und Benno handeln könnte. Also stellten wir den Scanner auf den Tag, wo die Drei die Viktorys verließen und folgten ihnen. Dann spulte ich im Zeitraffer bis zum Gerichtstermin vor wo Damien auftauchte. Erstaunt hörten wir ihn sagen, dass die Drei kriminell seien und diese seine zukünftige Familie, die sie in Not aufnahmen, bestohlen hatten.

Als Karin das hörte, erlebte ich das erste Mal wie sie wütend wurde und sich kaum beruhigen ließ.

Ich nahm drauf ihre Hand, um sie zu beruhigen, und dann schauten wir weiter und sahen Harald, Bill und Benno im Gefängniswagen, der von zwei Pferden gezogen wurde. Auf dem Kutschbock saß stolz Damien, der die Drei aus der Stadt brachte. Unterwegs überwältigten sie ihn durch eine List und befreiten sich. Danach schlugen sie ihn erbarmungslos zusammen, und warfen ihn in den Wagen, in dem sie vorher eingesperrt waren.

Schallend fingen wir beide an zu lachen, aber dieses verstummte schnell, und ich sagte laut:

,,Jetzt verstehe ich, warum dich Damien unter allen Umständen ergreifen wollte, denn dieses Erlebnis dort hat ihn dermaßen gedemütigt, dass er jetzt unbedingt ein Erfolgserlebnis braucht. Auch die Freundschaft zwischen Harald und dir, hatte ihn dazu bewogen, dich zurückzubringen, koste es was es wolle. Ich glaube nicht, dass er am 4. July zufällig bei euch aufgekreuzt ist, denn er wollte persönlich dabei sein, wie du zum Impf-plantieren gebracht wirst, und ich meine, er ist noch gefährlicher als ich dachte.“

Während ich Karin das alles erzählte, verging ihr das Lachen, und sie wurde weiß im Gesicht. Als ich das merkte, speicherte ich alles ab, schaltete den Raum & Zeit Converter aus, stand dann auf, zog sie vom Stuhl direkt in meine Arme und schaute ihr in ins Gesicht, streichelte ihre Wange und sagte zu ihr:

,,Um ein Haar hätten sie dich doch erwischt, und wir beide wären uns nie begegnet. Wenn ich das hier alles so sehe, bekomme ich es mit der Angst zu tun und muss aufpassen, dass ich dich ja nicht verliere. Ich merke erst jetzt, wie sehr ich dich doch liebe.“

Als Karin das hörte, schaute sie mich liebevoll an, und ganz langsam näherten sich meine Lippen der ihren, sie schloss dabei ihre Augen, und wir küssten uns das erste Mal leidenschaftlich.

Die jüngsten Ereignisse beschäftigten uns die nächsten Tage, und so war es gut, dass Karins Geburtstag bevorstand. Da sie im Mai 2014 zu uns kam, nahmen wir unsere Zeitrechnung und nicht die ihre von 2090.

Am 15. July 2014 kam Karin die Treppe hinunter, schaute sich um und sah den liebevoll gedeckten Frühstückstisch und ihre Geburtstagsgeschenke. Trotz all ihrer Freude bemerkte meine Mutter eine Traurigkeit in ihrem Gesicht und eine Träne, die über ihre Wange lief. Sie nahm sie darauf in die Arme und fragte nach dem Grund.

Da sie immer höflich und respektvoll meiner Mutter gegenüber war, sagte sie mit trauriger Stimme:

,,Maman, du und Dirk, ihr habt euch so viel Mühe gemacht, es tut mir leid, aber gerade heute vermisse ich meine jüngeren Geschwister.“

Jetzt nahm auch ich sie in die Arme und gab ihr das Gefühl meiner ganzen Liebe, die sie besonders jetzt benötigte.

Um Karin abzulenken, fuhren wir zu dritt an den Palmenstrand, kauften ihr Badesachen und besuchten ein Restaurant, in dem es immer frische Meeresfrüchte gab, die sie ja noch nicht kannte.

Den Bikini, der ihre jugendliche Figur noch mehr zum Vorschein brachte, behielt sie natürlich gleich an, und vorsichtig betraten wir das nahe gelegene Meer, denn Schwimmen hatte sie ja zu Hause in Frankreich gelernt aber war schon lange nicht mehr geschwommen, und daher tobte sie sich erst einmal richtig im Wasser aus. Es war ein Vergnügen, ihr dabei zuzusehen, und danach ließ sie sich erschöpft auf das Handtuch neben mir fallen. Sie sah so sexy in ihrem neuen Bikini aus, dass sie die Aufmerksamkeit der anderen Badegäste auf sich zog. Ich beugte mich über sie, und wir fingen an zu schmusen, und das Glück in ihren Augen war nicht zu übersehen an diesem wunderschönen Palmenstrand.

Anschließend betraten wir hungrig das in der Nähe befindliche Lokal, um die angepriesenen Meeresfrüchte zu genießen. Mit viel Appetit probierte und probierte Karin alles. Es war für sie auch eine neue Erfahrung und gewöhnungsbedürftig.

Mit einem ausgedehnten Spaziergang ließen wir dann den Tag ausklingen. Das war unsere Geburtstagsüberraschung für sie, und ein unvergessenes Erlebnis für uns alle.

Am nächsten Tag aktivierte ich wieder den Raum & Zeit Converter und ließ Karin erneut daran teilnehmen. Diesmal schaltete ich zu ihren jüngeren Geschwistern am 4. July 2090 ins Haus. Ich fragte sie, ob sie der Situation, die kommen könnte gewachsen sei.

Sie antwortete:

,,Ich weiß, ich muss stark sein und was mir fehlt gibst du mir und hältst mich

fest."

Ich holte nun die Szenen ins Bild. Wir fanden Lola, Sienna, Fenja und Hella neben an in der Scheune, in der die Weintrauben mit Füßen im Bottich zu Saft zertreten werden.

Alle standen wie betreten herum und hatten Tränen in den Augen. Die kleine Lola weinte am Heftigsten und musste von den anderen getröstet werden. Als wir das sahen, standen auch uns Tränen in den Augen, und Karin hielt sich an mir fest.

Nachdem sich die ,,Implas“ etwas beruhigt hatten, kam Anna Viktory in die Scheune zu ihren Töchtern und begann zu sprechen:

,,Hört gut zu, eure Schwester Karin hat diese Familie verlassen und uns die Ehre genommen. Wir wissen nicht, wo sie sich zur Zeit aufhält, und selbst Damien und die Anderen haben sie trotz intensiver Suche bis jetzt noch nicht gefunden, und wie es aussieht, will sie nicht gefunden werden. Wir müssen sie, so schwer es uns fällt, vergessen und uns jetzt auf uns selbst konzentrieren, damit die Familie nicht auseinander fällt. Lasst uns nun wieder an die Arbeit gehen.“

Dabei fasste sie sich so merkwürdig an den Kopf, dass es uns auffiel. Es war als würde Karins Mutter hin- und hergerissen sein, und wir glaubten, dass mit ihr etwas nicht stimmen würde. Darum hielten wir das Bild an und überlegten eine Weile.

Ich fragte Karin:

,,Kannst du dich an den Zeitpunkt erinnern, da Harald, Bill und Benno bei euch waren?“

Verdutzt antwortete sie:

,,Im September 2089. Warum willst du gerade in diesen Zeitabschnitt

schauen?“

,,Es muss irgend eine Verbindung zwischen diesen Ereignissen geben“, erklärte ich ihr.

,,Ich weiß es nicht genau, aber logischerweise gibt es einen Zusammenhang zwischen dir, Damien, deiner Mutter und den Jungen. Vielleicht täusche ich mich auch, aber irgendwo ist die Lösung zu finden“, ergänzte ich und sagte:

,,An irgendeinem Punkt müssen wir ansetzen.“

Nachdenklich holte ich den Zeitabschnitt September 2089 auf den Bildschirm und spulte das Bild bevor die Drei die Familie Viktory verließen zurück und suchte nach Gesprächen zwischen ihnen und ihrer Mutter.

,,Volltreffer“

Will saß mit Anna Viktory allein in einem Zimmer. Plötzlich konnte Karin und ich sehen und hören, wie Will sich wunderte, dass Karins Mutter von einem anderen Zeitabschnitt vor den dreifüßigen Ungeheuern sprach und von ihrer großen Liebe und den wunderschönen Artikeln und Gegenständen, die es damals gab und die sie aufbewahrt und heimlich an einem besonderen Ort hier im Haus versteckt hatte.

Als Bill stutzte, weil er ja wusste, dass sie impf-plantiert war, erklärte sie ihm, dass sie eine Art Landstreicherin sei, weil ihr rundes Silbergeflecht nicht richtig implantiert ist und sie es schon vor ein paar Tagen erwähnt hätte. Erneut machte sie wieder diese Bewegung zum Kopf hin und erzählte:

,,Wir leben jetzt in einer ganz anderen Welt. In der Welt der runden Silbergeflechte und der Bestimmung der dreifüßigen Ungeheuer. Jenny ist schon impf-plantiert und die anderen fünf Mädchen werden zu gegebener Zeit das schöne runde Silbergeflecht erhalten. Sie werden dadurch friedfertig, geduldig und harmoniebedürftig sein und nach nichts Anderem Ausschau halten oder fragen und werden dadurch nicht aggressiv und kriegerisch veranlagt sein.“

Nachdem Karin und ich das alles gesehen hatten, lagen wir uns freudig in den Armen, und sie küsste mich dankbar auf den Mund was ich freudig erwiderte.

Während wir uns nun beide unterhielten wie es weitergehen sollte, spulte ich die dortige Zeit mit der Szene auf dem Dachboden einige Tage früher zurück.

Karin fragte mich:

,,Warum schauen wir uns gerade diese Situation an?“

Ich erklärte ihr, dass wir dadurch das Verhalten ihrer Mutter vollständig verstehen könnten. Daraufhin sahen wir uns die gemeinsame Unterhaltung zwischen Harald, Bill, Benno und Anna Viktory genauer an, und erfuhren dann, dass sie ihnen erklärte, eine Landstreicherin zu sein. Außerdem hätte sie den inneren Drang, immer etwas Besonderes und allen Anderen überlegen zu sein. Aber sie könne es nicht verstehen, warum. Weiter hörten wir, dass die drei Jungen ihr sagten, dass sie vorhätten, eine Reise zum Matterhorn zu unternehmen.

Karin verschlug es die Sprache, und sie sagte darauf:

,,Keiner hat an meiner Mutter etwas Derartiges bemerkt, weder das Eine noch das Andere, und sie hat nichts von allem vor uns verlauten lassen.“

Ich merkte, wie sie sich dabei etwas aufregte und nahm sie daraufhin in den Arm, um sie zu trösten und zu beruhigen. Dann stellte ich ihr meinen Plan vor.

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