Читать книгу Das PORTAL Eine Liebe aus einer anderen Realität - Dieter Scharnhorst - Страница 8
Kapitel 5
ОглавлениеIch bedankte mich bei Anna für ihre anerkennenden Worte und sagte darauf:
,,Ich habe mir auch schon über unsere Verlobung Gedanken gemacht, und wir können sie jederzeit bekannt geben. Aber was die Heirat anbetrifft, wird es Probleme geben.“
Nachdem Karin das hörte, wurde sie ganz blass im Gesicht und traurig, und als ich es bemerkte, erklärte ich ihr, dass es sich um ihren Pass handelt.
Weiter kam ich nicht, denn sie sprang auf, lief nach oben und gleich darauf drückte sie mir unter Tränen ihren Pass in die Hand. Ich zog sie auf meinen Schoß, küsste sie und erklärte ihr dabei:
,,Ich liebe dich über alles, aber mit diesem Pass hier können wir zu keiner Behörde gehen, denn die halten ihn für einen Scherz, und wir bekommen großen Ärger. Auch bist du hier nirgends registriert und existierst daher auch nicht in dieser Zeit."
Jetzt verstand Karin es.
,,Dann benötige ich einen neuen Pass von dieser unserer Zeit“, sagte sie mit einer Entschlossenheit.
Ich gab ihr nun zu verstehen, dass ich mich in Ruhe um alles kümmern werde, und wir lieber über die Verlobung sprechen sollten.
Meine Mutter, die unser Gespräch mit angehört hatte, sagte dazu:
,,Dann wollen wir sie auch im kleinen festlichen Rahmen feiern, so lange deine Mutter noch hier ist.“
Und machte den Vorschlag, in das uns bekannte Restaurant zu gehen, das wir an Karins Geburtstag aufgesucht hatten, in dem es die herrlichen Meeresfrüchte gibt. Weiter meinte sie, dass es bei uns Brauch ist, sich an dem Tag die Verlobungsringe anzustecken. Mein Schatz war überglücklich als sie das hörte.
Dann fuhren wir in die Stadt in ein Juweliergeschäft. Dort staunte nicht nur Karin sondern auch Anna verschlug es die Sprache, als sie die große Auswahl der Ringe und den gesamten Schmuck sah, und daher dauerte es eine ganze Weile, bis wir die Richtigen gefunden hatten.
Karin konnte kaum den Tag erwarten und fieberte diesen mit Ungeduld entgegen. Als es nun endlich so weit war, machten wir uns alle besonders hübsch, und jetzt war der Moment gekommen, wo ich Karin den Ring an ihre kleine zarte Hand ansteckte. Sie betrachte stolz ihre Hand, drehte immer wieder an den funkelnden Ring und fiel mir glücklich um den Hals, und dabei war der Verlobungskuss fällig, und mit einem Glas Sekt besiegelt. Daraufhin fuhren wir vier in das am Meer gelegene Restaurant. Anna, die aus ihrer Jugend schon Fisch kannte, war doch über die Vielzahl der angebotenen Fische und Meeresfrüchte völlig perplex. Da ich schon vorbestellt hatte, wurde für uns vier Personen eine große gemischte Fisch und Meeresfrüchteplatte serviert. Anna, die sich auch mit Wein gut auskannte, probierte einige, und der Ober servierte darauf den Passenden zu unserem Essen. Auch eine Flasche Champagner durfte an diesem besonderen Tag nicht fehlen. Zum Schluss ließen wir die Eiskarte kommen und jeder suchte sich einen schönen Eisbecher aus, was natürlich Schwiegermutter mal wieder in Erstaunen versetzte.
Immer noch überwältigt von dem gestrigen Tag sagte Anna heute Morgen beim gemeinsamen Frühstück:
,,Leider wird es Zeit, dass ich zu meinen anderen Lieben zurückkehre, aber vorher möchte ich mir so gerne noch die Stadt der dreifüßigen Ungeheuer anschauen.“
Ich fand den Vorschlag gut, dass sie dieses Wissen zum Abschluss noch mitnimmt, und Karin war froh, dass sie ihre Mutter noch etwas länger bei sich hat, denn ihr Verhältnis zueinander war noch nie so gut.
Nachdem wir alle wieder vor dem Raum & Zeit Converter Platz genommen hatten, schaltete ich wieder den Bildschirm ein, und wir machten da weiter, wo wir das letzte Mal aufgehört hatten. Als erstes sahen wir die Auswahl der sportlichen Agenten, die in die dreifüßige Ungeheuer Stadt gesandt wurden, aber Harald zog es vor, dazubleiben. Dann erblickten wir wie Agenten der unabhängigen Rebellen von einem goldenen Dreifüßer mit Lasertorpedos ausgelöscht wurde, und wir waren alle über so viel Brutalität geschockt, dass wir erst einmal eine Pause einlegen mussten.
Als wir uns nun von dem Schock erholt hatten, spulten wir weiter vor und sahen die neuen Agenten Bill, Benno und Fred bei den sportlichen Aktivitäten in der Nähe von Köln. Später dann erfuhren wir, dass Benno aus taktischen Gründen vor der dreifüßigen Ungeheuer- Stadt Quartier bezogen hatte, um die Kriegsmanöver der Ungeheuer zu beobachten und auf die Rückkehr von Bill und Fred zu warten. Sie wurden durch einen Dreifüßer in deren Stadt gebracht. Jetzt konnten wir einmal das Innere des metallischen Ungeheuers sehen, das nur eine Maschine war und konnten ihm mühelos folgen, wie es in die Stadt ging und die Agenten Bill und Fred auslud. Wir waren sprachlos über die Größe, über die innere Ausstattung der Stadt und deren Technologie. Aber was dann kam, erschütterte uns noch mehr, denn jetzt sahen wir, wie die Neuankömmlinge eingekleidet und mit einer Art Taucherausrüstung versehen wurden, weil die türkise Luft der Tintenfische für sie absolut giftig und tödlich ist. Anschließend ernannte man sie zu Sklaven der dreifüßigen Tintenfische, genannt TINTERAS.
Nach diesem Anblick, was auch jedem die Sprache verschlug, hielt ich das Bild an, denn wie hatten eine Pause verdient, gingen alle frustriert nach oben, um etwas zu trinken und uns auszuruhen.
Anna sagte darauf:
,,Das, was wir bis jetzt gesehen haben, ist ja schlimmer als ich mir je vorgestellt hatte. Ich denke, wir schauen uns das noch bis zum Ende an, und dann kehre ich zurück und bereite alles nach und nach vor, damit auch Jenny und mein Mann von dem runden Silbergeflecht befreit werden.“
Auf dem Bildschirm ließen wir die Szene weiterlaufen und erblickten folgendes: Die lilabraunen Tintenfische mit den drei Tentakeln, wo einer von ihnen mit der Nummer 18 Bill zum Sklaven erwählte und sein Vorgänger Jorge, ein 80 jähriger Mann nun aufgefordert wurde, sein Leben für die ,,Schöne Auflösung“ herzugeben. Neugierig folgten wir Jorge und sahen, wie er direkt auf einen Regenbogen zuging, der sich als Laserstrahl herausstellte und ihn in sekundenschnelle zu Asche verbrannte. Was wir dort sahen belastete uns sehr.
Bill fristete von nun an sein Leben bei Tintenfisch Nummer 18 und war ihm bei jeder Gelegenheit zu Diensten und erschlich sich dadurch das Vertrauen des Tinteras.
Fred kam in den Arbeitsbereich der Strom-Zentrale, wo er Paul traf, der ihm die Funktionsweise der Stadt zeigte. Leider war die ganze Anstrengung für Pauls Alter zu viel, er bekam einen Schlaganfall, starb vor Ort, und Fred verlor nun seinen eben gewonnenen Kollegen. Die Gendarmen beschuldigten fälschlicherweise Fred des Mordes an Paul, schlugen ihn halb tot und brachen ihm dabei ein paar Knochen. Uns allen ging diese Barbarei ganz schön nahe.
Durch Bills Ungeschicklichkeit erfuhr er, und auch wir jetzt den wunden Punkt bei den Tintenfischen, nämlich, dass ein Stoß auf ihr einziges Auge sie verletzen oder sogar töten könnte. Fred nahm jetzt nach Pauls Tod dessen Platz ein und fand durch Zufall, den Weg nach draußen. In der Zwischenzeit wurde Bill von seinem Tintenfisch Nummer 18 zu einem Kristallwesen gebracht, das nur aus Energie besteht, der aber nur mit Bill allein sprechen wollte. Da dieser seine Gedanken lesen konnte, erfuhr er, warum Bill und Fred sich als Agenten in die Stadt eingeschlichen hatten und ebenso erhielt er auch Kenntnis von den unabhängigen Rebellen in den Bergen.
Als wir das sahen, erschraken wir, und Karin meinte:
,,Wenn er Bills Gedanken lesen kann, dann weiß er bestimmt von unserer Existenz hier, denn wir haben ihn dadurch angepeilt, dass wir ihn auf dem Bildschirm sehen.“
Ich beruhigte sie und erklärte ihr:
,,So lange das Portal nicht geöffnet ist, ist kein physischer Kontakt vorhanden."
Das entspannte sie, wir schauten weiter und staunten, weil es dem Kristallwesen gefiel, dass es noch unabhängige Rebellen gibt, die die Tintenfische bekämpfen und vernichten wollen.
Weiter sahen wir ein Treffen zwischen Bill und dem Kristallwesen, mit dem er sich inzwischen durch einige heimliche Zusammenkünfte angefreundet hatte. Dieser hatte eine Menge Energie von der Stadt abgezogen, um seine Kristallgitterstruktur aufzuladen. Bei dieser Begegnung erfuhr Bill, wie auch wir, dass er von dort verschwinden will, weil die Tintenfische ein Raumschiff auf die Erde schicken werden, welches Maschinen enthält, die die Ozeane und Landmassen dort umwandeln sollen, damit die Tintenfische ihre Städte verlassen können, um danach artgerecht wie auf ihrem Heimplaneten zu leben, und infolgedessen wird die Welt für die Menschheit unbewohnbar.
Das hat uns den Rest gegeben, und meine Mutter stand auf und holte den gekühlten Pflaumenschnaps, der uns nun wieder aus der Starre holte. Nach dem Schreck aber schauten wir weiter, denn unser Interesse war noch nicht verflogen.
Nun sahen wir wie das Kristallwesen ins Weltall verschwand und Bill danach von seinem Tintenfisch verdächtigt wurde, ihn vertrieben zu haben, denn er hatte die Heimlichkeiten zwischen den beiden beobachtet. Das löste wiederum einen heftigen Streit zwischen ihnen aus, und Bill tötete darauf den Tintenfisch mit einem gekonnten Fausthieb auf sein einziges verwundbares Auge.
Dort in der dreifüßigen Ungeheuerstadt ging nun alles Schlag auf Schlag. Bill und Fred verließen eilig über einen Fluchtweg dieselbige. Draußen am Fluss beschloss Fred, noch eine Weile zu bleiben, um dort den weiteren Verlauf zu beobachten. Bill stürzte sich daraufhin mit seiner Taucherausrüstung in den Fluss und tauchte später wieder vor der Stadt auf, ging an Land und traf an der verabredeten Stelle Benno, die sich danach auf den Weg zu den unabhängigen Rebellen begaben. Als wir das sahen, waren wir beruhigt und schalteten den Bildschirm aus.
Am nächsten Morgen besprachen wir alle noch einmal, was uns am Vortag bewegte. Anna wollte daraufhin so schnell wie möglich zurückkehren, denn sie war jetzt mehr als drei Wochen bei uns zu Besuch gewesen. Karin fiel der Abschied natürlich sehr schwer.
Ich erklärte Anna, noch bevor ich das Portal wieder öffnete, dass ich, wenn wir hier den 23. September 2014, 11.05 Uhr haben, ich dort bei ihnen mit dem 23. September 2090, 11.05 Uhr synchron schalten werde.
Karin wollte darauf von mir eine Erklärung haben, die ich ihr mit folgenden Worten gab:
,,Wir sind dann gleichen Datums, aber nur das Jahr ist unterschiedlich.“
Anna umarmte uns alle noch zum Schluss und bedankte sich für die schöne Zeit bei uns, und sagte wehmütig:
,,Wenn es euch beliebt könnt ihr, wie ich ja nun weiß, alles genau sehen und hören was bei uns geschieht, und wenn ich mit euch Kontakt haben will, stelle ich den kleinen Eifelturm auf meinen Nähtisch. Nun wird es meine Aufgabe sein, alles für den Besuch von Jenny bei euch, vorzubereiten.“
Darauf stellte ich die Zeit auf den 23.9.2090, 11.05 Viktory Haus, Küche und schaltete das Portal ein. Anna ging voller Hoffnung und Dankbarkeit hindurch und war augenblicklich wieder zu Hause. Dann schaltete ich alles aus und wir gingen nach oben.
Ein paar Tage später fing Karin an, mir merkwürdige Fragen zu stellen und drugste dabei verlegen herum.
Nach mehrmaligem Nachfragen fasste sie endlich den Mut und fing an zu sprechen:
,,Es geht um gewisse Dinge, die ich oft im TV meines Zimmers gesehen habe.
Ich aß gerade einen Apfel, merkte aber, dass es ihr peinlich war, darüber zu reden.
,,Ich meine Sex zwischen Mann und Frau wo von ich noch keine Ahnung habe“, antwortete sie unschuldig.
Als ich das hörte, was sie da von sich gab, fiel mir vor Entsetzen ein Stück Apfel aus dem Mund. Auf den Schreck hin, musste ich mich erst einmal setzen und promt ließ sie sich neben mich nieder.
,,Hat man dir in der Schule oder zu Hause keinen Aufklärungsunterricht gegeben?“ fragte ich sie.
Sie schüttelte den Kopf und sagte:
,,Nein, bei uns spricht man über so etwas nicht nur über das Thema ,,Biene bestäubt Blume“ und man erzählt uns, alles Andere zeigt euch der Ehemann in der Hochzeitsnacht.“
Ich war völlig perplex als ich das hörte. Was ich besonders an Karin liebte, war ihre Unverdorbenheit. Jetzt waren erste Anzeichen vorhanden, dass dieses Bild von ihr anfing zu bröckeln, und nun musste ich sie vorsichtig da heranführen, denn das, was sie da alles im TV, Internet oder auf der Strasse zu sehen bekam, wird sie falsch interpretieren. Ich liebte sie viel zu sehr, um das zuzulassen, also fragte ich sie:
,,Karin, ist es dir recht, dass ich dir das jetzt alles erkläre, denn was in den Medien gezeigt wird, ist Schund und verzerrt das Bild der Liebe zwischen Mann und Frau?“
Sie nickte, und ich zeigte ihr erst einmal die Anatomiebücher und erklärte ihr diese. Sie hörte aufmerksam zu, und hier und da stellte sie mir und meiner Maman die passenden Fragen.
Am nächsten Tag fand meine Mutter beim Aufräumen Karins Pass und gab ihn mir:
,,Oh, den habe ich total vergessen“, sagte ich, ,,und darum muss ich die Sache schnellstens erledigen bevor Jenny kommt.“
Daraufhin rief ich meinen Freund, den Computerspezialisten in Deutschland an, und erzählte ihm im Vertrauen mein Problem. Der fiel aus allen Wolken, als er meine Geschichte hörte und sagte zu mir, dass ich den Pass einscannen und ihm als E-mail zusenden sollte. Als er ihn bekam meinte er:
,,Die einzige Möglichkeit ist in Frankreich Karins Namen und Adresse mit einem neuen Geburtsjahr zu versehen und dieses vom 15.7.2073 auf 15.7.1997 umzuändern, es in das Standesamt dort im Jura per Computer einzugeben und einen neuen Pass anzufertigen. Es ist zwar illegal, aber wir haben keine andere Wahl. Um alles Weitere kümmere ich mich auch noch und schicke dir dann ihren neuen Pass per Kurier zu."
Danach ging ich erleichtert wieder an den Raum & Zeit Converter, um zu sehen wie es Anna erging. Ein paar Tage nach ihrer Rückkehr, sah ich dann den kleinen Eifelturm auf ihrem Nähtisch stehen und benachrichtigte Karin. Sie war sofort zur Stelle. Vom Pass erzählte ich ihr natürlich noch nichts, denn es sollte eine Überraschung sein. Ich zeigte ihr das Erkennungszeichen, und wir suchten dann den passenden Moment, wo Anna die nächsten 15 Minuten alleine sein würde. Endlich öffnete ich das Portal, Anna ging freudig hindurch und war augenblicklich bei uns.
Sie nahm uns beide gleichzeitig in die Arme und sagte:
,,Es ist so schön, euch so schnell wieder zu sehen, und es wird allmählich Zeit, dass deine Schwester Jenny nach hier kommt, und dafür habe ich auch schon einen Plan, der euch bestimmt gefallen wird.“
Neugierig erkundigte ich mich nach ihm, und sie überzeugte mich in dem sie sprach:
,,Wenn alle aus dem Haus sind außer Jenny, werde ich ihr die Augen verbinden, sie in einen Nebenraum führen und ihr erzählen, dass ich eine Überraschung für sie vorbereitet habe. Ihr dagegen müsst alles auf dem Bildschirm verfolgen und zu gegebener Zeit das Portal öffnen.“
Wir waren von dieser Idee begeistert, und im Hintergrund hörte ich mal wieder das Telefon läuten, und der Computerspezialist aus Deutschland meldete sich und sagte:
,,Ich muss dich leider einmal wieder stören, denn ich benötige für Karins Reisepass ein aktuelles Foto, welches heute bei den neuen Pässen verlangt wird und noch ihren Fingerabdruck. Wenn du alles beisammen hast, schicke es mir wieder per E-mail.“
,,Was ist mit ihrer Geburtsurkunde, damit wir heiraten können?" fragte ich.
,,Die schicke ich dir zusammen mit dem Reisepass“, versprach er.
,,Wenn alles fertig ist, rufe mich bitte an, damit ich das Portal zu dir öffne, und du mir die Papiere durchreichen kannst“, antwortete ich.
Als wir uns einig waren, ging ich erleichtert wieder zu den beiden in den Keller und hörte plötzlich, wie Anna sich nach unserer Beziehung erkundigte.
Karin antwortete:
,,Ich bin so glücklich und er verwöhnt mich täglich, denn das hast du doch selbst bei deinem letzten Besuch erlebt und daran hat sich bis heute nichts geändert.“
Ich freute mich als ich das vernahm, und stellte nun auch Anna einige Fragen:
,,Sag mal, wie hast du dich nach deinem letzten Besuch hier wieder zu Hause zurechtgefunden, und ist deiner Familie irgendeine Veränderung an dir aufgefallen?“
Sie antwortete darauf:
,,Es war schon eigenartig für mich, ich hatte immer das Gefühl, alle anderen bemerken eine Veränderung an mir, denn sie schauten mich immer wieder an, aber sagten nichts. Der Zeitunterschied, die drei Wochen bei euch hier und die fünf Minuten, die nur zu Hause bei mir vergangen waren, musste ich erst einmal einordnen. Die Eindrücke, die ich auf Teneriffa gesammelt habe, und all das Schöne in eurer Familie haben mich verändert, und ich musste aufpassen, dass mich manchmal in meinem Glücktaumel keiner erwischte.“
Nun fiel Karin das Telefonat ein, und sie fragte mich plötzlich:
,,Am Telefon tatest du so geheimnisvoll, hast du etwas vor mir zu verbergen?“
Darauf ermahnte Anna ihre Tochter, ihre Neugier zu zügeln.
Lächelnd und beschützend nahm ich Karin in die Arme und verteidigte sie:
,,Bei uns gibt es keine Geheimnisse. Mein Schatz, es sollte eine Überraschung sein, denn es geht um deinen Pass, und als nächstes müssen wir spezielle Fotos von dir anfertigen lassen.
Sie freute sich, gab mir einen Kuss und meinte:
,,Dann können wir doch noch irgendwann heiraten.
Anna war glücklich, dass dieses Problem bald gelöst ist und bat mich, sie zurückzuschicken, und meinte: Ihr werdet bestimmt den richtigen Zeitpunkt auf dem Bildschirm sehen, wo ich Jenny mit verbundenen Augen zu euch schicken kann. Ich öffnete das Portal, und Anna kehrte mal wieder glücklich nach 2090 zurück.