Читать книгу Der Bauplan der Megalithanlage vom Ritten - Dietmar Bernardi - Страница 9

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Zusammenfassung

Es werden Kegelschnitte in der Himmelsgeometrie besprochen. Am Beispiel eines Schattenstabes wird gezeigt, dass die Spitze eines Schattenstabes im Grundriss im tagesverlauf entlang einer Hyperbelkurve verläuft. Nur bei den Tagundnachtgleichen ist diese Kurve eine Gerade.

In dieser Dokumentation wird von der astronomischen Ausrichtung von Menhirreihen am Ritten in Südtirol ausgegangen, die in der Form eines gleichschenkligen Dreiecks in der Natur aufgestellt sind. Die Basis dieses Dreiecks ist auf den Sonnenaufgang zur damaligen Tagundnachtgleiche SA-TNG, die linke Seite es Dreiecks ist zum Sonnenaufgang zur damaligen Sommer Sonnenwende SA-SSW, die rechte Seite ist zum Sonnenaufgang zur damaligen Winter Sonnenwende SA-WSW ausgerichtet. Dieses Dreieck wird von mir als solares Dreieck bezeichnet.

Es wird an einem Beispiel eines Mondkalendersteins in der Schweiz die Funktion eines Mondkalenders als Stecksystem erläutert und besprochen. Weiter wird der Mechanismus eines Sonnenkalenders als Stecksystem am Sonnenkalender vom Ritten besprochen.

Es wird gezeigt, dass ein Kreis, dessen Radius aus 23,5 gleich langen Teilen besteht, als Sonnenuhr dienen kann, bei der die Deklination der Sonne am Umfang dieser Sonnenuhr abgelesen wird, wenn man die Refraktion und die Kimmtiefe nicht berücksichtigt. Die 23,5 gleichen Teile entsprechen der Neigung der Erdachse. Je größer der Kreis ist, umso größer ist die Ablesegenauigkeit.

Heute wird die Deklination der Sonne mit Hilfe mathematischer Formeln berechnet, wie sie beispielsweise von Richard Walker angegeben werden. Nach der Analyse archäoastronomischen Ausrichtungen von Richard Walker. 1 2 gibt es Formeln für die scheinbare Horizonthöhe hs und daraus folgend auch für die Deklination der Sonne. Wenn ein Leser alle Formel sehen möchte, so muss er in der veröffentlichten EXCEL-Datei nachsehen. Alle Formeln bestehen aus Eingabeparametern und Ausgabewerten und sind daher einfach zu gebrauchen. Sein Berechnungstool wird in Excel Format angegeben und basiert auf Berechnungen für die Sternwarte Bern auf dem 47.-ten Breitengrad nördlicher Breite. Da der große Menhir von Wolfsgruben eine nördliche Breite von 46.5219° Grad hat, können diese Formeln für den Ritten überhaupt verwendet werden.

Ich habe 3 dieser Formeln hintereinander angewendet. In den einzelnen Spalten der astronomischen Tabellen werden zunächst Zwischenergebnisse von den einzelnen Programmen Tab 9, Tab 3, Tab 10 berechnet. Das erste Zwischenergebnis wird wieder als Eingabe für die zweite Formel verwendet. Das zweite Zwischenergebnis wird wieder mit anderen Parametern als Eingabe für die dritte Formel verwendet. So erhält man die Deklination der Sonne für die Zeit 2000 nach Christus. Da in den Berechnungstabellen von Richard Walker für jeden Tag des Jahres die Deklination der Sonne berechnet wurde, kann umgekehrt bei einer errechneten Sonnendeklination der Tag des Jahres abgelesen werden, an dem diese Deklination der Sonne eintritt. Nach diesen Rechenschritten wurde auch die geteilte Sonne vom Ritten entdeckt.

Es wird weiter gezeigt, dass es auch möglich ist, die scheinbare Sonnenhöhe und damit die Deklination rein geometrisch mit Hilfe eines Kreises und einer Tangente an den Kreis zu bestimmen. Der Kreis um den großen Menhir ME01 wurde so in der Natur festgelegt, dass eine Tangente an diesen Kreis genau den Menhir ME07 trifft, damit auf diese geometrische Weise die Deklination der Sonne abgelesen werden kann. Das entspricht der mathematischen Formel H = R * tan alpha°, wobei H die scheinbare Horizonthöhe, R der Radius des Kreises ist und tan die Winkelfunktion Tangens ist.

Für einen geometrischen Vergleich von Zeichnungen der Schattenstabmessungen und der Verläufe dieses Schattens an den Sonnenwenden und Äquinoktien werden diese so neben einander gelegt, dass die Kreise gleiche Größe haben. Nur so kann gezeigt werden, dass die Deklination der Sonne auch geometrisch ermittelt werden kann.

Weiter werden die Hauptkultlinien von und zu den Menhiren ausgewertet und diese lokal und auf weite Entfernungen auf den entsprechenden Karten angezeigt. Die lokale Betrachtung dieser Kultlinien ergibt, dass das bisher vermutete Hügelgrab nicht mehr ein vermutetes Hügelgrab ist, sondern zu einem berechneten Hügelgrab wird. Das ergibt sich aus diesen Kultlinien. Es gibt keinen Widerspruch oder Unklarheiten in diesen Kultlinien mehr.

Weiter werden sehr weite Kultlinien betrachtet. Diese Betrachtung führt zum Ergebnis, dass diese Hauptkultlinien bis zu den Küstenregionen Europas führen, in denen auch Megalithkulturen und deren Funde bekannt sind. Ich kann nur diese Kultlinien von Wolfsgruben am Ritten feststellen und messen. Ob diese prähistorischen Menschen tatsächlich bei Fernwanderungen diese Kultlinien, z.B. die Kultlinie zum Sonnenuntergang zur Sommer Sonnenwende SU-SSW für die Orientierung an Land benutzt haben, muss noch weiter bestätigt werden. Es ist aber interessant, dass genau auf dieser Kultlinie ausgerechnet die Fundstelle der Gletschermumie Ötzi liegt.

Ich finde, dass eine Aufstellung der Menhire am Ritten nach einem geometrischen Plan eher in einer Ebene anzutreffen wäre, als in einem hügeligen Gelände im Gebirge. Daher kommt auch meine Vermutung, dass diese astronomisch geometrische Aufstellung ein Nachbau einer bewährten geometrischen Anordnung in einer Ebene ist. Das deutet nach meiner Ansicht auf einen Informationsaustausch des Bauplanes der Megalithkultur in einer Gebirgsregion gegen einen Bauplan einer Megalithkultur in der Ebene hin. Ob das wirklich stimmt, muss ich den Kritikern überlassen.

Der Menhir ME01 von Wolfsgruben ist ein Trigonometrischer Punkt in einem astro-geodätischem Vermessungsnetz der Frühgeschichte. Das ist für prähistorische Visuren wichtig. Mit den Archäo-astronomischen Grundlagen zu prähistorischen Visuren haben sich nicht nur Ernst Born 3, auch Martin Kerner 4 und Karl Ammann 5 beschäftigt. Auch diese Autoren beschreiben weite Kultlinien. Diese Technik der Visuren von einem Standort zu einem markanten Peilpunkt am Horizont ist ein ureigenes Hilfsmittel der Menschen im Gebirge, um wiederkehrende astronomische Zyklen zu erkennen. Damit können auch die Hauptkultlinien zu den astronomisch wichtigen Zeitpunkten der Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen im Jahr festgelegt werden. Neben diesen Kultlinien sind die Richtungen Nord-Süd und Ost-West von großer Bedeutung. Die Länge der Kultlinie spielt bei diesen Fernwanderungen scheinbar keine Rolle oder ist kein Hindernis.

1 Richard Walker, Die Analyse archäoastronomischer Ausrichtungen, Version 6.0, Dezember 2019, https://www.ursusmajor.ch/downloads/analyse-archaeoastronomischer-azimute-vers-6_0.pdf

2 Richard Walker, Berechnungstool für archäoastronomische Berechnungen, Version 3.0, November 2019, https://www.ursusmajor.ch/downloads/berechnungstool-archaeoastronomie-vers-3 0.xls

3 Ernst Born, Das Belchendreieck, Archäo-Astronomische Grundlagen zu prähistorischen Visuren, ambripress, Gellerpark 6, CH – 4052 Basel, ISBN 978-3-905367-05-8, 1. Auflage, 2010, www.bornbasel.ch

4 Martin Kerner, Mondhörner, Urgeschichtliche Messgeräte, helvetia archaeologica, Volume-Nr. 32, Fascicule 127 – 2001, S. 82

5 Karl Ammann, Spuren früher Vermessung und Raumordnung in der Region Basel und im Alpengebiet, VPK, Vermessung Photogrammetrie, Kulturtechnik, 2002 Spuren-frueher-vermessung-und-raumordnung-in-der-region-basel-und-im-alpengebiet.html

Der Bauplan der Megalithanlage vom Ritten

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