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Interview mit Joshua Bitter

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Joshua Bitter kam 2007 als Zehnjähriger vom FC Rot-Weiss Dorsten ins Schalker Nachwuchsleistungszentrum. Mit Leroy Sané spielte er in der U17- und U19-Mannschaft. 2018 verließ der Verteidiger die Königsblauen und schloss sich nach einer Saison bei Werder Bremen II in der Regionalliga Nord dem Drittligisten MSV Duisburg an. Im Interview spricht er über seine Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.

Herr Bitter, erinnern Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit Leroy Sané?

Joshua Bitter: »Das muss in der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen gewesen sein. Leroy war eine Jahrgangsstufe über mir. Da sind wir uns das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen. Als Fußballspieler kommt man dort automatisch in Kontakt, sei es auf dem Flur oder im Gemeinschaftsraum. Daher kannte ich ihn schon, bevor wir dann in der U17 erstmals in einer Mannschaft gespielt haben.«

Welches Spiel ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?

Joshua Bitter: »Ganz klar das Finale um die deutsche U19-Meisterschaft 2015 gegen die TSG Hoffenheim im Wattenscheider Lohrheidestadion. Ich konnte leider verletzungsbedingt nicht mitspielen. Unser Coach Norbert Elgert hatte von Bundesliga-Trainer Roberto Di Matteo die Vorgabe bekommen, dass er Leroy nicht über 90 Minuten einsetzen sollte. Wir sind früh in Rückstand geraten und Leroy wurde dann nach rund 30 Minuten eingewechselt. Er hat das Spiel sofort verändert und einen Großteil dazu beitragen konnten, dass wir das Ergebnis noch drehen konnten und mit einem 3:1-Sieg Deutscher Meister geworden sind.«

Genau in dieser Zeit, zwischen Anfang 2013 und Ende 2015, machte Leroy einen enormen Leistungssprung, von der Ersatzbank der Schalker U17 bis in die A-Nationalmannschaft. Wie erklären Sie diesen?

Joshua Bitter: »In seiner ersten U17-Saison war Leroy als jüngerer Jahrgang physisch noch nicht ganz so weit. Während seiner zweiten U17-Saison hat er körperlich einen massiven Sprung gemacht. Er wurde robuster und noch schneller, als er ohnehin schon war. Er konnte sich dadurch besser durchsetzen, wurde Stammspieler und von da an ging seine Entwicklung nur noch bergauf. In der U19 hat er bereits in seiner ersten Saison voll eingeschlagen und wurde in der Rückserie schon in den Bundesliga-Kader berufen. Ab da war klar, dass er er das Potenzial besitzt, ein ganz Großer zu werden.«

Welche Rolle spielte er auf dem Platz?

Joshua Bitter: »In der U19 war Leroy unser Dreh- und Angelpunkt mit seinem Tempo, mit seinem Dribbling, mit seinem Abschluss. Man konnte ihn immer anspielen, er hat nie den Ball verloren, er war mit seinem Zug zum Tor nicht zu stoppen, zudem war er sehr torgefährlich. Das alles hatte er schon damals drauf und später als Profi weiter verbessert.«

Welchen Anteil an der Entwicklung hatte Trainer Norbert Elgert?

Joshua Bitter: »Einen riesigen. Norbert Elgert, dem ich auch viel zu verdanken habe, hat Leroy immer gefördert, auch wenn es nicht immer kuschelig zuging. Er wusste genau, wie er Leroy anzupacken hatte, er hat ihm den Feinschliff gegeben. Norbert Elgert hat eine große Rolle gespielt für Leroy und viele andere Spieler, die den Sprung ins Profilager geschafft haben. Er ist ein einzigartiger Trainer.«

Wie wichtig ist Leroy die Familie?

Joshua Bitter: »Ich denke, die Familie steht sich insgesamt sehr nahe. Sein Vater hat damals alle unsere Spieler besucht. Als Zuschauer verhielt er sich sehr ruhig, aber er wird Leroy sportlich so manchen Tipp mit auf den Weg gegeben haben. Auch seinem ein Jahr älteren Bruder Kim, mit dem ich heute noch in Kontakt stehe, ist er eng verbunden. Kim gönnt Leroy die Karriere von ganzem Herzen.«

Wenn Sie Leroy heute im TV erleben: Was erinnert Sie an damals?

Joshua Bitter: »Er ist vom Stil her noch immer der Spieler, wie ich ihn aus der Jugend kenne, nur jetzt eben auf höherem Niveau. Er spielt nach wie vor sorglos und frei Schnauze drauf los. In gewissen Dingen ist er noch besser geworden, ich denke da vor allem an seine Handlungsschnelligkeit.«

Wo sehen Sie Leroy in fünf Jahren?

Joshua Bitter: »Wenn er gesund bleibt, klar im Kopf und weiter Gas gibt, kann er sich nur selbst im Weg stehen. Dann gibt es keine Grenzen, dann kann er auch auf Weltniveau sehr viel erreichen.«

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