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Vorwort zur Neubearbeitung

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Die vergangenen zehn Jahre sind zwar nur ein Wimpernschlag in der Weltgeschichte – aber sie waren für unsere Thematik durchaus ereignisreich. Von den drei (Haupt-)Themenbereichen dieses Bandes, die demographische, die funktionale und die globale Dimension, waren erstere und letztere ganz besonders betroffen.

So hat sich die West-Ost gerichtete, nach 1980 einsetzende Binnenwanderung Chinas mit inzwischen (deutlich?) über 200 Millionen Migranten zu der größten Wanderungsbewegung der Weltgeschichte entwickelt – mit der Folge, dass die GOTTMANN’sche Megalopolis im südchinesischen Perlflussdelta Wirklichkeit geworden ist. Bei meinem ersten Besuch im Jahre 1989 existierten hier zwei, 140 km voneinander entfernt gelegene, Millionenstädte: Guangzhoŭ, das alte Kanton, und Hong Kong mit zusammen knapp 9 Mio. Einwohnern, eine Handvoll Mittelstädte vor allem aber: Reisfelder so weit das Auge reichte. Hervorgerufen durch mittlerweile (2010) über 23 Millionen hier ansässiger Wanderarbeiter in Verbindung mit einem beeindruckenden Wirtschaftswachstum ist hier mit ca. 50 Millionen Einwohnern die mit Abstand größte „Stadt“ der Erde mit einer dreifachen Bevölkerungsdichte des Ruhrgebietes entstanden. – Die Einbeziehung derartiger polyzentrischer Stadtstrukturen machte es notwendig, die Definitionskriterien von Metropole um einen vierten Gesichtspunkt, den der funktionalen Verflechtungsintensität, zu erweitern. Dies bietet die Möglichkeit, den bereits weit entwickelten Ballungsraum Perlflussdelta von den auf einer deutlich tieferen Entwicklungsstufe stehenden Ballungsraum Jakarta – Bandung (2010: 48 Mio. E., Dichte: 3379 E./km2) abzugrenzen (Kap. 2).

Die Dynamik der Metropolisierung war regional allerdings sehr unterschiedlich: Mexico City und São Paulo, weltweit die metropolitanen ‚Wachstumslokomotiven‘ bis 1980, verringerten sukzessiv ihre Zunahme; im vergangenen Jahrzehnt (2000–2010) sogar bis hinunter auf Landesniveau.

Insgesamt machten diese Prozesse eine Neubearbeitung vor allem der Kapitel 4–6 notwendig. Dabei stand die Aktualisierung der Daten im Vordergrund.

Von größter Relevanz war jedoch die Intensivierung der Globalisierung gerade im abgelaufenen Jahrzehnt und die dadurch hervorgerufenen Veränderungen in der Global City-Struktur. Diese – man ist versucht zu sagen – „globale Revolution“ ist in allererster Linie mit dem Namen VR China verknüpft: ihr seit nunmehr 30 Jahren währendes Hochwachstum verbunden mit ihrem demographischen Gewicht hat die globale Landschaft (mehr als) verändert. Zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde, dazu ihr größter Exporteur sind eher vordergründige Ergebnisse. Diese Umwälzungen und ihre Auswirkungen auf die Lebenssituation der betroffenen Menschen machten eine Neufassung der letzten drei Kapitel (10–12) notwendig (während die Ausführungen zur funktionalen Bedeutung der Metropolen(/Megastädte (Kap. 7–9) weitgehend unangetastet blieben). Dabei konnte auch auf eigene Forschungsergebnisse des vergangenen Jahrzehnts zurückgegriffen werden.

Bei meiner Danksagung kann ich mich kurz fassen:

Meine Danksagung bezieht sich dieses Mal auf einen kleinen Kreis: Die Erstellung der erforderlichen neuen Karten lag wiederum in der bewährten Hand von Herrn Wieland. Dem Verlag der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft danke ich für die sorgfältige – ich bin versucht zu sagen: liebevolle – Ausstattung des Bandes. In der heutigen Zeit ist dies ganz und gar keine Selbstverständlichkeit.

Für Dörte in Liebe und Dankbarkeit.

Dirk Bronger

Metropolen, Megastädte, Global Cities

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