Читать книгу Herausforderungen der Wirtschaftspolitik - Dirk Linowski - Страница 19
Resumé
ОглавлениеDie deutsche Bevölkerung wird älter, die Anzahl der geborenen Kinder ist nicht bestandserhaltend. Tatsächlich ist aber eine einseitige Fixierung auf Geburtenraten in hohem Maße kontraproduktiv. Wichtiger als die Anzahl der noch nicht geborenen Kinder wird deren zukünftiger Wertbeitrag zur Gesellschaft bzw. ihre ProduktivitätProduktivität sein, die einzig über den Weg von Bildung vorbereitet werden kann.
Innerhalb Deutschlands findet einerseits eine Binnenmigrationsbewegung vom ländlichen in den halbstädtischen und städtischen Bereich statt, andererseits führt die AußenmigrationAußenmigration fast ausschließlich in die Groß- bzw. Ballungsräume. So hat in Frankfurt am Main mehr als die Hälfte aller dort lebenden Menschen einen Migrationshintergrund; in Stuttgart, München, Düsseldorf und Köln sind es jeweils mehr als 40%. Neben der Entvölkerung weiter Landstriche Deutschlands trifft diese Bevölkerungsbewegung somit vor allem die geografischen Peripherieländer der Europäischen Union. Diese Wanderungsbewegungen stellen fast alle Gebietskörperschaften vor neue Herausforderungen; die einen, weil zu wenige, die anderen, weil zu viele Menschen mit dazu sehr heterogenem sozialen Hintergrund und unterschiedlichen Lebensmodellen auf geringem Raum „zu versöhnen und zu versorgen sind“. Die demografischen Entwicklungen haben somit einen direkten Einfluss auf die sich ändernden Aufgaben des Staates, sie betreffen aber ebenso Investitions- und Konsumverhalten sowie die Innovationsfähigkeit der Gesellschaft als Ganzes.
Ob und inwieweit wir am Anfang eines messbaren Trends zur (Rück-)Bewegung in den ländlichen Raum sind, wird sich noch zeigen. Notwendige Voraussetzung dafür wäre aber die Verbesserung der Infrastruktur und dies betrifft nicht nur Breitband-Internetzugänge, Kindergärten und Schulen sondern vor allem die ärzliche Versorgung (vgl. Abschnitt 3.1).