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6. Das Rad – Gemeinschaft

Moderationshinweis

Fahrradfelge als Anschauungsbeispiel mitbringen

Ansage

Wie viele Speichen hat eine Fahrradfelge? Und wie sieht es beim Rad eines schweren Motorrades aus? Wie viele Speichen hat so ein Rad? Schon mal überlegt? Was aber beinahe die interessantere Frage ist: Welche Speichen tragen eigentlich das Gewicht von Motorrad und Fahrer? Alle zusammen? Oder wechseln sie sich ab? Aber was machen dann die anderen Speichen so lange? Pause?

Egal, ob bei Fahrrad oder Motorrad: Das komplette Gewicht von Fahrzeug und Fahrer wirkt erst mal auf die Achse und die Radnabe. Das ist dieses Ding in der Mitte von jedem Rad. Von dort wird es über die Speichen, die Felge und den Reifen an die Straße übertragen. Das leuchtet vermutlich uns allen ein.

Erstaunlich daran ist, dass immer nur die Speichen das komplette Gewicht tragen, die ziemlich genau senkrecht nach oben zeigen. Das ganze Gewicht – und bei einem schweren Motorrad mit Fahrer, Beifahrer und Gepäck können das locker ein paar hundert Kilo sein – hängt also wirklich nur ganz wenigen, dünnen Speichen aus Draht! Alle anderen Speichen sind nur dazu da, die Radnabe in der Mitte zu halten und das ganze Rad zu stabilisieren. So lange, bis das Rad sich weiterdreht und die nächsten Speichen das Gewicht übernehmen.

Man braucht logischerweise ziemlich wenig Material für so ein Speichenrad – eben weil der Großteil nur aus wenigen dünnen Drähten besteht, den Speichen. Es ist außerdem leicht und man kann es auch gut herstellen. Wie gut es funktioniert, sieht man ja täglich. Man braucht nur auf die Straßen zu schauen, wo unzählige Fahrräder, Motorräder und andere Fahrzeuge mit solchen Rädern unterwegs sind.

So ein Rad mit Speichen ist ein tolles Bild für eine Gemeinschaft. Für eine Gemeinschaft wie zum Beispiel unsere Jugendgruppe oder eine Schulklasse. Auch auf eine Gruppe von Freundinnen und Freunden oder auf die Gemeinde lässt es sich gut übertragen. Die Speichen sind die einzelnen Mitglieder. Sie tragen die Last, sie übernehmen Aufgaben.

Am Beispiel einer Gemeinde wird schnell deutlich, wie gut das Bild mit dem Rad auf eine solche Gruppe passt:

Da gibt es Gemeindeleiterinnen und Prediger; es gibt welche, die gerne reden, aber auch die stillen Helfenden im Verborgenen; manche sind fit in den neuen Medien, andere kennen sich besonders gut in der Bibel aus; manche haben eher praktische Fähigkeiten, andere beten besonders treu. Vermutlich könnte man diese Aufzählung noch eine ganze Weile fortsetzen. Habe ich nicht recht?

Keine Speiche im Rad muss dabei die ganze Zeit die Last tragen. So wie das Rad sich weiterdreht, geht auch die Zeit weiter. Andere Speichen kommen an die Reihe, andere Leute übernehmen Aufgaben und tragen die Last. Manche tragen mehr, andere weniger, aber alle zusammen helfen, das Rad – die Gemeinschaft – zu stabilisieren.

Es sind nicht immer die gleichen Leute aus der Gemeinde gefordert. Mal sind eher die gewandten Rednerinnen gefordert, ein anderes Mal vielleicht mehr die praktisch veranlagten Anpacker. Manchmal ist man vielleicht besonders froh über die stillen Beter, die Instagram-tauglichen Jugendlichen oder auch die bibelfesten Mitglieder. Und so weiter und so fort.

Gemeinde lebt nicht nur von der Vielfalt ihrer Mitglieder, sondern auch davon, dass nicht alle immer gleichzeitig Vollgas geben müssen. Für unseren Freundeskreis, auf der Arbeit oder auch in unserer Klasse gilt das Ganze in ähnlicher Form.

Eine Felge kann übrigens nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn alle Speichen fest in der Mitte, in der Radnabe, verankert sind. Auch in unserer Gruppe muss das gemeinsame Ziel – die gemeinsame Mitte – feststehen, sonst funktioniert die Gemeinschaft nicht.

Weil wir hier ja eine christliche Gemeinschaft sind, müsste unsere gemeinsame Mitte Gott sein. Der ist uns schließlich allen gleich nah und möchte, dass es uns allen gut geht.

Genauso wie manchmal die Straße holpriger wird, wird manchmal aber auch in unserer Gruppe, in unserer Gemeinde alles stressiger und schwerer. Es kommen vielleicht fiese Schlaglöcher oder tiefer Schlamm. Manchmal geht es steil bergauf und dann wieder tief hinab. All das kostet Kraft und belastet eine Gemeinschaft.

Umso wichtiger ist es dann, fest zusammenzuhalten. Sonst kann es passieren, dass die Felge einen Achter bekommt und nie wieder richtig rund läuft. Aus diesem Grund sollen wir aufeinander achtgeben. Wir sollen uns dafür verantwortlich fühlen, wie es den anderen um uns herum geht. (Im vorherigen Kapitel geht es übrigens genau darum: Wie wir aufeinander achtgeben können. Es heißt „Projekt TIPFY“ – vielleicht ist das ja eine Idee für euch, falls ihr es noch nicht ausprobiert habt …)

Impulsfragen

1 Überlege doch mal, an welcher Stelle du selbst gerade stehst – du als „Speiche“ im Gemeinschaftsrad deiner Jugendgruppe. Was sind deine Aufgaben? Hast du Spaß daran? Fühlst du dich gut aufgehoben und gut eingebunden in dieser Gemeinschaft?

2 Legt ein großes Plakat in die Mitte mit einem großen, skizzierten Rad darauf. Als Speichen könnt ihr die verschiedenen Aufgaben ergänzen, die es in eurer Gruppe zu erledigen gibt. Das zeigt, wie wichtig jede und jeder Einzelne für die Gemeinschaft ist.

3 Welche Hindernisse musstet ihr als Gruppe schon bewältigen? An welchen Stellen kamen die fiesen Schlaglöcher oder die steilen Berge? Was hat euch in diesen Situationen geholfen?

4 Wie konntet ihr diese Herausforderungen bewältigen?

Gebet

Großer Gott!Du hast uns alle einzigartig gemacht.Manchmal erkennen wir gar nicht, wie wertvoll jede und jeder Einzelne von uns ist – eines deiner ganz besonderen Meisterstücke.

Hilf uns, gut aufeinander aufzupassen! Schenke uns einen aufmerksamen Blick für die Nöte und Sorgen der anderen.

Gib uns die rechten Worte auf die Zunge und ausreichend Geduld zum Zuhören – und die Weisheit, zu erkennen, was von beidem gerade dran ist.

Segne uns und unsere Gemeinschaft!

Amen

Tipp

Um das Thema Gemeinschaft geht es auch in der Rock-Ballade „In The Kingdom“ von der Band „Whitecross“, anzusehen z. B. auf YouTube2.

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