Читать книгу Ein Leben ohne Erfolg ist keine Option - Dominik Fuchs - Страница 16
ОглавлениеKapitel 3.4: Blicke über den Tellerrand
Da das Denken für dich jetzt kein Problem mehr darstellen sollte, kannst du dich mit deinen inneren Gedankengängen und Schemata auseinandersetzen, die dich bisher von deinem Erfolg abgehalten haben.
Dein Körper und Geist haben Grenzen, keine Frage, doch meist sind diese Grenzen weit hinter deinem bisherigen Horizont oder deinen Erwartungen. Aber was ist das nun für ein Tellerrand, von dem alle sprechen, wenn Sie dir irgendwas von Träumen, Zielen, Willenskraft und Erfolg eintrichtern wollen?
Die Psychiaterin Judith Bardwick beschreibt diese Barrieren als einen angstneutralen Verhaltenszustand, der durch deine eigene Psyche geschaffen wird. Dieser Tellerrand soll deine individuellen geistigen Grenzen aufzeigen und kann in drei Teilbereiche, das sogenannte Drei-Sektoren-Modell, gegliedert werden.
Komfortzone
Die Komfortzone ist der bekannteste und am häufigsten von Motivations-trainern angesprochene Sektor. Das ist aus diesem Grund so, weil in diesem Sektor alle Tätigkeiten, Orte und Personen eingeordnet werden, die dir bekannt und vertraut sind. Tätigkeiten, die dir so leichtfallen, dass du nicht einmal darüber nachdenken musst, Orte, die du blind besuchen könntest, und Personen, die hinter dir stehen, ohne auch nur ein Ansatz einer Gegenwehr oder Diskussion lostreten zu wollen. Also alles was dich in keiner Weise beeinträchtigen oder deinen Puls auch nur anheben könnte.
Klar gibt es auch Tätigkeiten, die dir einfach im Blut liegen, aber das heißt nicht, dass du dich mit diesen isolieren und bloß nichts Neues erlernen sollst. Genau aus diesem Grund wird die Komfortzone auch so oft kritisiert und davon gesprochen, dass die Grenzen dieser Zone schnellstmöglich übertreten und weiterentwickelt werden sollten.
Wachstumszone
In der Wachstumszone trifft man auf das Phänomen, das ich bereits beim persönlichen Erfolg angesprochen habe, nämlich das Wachsen an Herausforderungen und die Weiterentwicklung, egal ob diese nun körperlich oder geistig ist. Diese Zone wird betreten, sobald du einen Schritt heraus aus der Komfortzone gewagt hast und dich deinen ersten Aufgaben mit weniger Sicherheitsgefühl widmest.
Da hier ein erhöhter Energie- und Risikoaufwand entsteht, setzt dein Körper zuerst auf den Schutzreflex der Angst. Beim Übergang von der Komfortzone in die Wachstumszone werden nämlich nicht nur kleine, sondern auch schwerwiegende Fehler gemacht, da du dich in einem Territorium bewegst, von dem du entweder keine Ahnung hast oder einfach keine passende Routine besitzt. Eine leicht optimistische aber durchaus realistische Einstellung zum Geschehen ist hier das Schlüsselwort.
Fehler, die nun in diesem Übergang passieren, sollten aber niemals in die negative Sparte subsumiert werden, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil deiner Entwicklung und wichtig für deinen bevorstehenden Erfolg! Mehr dazu gibt es im Unterkapitel des Intelligenten Fehlermanagements.
Panikzone
Wenn du jetzt aber der Meinung bist raus zu rennen und einfach alles zu ändern, weil die Wachstumszone doch dein ganzes Leben verändert und es keine Komfortzone geben sollte, dann sei an dieser Stelle gewarnt. Die Schwelle beim Übergang von der Komfortzone in die Wachstumszone ist klein. Bei übergroßen Zielen und ungewohnten Arbeiten kannst du schnell in die Panikzone abrutschen. Diese Panikzone löst negativen Stress und Unsicherheit aus, die dich an der Sache scheitern lässt. Dies kann im schlimmsten Fall dein Selbstwertgefühl senken und deine Komfortzone schrumpfen lassen. Das bedeutet, dass du noch weniger Fähigkeiten hast, mit denen du dich isolieren kannst und eher einen Rückgang statt einen Schritt in Richtung Erfolg gemacht hast.
Auf der anderen Seite ist es aber so, dass positive Ergebnisse deine Angst nehmen, dir ein Sicherheitsgefühl vermitteln und damit deine Komfortzone vergrößert beziehungsweise damit deine Panikzone verkleinert. Daher ist eine kontrollierte Gratwanderung zwischen Wachstumszone und Panikzone die richtige Vorgehensweise, um nicht zu große Herausforderungen bestreiten zu wollen, aber auch nicht in dem täglichen Trott stecken zu bleiben.
In der Psychologie spricht man hier von einer Konfrontationstherapie namens Flooding, die zu den Techniken der Verhaltenstherapie gezählt werden. Diese wird häufig bei Patienten mit Phobien eingesetzt. Hierbei wird dafür gesorgt, dass der Patient, in diesem Fall bist du das, in eine angstauslösende Situation versetzt wird und in dieser so lange verweilen muss, bis er feststellt, dass die Angst eigentlich unbegründet ist oder sich mit der Situation vertraut macht. Das können Ängste wie das Sprechen vor größeren Gruppen, Höhenangst und sogar Tierphobien sein.
Wichtig hierbei ist es, sich eine vertraute Basis zu schaffen und die Panikzone Schritt für Schritt in Richtung Wachstumszone zu ziehen, bis diese schlussendlich in der Komfortzone landet und ein vertrautes nicht kraftaufwendendes Ereignis für dich darstellt.
Oft nimmt diese Methode viel Zeit, auch mal über Jahre hinweg, in Anspruch und wird von Individuum zu Individuum unterschiedlich verarbeitet. Hier kommt es natürlich auch auf die Art, Belastung und Vorgeschichte des Einzelnen an. Du musst schauen, dass du dies regelmäßig und vor allem zielorientiert angehst, um wirkliche Fortschritte zu erzielen.
Jetzt aber genug von psychologischen Theorien und Vorstellungen der einzelnen Modelle. Die Rede war vom Verlassen der Komfortzone und stetig in der Wachstumszone zu arbeiten, sowie ab und zu einen kleinen Abstecher in die Panikzone zu machen, um deine Grenzen zu testen.
Doch wie genau sollst du das ganze anstellen? Das ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht vermuten magst. Wenn du die Barrieren erst einmal durchbrochen hast, wirst du über die Vergangenheit lachen und dich fragen, was dich so lange zurückgehalten hat.
Da deine Komfortzone aus eigenen Gedankengeschaffenen Grenzen der Psyche besteht, heißt es natürlich an der Wurzel, nämlich deinen Gedanken, zu beginnen. Genau aus diesem Grund wird das folgende Unterkapitel genau dort beginnen, nämlich tief in deinem Kopf und deiner Grundeinstellung!