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Wann ist die Trauerarbeit zu Ende?

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Es gibt darauf keine sichere Antwort. Viele geben für den Verlust eines nahestehenden Menschen mindestens ein Jahr an, aber auch zwei Jahre seien keine allzu lange Zeit. Die meisten Untersuchungen zeigen, dass weniger als die Hälfte aller Frauen, die ihren Mann verlieren, am Ende des ersten Jahres „wieder sie selbst sind“ und am Leben richtig anteilnehmen. Witwen brauchen nach Ergebnissen dieser Untersuchungen meist drei bis fünf Jahre, um ihr Leben erneut zu stabilisieren. Überhaupt ist es müßig, darüber zu philosophieren, wann der Trauerprozess zu Ende ist. Es gibt keinen absoluten Zeitpunkt des Anfangs und keinen absoluten Zeitpunkt des Endes.

Veränderungen werden Sie daran bemerken, wie häufig Sie am Tag Schmerz empfinden und wie tief der Schmerz sein wird. Sie selbst werden merken, wann Sie wieder zu leben beginnen, wann Sie wieder in die Zukunft schauen können. Wenn die Gedanken an den Toten keinen Schmerz mehr bereiten, ist die Trauerreaktion beendet. Selbst dann wird es noch zu gelegentlicher Traurigkeit kommen, aber sie schmerzt dann nicht mehr so sehr. Wenn Sie wieder am Leben teilhaben und sich freuen können, ist sie für Sie zu Ende. Und wenn Sie drei, vier oder mehr Jahre benötigen, dann ist es eben die Zeit, die Sie für Ihre Trauerarbeit benötigen. Wir können keine zwei Menschen miteinander vergleichen. Wie schnell zwei Menschen ihren Verlust bewältigen, hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab wie etwa der Lebensgeschichte, der Persönlichkeit, der finanziellen Konsequenzen, der Lebensphilosophie und der Gesundheit. Sie können, wann immer Sie denken, es dauert für Sie zu lange, Unterstützung suchen in einer Selbsthilfegruppe, Beratungsstelle oder bei einem Psychotherapeuten.

Einen geliebten Menschen verlieren

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