Читать книгу Gartenzaun Connection - Doris Zielke - Страница 12

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5. Kapitel

Gegen Mittag des nächsten Tages erwachte Karin mit einem gewaltigen Brummschädel und entschloss sich, nach einer ausgiebigen Dusche und einer Kanne Kaffee, sich erst einmal um Streuner zu kümmern. Das erschien ihr sinnvoller, als mit dicker Zunge im Nachlassgericht anzurufen oder beim Notar einen Termin auszumachen.

Sollte die St.-Benedikt-Straße tatsächlich ihr neues Zuhause werden? Mit Herrn Lohmeier, Ehepaar Zwiebel und diesem Glatzkopf als Nachbarn? Sie schob die Gedanken beiseite und betrat durch das kleine Gartentor Tante Hildegards Grundstück. Oder ihres. Aber irgendwie fühlte es sich ganz falsch an, es war, als würde gleich die Haustür aufgehen und eine freudestrahlende Tante Hildegard sie begrüßen. Doch die Haustür blieb zu, deutlich stach ihr, das von der Polizei angebrachte Siegel, ins Auge. Karin schluckte. „Streuner, Streuner“, rief sie lockend, „wo bist du Streuner?“

Immer noch etwas unschlüssig stand Karin vor den zwei Stufen, die zur Haustür führten. Blumenrabatte trennten den Weg zwischen Haus und Garage, die links direkt an das Haus anschloss, während rechts am Haus vorbei ein schmales Rasenstück hinter das Haus führte. Anstelle eines festen Gartenzauns trennte eine dichte Lorbeerhecke das Grundstück zum Nachbarhaus, in welches dieser Typ eingezogen war, den Florian so phantastisch fand. Na ja, wenn er wirklich so dubios war, wie ihre Tante angedeutet hatte, konnte man sich ja aus dem Weg gehen.

„Streuner, Streuner“, lockte sie, „wo ist denn mein liebes Kätzchen?“ Langsam durchschritt sie den dahinter liegenden Garten. In den Gemüsebeeten ließen sowohl die Tomatenpflanzen wie auch die Bohnenranken ihre Blätter hängen. Karin sah sich suchend um und fand die große Gießkanne, die sie schnell unter dem außen angebrachten Wasserhahn hielt und auffüllte. Wo war nur der Kater?

Während sie sich über die gefüllte Gießkanne beugte, hörte sie hinter sich plötzlich ein wildes Fauchen und Gekläffe. Sie drehte sich um und wäre fast mit einem fauchenden Streuner zusammengestoßen, der blitzschnell in einem offenen Kellerfenster verschwand. Ein Schäferhund kam laut bellend auf sie zugesprungen, hielt kurz vor ihr an und knurrte leise mit gebleckten Zähnen.

Karin erstarrte und wagte nicht, sich zu bewegen. Woher kam plötzlich dieser Hund? War er gefährlich? Hatte er Tollwut? Wie kam sie hier weg, bevor die Bestie sie angriff? Konnte sie sich bewegen, oder wurde sie dann gleich zerfleischt? Wer konnte sie aus dieser Situation retten?

Der Schäferhund stand wenige Schritte abwartend vor ihr.

„Killer, hast des Katzenvieh immer noch net dawischt?!“ Ein Glatzkopf im Unterhemd mit tätowierten Bizeps, die wirklich beachtlich waren, wie es Karin ganz kurz durch den Kopf schoss, lugte über die Gartenhecke. „Wer san denn Sie?“

„Karin. Karin Müller. Die Nichte von Frau Müller. Ich, äh, ich, also ich habe, also ich werde das Haus erben.“ Immer noch stand Karin stocksteif da.

Doch der Typ beachtete sie nicht weiter, sondern gab dem Schäferhund mit einem kurzen „Hier her!“ einen Befehl, den dieses Vieh auch schlagartig befolgte und wieder durch die Hecke verschwand.

Karins Wut kochte wegen des erlittenen Schreckens schlagartig hoch. „Ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn ihr Hund zukünftig nicht mehr meine Katze jagen würde.“, schnaubte sie.

Der Glatzkopf war zwischenzeitlich kurz hinter der Hecke abgetaucht, wahrscheinlich tätschelte er Killer gerade mitfühlend das Köpfchen. „Hä, was gibt’s?“, klang es halb abwesend hinter den Büschen hervor.

„Ich fordere Sie auf, dass ihr Hund meine Katze in Frieden lässt. Streuner ist auch so schon genug verstört, nachdem sie meine Tante tot aufgefunden hat.“

Der Glatzkopf erschien wieder über der Hecke. „Tierpsychologin, was?“, grinste er frech.

Karin schnappte empört nach Luft, doch bevor sie auch noch einen Ton sagen konnte, drehte sich der Prolet um und rief über die Schultern „na dann, auf a guade Nachbarschaft!“ und verschwand im Nebenhaus.

Gartenzaun Connection

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