Читать книгу Gartenzaun Connection - Doris Zielke - Страница 7

Оглавление

Prolog

„Tödlicher Schnupftabak kostet Menschenleben“

Roland K., 62 Jahre, ist nach zwei Tagen im Koma auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Rechts der Isar verstorben, nachdem er Schnupftabak, welcher mit giftigen Substanzen vermischt war, geschnupft hatte. Die Kriminalpolizei schließt einen Anschlag, der auf Roland K. persönlich gerichtet war, mittlerweile aus. Nun ermittelt sie, ob vergifteter Schnupftabak in Umlauf gebracht wurde, um der zu neuem Glanz erblühten Schnupftabakindustrie nachhaltig zu schaden.

Nachdem der Schnupftabak jahrzehntelang ein Mauerblümchendasein frönte, ja fast ganz aus der bayerischen Tradition verschwunden geglaubt war, hatte es seit letztem Jahr eine beispiellose Renaissance erlebt, die weit über Europa hinaus Furore macht.

Die Erfindung der Brüder Bachmeier, das Schnupftabak-Dosier-Gerät namens „Schnupfler“, in Herzchenform auf den Markt zu bringen, wurde der Oktoberfest-Verkaufsschlager des letzten Jahres, denn die Schnupftabakindustrie erkannte den neuen Trend schnell. Die Produktion wurde um Schnupftabak mit Heilkräutern und Duftaromen, wie die beliebte Vanille, erweitert. Mittlerweile haben auch der Buchmarkt und das Internet den neuen Trend aufgegriffen und Ratgeber zur richtigen Anwendung von Schnupftabak bei verschiedenen Leiden auf den Markt gebracht.

Doch nicht alle sind glücklich über den großen Zuspruch der neu erblühten Schnupftabakeuphorie. Alois Brandner, Vorsitzender des Schmalzler e. V., ein Verein zur Pflege des Konsums von Schnupftabak im Speziellen und Wahrung bayerischer Traditionen im Allgemeinen, äußerte sich sehr kritisch. „A Schnupftabak is nix fir die Weiba undscho gar nix für’n Chinesn. Unda Schnupftabak is a Schnupftabak und net so a Gmisch aus lauta Zeigs. “ Nachdem Herr Alois Brandner seinen Standpunkt in der Aktuellen Stunde des Bayerischen Fernsehens geäußert hatte, prasselte ein Shitstorm seitens des weiblichen Geschlechts über den Schmalzler e. V. im Allgemeinen und Herrn Alois Brandner im Besonderen herein.

Dennoch muss nach den Recherchen des Bayerischen Boten konstatiert werden, dass Herr Alois Brandner mit seiner Meinung nicht allein ist. Eine nicht genau definierte Anzahl an Menschen, die die bayerische Tradition in ihrer Urform verteidigt wissen wollen, sieht eine Verkitschung ihrer Werte in Form des Schnupflers und der neuen Schnupftabakmischungen.

Wenn sich nun herausstellen täte, dass der vergiftete Schnupftabak kein Anschlag auf die Person des Roland K. wäre, sondern ein Anschlag auf die neue, modernere Form der Schnupftabakindustrie, dann wäre ein immenser finanzieller Schaden nicht auszuschließen, der hunderte von neu geschaffenen Arbeitsplätzen gefährden könnte.

Die Kriminalpolizei München hat daher die Sonderkommission „Schnupftabak“ gegründet, um alle Möglichkeiten zu sondieren und die Ermittlungen voranzutreiben.

Der Bayerische Bote wird weiter berichten.

Gartenzaun Connection

Подняться наверх