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Fruchtfleisch

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Am Obstverkaufsstand glänzen die Früchte wachsig in der Auslade. In München gibt es auf den Bürgersteigen Verkaufsstände, die aufklappbar, beweglich und transportierbar sind. Immer wenn ich an einem vorbeigehe, habe ich das Gefühl, dass neue Früchte immer wieder an den gleichen Ecken und Stellen in der Kaufingerstraße angeboten werden. Fast in Absprache meint man, welche Lizenz haben diese? Sind diese anerkannt? Sind das ihre eigenen Herren.

Der Verkäufer ist meist nicht sichtbar, steht im Dunklen und bietet einzelne Sachen an, die man trotzdem in größeren Mengen kaufen kann. Nicht alles sind unbedingt Lebensmittel Im Gegensatz zu Blumengeschäften wird man nicht mit Angeboten auf großen Kreidetafeln gelockt von denen man nicht die Augen lassen kann.

Die sprechen sich sowieso ab und wollen kein Geld verdienen, ihrem eigenen Geschäft nachgehen. Sie sind vernetzt, verbandelt, ein Geschäft als Vorwand, Camouflage, unerhört!

Diese Verkaufsstände bestehen aus Brettern, Spanplatten, Tüchern und Planen. Wortlos werden Gemüse, Obst und Blumen angeboten. Der Verkaufsablauf ist leise. Dann gibt es noch die lauten, die z. B. Koch- und Küchenutensilien anpreisen.

Sie stehen in einer Reihe am Bürgersteig, nicht gemeinsam auf einem Platz wie bei der Dult oder Kirmes, Messe oder Wiesn, die zeitlich begrenzt nur für ein bis zwei Wochen da sind und von Stadt zu Stadt ziehen.

Diese stehenden Leute haben ein Selbstverständnis, eine Freiheit im Verkauf. Mit mechanischer Waage und Gewichten behaupten sie sich auf dem Markt.

Man kommt sich vor wie ein Schüler, der etwas kaufen darf. Die Früchte sehen gut aus aber sind sie es auch? Wer garantiert das, der deutsche Markt? Im Ausland macht man zum Teil schlechte Erfahrungen In Indien wird Mangosäften und Tee nachgesagt, dass man dadurch Durchfall bekommt. Es gibt noch andere Beispiele für andere Länder. Am besten scheint die Kokosnuss in Brasilien zu sein, ein kleines Loch, Strohhalm, kein Wasser, kein Eis, nur eine Nuss, die meist vom Baum fällt. Auch das Fleisch kann man essen, wenn man die Nuss mit dem Beil spaltet. Das alles ohne Verunreinigung.

Ich habe am Obststand Leute kennengelernt, mit ihnen gesprochen und Neuigkeiten erfahren. Flache weiße Hosen, Lederhalbschuhe, die einfach nur die Straße entlanggehen, gerade vom Schneider oder Friseur kommen.

Milan Lederstiefel mit Reißverschluss am Leopoldkino im Schaufenster. Es ist eine schmale, elegante Schuhbekleidung, kein Leder, von welchen man die Innenseite zu riechen glaubt, mit glatter beschichteter Oberfläche in der Farbe vergleichbar mit Latte macchiato, Crème Caramel.

Dann sind viele andere Personen vorbeigegangen. Eine mit Stöckelschuhen, Riemen, Hosenanzug, einfarbig mit Kragen und Reißverschlüssen. In der U-Bahn Giselastraße dünne, lange aber kraftvolle Gestalten mit hohen Absätzen, mit bunt glänzenden engen Stardust 2000 Hochwasserhosen, zum Teil eng oder weit mit scharfer Bügelfalte, vorne kurz, hinten lang ausgerahmt geschnittenen, gefärbte Haare. Zuletzt dünne, in blau uniformierte Stewardessen.

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