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Blauschwarze Halbinsel

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An einen Abend habe ich mich zum richtigen Zeitpunkt erinnert, etwas zu machen, was ich schon länger vorhatte und schon mal mit Erfolg gemacht habe: Nachts mit Ölfarben auf der Praterinsel an der Isar zu malen. Eigentlich nichts Besonderes, aber in dieser Umgebung - Wasser, See, Kiosk, Biergarten - sind schöne Bilder entstanden. Unter anderem eine Bilderflut an der Kreuzung Fraunhofer und Reichenbachbrücke.

Also los, mit dem üblichen Gepäck wie Papier, Farben, Pinsel, Sitzunterlage und Fotoapparat. Mit dem Fahrrad zur Praterinsel, es ist zu dunkel hier, vorbei am gelben Treffpunkthäusl. Auf der Brücke gibt es einige Möglichkeiten, sich hinzusetzen. Es gibt einen Taufilm auf den Bänken, im Moment keine guten Motive. Als der Autoverkehr es zulässt, über die Brücke an einem Steinhalbrund vorbei. Plötzlich kommt eine Bekannte die Brücke runter geradelt, schwarzer Rock, blondes Haar, alleine. Sie bleibt stehen, ich bin ganz ruhig. Das Bild, die Farben, Flächen vertiefen und verdeutlichen sich unterschiedlich blauschwarz. Fremde Nähe, diesmal kein schematischer Ablauf. Du bist überrascht, kein Mensch weit und breit, keine Begrüßungszeremonien, keine Gesten.

„Schön dich zu sehen, ich gehe gerade auf diese Insel. Stell doch dein Fahrrad ab und komm mit, wenn du Lust hast“.

Wir bleiben stehen, dann fällt mit ein, dass wir uns in der letzten Zeit viele Nachrichten, Briefe, Bilder geschickt haben.

Sie stellt ihr Fahrrad ab und wir gehen auf die Halbinsel, setzen uns auf eine Bank. Es ist nicht warm, ein wenig nass am Boden. Da wir das naheliegende beiseitegelassen haben, bleibt mir nichts anderes, als ihre Hände zu nehmen. Zum Glück macht sie gar nichts Besonders, keine Abläufe, Figuren und scheint einverstanden zu sein. Sie legt ihre Beine längs über meine. Ich umarme sie und drücke sie leicht. Wir küssen uns, sie kommt auf meinen Schoß und drückt sich an mich, zum Glück ein einsamer Ort. Die Momente werden rasend, zwischendurch muss ich meine Hose runterstreifen und ihre Unterhose beiseiteschieben. Sie setzt sich mit ihrem warmen Schoß auf mich drauf, ihr Becken schiebt und reibt sich an mir. Lange geht das nicht gut, ich stehe auf, sie beugt sich nach vorne, mit den Händen an die Bank. Ich fasse ihr unter die Bluse nach oben und dringe in sie ein. Wir vergessen den nicht geheuren Teil dieses Glücks und lassen uns gehen. Wir legen uns auf die Wiese, jetzt fast nackt. Sie ist weiß im dunklen Grün, ein dunkler Raum umgibt uns, erstarren, losschießen, Tränen in den Augen, zusammen singen. Lange liegen geht nicht, wir müssen uns zurechtmachen und in die Augen schauen, was machen wir jetzt? Ich weiß es nicht, ich komme zu ihr, das möchte ich nicht, das passt jetzt nicht. Wir umarmen und versprechen uns, uns wirklich bald wiederzusehen.

Sie fährt mit dem Fahrrad weiter, ich gehe erst mal zu Fuß.

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