Читать книгу Erkenne Dein Pferd in den 5 Elementen - Dr. Christina Fritz - Страница 18
Ernährung
ОглавлениеDie Ernährung nach den 5 Elementen spielt in der Chinesischen Medizin eine zentrale Rolle. In diese Richtung geht nicht nur die eigentliche Ernährung, sondern auch die chinesische Phytotherapie, also die Therapie mit Kräuterpflanzen. Hier geht es weniger um biochemische Wirkstoffe (auch wenn mittlerweile einige davon in traditionellen chinesischen Heilpflanzen nachgewiesen wurden), sondern um die energetische Wirkung einer Pflanze. Da den verschiedenen Elementen unterschiedliche Geschmäcke zugeordnet sind, kann man hier schon über den Geschmack von Kräutern zuordnen, in welche Richtung auf die Elemente die Wirkung einheimischer Pflanzen gehen wird.
Der Geschmack „bitter“ gehört zum Element Feuer und man ist immer wieder erstaunt, mit welcher Begeisterung viele Pferde bittere Pflanzen wie Schafgarbe oder sogar Eichenrinde oder Walnussblätter fressen. Gerade im Herbst und zum Winter sind solche Kräuter beliebt, regen sie nicht nur die Peristaltik an – die in der kalten Jahreszeit durch die mangelnde Bewegung oft träge wird –, sondern auch das Element Feuer, das als Yang-Element ordentlich Wärme erzeugt. Erstaunlich viele Pferde mögen auch den Geschmack von sauren Kräutern. Beobachtet man instinktsichere Pferde, so kann man sehen, dass sie die jungen Blätter vom Sauerampfer fressen oder teilweise auch Sauerklee im Wald zupfen. Der saure Geschmack stärkt das Element Holz, das in diesen Fällen offenbar Unterstützung benötigt.
Im Hochsommer wird der Salzleckstein häufig frequentiert, was nicht bei allen Pferden mit dem Salzverlust durch Schwitzen zu erklären ist. Salzig ist der Geschmack des Elements Wasser, das benötigt wird, um das Element Feuer zu kontrollieren. Der Hochsommer ist Feuer-Zeit, und wenn ein Pferd hier zu viel Feuer hat, wird es sich nicht nur im Wasser abkühlen, sondern auch sein Element Wasser durch vermehrten Salzkonsum stärken.
Der Geschmack „süß“ ist der Erde zugeordnet. Man sollte meinen, dass alle Pferde süß mögen, aber das ist nicht so. Instinktsichere Pferde lassen mitunter den Kübel mit dem süßen Müsli stehen und gehen dafür lieber bittere, scharfe oder saure Kräuter fressen. Leider sorgt unsere Fütterung mit geflockten Getreiden, melassierten Mischfuttern oder großzügiger Fütterung von Karotten, Äpfeln oder Bananen, zusammen mit einem ohnehin schon zuckerreichen Grundfutter, dafür, dass viele Pferde eine regelrechte Zuckersucht entwickeln, wie sie bereits für den Menschen und auch für viele Tierarten nachgewiesen wurde. In diesen Fällen gehen die natürlichen Instinkte verloren und die Pferde fressen übermäßig viel süß – selbst zuckerreiches Heu wird in Massen vertilgt und die natürliche Fressbremse ausgeschaltet. Dadurch kommt das Element Erde immer mehr aus dem Gleichgewicht und Lympheinlagerungen durch den gestörten Funktionskreis von Milz/Pankreas sowie Fetteinlagerungen, Störungen im Hormonhaushalt und Insulinresistenz sind die unschöne Folge, die man in vielen Ställen sieht. Solche Pferde neigen nicht nur zur Bildung von Ödemen, sondern zeigen häufig auch eine übermäßig dicke Zunge. Hebt man die Lippe im Bereich der Lade hoch, quillt die Zunge regelrecht aus dem Maul heraus. Eine solche Zunge ist ein dringendes Signal, den Zuckergehalt in der Fütterung zu reduzieren und das Element Erde wieder in sein Gleichgewicht zu bringen, bevor Erkrankungen wie Equines Metabolisches Syndrom (EMS), Pseudo-EMS oder Pseudo-Cushing entstehen.
In der Feuer-Zeit des Sommers versuchen viele Pferde ihren Energiehaushalt auszubalancieren, indem sie gezielt ihr Wasser-Element – durch Baden in Pfützen oder Lecken am Salzstein – stärken, denn Wasser kontrolliert das Feuer. (Foto: Christiane Slawik)
Dem Element Metall schließlich ist der „scharfe“ Geschmack zugeordnet. Nun sieht man Pferde in unseren Breitengraden eher selten an Chilisträuchern knabbern. Viele Besitzer können sich auch gar nicht vorstellen, dass einem Pferd scharfes Futter schmecken könnte. Aber probieren Sie es mal aus: Es gibt Pferde, die eine Prise Pfeffer in ihrem Futter durchaus zu schätzen wissen.