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Vorteile digitaler Geldgeschäfte

Oft halten Sicherheitsbedenken die Bankkunden von einer Freischaltung ihres Kontos zum Onlinebanking ab. Manchmal spielen auch die Gewohnheit oder das angenehme Gefühl, in der Filiale mit einem Lächeln persönlich begrüßt zu werden, eine Rolle.


Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass immer mehr Banken und Sparkassen ihre Filialen schließen. Laut Bundesbank verringerte sich die Zahl der inländischen Zweigstellen im Jahr 2018 um 7,4 Prozent; damit wurden 2 239 Bankfilialen geschlossen, darunter 500 Zweigstellen der Genossenschaftsbanken und 442 im Sparkassenbereich, Landesbanken eingeschlossen.


Nicht nur wegen der eventuell weiter unter null fallenden Zinsen, die Banken und Sparkassen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) für ihre geparkten sich der Trend zur Filialschließung fort. Einen Beitrag leisten auch Privatkunden, die ihre Bankgeschäfte vermehrt online tätigen. Für Sie stellt sich nun die Frage: Welche Vorteile bietet es mir, auf das Onlinebanking umzusteigen?

Komfort

Manchmal stapeln sich Rechnungen in kürzester Zeit: die Klassenfahrt des Sohnes, die Studienreise der Tochter, der Strafzettel für falsches Parken. Anstatt die Überweisungsvorlagen auszufüllen und in der Filiale abzugeben beziehungsweise ins Postfach zu werfen, können Sie solche und viele andere Bankgeschäfte per Onlinebanking bequem von zu Hause aus tätigen. Und Ihre Kontoauszüge sammeln Sie künftig einfach als PDF-Dateien auf Ihrem Computer oder Smartphone.

Weiteren Komfort bietet die Möglichkeit, Einkäufe in Onlineshops unkompliziert über Onlinebezahldienste (siehe Kapitel 5, Seite 127) abzuwickeln. Auch Ihr Erspartes lässt sich über das Internet komfortabel digital anlegen (siehe Kapitel 6, Seite 134). Zwar erfordert die Eröffnung von Konten eine Personenidentifikation, doch ist diese bei vielen Banken und Sparkassen ebenso online möglich (siehe Kapitel 2, Seite 34).

Selbst der Wertpapierhandel stellt über Onlinebroker kein kompliziertes Unterfangen mehr dar (siehe Kapitel 7, Seite 154). Gewisse Vorkenntnisse und die Wahl eines seriösen Brokers sollten allerdings zu den Grundvoraussetzungen zählen.

Personenidentifikation

Die Identitätsfeststellung dient der Überprüfung der Zugehörigkeit von Personalien zu einer Person, also Name, Geburtsdatum und Wohnsitz. Sie ist aufgrund des Geldwäschegesetzes etwa bei der Eröffnung von Bankkonten zwingend vorgeschrieben. Als Privatperson weisen Sie sich per Personalausweis aus oder per Reisepass samt Meldebestätigung für den Wohnsitz.

Kostenersparnis

In der Regel fördern Banken den Umstieg ihrer Kunden zum Online- oder Smartphone-Banking. Wer sein Girokonto online führt, bezahlt meist weniger oder gar keine Gebühren – ein steter Geldeingang vorausgesetzt. Je nach Anbieter können Sie nach der Freischaltung Ihres Kontos auch die kostenlose Banking-App nutzen. Zudem lassen sich die Kontoauszüge über das Postfach abholen und als PDF auf dem Computer speichern. Die bei einigen Banken aufgerufenen Kosten für die Zusendung eines Ausdrucks entfallen somit.

Alternativ oder zusätzlich zur Freischaltung Ihres Girokontos haben Sie die Möglichkeit, ein reines Onlinekonto (siehe Kapitel 2, Seite 34) oder ein mobiles Girokonto (siehe Kapitel 3, Seite 66) zu eröffnen. In beiden Fällen ist die Kontoführung meist kostenfrei und Sie erhalten eine Bankkarte.

Eine Kostenersparnis erwartet Sie auch bei der Geldanlage. Über das Internet können Sie üblicherweise kostenfrei Tages- und Festgeldkonten eröffnen oder über ausgewählte Onlinebroker mit günstigen Gebühren in den Wertpapierhandel einsteigen.

Unabhängigkeit

Vorausgesetzt, Sie haben alles Notwendige für die Anmeldung und Authentifizierung parat, macht Sie Online- oder Smartphone-Banking in gewissem Sinne unabhängig von Zeit und Ort.

Theoretisch können Sie mit Ihrem mobilen Gerät jederzeit und (fast) von jedem Ort aus auf Ihr Konto zugreifen. Allerdings erfolgt die Ausführung von Aufträgen wie beispielsweise Überweisungen üblicherweise nur an den Bankarbeitstagen und erst nach Aktualisierung der Daten. Je nach Bank findet diese eventuell über Nacht statt.


Vielfalt

Wenn Sie sich das digitale Leistungsangebot der Banken ansehen, werden Sie feststellen, dass Onlinebanking weit mehr bietet, als eine Übersicht Ihrer Umsätze und die Veranlassung von Zahlungen.

Verschiedene Funktionen erleichtern die Verwaltung Ihrer Finanzen. So können Sie ein digitales Haushaltsbuch führen, das Ihre Kontoumsätze automatisch einer Kategorie zuordnet und grafisch darstellt. Oder Sie weisen die Umsätze manuell einer gewünschten Kategorie zu. Auch lassen sich beispielsweise Daueraufträge einrichten, Drittbanken einbinden und Ihre Kontoauszüge über das elektronische Postfach filtern.

Hinzu kommt die Vielfalt der Banking-Apps, mit denen sich unter anderem Rechnungen scannen oder die Finanz- und Umsatzübersicht Ihrer Konten und Kreditkarten bei anderen Banken anzeigen lassen (siehe Kapitel 4, Seite 94).

Sicherheit

Kreditinstitute treffen vielfältige Sicherheitsvorkehrungen für den Kundenschutz beim Onlinebanking. Zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen der Banken zählen:

Eine spezielle Firewall

Virenschutzprogramme

Verschlüsselter Datenaustausch

Transaktionsmonitoring

Authentifizierung

Autorisierung

Banken und Sparkassen schützen ihre Systeme mit einer eigenen Firewall und zusätzlichen Antivirenprogrammen. Um einen sicheren Datenaustausch zu gewährleisten, werden alle Nachrichten verschlüsselt.

Zusätzlich führen die meisten Kreditinstitute ein sogenanntes Transaktionsmonitoring durch. Diese Überwachung des Geldverkehrs dient im Grunde der Geldwäscheprävention. Doch kann ein Transaktionsmonitoring auch für Sie als Privatkunde vorteilhaft sein. Voraussetzung ist, dass Ihre Bank Sie über die Feststellung von Auffälligkeiten wie verdächtige Überweisungen oder ungewöhnliche Abbuchungen informiert.

Darüber hinaus werden alle Transaktionen, die den Zahlungsverkehr betreffen – es sei denn es handelt sich um Kleinstbeträge – im Rahmen der Autorisierung sogar jedes Mal über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung abgesichert.

In der Regel erfolgt diese über eine dynamisch generierte Transaktionsnummer (TAN). Die TAN stellt eine Art Einmalpasswort dar und besteht üblicherweise aus sechs Ziffern. Bei Zahlungsaufträgen wird sie beispielsweise aus den Überweisungsdaten wie Kontonummer, Betrag und Datum erzeugt. Für ihre Erstellung bieten Kreditinstitute verschiedene Verfahren an. Vor allem jene mit externen Lesegeräten gelten als sehr sicher. Eine genaue Beschreibung der TAN-Verfahren und detaillierte Anleitungen finden Sie im ersten Kapitel unter „Onlinebanking-Verfahren“, siehe Seite 10.

Dank der zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen sind Kreditinstitute gut gegen Angriffe von außen geschützt. Um Ihr Konto vor dem Zugriff Dritter zu bewahren, muss jedoch auch Ihr PC ausreichend geschützt sein. Wie Sie dies tun und welche Vorsichtsmaßnahmen Sie berücksichtigen sollten, lesen Sie ab Seite 69.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Um auf Ihr Onlinekonto zuzugreifen, müssen Sie sich bei Ihrer Bank einloggen. Dies erfordert spätestens alle 90 Tage eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), auch bekannt als starke Kundenauthentifizierung. Einige Banken verlangen eine solche für einen optimalen Sicherheitsschutz sogar bei jedem Login.

Von ein paar Ausnahmen abgesehen ist eine solche Authentifizierung zudem notwendig, um Bankgeschäfte wie Überweisungen und andere Bezahlvorgänge zu veranlassen.

Die Freigabe erfolgt nur, wenn Sie jeweils einen Faktor aus mindestens zwei der drei folgenden Kategorien gemeinsam einsetzen:

Wissen: Nur Sie selbst kennen die Zeichen und Zeichenfolge beispielsweise Ihres Passwortes oder Ihrer persönlichen Identifikationsnummer (PIN).

Besitz: Sie besitzen ein personalisierbares Objekt wie Girocard, Kreditkarte, TAN-Generator oder Smartphone, das nicht kopiert werden kann.

Inhärenz: Als nahezu fälschungssicher gilt ein Ihrem Körper innewohnendes (inhärentes) sogenanntes biometrisches Merkmal wie Gesicht, Fingerabdruck oder Augeniris.

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