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Ganzheitliche Diagnostik
ОглавлениеEs müsste eigentlich Selbstverständlichkeit sein, dass die Burnout-Diagnostik eine „ganzheitliche“ sein sollte, nein: müsste!
Warum das?
Aufgrund der Komplexität und Vernetzung der unterschiedlichen und verschiedenartigen Beschwerden, Funktionsstörungen und auch von Defiziten beim Burnout kann es keine (zumindest derzeit keine in Sicht) wie auch immer sich darstellende „Standard-Diagnostik“ – also der sogen. ‚Goldstandard‘ – geben und gibt sie auch realiter nicht!
Das aber kann und darf – und mit aller Konsequenz – dann auch nur heißen:
Die Diagnose „Burn-Out“ stellt schlussendlich stets eine „Ausschluss-Diagnose“ dar.
Das heißt:
Schritt-für-Schritt müssen Krankheiten, Funktionsstörungen und Dysregulationen in allen Ebenen des gesamten Organismus ‚ausgeschlossen‘ werden!
Am Ende der Diagnostik kann dann die Diagnose „Burnout“ gestellt werden (und niemals und keinesfalls früher!).
Dies ist nur zu erreichen, wenn dabei neben und zu den Möglichkeiten der wissenschaftlichen Medizin bewährte Diagnostikverfahren (zumindest additiv und komplementär) der biologischen Medizin mit heran- und einbezogen werden.
Wichtig und in meinen Augen unverzichtbar (!) dabei:
Eine Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen (vom Hausarzt über Internisten, Psychiater/Psychologen usw.); wobei es sich immer wieder bewährt hat, wenn dabei ein Arzt (wohl am besten der vertraute Hausarzt) alle Fäden (nicht nur hinsichtlich der Diagnostik, sondern auch bezüglich der gesamten Behandlung) in (s)einer Hand hält und die Abläufe koordiniert und organisiert.
An dieser Stelle ein Anmerkung:
Bei sehr vielen Erkrankungen – z.B. Diabetes mellitus, Hypertonie, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz u.v.a.m. – liegen, was das diagnostische Vorgehen (nebenbei: auch das therapeutische) betrifft von den damit befassten Ärzte-Fachgesellschaften sogen. „Leitlinien“ vor, die dem Arzt zumindest eine feste Orientierungshilfe darstellen.
Im Falle eines „Burn-Out-Syndroms“ ist das bis heute (Winter 2020) leider weder für die Diagnostik noch die Therapie der Fall.
Allerdings finden sich in den diesbezüglichen Verlautbarungen der Deutschen Gesellschaft für Prävention & Gesundheitsförderung e.V. (DGPG) wertvolle Anregungen und Vorschläge.
Eine zweite Anmerkung:
Ich habe ganz bewusst weder in der Diagnostik noch der Therapie eines Burnouts darauf verzichtet, eine stringente Trennungslinie zwischen hier die wissenschaftliche und dort die biologische Medizin zu ziehen.
Eine dritte Anmerkung:
Meinen Erfahrungen in der Behandlung von Burnout-Kranken nach ist sie die „wichtigste“:
Ich warne eindringlich davor …
…vor einer Diagnostik sofort mit einer wie auch immer ‚gearteten‘ Therapie ‚loszulegen‘ – oftmals sich darstellend als „Behandlungsversuche“.
Sie müssen zum Scheitern führen und sie führen auch dazu!
Eine allerletzte, eine vierte Anmerkung:
„Weder in der wissenschaftlichen (Schul-)Medizin noch in der Biologischen Medizin gibt es bis heute (Stand Winter 2020) einen „Burnout-Nachweis-Parameter!“
Im Umkehrschluss kann das dann aber nur heißen:
„Es sind step-by-step Krankheiten auszuschließen, welche „Burnout-ähnliche Symptome aufweisen“.
Das heißt dann: vielmals eine aufwändige Diagnostik.
(so ist übrigens das von mir konzipierte Diagnostik-Procedere zu verstehen)
Nun definitiv zum diagnostischen Procedere beim Burn-Out-Syndrom.
Es sollte sich außerdem als Selbstverständlichkeit verstehen, dass bezüglich des ‚diagnostischen Vorgehens und der Verfahrensweise‘ stets mit einer –so nenne ich diese – „Basis-Diagnostik“ begonnen wird und dann die weitere und als erforderlich erweisende Diagnostik als „Aufbau-Stufen-Diagnostik“ vorgenommen wird.
In vielen Fällen reichen einige wenige Diagnostik-Maßnahmen völlig aus; in anderen (zumal bei sonst noch bestehenden weiteren chronischen Krankheiten) muss dann entsprechend mehr und öfters untersucht und gefahndet werden. Eines aber muss diese ganzheitliche Diagnostik immer erfüllen:
Einbezug der drei Ebenen des Wesens „MENSCH“!
Nachstehend darf ich mein „Ganzheitliches Diagnostik-Konzept“ vorstellen und besprechen.
In der Übersicht stellt es sich wie folgt dar:
Ganzheitliche „Basis-Diagnostik“ beim Burn-Out-Syndrom
nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©
1. Allgemeines
Anamnese (ausführlich, akribisch, detailliert)
2. Untersuchungen
Körperliche Gesamtuntersuchung
Orientierende Neurologische Untersuchung
Orientierende Psychische/Psychosomatische/Psychiatrische Exploration
Neuro-mentale (kognitive) Untersuchung
3. Apparativ-Technische Diagnostik
Herz-Kreislauf-Diagnostik
[EKG, Belastungs-EKG, Stress-Echokardiographie, Schellong-Test, Steh-Test nach Thulesius …]
Sonographien
[Abdomen, Schilddrüse]
4. Labor-Diagnostik
4.1 Blut:
Großes Differentialblutbild mit Retikulozyten, BSG/BKS (Blutsenkung), CRP (Chrom-Reaktives Protein) – Blutzucker nüchtern und 2 Std. postprandial – Leberenzyme (GOT, GPT, GGT, AP, Bilirubin) – Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure) – Elektrolyte (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Zink) – Schilddrüsen-Screening (Thyreoidea Stimulierendes Hormon/TSH)
4.2 Urin
Urin-pH, Urin-spezifisches Gewicht, Sediment, Urin-Status
Dazu bedarfsweis Zuweisung zu
5. Fachärzten
- Kardiologe
- Neurologe
- Facharzt für Psychosomatische Medizin oder Psychiater
Immer zum
- Zahnarzt
(optimal ein ganzheitlich orientierter)
Dazu additiv/komplementär und fakultativ sowie individuell selektiv:
6. Biologische Diagnostik-Optionen
- Verfahren der Bioresonanz
[Oberon®-NLS-Analyse, wegamed®, BICOM® u.a.]
- Haar-Elementar-Analyse (Schwer- + Edelmetalle, sonst. Toxine, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente)
Anmerkung:
Hier empfiehlt es sich und hat sich vielfach bewährt, wenn vom federführenden behandelnden Arzt eine (i.S.e. vorurteilsfreien Zusammenarbeit) eine Zuweisung zu einem kompetenten und qualifizierten Arzt für Naturheilverfahren oder zu einem Heilpraktiker – mit entsprechendem Equipment – erfolgt.
Lassen Sie uns nun Punkt-für-Punkt und Schritt-für-Schritt vorgehen.
Fakt ist:
Eine umfassende, akribisch-gründliche Anamnese (Erhebung der gesamten Krankengeschichte) durch Ihren Therapeuten ist und bleibt das „A & O“!
Aber:
Sie muss/sollte differenziert und die aktuellen Beschwerden ausgiebig hinterfragend sein. Das geht nur um den Preis des größeren Zeitaufwandes. Eine Anamnese in diesem Sinne sollte/ muss umfassen/ einschließen:
I. Anamnese „Burnout“
Allgemeine Krankengeschichte
[Kinderkrankheiten, Infekte/Infektionskrankheiten, organische, hormonelle Krankheiten, Stoffwechselkrankheiten, neurologische und psychische Erkrankungen – Medikamenteneinnahme (in den letzten 6 Monaten) und insbes. Dauermedikation und frei verkäufliche Präparate und Ergänzungsmittel und auch Anabolika; Konsum hin sichtlich Alkohol, Nikotin, Koffein/Tein, Konsum sonstiger Drogen – bisheriger Lebensstil („Lifestyle“) mit Ernährungsvorlieben]
Spezifisch-spezielle Burn-Out-Anamnese
[Beginn und bisheriger Verlauf der Beschwerden; speziell Fragen zur derzeitigen Aktivität in % im Vergleich „aktuell und vor Erkrankung“; Fragen nach Tagesmüdigkeit, Schlafverhalten + Schlaferholungswert; Fragen nach der aktuellen Energie (reicht aus ohne Pause für max. … Stunden); Differenzierung zwischen körperlicher Belastbarkeit/Leistungsfähigkeit und psychischer und neuro-mentaler (kognitiver); subjektiv empfundene Veränderungen im seelischen wie geistigen und ggfls. auch körperlichen Bereich (optional: objektiven Befund von Vertrauensperson wie Ehe-/Lebenspartner erfragen)]
Familien-Anamnese
[insbesondere bzgl. „Psychischer Erkrankungen“]
Sozial-/Berufs-Anamnese
[Schul- und Berufsanamnese, derzeitige Situation am Arbeitsplatz mit Betriebsklima, eigene Wertschätzung bei Vorgesetzten und Kollegen, Stress-Situation, Aufstiegsmöglichkeiten, eigene Zufriedenheit mit Stellung und Aufgaben im Betrieb; ist ungerechtfertigte Rückversetzung/Herabstufung erfolgt; ist erfolgt/ vorgesehen Kündigung; Arbeitslosigkeit seit wann?, Sozialhilfe seit wann?;
Änderungen in Familie/Lebenspartnerschaft/Kinder: Scheidung/Trennung/Tod;
Veränderungen bei Hobbys und im Vereinsleben?; Verschlechterung im Finanzstatus? Kündigung von Darlehen bzw. Nichtgewährung? Prozesse (Privat, Beruf)?]
Lebensführung und Bio-Rhythmus
[Veränderungen im eigenen „Tag-Nacht-Rhythmus“ und im „Arbeits- und -Ruhephasen-Rhythmus“; Urlaub; Mehrfachbelastung(en) (u.a. Beruf+ Haushalt, Beruf + Studium, Beruf + Nebentätigkeit); gravierende Änderungen bedingt durch Krankheit, Arbeitslosigkeit usw.]
Genussmittel und Arzneimittel + Ergänzungspräparate
[Änderung im Konsum gegenüber Alkohol, Nikotin, Koffein; zuletzt gesteigerter Arzneimittel-Gebrauch (welche, wie viel, seit wann?) dabei bes. Schlafmittel, Psychopharmaka (allgemein und Stimulanzien wie u.a. „Weckamine“); sonstige
Aufputschmittel/Drogen und Anabolika …]
Vorbefunde
[soweit Patient und/oder Arzt nicht selbst im Besitz von aktuelleren Vorbefunden (Facharzt-/Krankenhaus-/Reha-Klinik müssen diese umgehend hinsichtlich relevanter Vorerkrankungen beschafft/angefordert werden]
II. Teste
Anschließend an die Erhebung der Anamnese sollten die nachfolgenden Teste/Fragebogen gemeinsam mit dem Patienten ausgewertet und besprochen werden. (Anmerkung: die Teste kann der Patient in einer stillen Ecke des Wartezimmers schon vor der Anamnese ausfüllen oder auch zuhause).
Immer lasse ich folgende Teste ausfüllen:
WHO-Fragebogen zum Wohlbefinden [Well-Being-Self-Test]
Fragebogen „Wie gefährdet bin ich für Burnout?“
Depressions-Test nach Ivan Goldberg
Depressions-Screening-Bogen
(mit erweiterten Fragen zum „Sisi-Typ“ nach Prof. Hans-Ulrich Wittchen)
Stress-Index-Fragebogen
Fatigue-Severity-Scale (FSS)
Epworth-Schläfrigkeits-Skala (EES)
Selbsttest „So belastbar sind Sie”
Anmerkung:
Die Mehrheit dieser Teste hat sicherlich der untersuchende Psychiater/Arzt für Psychosomatische Medizin; ansonsten sind diese Test zu finden im Internet zum Downloaden.
Mein Rat:
Nutzen Sie unbedingt diese Möglichkeiten.
Zu- und eingestanden:
Eine recht aufwändige Angelegenheit, aber eine, die sich für den Kranken, bes. jenen, der schon mehr als eine kurze Zeitlang an und unter diesen Beschwerden leidet, allemal lohnt und auszahlt! Außerdem können auf diese Weise vielmals unnötige Doppel- und Mehrfach-Untersuchungen eingespart werden.
Das ist einerseits für den Patienten, der ja ehe hin schon unter Dauerstress leidet, eine Belastungsminderung und andererseits auch eine Kosteneinsparung.
III. Körperlicher Status
Hier reicht eine kurze und knappe Feststellung:
Es hat eine körperliche Untersuchung stattzufinden und zwar „vom Kopf bis zu den Zehenspitzen“! Durch den Therapeuten selbst und am unbekleideten Patienten und unter Einsatz aller Sinne des Untersuchers. Selbstverständlich ist die zugehörige detaillierte Befund-Dokumentation! (sollte es zumindest sein)
Nicht mehr, aber auch nie weniger!
IV. neurologische Untersuchung
Die „Gewichtung“ liegt dabei auf ‚orientierend‘, so z.B. als Erst-Untersuchung durch den Hausarzt oder einen hausärztlich tätigen Internisten.
Dazu braucht’s kein umfangreiches Equipment; als Hilfsmittel reichen dazu hinlänglich: die eigenen Hände und Sinne des Untersuchers, dazu eine Stimmgabel, einen Reflexhammer, einen Wattebausch, einen Holzspatel, eine Stopfnadel und allenfalls noch zur Prüfung der Thermästhesie (= Warm-/Kalt-Empfinden) einen sogen. „Thermästhesie-Tool“.
Eigentlich Standard-Ausstattung einer Praxis.
Enthalten/umfassen sollte der Neuro-Status:
Prüfung der Hirnnerven
Prüfung der Muskeleigenreflexe (MER)
Prüfung auf Koordination und Gleichgewicht
Prüfung von Kraftgrad, Oberflächen- und Tiefensensibilität, Thermästhesie, Reizdiskrimination
Prüfung von Schmerzgraden (SG auf der Visuellen Analog Skala), auch an Trigger-/Pain-Points
Prüfung des Lagesinns
[weitere Untersuchungen unter „Testverfahren“ unten]
Auch hier selbstverständlich die Befunddokumentation.
Finden sich hierbei keine auffälligen (pathologischen) Befunde, dann besteht (zumindest vorerst) keine Notwendigkeit, den Patienten umgehend zur weitergehenden Untersuchung einem Neurologen zuzuweisen.
V. psychische/psychosomatische und neuro-mentale Exploration
Bleiben noch die psychische/psychiatrische und neuro-mentale Untersuchung.
Auch hier liegt die Betonung zuerst einmal auf einer ‚orientierenden‘ und ‚informierenden‘ Untersuchung bzw. Exploration.
Dazu braucht’s nur sehr wenig an Ausstattung. Hauptwerkzeug der psychiatrischen Untersuchung sind Wissen und Erfahrung des Arztes.
Psychiatrische Erkrankungen spielen sich im Gefühl und im Erleben des Patienten ab. Grundvoraussetzung ist eine Vertrauensbasis.
Hilfsmittel der psychiatrischen Untersuchung sind Test- psychologische Untersuchungen. Sie geben Auskunft über die Selbstbeurteilung des Patienten oder zeigen in Unterskalen Näherungswerte an bestimmte Krankheitsgruppen an. Zuletzt geben Intelligenz- und kognitive Teste einen Überblick über die geistige Leistungsfähigkeit eines Patienten bei z.B. hirnorganischen Veränderungen. Mit einigen wenigen Testen bzw. Explorations-Modulen kann auch der entsprechend versierte Hausarzt sich einen vorerst ausreichend sicheren und informativen Überblick einmal über die seelische/psychische und dann über die geistige/neuromentale/ kognitive Gesamtverfassung des Patienten verschaffen. Wichtig sind dabei Teste zur Differenzierung gegenüber Depressionen, demenziellen Syndromen und/oder auffälligen kognitiven Defiziten. Bewährt hat sich folgende Vorgehensweise:
Explorierendes Gespräch
Testverfahren (vgl. separat nächster Punkt)
Meine langjährige Erfahrung hat sich immer wieder bestätigt, dass es mehr als hilfreich ist - auch und besonders in der Zusammenarbeit der einzelnen Fachärzte –, wenn sich der Hausarzt (insbesondere wegen seiner „Vertrauensstellung“ zum Patienten und seiner zumeist vieljährigen Behandlung/Betreuung des Kranken und der Kenntnisse von dessen Umfeld) zuerst ein „Gesamtbild“ vom Zustand seines Patienten und zwar von seinen drei Ebenen macht!
Was nun aber die Stabilisierung der seelischen (psychischen) Verfassung des Kranken angeht, so sollte stets und möglichst sogleich eine Zuweisung zu einem Psychiater/Facharzt für Psychosomatische Medizin/Psychologen unter ggfls. Einbezug eines Psychotherapeuten durch den Hausarzt erfolgen; zumindest in einem Burnout-Stadium ab 5 bzw. 6!
Die „Teste und Explorations-Module“.
Ich selbst gehe dabei (natürlich individuell selektiv, wobei speziell-spezifische Persönlichkeits-Teste „Angelegenheit“ eines Psychiaters/Psychologen sind) wie folgt vor:
Psychische - vegetative Basis-Testung - Vegetative Funktions-Diagnostik
[z.B. Minor-Test oder Ninhydrin-Test (Schweißsekretionstest) - Ableitung der vegetativ vermittelten Oberflächenpotenziale - Orthostase-Test (‚Schellong-Test‘) * „Stress-Index“ (s.v.) - 1 Messverfahren der Regulationsmedizinischen Diagnostik (Akupunktur der TCM, EAV = Elektro-Akupunktur nach Voll, Verfahren der Bioresonanz (s.v.)]
Farben-Formen-Test nach Prof. Dr. Max Lüscher
[mit entsprechender Software und Auswertung]
Wartegg-Zeichentest [WZT]
[= psycholog. Persönlichkeitstest]
Fragenbogentest nach Hans Jürgen Eysenck
[„Das Zwei-Dimensionale Model nach Eysenck“ = Fragebogentest zur Abklärung einer Abhängigkeit zwischen einem Verhaltensmuster und dem Persönlichkeitsprofil des Probanden]
Raven-Test (Raven’s Matritzen-Tests)
[nach John C. Raven - es handelt sich dabei um „Persönlichkeits-Tests“ - dabei ist der Proband in jedem der Tests („Matritze“) gehalten, das jeweils fehlende Segment zu ergänzen - 3 Tests: a) Standard Progressive Matrices, b) Colored Progressive Matrices und c) Advanced Progressive Matrices]
Sceno-Test nach Gerdhild von Staabs
[= projektives Verfahren, das mit Spielmaterial unbewusste Probleme erfasst. Der Test hilft dem Probanden, sich anhand der figürlichen Darstellung von seinen Problemen zu distanzieren und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Nicht anzuwenden bei stark gehemmten Personen!]
MMPI-Fragenbogentest
[Minnesota Multifaceing Personality Inventory = MMPI = einer der am häufigsten verwendeten Persönlichkeitstest zur Ermittlung von Persönlichkeitsstruktur und Psychopathologischen Prozessen - Ursprünglich „MMPI“, heute „MMPI-2“ als Standard und „MMPI-A“ für Jugendliche und neu „MMPI-2 RF“]
MPQ-Test
[McGill Pain Questionnaire]
Besonders hilfreich und bewährt in der Diagnostik:
Wiener Testsystem (WTS)
[das WTS ist heute weltweiter Standard für computergestützte psychologische Diagnostik. Der Einsatz des PCs ermöglicht höchstmögliche Objektivität und Präzision, eine schnelle, fehlerlose Auswertung der Testresultate und die Messung von Dimensionen, die mit herkömmlichen Papier-Bleistift-Tests nicht überprüft werden können. Die große Auswahl an Testverfahren deckt die gesamte Breite der psychologischen Diagnostik ab. Ob klinische Psychologie oder Sportpsychologie, Flugpsychologie oder Personalpsychologie, Neuropsychologie oder Verkehrspsychologie - der Untersucher kann dabei je nach Fragestellung und Anforderung wählen aus mehr als 120 Testverfahren, die den Anforderungen am besten entsprechen.]
Differenzierung: „Depression – Demenzielles Syndrom“
Explorationsmodul Demenz (EMD) nach Calabrese
[Differenzierung auf kognitive Störungen und Sozialverhalten und Selbständigkeit und somit Differenzierung „Demenz – Depression“]
Demenz-Pseudodemenz-Differenzierungsbogen (DPD) TFDD
[= Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung - nach Ihl und Grass-Kapanke]
Differenzierung: „Parkinson – Demenzielles Syndrom“ [PANDA ]
[Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment nach Calabrese, Kalbe und Kessler - Screening-Test zur Differenzierung]
Neuro-mentale Testung - Orientierende Prüfung auf kognitive Defizite
[Prüfung von Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit mit einfachen Rechenaufgaben wie z.B. Subtrahieren: 100 minus 7 … minus 7 usw. und Merken von Begriffen (ca. 3-4 min.) wie z.B. Haus-Hantel-Hose-Hund und Rückwärtsbuchstabieren eines Wortes wie z.B. Ausgang]
Mini-Mental-Status-Test nach Folstein (MMST)
[= Screening-Verfahren zur Feststellung kognitiver Defizite = zuverlässiges Hilfsmittel zur Erstbeurteilung eines Patienten wie auch zur Verlaufskontrolle]
Uhren-Test nach Shulman
[Test auf Gedächtnisstörungen. Der Proband ist aufgefordert, in einen vorgegebenen Kreis die beiden Zeiger einer Uhr mit einer vorgegebenen Uhrzeit (z.B. 15 Uhr 11 Minuten) rasch einzuzeichnen. Werden nur 6 oder weniger Punkte erreicht, liegt Verdacht auf Demenz vor, und es sollten weitere Test bzw. neurologische Untersuchungen vorgenommen werden]
Für besonders geeignet insbesondere für und bei Burnout-Patienten halte ich den
Gedächtnistest AKH Wien nach Prof. Dr. Peter Dal-Bianco
[Dal Bianco = Leiter der Ambulanz für Gedächtnisstörungen im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Wien - Unterlagen erhältlich über das dortige Sekretariat - Umfangreicher Test i.S.e., Gedächtnis-Testes“]
Weiteres Testverfahren:
Webster-Skala
[dient zur Einschätzung des Schweregrades einer Parkinson-Krankheit (bis 10 Punkte = leicht, 11-20 Punkte = mittelschwer, 21-30 = (sehr) schwer)]
Womit wir nunmehr zu den Möglichkeiten der „ganzheitlichen apparativ-technischen Diagnostik“ kommen.
Wie bei vielen anderen Krankheiten auch, so hat sich auch zur Diagnose-Stellung(-Sicherung) beim Burnout ein stufen- bzw. schrittweises Vorgehen bestens bewährt. Zudem ist dies für den eh‘ schon genügend gebeutelten Patienten ein schonenderes Vorgehen.
Grundsätzlich - dies gilt unisono für alle Diagnostik-Bereiche - sollte zuerst (quasi als Ausgangssituation) ein „Basis-Screening“ durchgeführt werden und dabei gilt es dann aber auch noch, weitere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen wie Burnout auszuschließen. Eine solche „Ausschluss-Diagnostik“ sollte erfolgen u.a. gegenüber:
Depression (mit/ohne psychotische Symptome)
Angst-/Panik-Störung
Anpassungsstörung
Akute Belastungsstörung/Belastungsreaktion
Schlafstörungen aus sonstiger Ursache
Chronischem Erschöpfungs- und Müdigkeits-Syndrom
[CFS - Chronic Fatigue Syndrome - Erschöpfung/Fatigue im Rahmen einer sonstigen Grundkrankheit wie z.B. Krebskrankheit, Multiple Sklerose, M. Parkinson, Tuberkulose u.a.]
Fibromyalgie-Syndrom [Myofasciales Schmerzsyndrom]
Schilddrüsenunterfunktion [Hypothyreose]
Hormonstörungen [Endokrinopathie]
Bevor wir uns dem Diagnostik-Schema zuwenden, eine kurze Zwischennotiz zu „Hormonen und deren Funktion“, dann zu „Aminosäuren und deren Bedeutung“ und zuletzt noch „Freie (Sauerstoff-)Radikale bzw. Oxidativer Stress“ und/mit deren Funktion/Aufgaben für den und im menschlichen Organismus.
Zuerst „Hormone und deren Funktion“.
Generell handelt es sich bei den Hormonen (griech. = ‚antreiben‘()) um biochemische Botenstoffe, die sogen. Neurotransmitter. Sie übermitteln innerhalb eines Lebewesens Informationen von einem Organ zum anderen oder von einem Gewebe zum anderen, ähnlich wie es auch Nerven tun. Im Vergleich erreichen die durch Nerven vermittelten Informationen sehr schnell ihr Zielorgan, während der Informationsfluss durch Hormone vergleichsweise langsam von statten geht. Dabei sind die Zeiträume von der Hormonausschüttung bis zur Hormonwirkung je nach Hormon sehr unterschiedlich, einige Hormone wirken sehr schnell (z.B. Adrenalin), während die Wirkung von anderen Hormonen wie z.B. Steroidhormonen erst nach Stunden einsetzt. Das ist das Wesen der endokrinen Wirkung. Gewebshormone, die im selben Organ gebildet werden und wirken, sind dagegen parakrine Stimulatoren.
Nachfolgend einige beim Burnout wichtige Hormone und deren Funktion:
a. Adrenocorticotropes Hormon/ACTH ()
Gebildet im Hypophysen-Vorderlappen/HVL
Regt die Nebennierenrinde/NNR zur Ausschüttung des ‚Stress-Hormons‘
Cortisol an
b. Adrenalin und Noradrenalin ()
Gebildet werden beide im Nebennierenmark/NNM
Beide sind „Stress-Hormone“; wichtig für Herz-Kreislauf-Gefäße – wichtig als ‚Energie-Reserven‘ – bewirken Freisetzung von Glucose; verstärken Durchblutung der Muskulatur
c. Androgene (männliche Sexualhormone) ()
Gebildet in der NNR
Sie wirken anabol, sie fördern den Muskel- und Knochen-Aufbau
Wichtigstes Androgen ist „Testosteron“
Bei Frauen werden sie auch noch in den Eierstöcken gebildet
d. Cortisol ()
Gebildet in der NNR
Von Bedeutung für den Abbau der Eiweiße (Proteine) in Muskulatur, Haut und Fettgewebe; sie bewirken eine Erhöhung der Glucose-Konzentration im Blut; sie hemmen allergische und entzündliche Reaktionen und Prozesse
e. Dehydroepiandrosteron/DHEA ()
Gebildet in der NNR
Wirkt allgemein kräftigend – DHEA kann andere Hormone synthetisieren, so Testosteron und Östrogene
Essentiell für viele Funktionen im Organismus – ist unverzichtbare Vorstufe zur Bildung aller männlichen Sexualhormone
DHEA steht im umgekehrten Verhältnis zu den „Stresshormonen“; eine der
Hauptfunktionen ist die ‚Aufrechterhaltung eines leistungsfähigen Immun-Systems; Fördert die Bildung von Immunzellen + Ausschüttung von Abwehr-Stoffen; es verbessert Verarbeitung von Informationen im Gehirn und steigert Reproduktion von neuen Gehirnzellen
f. Endorphine ()
Gebildet in der Hirnanhangdrüse
Endorphine entfalten ihre Wirkung insbes. im Gehirn und Nervensystem; sie sind an etlichen vegetativen Prozessen beteiligt, insbes. zur Steuerung von Antrieb und Verhalten; sie sorgen für ein starkes „Glücksgefühl“; sie machen regelrecht „high“.
g. Melatonin
Gebildet in der Zirbeldrüse (Epiphyse)
= schlaf-förderndes Hormon („Innere Uhr“) für den Menschen; am Alterungs-Prozess beteiligt
h. Östrogene (Estrogene)
Gebildet in den Eierstöcken (= weibl. Sexualhormone) und der Plazenta
Sie sind das bestimmende Hormon bei Frauen für intakte Psyche und Physis
i. Pregnenolon ()
Gebildet in den Nebennieren, im Gehirn, Leber, Hoden, Ovarien, Haut – ist gemeinsames Zwischenprodukt aller Steroid-Hormone – bei Männern überwiegend umgewandelt in Testosteron un d bei Frauen zu Östrogenen
Wichtige Bedeutung für die Gesamtfunktion des Gehirns (insbes. Depressionen, Nachlassen kognitiver Leistungen, stabilisiert bei psychischer + neuro-mentaler und physischer Erschöpfung; ist z.Z. „das potenteste Mittel zur Verbesserung der Gehirnfunktionen“.
j. Serotonin ()
Der größte Teil des Serotonins wird in den sogen enterochromaffinen Zellen des Darmes hergestellt. Die Produktion findet aber auch in Nervenzellen des Gehirns statt. Serotonin entsteht aus der Aminosäure Tryptophan.
Serotonin ist ein Gewebshormon, ein Neurotransmitter.
Kommt vor u.a. im Darm-Nervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut
k. Testosteron ()
Gebildet in den Hoden
= wichtigstes männl. Androgen; bei Frauen gebildet in NNR und Eierstöcken;
Wichtig für Libido bei bd. Geschlechtern – aber auch von Bedeutung für die Muskulatur, die Funktionalität des Knochenmarks und der Nieren
l. Trijodthyronin (T3)
Gebildet in der Schilddrüse
Greift in fundamentale Stoffwechsel-Prozesse ein und wirkt aktivierend
m. Tyroxin (T4)
Gebildet in der Schilddrüse
Wirkt ähnlich wie T3 nur nicht so intensiv
n. Thymosin und Thymopoetin
Gebildet im Thymus (Briesdrüse)
Beide steuern die Reifung und Differenzierung der Immunzellen in den Lymphknoten
Hinweis:
vgl. hierzu weitere Angaben im Text („Psyche“)
Jetzt zu „Aminosäuren und deren Bedeutung“:
Aminosäuren (AS) () sind lebenswichtige und lebensnotwendige „Körper-Bausteine“.
Was sind Aminosäuren und welche Bedeutung haben sie?
Aminosäuren (AS) stellen die einfachsten Bausteine der Eiweiße (Proteine) dar. Chemisch betrachtet handelt es sich um Carbonsäuren (d.s. organische Verbindungen mit einer oder mehreren Carboxylgruppen), bei denen ein Wasserstoff („H“) durch eine Aminogruppe („NH2“) ersetzt ist. Die im „Eiweißstoffwechsel“ wichtigen AS sind fast alle sogen. „alpha-AS“ und „L-AS“. [Zwei AS bilden durch Peptidbindung ein Dipeptid, drei ein Tripeptid usw., mehr als 10 ein Polypeptid und über 100 AS ein Protein]
Im menschlichen Organismus sind bis heute 25 AS bekannt, davon sind 8 für den Erwachsenen [dazu noch eine 9. AS und die allerdings in Abhängigkeit vom Vorhandensein von Phenylalanin] und weitere 2 für Säuglinge und Kleinkinder essenziell (= lebensnotwendig); sie müssen stets ausreichend von außen zugeführt werden, da sie vom menschl. Organismus selbst nicht synthetisiert werden können! – nebenbei: dies gilt nicht nur für diese 8-10 AS, sondern auch für bestimmte Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe und Spuren-Elemente! - Histidin und Arginin -.
Alle AS werden eingeteilt – je nach ihrer chemischen Struktur – in aliphatische AS, aromatische AS und heterozyklische AS.
Für den Organismus des erwachsenen Menschen sind - wie gesagt - folgende AS lebensnotwendig [= „essenziell“] und zwar:
Isoleucin + Leucin + Lysin + Methionin + Phenylalanin + Threonin + Tryptophan + Valin.
Dazu für Kinder und Heranwachsende noch:
Arginin + Histidin
Von den übrigen AS, die also für den Erwachsenen primär nicht-essenziell [= nicht „lebensnotwendig“] sind, sollen hier - wegen derer Bedeutung noch genannt sein:
Asparagin/Asparaginsäure + Glutamin/Glutaminsäure + Ornithin + Taurin.
Diesen 9 essenziellen und den 5 nicht-essenziellen AS wollen wir uns nun kurz zuwenden.
Zuerst die essenziellen Aminosäuren:
L-Isoleucin
ist eine essenzielle proteinogene alpha-Aminosäure, die zur Aspartat-Gruppe zählt, sich also von der Asparaginsäure ableitet. Der mittlere Tagesbedarf an Leucin eines Erwachsenen beträgt ca. 2,2 g; der Minimal-Bedarf beträgt etwa 1,1 g und die Werte für Isoleucin liegen im Mittel bei 1,4 g bzw. minimal bei 0,7 g tgl. Der Abbau von Leucin verläuft in mehreren Phasen - wozu reichlich Energiebedarf erforderlich ist und zwar als ATP [AdenosinTriPhosphat] - bis zuletzt zum für unseren Organismus so bedeutenden „Acetyl-CoA“ (= Azetyl-Coenzym-A). Dieses Acetyl-CoA nimmt im gesamten intermediären Stoffwechsel „die zentrale Stellung“ ein und von ganz besonderer Bedeutung hierbei im Fettstoffwechsel, den Steroidhormonen, den Purinen und Porphyrinen. Iso-Leucin seinerseits wird abgebaut über den Fettsäure-stoffwechselweg.
Ile ist Bestandteil tier. und pflanzl. Proteins; so finden sich relativ hohe prozentuale Anteile in folgenden Lebensmitteln: Rindfleisch, Hühnerfleisch (bes. Brustfilet), roher Lachs, Hühnerei, frische Kuhmilch, Vollkorn …
L-Lysin (Lys)
ist in seiner natürlichen L-Form eine essentielle proteinogene alpha-Aminosäure. Gemeinsam mit L-Arginin und L-Histidin gehört L-Lysin in die Gruppe der basischen und zugleich proteinogenen alpha-Aminosäuren oder Hexonbasen. Hier beträgt der mittlere Tagesbedarf ca.1,5 g; minimal aber 0,8 g. Lysin ist besonders wichtig - und dort auch bes. reichlich vorkommend - im Myosin (= das „Muskeleiweiß“) und im Kollagen! Auch beim Abbau von Lys entsteht das oben schon genannte Azetyl-Co-A. Außerdem ist Lys ein unverzichtbarer (Ausgangs-)Bestandteil des so wichtigen Energie-Lieferanten „L-Carnitin“ (Zwitterstellung zwischen Aminosäure und Vitaminen). Ein Derivat von Lys bzw. ein „Biogenes Amin“ ist das Kadaverin und dieses hat biologische Bedeutung als bakterielles Abbauprodukt! Lys hat eine ausgeprägte antivirale Wirkung und optimiert die Funktionen des Immunsystems. Lys fördert die Kalzium-Aufnahme im Darm und mindert das Arteriosklerose-Risiko durch Senkung des schädigenden Lipoprotein-a (Lp a).
Hohe prozentuale Anteile an Lys finden sich in folgenden Lebensmitteln: Rindfleisch, Hühnerfleisch (Brustfilet), roher Lachs, Hühnerei, frische Kuhmilch, getrocknete Erbsen …
L-Methionin (Met)
ist in seiner natürlichen L-Form eine essenzielle proteinogene, Schwefel-haltige alpha-Aminosäure. Neben Cystein ist Methionin die einzige Schwefel-haltige proteinogene Aminosäure. Durch die Thioethergruppe ist es weniger reaktiv als Cystein, dessen Schwefelatom Teil einer Thiolgruppe (Mercaptogruppe) ist. Methionin liegt überwiegend als inneres Salz bzw. Zwitterion vor, dessen Bildung dadurch zu erklären ist, dass das Proton der Carboxygruppe an das einsame Elektronenpaar des Stickstoffatoms der Aminogruppe wandert: Der mittlere Tagesbedarf an Met beträgt etwa 1,6-2,0 g; die Minimalzufuhr 1,1 g tgl.! Met stellt mit den wichtigsten physiologischen Lieferanten von Methylgruppen - so u.a., für die Biosynthese von Cholin, Kreatin, von Taurin und Cystein und von Schwefel für den Eiweißaufbau -! Met ist von großer Bedeutung für eine optimale Funktion der Leber. Met ist erforderlich bei der Synthese (Aufbau) von Myelin-Scheiden und weiter zur Bildung von Adrenalin + Noradrenalin. SAM (= S-Adenosyl-Methionin) ist eine Schlüsselsubstanz des gesamten „Nerven-Stoffwechsels“.
Ferner ist Met ebenfalls Bestandteil des „L-Carnitin“ (s.o.) und hat zudem positive (= schützende) Wirkung bei M. Parkinson und bei Depressionen. Met hat zahlreiche Effekte auf das Immunsystem. Als schwefel-haltige AS trägt Met zur Entgiftung von Schwermetallen bei und wirkt „anti-oxidativ“ (als „Radikalenfänger“!). Durch seine harnsäuernde Wirkung hemmt als Bakterienwachstum; Met senkt erhöhte Histamin-Spiegel und wirkt anti-allergisch. Met ist zu ca. 80% durch die L-Cystin (d.i. eine schwefelhaltige aliphatische AS) ersetzbar.
Met kommt vermehrt vor in: roher Lachs, Hühnerei, Sesam, Paranüssen, frischer Kuhmilch, Rind- und Hühnerfleisch …
L-Threonin (Thr)
ist eine essenzielle neutrale, genetisch codierte Aminosäure und kann nicht durch den Körper hergestellt werden und wird in den hohen Konzentrationen im Herzen, in den skelettartigen Muskeln und im Zentralnervensystem gefunden. Thr ist für die Anordnung vieler Proteine und des Zahnemaille, des Kollagens und des Elastins wichtig. Threonin ist ein „Aminodetoxifier“. Es hilft, Anhäufung von Fetten in der Leber zu verhindern. Threonin ist wichtiger Bestandteil des Kollagens. Bei Vegetariern - insbes. den ‚Veganern‘ - zumeist erniedrigt! Der Abbau dieser AS erfolgt in der Leber, wobei Pyruvat und Ammonium entstehen. Diese Stoffwechselprodukte fließen direkt in den Harnsäurestoffwechsel ein oder werden zur Synthese weiterer wichtiger körpereigener Verbindungen genutzt.
Zur optimalen Verwertung von Threonin werden Vitalstoffe wie Vitamin B6, Vitamin B3 und Magnesium benötigt.
Threonin nimmt im menschlichen Organismus eine besondere Stellung als Eiweißbaustein ein. Es ist wichtig für die Produktion von Antikörpern und Immunglobulinen, welche für ein intaktes Immunsystem unabdingbar sind. Als essenzielle Aminosäure spielt es bei der Bildung von Muzinen eine bedeutende Rolle. Threonin dient bei starker körperlicher Belastung der Energiegewinnung und ist somit in anabolen Stoffwechselphasen von besonderer Bedeutung.
Extreme Müdigkeit und Abgeschlagenheit könnten möglicherweise auf einen niedrigen Threonin-Serumspiegel zurückzuführen sein.
Eine zu hohe Zufuhr dieser Aminosäure kann hingegen für eine verstärkte Bildung von Harnsäure verantwortlich gemacht werden.
Thr kommt in folgenden Nahrungsmitteln vermehrt vor: Geflügel, Schweinefleisch, Blattgemüse, Nüsse, Äpfel, Pfirsiche, Vollkorn …
L-Tryptophan (Trp)
ist in der L-Form eine proteinogene alpha-Aminosäure mit einem aromatischen Indol-Ringsystem. Gemeinsam mit Phenylalanin, Tyrosin und Histidin zählt Tryptophan daher zu den aromatischen Aminosäuren. Es gehört zu den essenziellen Aminosäuren, kann also vom menschlichen Körper nicht gebildet und muss mit der Nahrung zugeführt werden. D-Tryptophan (molekulares Spiegelbild/Isomer von L-Tryptophan) sowie das Racemat DL-Tryptophan besitzen nur eine geringe Bedeutung. Beim Trp beträgt die tgl. Mindestaufnahme ca. 0,25 g und der mittlere Tagesbedarf ca. 0,6 g. Aus Trp entstehen im Darm bei der Eiweißfäulnis Skatol und Indol (daher auch bezeichnet als Indolalanin).
„Tryptophan“ ist für den menschlichen Organismus in vielfacher Weise unersetzlich. Ausgenommen von Insulin und Kollagen kommt Trp in allen Proteinen vor und von ihm leiten sich einige wichtige biologisch aktive Substanzen ab; so die beiden „Biogenen Amine oder Gewebshormone“ Serotonin + Melatonin. Weiter noch ein weiteres Biogenes Amin, nämlich das „Tryptamin“ (Wirkstoff ähnlich dem Serotonin; wird als Neurotransmitter angesehen) und auch das „Kynurenin“ hat Bedeutung als Biogenes Amin. Auch dies hat wichtige Bedeutung: Trp ist am Stoffwechsel der Vitamine B1, B2, B6 und von Nicotinsäureamid (Vit. B3) beteiligt.
Unter Trp-Mangel kommt es zu einem Eiweißmangel im Organismus, aber auch Magen- und Darm-Geschwüre treten dann vermehrt auf. Außerdem wichtig: bei einer Trp-Stoffwechselstörung können Krampfanfälle - wahrscheinlich infolge des dann herrschenden Serotonin-Mangels! - auftreten.
Lebensmittel mit hohem prozentualen Anteil von Trp sind: Cashew-Nüsse, Haferflocken, frische Kuhmilch (Vollmilch), ungesüßtes Kakao-Pulver, ungeschälter Reis, Hühnerei, Hühnerfleisch (Brustfilet) …
L-Valin (Val)
ist in seiner natürlichen L-Form eine essenzielle proteinogene alpha-Aminosäure, die in geringen Mengen in allen wichtigen Proteinen vorkommt. Die Stoffbezeichnung leitet sich ab von lat. validus für kräftig und gesund. Isoliert wurde Valin erstmals 1901 durch Hermann Emil Fischer aus dem Casein, einem Milcheiweiß. Strukturell leitet sich Valin durch Substitution des alpha-Wasserstoffatoms durch eine Aminogruppe (-NH2) von der Isovaleriansäure ab. L-Isovalin und L-Norvalin sind Konstitutions-Isomere. In der alkoholischen Gärung wird Valin durch Hefeenzyme zu Isobutanol, einem Bestandteil des Fuselöls, vergoren (Aminosäure-Gärung). Spät geerntete Weintrauben haben einen signifikant höheren Aminosäuregehalt, auch Valin-gehalt. Valin wird als Baustein zur Proteinbiosynthese benötigt, ist aber bei proteinreicher Kost oder im Falle der Mobilisierung körpereigener Proteinreserven auch zur Energiegewinnung nutzbar. Beispielsweise dient Valin, wie die beiden anderen Aminosäuren mit verzweigter Kohlenstoffkette Leucin und Isoleucin, der Ernährung des Muskels. Das spielt eine Rolle bei längerer Anstrengung oder in Hungerphasen, wenn der Körper auf eigene Reserven zurückgreifen muss. Der Abbau von Valin liefert Propionyl-CoA, das nach Umsetzung zu Succinyl-CoA zur Auffüllung des Citratzyklus beiträgt.
Die Einschätzungen des Tagesbedarfs für gesunde Erwachsene reichen, je nach verwendeter Methode, von 10 bis 29 mg Valin pro Kilogramm Körpergewicht.
Einen höheren Gehalt an Val findet man in folgenden Lebensmitteln: Hühnerei, frische Kuhmilch (Vollmilch), ungeschälter Reis, roher Lachs, Hühner- & Rindfleisch, Walnüssen, Mais- und Weizen-Vollkornmehl …
Nunmehr zu den „semi-essenziellen Aminosäuren“, d.h. diese sind essenziell für Kinder & Heranwachsende und für Erwachsene nicht-essenziell.
L-Arginin
ist eine proteinogene alpha-Aminosäure. Für den Menschen ist sie semi- bzw. halb-essenziell. Der Name leitet sich vom lat. Wort argentum (Silber) ab, da die Aminosäure zuerst als Silber-Salz isoliert werden konnte. Diese AS hat den höchsten Masseanteil an Stickstoff von allen proteinogenen Aminosäuren. Bei Arg handelt es sich um eine essenzielle Aminosäure für Kinder und Heranwachsende und um eine nicht-essenzielle AS bei Erwachsenen. Arg ist beteiligt an der Synthese von Harnstoff. Arg hat wichtige Schutzfunktion gegen Alterungsprozesse und bei Demenzerkrankungen und Hirnabbau; zugleich ist Arg wichtiger ‚Neurotransmitter‘ im peripheren Nervensystem. Arg ist eine der wichtigsten AS für das Immunsystem - bes. pos. Einwirkung auf die ‚zelluläre = zell-vermittelte Immunabwehr’ (durch Vergrößerung der Thymusdrüse, Verstärkung der Kapazität der Killerzellen = NK-Zellen, Anregung der Ausschüttung der Interleukine 1+2 [Il-1- Il-2] + Verzögerung von Tumorwachstum). Arg wirkt zytotoxisch, antimikrobiell und regt die Funktion der neutrophilen Granulozyten an. L-Arginin ist eine Quelle energiereicher Stickstoff-Phosphat-Verbindungen in Organismen und ist an zahlreichen biologischen Funktionen beteiligt. Arg ist ein Metabolit des Harnstoffzyklus, in dem der Ammoniak, der beim Abbau von Stickstoffverbindungen (z. B. Aminosäuren) entsteht, in Harnstoff umgewandelt wird. Arg ist die alleinige Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO), einem der kleinsten Botenstoffe im menschlichen Körper. Durch Stickstoffmonoxid-Synthase entsteht aus Arg, der Endothelium-Derived Relaxing Factor (EDRF), der als NO identifiziert wurde. EDRF führt physiologisch zu einer Gefäßerweiterung, indem das NO in die Muskelschicht der Gefäße diffundiert. Aufgrund der gefäßerweiternden Funktion findet Arg im Bodybuilding als sogen. „Pump-Supplement“ Anwendung. Weiterhin führt das NO zur Hemmung der Thrombozyten-Aggregation und -Adhäsion. Dadurch wird die Bereitschaft für thrombotische Veränderungen sowie Gefäßplaque-Abbrüche herabgesetzt. Bei zusätzlicher Gabe wird eine verbesserte zelluläre Immunantwort, eine Abnahme verletzungsbedingter Funktionsstörungen der T-Zellen und eine verstärkte Phagozytose () beobachtet. L-Arginin ist weit verbreitet. Es findet sich in fast allen Eiweißen und in freier Form in vielen Pflanzen, beispielsweise Buchweizen, Kürbisgewächsen und Nadelhölzern. L-Arginin kommt in fast allen Proteinen vor.
L-Histidin (His)
ist in seiner natürlichen L-Form eine semi-essenzielle proteinogene alpha-Aminosäure. Gemeinsam mit Arginin und Lysin zählt His zu den basischen Aminosäuren, zusammen mit Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan zu den aromatischen Aminosäuren. Basische Aminosäuren besitzen zusätzlich zur obligatorischen alpha-Aminogruppe eine weitere basische Gruppe. Im Histidin ist dies der Imidazolring, der gleichzeitig die Aromatizität des Histidins bedingt. Von funktioneller Bedeutung sind das „distale“ und das „proximale“ Histidin (Teile des Eisen-Bindungsplatzes) im Blutfarbstoff Hämoglobin und dem Muskelfarbstoff Myoglobin. Ebenfalls wichtige Bedeutung hat es als Ligand von Metallionenkomplexen der Elektronentransportketten in den Mitochondrien (oxidative Phosphorylierung) und in den Chloroplasten (Photosynthese). Aus Histidin wird im Körper das Gewebshormon Histamin synthetisiert, welches gefäßerweiternd wirkt und die Magensaftsekretion anregt. Es ist auch an der Produktion von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen beteiligt und aktiviert die weißen Blutkörperchen (Stärkung des Immunsystems). Hieraus ergeben sich die Anwendungen bei Anämie, Arthritis, Gelenkschmerzen, -versteifungen und -entzündungen.
Relativ hohe prozentuale Anteile an His finden sich in folgenden Lebensmitteln: Thunfisch, Schweine- und Rinderfilet, Hühnerbrust, Sojabohnen, Erdnüssen, Linsen, rohem Lachs, Weizenkeimen und Käse (bes. im Emmentaler).
His ist auch Bestandteil einiger Arzneimittel und Vitamin-Präparate.
Bei vegetabiler Ernährung kann es zu einem Mangel kommen!
Zuletzt noch einige wichtige „nicht-essenzielle Aminosäuren“:
L-Asparagin (Asn) und L-Asparaginsäure (Asp)
L-Asparaginsäure ist in ihrer natürlichen L-Form eine der 20 proteinogenen alpha-Aminosäuren. Das Säure-Anion bezeichnet man als Aspartat-Ion. Da Aminosäuren im Körper normalerweise immer deprotoniert (enteiweißt) vorliegen, wird in der Biochemie statt L-Asparaginsäure häufig nur die Bezeichnung L-Aspartat verwendet.
L-Asparaginsäure wurde erstmals durch Hydrolyse von Asparagin gewonnen, das in den Keimlingen von Hülsenfrüchten vorkommt. Gemüsespargel (Asparagus officinalis) enthält ebenfalls relativ hohe Anteile an L-Asparaginsäure.
L-Asparagin ist eine proteinogene alpha-Aminosäure. Sie ist ein Derivat der sauren Aminosäure L-Asparaginsäure. Sie trägt statt der gamma-Carboxygruppe eine Amidgruppe, liegt beim isoelektrischen Punkt (pH-Wert) als Betain (inneres Salz) vor und zählt zu den hydrophilen Aminosäuren.
Bei beiden handelt es sich um saure aliphatische AS (Asp) und deren Amide. Asp (= Aminobernsteinsäure) hat wichtige Bedeutung im „Harnstoff-Zyklus“ - wird auch „Ornithin-Zyklus“ genannt (= Regelkreis der Harnstoff-Synthese) - und ist besonders wichtig zur Entgiftung des im Eiweißstoffwechsel entstehenden Ammoniaks (NH3) in den Mitochondrien der Leberzellen und den Hirnzellen, indem das Ammoniak mit Kohlendioxid (CO2) in Harnstoff überführt wird. Bei Asn handelt es sich um das Amid der Asp mit gleicher Bedeutung. Asn ist außerdem wichtig bei Erschöpfungs-Zuständen. Von großer Bedeutung - und besonders mit zunehmendem Alter wegen der reduzierten Konzentration - ist das Biogene Amin der Asparaginsäure, das „Beta-Alanin“ und zwar als wichtiger Baustein des unersetzlichen Coenzym-A („CoA“).
L-Aspartat (die konjugierte Base der Asparaginsäure) soll bei Wirbeltieren zusammen mit Glutaminsäure in mehr als 50 Prozent aller Synapsen des zentralen Nervensystems als Transmitter fungieren, unter anderem in den Kletterfasern des Kleinhirns und den Moosfasern der Ammonshornformation [Cornu ammonis = Gehirnwindung im Inneren des Telencephalons (Endhirn), die zur Hippocampus-Formation gezählt wird. Die Ammonshornsklerose ist der häufigste neuropathologische Befund bei der Temporallappenepilepsie als einer besonderen Form der Epilepsie]. Es wirkt über die Stimulation der NMDA-Rezeptoren. Die Wirkung ist jedoch nicht so stark wie mit Glutamat.
L-Glutamin (Gln) und L-Glutaminsäure (Glu)
Glutaminsäure (alpha-Aminoglutarsäure, 2-Aminoglutarsäure) zählt zu den nicht essenziellen alpha-Aminosäuren und kann in Form von zwei Spiegelbildisomeren vorliegen. Sie ist wichtiger Baustein der Proteine. Ihre Salze und Ester werden Glutamate genannt. In Biologie und Medizin wird die Glutaminsäure meist Glutamat genannt, da die Verbindung im Körper dissoziiert vorliegt. Als Lebensmittelzusatzstoff werden L-Glutaminsäure (E 620) sowie einige ihrer Salze als Geschmacksverstärker eingesetzt, besonders in der asiatischen Küche und bei Convenience-Produkten (engl. convenience = Bequemlichkeit; damit werden u.a. Fertigprodukte/Fertiggerichte und auch arbeitserleichternde Essenszutaten bezeichnet).
Glu ist eine saure aliphatische AS und Gln das Amid der Glu. Die Synthese der Glu erfolgt in Leber, Nieren, Lunge und Gehirn. Gln und Glu haben wichtige Bedeutung als Vorstufe der Biosynthese der AS L-Ornithin (s.u.), L-Prolin und L-Hydroxyprolin und vor allem aber auch des insbesondere im Alter so wichtigen Vitamins Folsäure. Daneben kommt Glu außerdem im „Glutathion“ - d.i. ein wichtiges Tripeptid aus Cystein + Glutaminsäure + Glykokoll mit der Funktion als Coenzym -. Glu fördert die Synthese des wichtigsten zellulären Antioxidanziensystems, das Glutathions. Abgebaut werden Glu und Gln im „Zitronensäure-Zyklus“. Ein von Glu bzw. Gln abgeleitetes Biogenes Amin, die „Gamma-Amino-Buttersäure“ (GABA), ist ein wichtiger Gehirnbotenstoff; dies ist übrigens auch der Grund, warum lern- oder konzentrations-schwachen Schülern schon seit vielen Jahren Glutamin verordnet wurde. Gleiches gilt für die Hirnfunktionsstörungen mit zunehmendem Alter oder bedingt durch Mehrbedarf unter z.B. Stress! Zudem ist Gln ein unverzichtbares ‚Energiesubstrat‘ der Immunzellen. Nebenbei: ausreichendes Vorliegen von Gln verringert das Verlangen nach Alkohol! Glu ist der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter im Zentralnervensystem (ZNS). Glu ist mit das ‚wichtigste Energiesubstrat’ für alle Zellen mit hoher Teilungsrate (z.B. die Immunzellen wie Enterozyten im Darm bzw. Lymphozyten); Glu greift zudem regulierend auf den Säure-Basen-Haushalt (SBH; s.o.) ein und hat auch noch anabole Wirkung.
Glu ist in folgenden Lebensmitteln mit einem prozentual höheren Anteil vorhanden: pürierte Tomaten, Weizen-Vollkornmehl, frische Kuhmilch (Vollmilch), ungeschälter Reis, Mais-Vollkornmehl, Walnüsse, getrocknete Erbsen, Rind- und Hühnerfleisch, roher Lachs, Hühnerei …
L-Tyrosin (Tyr)
ist in seiner natürlichen L-Form eine nichtessenzielle proteinogene alpha-Aminosäure, die in den meisten Proteinen vorkommt, in großen Mengen im Casein. Tyrosin ist Ausgangssubstanz für die Biosynthese von Catecholaminen, Melanin und Thyroxin. Tyrosin entsteht durch Biopterin-abhängige Hydroxylierung von Phenylalanin. Das diese Reaktion katalysierende Enzym ist die Phenylalaninhydroxylase, eine Monooxygenase. Dabei wird ein Sauerstoffmolekül (O2) benötigt und bei dieser Reaktion entsteht ein Wassermolekül (H2O).
L-Tyrosin wurde erstmalig aus Käse isoliert, daher leitet sich auch der Name ab. L-Tyrosin kommt im Körper peptidisch gebunden in vielen Proteinen vor. Säugetiere können L-Tyrosin aus der essentiellen Aminosäure L-Phenylalanin biosynthetisch durch 4-Hydroxylierung am Phenylring erzeugen. Das Vorprodukt L-Phenylalanin wird mit der Nahrung aufgenommen. Im Nebennierenmark werden aus L-Tyrosin die Hormone Adrenalin und Noradrenalin gebildet und bei Bedarf direkt an das Blut ab-gegeben. Die Bildung der Schilddrüsenhormone L-Triiodthyronin (T3) und L-Thyroxin (T4) im Colloid der Schilddrüse beruht ebenfalls auf Tyrosin-Untereinheiten. Eine besondere Bedeutung hat das L-Tyrosin in Proteinen, die an Signaltransduktions-prozessen beteiligt sind. Es fungiert als Empfänger von Phosphat-Gruppen, die durch Proteinkinasen (sogen. Rezeptor-Tyrosinkinasen) übertragen werden und das Zielprotein in seiner Aktivität verändern.
Außerdem spielt L-Tyrosin als im Protein gebundene Aminosäure eine wichtige Rolle in der Photosynthese, indem es im Photosystem II als Elektronendonor das oxidierte Chlorophyll reduziert. Es verliert hierbei zunächst das Proton seiner pheno-lischen OH-Gruppe, wird zu einem neutralen Radikal und wird dann vom im Photosystem II befindlichen vierkernigen Mangancluster wieder reduziert.
Der mittlere Tagesbedarf ist u.a. abhängig vom Angebot (Aufnahme) der AS Phenylalanin (s.o.). Wie Phenylalanin, so handelt es sich bei Tyr ebenfalls um eine aromatische Aminosäure, die in der Natur z.B. reichlich vorkommt im Mutterkorn (Secale cornutum). Tyr ist ein wichtiger Proteinbaustein und besonders für das Skleroprotein „Keratin“ (Grundsubstanz für Haare und Nägel). Daneben ist Tyr ein zentraler intermediärer Metabolit u.a. für die Schilddrüsenhormone, die Melanine (d.s. dunkle Pigmentfarbstoffe und haben Bedeutung für die Farbe von Haut und Haaren und der Iris und sind bei Mangel mit verantwortlich für ein zu frühes und zu rasches Ergrauen) und besonders für die Katecholamine (Catecholamine, Catechine). Tyr ist Vorstufe für die wichtigen Biogenen Amine, die Katecholamine: Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin. Zudem noch für ein 4. Biogenes Amin, das Tyramin - und dieses wirkt blutdruck-steigernd -.
L-Ornithin (Orn)
(griech. ornis, Vogel) ist eine basische, schwefelhaltige, aliphatische nicht-proteinogene alpha-Aminosäure. Orn ist an der Harnstoffbildung beteiligt. Orn kommt als AS nicht in Proteinen vor. Zwei immens wichtige Biogene Amine sind Decarboxilierungsprodukte von Orn, nämlich „Spermidin“ und „Spermin“. Beide haben eine hervorragende Bedeutung in der Synthese der DNA und der RNA und außerdem in der Zellproliferation. „Spermin“ ist ein in der Prostata gebildetes Polyamin in den Spermien; es wirkt struktur-stabilisierend auf die DNA. „Spermidin“ stellt die Vorstufe des Spermins dar. Orn selbst ist von wichtiger Bedeutung bei der „Eiweißfäule“ - dem im Dickdarm stattfindenden bakteriell-enzymatischem Abbauprozess von nicht resorbierten Aminosäuren! und aus diesen Abbauprodukten entstehen dann u.a. die Biogenen Amine -. Ganz besonders ist eine ausreichende Versorgung mit Orn im zunehmenden Alter und auch bei Übergewicht und Leberfunktionsstörungen von Wichtigkeit.
Arginin und Ornithin fördern die Sekretion von Insulin und unterstützen den Fettabbau und den Muskelaufbau. Hieraus ergeben sich die Anwendungen in der Ge-wichtsabnahme und dem Muskelaufbau. Arginin + Ornithin erhalten in Stresszeiten den Proteinspeicher aufrecht und werden bei Arteriosklerose, Diabetes, der Entgiftung und bei Störungen von Potenz und männlicher Fruchtbarkeit eingesetzt.
Orn ist besonders reichlich enthalten in Leber.
Taurin (INN)
oder 2-Aminoethansulfonsäure ist eine organische Säure mit einer Aminogruppe und wird deshalb oft als Aminosäure bezeichnet - es handelt sich jedoch i.e.S. um eine Aminosulfonsäure, da es statt der für Aminosäuren typischen Carboxygruppe eine Sulfonsäuregruppe enthält, die keine Peptide bilden kann. Taurin ist ein Abbauprodukt der Aminosäuren Cystein und Methionin. Zur Bildung von Taurin aus den beiden AS Cystein/Methionin ist immer das ausreichende Vorhan-densein von Vit. B6 erforderlich. Über die Nahrung wird Taurin ebenfalls in höheren Mengen zugeführt, so dass nur bei hohem Verbrauch (Leistungssport, Leberkrankheiten, Arteriosklerose, Augenkrankheiten, oxidativer Stress) Mehrbedarf entstehen kann. Die größten Taurin-Konzentrationen finden sich im ZNS, der Retina, den Thrombozyten, Granulozyten und der Muskulatur. Taurin ist peripher bei der Gallensäurekonjugation beteiligt, wirkt als starkes Antioxidans ohne pro-oxidatives Potential, ist in die Entgiftung eingebunden und wirkt wachstumsfördernd.
Taurin ist kein Neurotransmitter, wirkt jedoch über die Stimulation des Calciuminflux und Membranstabilisierung antiarrhythmisch, antiepileptisch und zusammen mit Glutaminsäure ZNS-entgiftend. Peripher (Gallensäurekonjugation) und im ZNS wirkt Taurin synergistisch mit Glycin. Zusammen mit GABA und Glycin unterstützt Taurin inhibitorische Signale und wirkt beruhigend, angst- und krampflösend. Außerdem durch Steigerung des Acetylcholin-Gehalts im Gehirn kognitiv leistungssteigernd. Taurin steht in Wechselbeziehung mit Melatonin. Während die Melatonin-Synthese bei Dunkelheit ansteigt, wird Taurin in der Epiphyse bei Tageslicht gebildet
Vorab-Hinweis:
Mit der „üblichen“ Ernährung ist der gesteigerte Bedarf bei Burnout alleine nicht sicherzustellen. Ich empfehle daher allen meinen Burn-out-Kranken, permanent = durchgehend für ausreichende Zufuhr von Aminosäuren zu sorgen; z.B. auch bedarfs- und/oder zeitweise durch die Einnahme eines entsprechenden Ergänzungsmittels (s. später; eigenes Teilkapitel).
Nun noch einige An- und Bemerkungen zum Thema der schädlichen und schädigenden „Freien (Sauerstoff-)Radikalen/FR“ () bzw. „Oxidanzien“ und der Schadenswirkung, dem „Oxidativen Stress“ ().
Sowohl das permanente und gehäufte Anfluten von FR als auch der Oxidative Stress führen notabene zu Negativ-Ein- und Auswirkungen im gesamten Organismus.
Eine Option, den FR ‚zu Leibe zu rücken‘ – das sei vorweg gesagt – besteht in der Anwendung von „Antioxidanzien“.
Fakt ist:
Freie Radikale haben einen ziemlich schlechten Ruf. Sie wüten im Körper, beschleunigen das Altern und machen krank.
Andererseits: …
… Nun zeigt sich, dass die gefürchteten Winzlinge in kleinen Mengen schützen statt zu schaden.
„Ein bisschen oxidativer Stress ist sogar wichtig für den Körper“, erklärt Prof. Trey Ideker (University of California in San Diego).
Was sind „Freie Radikale"?
Freie Radikale sind kurzlebige, aggressive, Sauerstoff-haltige Verbindungen.
Sie haben ein freies Elektron und sind daher sehr reaktionsfreudig. Sie entreißen anderen Verbindungen ein Elektron oder geben eines ab, wodurch Kettenreaktionen ausgelöst werden und neue Radikale entstehen. Bestimmte Vorgänge in den Zellen können dadurch gestört und Substanzen, Zellmembranen und die Zellkerne geschädigt werden. Dies kann die Entstehung von Tumoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen im rheumatischen Formenkreis, Augenerkrankungen u.a.m. fördern. Auch auf den Alterungsprozeß im Gehirn haben die freien Radikale Einfluss.
Wie kann es zu Freien Radikalen kommen?
Für die Entstehung von freien Radikalen gibt es verschiedene Auslöser, man unterscheidet endogene und exogene.
Zu den endogenen Auslösern gehören alle Stoffwechselprozeße in unserem Körper, die unter Beteiligung von Sauerstoff ablaufen. Da unser Körper für eine Vielzahl von Prozessen Sauerstoff benötigt, entstehen als Nebenprodukt ständig freie Radikale. Dies ist ein ganz normaler Vorgang, der unserem Körper nicht schadet. Die freien Radikale haben sogar einen Nutzen für unseren Körper, denn z.B. zerstören sie auch Fremdkörper. Erst in größeren Mengen werden sie schädlich. Bei einer Steigerung des Energiestoffwechsels, z.B. durch Sport oder andere körperliche Anstrengungen oder bei häufiger Aktivierung ganz bestimmter Zellen, z.B. der weißen Blutkörperchen, werden vermehrt freie Radikale gebildet. Exogene Auslöser sind Einflüsse der Umwelt auf unseren Körper. Zu diesen Einflüssen gehören UV-Strahlen und Ozon, aber auch radioaktive Strahlen, Zigarettenrauch, Pestizide und andere Belastungen und Schadstoffe der Umwelt.
Wie kann man freie Radikale bzw. oxidativen Stress
wieder unschädlich machen?
Durch Zufuhr von sogen. Antioxidanzien können wir unseren Organismus vor Schädigungen durch freie Radikale schützen. Antioxidanzien unterbrechen die Oxidationsvorgänge im Körper. Die Wirkung von Antioxidanzien ist in der Lebensmittelchemie schon lange bekannt und wird genutzt: Um das Verderben von Lebensmittel durch Oxidationsprozesse zu verhindern, gibt man Antioxidanzien hinzu. So gibt man z.B. bei der Gewinnung von Ölen Vitamin E hinzu, um so die mehrfach ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation zu bewahren. Auch Vitamin C ist ein bekanntes Konservierungsmittel.
Weiter zu diesem wichtigen Thema noch:
Oxidation und Freie (Sauerstoff-)Radikale
Durch die innerhalb der Mitochondrien ablaufenden Reaktions-Kaskaden entstehen ständig auch sehr aggressive chemisch-aktive Verbindungen, sogen. Freie Radikale. Diese sind seit langem als potenzielle Co-Faktoren bei und für viele Erkrankungen und besonders bei Umweltbelastungen bekannt. Sie entstehen als Stoffwechselmetaboliten bei der Oxidation und sind für Schädigungen sowohl der Mitochondrien selbst, aber auch anderer Zellorganellen, der Zell-DNA und der extrazellulären Matrix verantwortlich.
Freie Radikale können die energieliefernden Mitochondrien und ihren sensiblen Metabolismus (ATP-Synthese) stören, einige Untersuchungen lassen vermuten, dass Mitochondrien in der Folge ihre Wirtszellen verlassen, um ein günstiges Überlebensmilieu (z.B. das Blut) zu suchen. Die Folge ist hiernach die Mangelversorgung der Zelle und nach-folgend ebenfalls der Zelltod oder die Entartung.
Der „Worstcase“:
Freie Radikale können in hohen Konzentrationen wichtige Proteine des Stoffwechsels, Zellmembranen und sogar die Erbsubstanz (DNS) angreifen.
Es kann zu massiven Schädigungen verschiedenster Körperzellen kommen. Besonders gravierende Folgen hat dies, wenn die wichtigen Immunzellen davon betroffen sind. Dann kann die Immunabwehr gegenüber fremden Eindringlingen geschwächt sein.
Der menschliche Körper hat im Laufe seiner Evolution effektive Schutz-Mechanismen gegenüber freien Radikalen entwickelt: Die erste Verteidigungslinie bilden sogen. Antioxidanzien.
Sie sind in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren. Daher werden sie auch als Radikal(en)fänger bezeichnet.
In und bei einem gesunden Menschen besteht ein Gleichgewicht zwischen der unvermeidbaren Entstehung von freien Radikalen und der Aufnahme von schützenden Antioxidanzien aus rohkostreicher Nahrung.
Dieser Zustand wird oxidatives Gleichgewicht genannt.
Wichtig zu wissen:
Antioxidativ wirkende Stoffe sind die Vitamine () C, D und E und Beta-Carotin, eine Vorstufe (Provitamin) von Vitamin A, sowie die Spurenelemente Selen, Zink, Mangan, Molybdän und Kupfer, ferner reduziertes Glutathion (Glutathionperoxidase), dazu die Sekundären Pflanzenstoffe/SPS (u.a. die Anthocyanidine und Proanthocyanidine und die Piperine), Indol-3-Carbol (I-3-C); ein Glucosinolat), alpha-Liponsäure und die Aminosäuren L-Cystein, L-Methionin und Taurin und als wichtige und unverzichtbare „Energie-Lieferanten“: L-Carnitin und Coenzym Q10.
Vitamin A (Retinol)
kommt vor in Leber, Butter, Käse und Milch und Provitamin A (Carotin) ist in Obst und Gemüse enthalten, z.B. in Aprikosen, Honigmelonen, Karotten und Tomaten. Beide gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Unser Körper kann Carotin in Vitamin A umwandeln. Der Bedarf an Vitamin A liegt bei 0,8 - 1,1 mg pro Tag.
Carotin fängt freie Radikale in der Zellmembran ab.
Vitamin C (Ascorbinsäure)
gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist vorhanden in verschiedenen Obstsorten, besonders in Zitrusfrüchten, Kiwis, Erdbeeren und roten Johannisbeeren, und in verschiedenen Gemüsesorten, z.B. in Paprika, Brokkoli, Rosenkohl und Tomaten. Der Vitamin C-Bedarf liegt bei 75 mg pro Tag.
Vitamin C und Glutathionperoxidase bekämpfen die freien Radikale im wässrigen Milieu unseres Organismus.
Vitamin E (Tocopherole)
zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und ist vor-handen in pflanzlichen Ölen, Keimen, grünen Pflanzenteilen und in Getrei-de. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 12 mg.
Vitamin E schützt die Zellmembranen, Enzyme , Vitamine, Hormone etc. vor freien Radikalen.
Selen (Se)
gilt als essenzielles Spurenelement, der dem Körper über die Nahrung zugeführt werden muss. Im Körper findet sich Selen besonders in der Niere, der Leber, in der Muskulatur und im Skelett. Selen wird überwiegend durch Fleisch (Leber, Niere), Meeresfrüchte, Milch und Gemüse aufgenommen.
Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers
Se ist Bestandteil einiger Enzyme, wie zum Beispiel des Enzyms Glutathionperoxidase.
Dieses Enzym verstärkt die Umwandlung von freien Radikalen in harmlose Abkömmlinge.
Als Bestandteil des Enzyms Thyroxin-5-Dejodase ist Selen an der Aktivierung der Schilddrüsen-Hormone beteiligt. Weiterhin spielt es eine Rolle in der Immunabwehr und bei der Entgiftung beziehungsweise Ausleitung von Schwermetallen beteiligt sein. Selen bildet mit einigen Schwermetallen stabile Metallselenide, die aus dem Magen-Darm-Trakt nicht aufgenommen und somit ausgeschieden werden. Für die Haut ist Selen von Bedeutung zum Schutz vor UV-Strahlung und kann einer vorzeitigen Zellalterung und Krebserkrankungen vorbeugen.
Zink (Zn)
gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen, die der Körper täglich braucht. In der Regel kann der Tagesbedarf an Zink problemlos über die Ernährung gedeckt werden. Zink hat für den Körper viele Funktionen und ist zum Beispiel wichtig für die Haut, die Augen, verschiedene Stoffwechselprozeße und die Abwehrkräfte des Körpers. Zn hat unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung. Bei Zinkmangel kann es zu Beschwerden wie entzündlichen Hautproblemen, erhöhter Infektanfälligkeit oder Haarausfall kommen. Einen leichten Zinkmangel kann man problemlos ausgleichen, indem man verstärkt darauf achtet, mehr zinkhaltige Lebensmittel zu essen. Vor allem tierische Produkte enthalten viel Zink. Unter den pflanzlichen Produkten ist insbesondere Getreide sehr zink-haltig.
Zn ist unter anderem wichtig für zahlreiche Stoffwechselprozeße im Körper wie die Herstellung und den Abbau von: Kohlenhydraten, Lipiden, Eiweißen (Proteinen). Dadurch hat Zink zum Beispiel Einfluss auf: die Haut, für die körpereigenen Abwehrkräfte (Immunsystem), den Säure-Basen-Haushalt des Organismus, die Augen, die Wirkung verschiedener Hormone (z.B. Insulin, Schilddrüsenhormone, Sexualhormone, Wachstumshormone) und die Geschmackswahrnehmung.
Reduziertes Glutathion (G-SH) ()
ist ein Tripeptid und ist das am meisten in allen Zellen vertretene und mobile SH-Molekül. Generell findet sich in gesunden Zellen das reduzierte Glutathion gegenüber der oxidierten Form in einem Verhältnis von 400:1. Durch dieses Verhältnis wird ein bestimmtes Redoxpotenzial gewährleistet das für die Vitalität und Funktionsfähigkeit einer Zelle von grundlegender Notwendigkeit ist.
Dieses Verhältnis kann durch eine Vielzahl von Ereignis-sen empfindlich gestört werden (z.B. Intoxikationen, radikale Prozesse, oxidativer Stress, Infektionen usw.). Glutathion wird DNA-unabhängig biosynthetisiert. Oxidiertes Glutathion kann durch energiekonsumierende Prozesse wieder in die reduzierte Form überführt werden. Neben Einstellung und Erhaltung eines optimalen intrazellulären Redoxpotenzials besitzt das reduzierte Glutathion noch eine Vielzahl zell-funktionserhaltender Aufgaben von grundlegender biochemischer Bedeutung. z.B. Optimierung der Arbeitsfähigkeit aller Enzymreaktionen, wodurch allein ein physiologischer Zellstoffwechsel garantiert wird; Struktur- und Funktionsoptimierung durch Erhaltung zentraler Regulationsfunktionen im GSG und G-S-S-G Metabolismus; Sicherung und Erhaltung einer physiologischen Zellteilungskinetik und Proteinbiosynthesekapazität; Reparatursteuerung von DNA-Schäden und damit Verhinderung maligner Zelltransformationen; Verhinderung der allen Krankheiten zugrunde liegenden Lipidperoxidationen; Co-Faktor vieler Entgiftungsenzyme, so z.B. der Glutathionyl-S-Transferasen mit ihrer breiten Substratspezifikation für viele Xenobiotika; Entgiftung toxischer Schwermetalle durch Chelatbindung; Renaturierung von fast allen nichtenzymatischen Scavengern in ihre antioxidative Potenz. (Redoxcycling mit Ascorbinsäure, Vitamin E, -Carotin); Verhinderung und Terminierung radikalischer Kettenreaktionen; die Ermöglichung einer breiten Entgiftungspalette, vor allem die kanzerogene Fremdstoffentgiftung, wodurch nicht nur eine Normalisierung von physiologischen Immunfunktionen, sondern auch eine wesentliche Prävention von Infektionskrankheiten und/oder Krebserkrankungen möglich wird.
Coenzym Q10 - syn. Ubichinon –
ist das einzige vom menschlichen Organismus gebildete fettlösliche Antioxidans. Es ist unabdingbar mit der Produktion chemischer Energie verbunden.
Q10 wirkt in den Mitochondrien und Zellmembranen als wichtiges Antioxidans.
Mit steigendem Alter und bei verschiedenen Krankheiten (u.a. Hypertonie, Migräne, Muskelschmerzen/ Fibromyalgie, Herzinsuffizienz) und auch bedingt durch Medikamente (u.a. Statine = Cholesterinsenker) geht der Q10-Spiegel zurück. Coenzym Q 10 ist wichtiger Elektronen- und Energieüberträger in der Atmungskette. Es ist an der Bildung des Adenosintriphosphats (ATP) in der Mitochondrien-Membran beteiligt. Bei zu geringer Serumkonzentration kann es zu einem Rückgang der Leistungsfähigkeit kommen. Eine wichtige Wirkung des Co-Enzyms Q 10 besteht in der Funktion als Radikalfänger.
So werden durch die Neutralisation freier Sauerstoffradikale die Zellmembran und der Zellkern vor deren schädigenden Wirkung geschützt
Sekundäre Pflanzenstoffe (SPS) ()
auch genannt Sekundärmetaboliten oder sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe oder Phytamine: Es handelt sich dabei als Sammelname um wertvolle und unverzichtbare Natursubstanzen in den Pflanzen. SPS werden nur in speziellen Zelltypen hergestellt, haben aber trotzdem eine Bedeutung für die gesamte Pflanze. SPS sind für die Pflanze lebenswichtig und haben einen hohen Stellenwert für den Menschen. Ihre Biosynthesewege fasst man unter dem Begriff Sekundärstoffwechsel zusammen. Sekundärmetaboliten leiten sich von Produkten des anabolen und katabolen Stoffwechsels ab, hauptsächlich Carbonsäuren, Kohlenhydraten und Aminosäuren. Die wichtigsten Gruppen pflanzlicher Sekundär-verbindungen sind, geordnet nach ihrer chemischen Struktur:
- Phenolische Verbindungen
(einfache Phenole, Polyphenole, Xanthone, Phenylpropanoide, Stilbene und ihre Glykoside),
- Isoprenoide Verbindungen
(Terpene, Steroide und ihre Glykoside; Carotinoide, Speicherlipide),
Zusammengefasst:
Zusammen bilden die SPS einen wichtigen Gesundheitsschutz. Besonders hervorgetan haben sich folgende SPS-Wirkstoffe:
- Anthozyane
(blaue und rote Blüten- und Beerenfarbstoffe mit glycosidisch gebundenen Anthozyanidinen = „Zellaktivatoren“; kommen reichlich vor u.a. in Rote Beten, Blaubeeren (Heidelbeeren) usw.)
- Bio-Flavonoide
(enthalten in vielen Obst- und Gemüse- und Pflanzen-Sorten, so z.B. Arnika- und Holunderblüten, Mädesüß-Kraut +-Blüten, Goldrutenkraut, Buchweizen-Kraut, Birken- und Ginko-Blätter, Kamillen- und Katzenpfötchen-Blüten, Lärchen-Extrakt, Hopfen-Zapfen …)
- Beta-Carotin
(In natürlicher Form ist Beta-Carotin in Gemüse und Früchten enthalten, insbesondere in Karotten, Spinat, Mangold, rotem Paprika sowie Aprikosen und Mangos)
- Chlorophyll (Blattgrün)
(Ergiebige Chlorophyll-Lieferanten sind grüne Brennnesseln, Petersilie, Gras-Saft, Spinat, Mangold, Broccoli, grüne Bohnen und grüne Erbsen)
- Lutein (orangegelbes Xanthophyll)
[In der Natur kommt es meist zusammen mit anderen Carotinoiden vor. Lutein ist vor allem in grünem Gemüse wie Spinat, Mangold, Grünkohl, Brokkoli, Paprika und Erbsen, aber auch in Mais enthalten; dazu in verschiedenen Obstsorten wie Nektarinen, Pfirsiche, Aprikosen und Orangen und im Eidotter)
- Lycopin
(enthalten in Aprikosen, Pfirsichen, Mangos, Wassermelonen, Beerenfrüchte, Zitrusfrüchte bes. Grapefruits, Kürbisse und Hagebutten sowie Tomaten)
- Resveratrole
(bes. reichhaltig in Weintrauben und den Traubenkernen aber auch im Rotwein)
- Zeanthin
(enthalten in Eigelb, Maiskörnern, roter Paprika, Kürbis, dunkelgrünen Blattgemüsen wie u.a. Spinat, Mangold, Grünkohl, Wirsing, ferner in Blattsalaten, Dill, Petersilie)
Dieses „Intermezzo“ ist m.M.n. sehr wichtig: einmal zum besseren Verständnis vieler „krankmachender Prozesse“ und dann aber auch zur Erklärung notweniger diagnostischer Maßnahmen und letztlich hinsichtlich der Therapie.
Fahren wir mit der Diagnostik fort.
Immer noch sind wir dabei bei der „Basis-Diagnostik“.
Nach den vorgenannten Untersuchungen und der Kranken(vor)-Geschichte stellt sich mein langjähriges Procedere wie folgt dar:
Ganzheitliche „Basis-Diagnostik“ beim Burn-Out-Syndrom
nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©
A. Labor-Diagnostik
1. Blut:
Großes Blutbild mit Retikulozyten, CRP quantitativ, Blutzucker nüchtern und ggfls. 2 Std. nach Essen [bei Diabetikern noch HbA1c], Gesamt-Cholesterin mit HDL- und LDL-Cholesterin, Triglyceride, Natrium, Kalium, Magnesium , Leberenzyme (GOT, GPT, GGT, AP, Bilirubin), Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure), Thyreoidea Stimulierendes Hormon/TSH basal
2. Urin:
Urinstatus mit Sediment, pH, spezif. Gewicht
B. Herz-Kreislauf-Diagnostik
1. EKG in Ruhe
mit Messung aktueller pO2 (Sauerstoff-Partialdruck – Messung: pulsoximetrisch)
2. Kreislauf-Test
(Schellong, Steh-Test nach Thulesius)
C. Lungen-Diagnostik
(fakultativ; nur bei entsprechenden Befunden)
1. Lungenfunktionstest (Spirometrie)
D. Bildgebende Verfahren
1. Sonographie der Bauchorgane
2. Sonographie der Schilddrüse
E. Optionen der Biologischen Medizin
(optional, fakultativ, komplementär)
1. Verfahren der Bioresonanz
(u.a. Oberon®-NLS-Analyse, BICOM®, wegamed® …)
alternativ:
2. Akupunktur der TCM bzw. Elektro-Akupunktur nach R. Voll/EAV
3. Säure-Basen-Haushalt im Urin nach Friedrich Sander
Das war’s dann auch schon mit dem 1. Diagnostik-Schritt.
HALT!
Im Anschluss an die Basis-Diagnostik hat es sich immer wieder bewährt, wenn – bei entsprechenden Befunden – eine Zuweisung durch den behandelnden Arzt – in den allermeisten Fällen der vertraute Hausarzt bzw. der hausärztliche Internist – zu den oben genannten Fachärzten (bes. Neurologe, Psychiater/Arzt für Psychosomatische Medizin) erfolgt.
Kommen wir zu sprechen über das Procedere der ganzheitlichen Gesamt-Diagnostik und zwar im unmittelbaren Anschluss an die bereits besprochene „Basis-Diagnostik“.
Besprechen wir die „Abklärungs-Diagnostik-Stufen“.
Wie der Name es ja schon ausdrückt, wird nun stufenweise („Schritt-für-Schritt“) die Diagnose „Burnout“ entweder abgesichert oder aber kann sie ausgeschlossen werden!
Wie geht das vor sich?
Zuerst einmal gilt es „auffällige Befunde“ (pathologische Befunde) aus der „Basis-Diagnostik“ weitergehend abzuklären und außerdem weitere Untersuchungen vorzunehmen, um Burnout eingrenzen zu können.
Es versteht sich von selbst, auch in diesem Procedere individuell und selektiv vorzugehen.
Mein Konzept beinhaltet insgesamt (neben der „Basis-Diagnostik“) zwei „Diagnostik-Abklärungs-Stufen“.
Festzuhalten ist hier bereits, dass insbesondere die letzte Stufe nur in seltenen Fällen und die vorletzte auch nicht oft angewendet werden müssen. Dieser „Aufbau-Diagnostik“ folgt dann - bedarfsweise und auch hier wiederum befund-angepasst, individuell und selektiv - die ebenfalls 2-stufige „Spezielle Stufen-Diagnostik“.
Zum Procedere:
Ganzheitliche „Abklärungs-Diagnostik, Stufe 1“ beim Burn-Out-Syndrom
nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©
A. Labor-Parameter
1. Blut
Eisen, Transferrin mit Transferrin-Sättigung, Ferritin – bei entsprechenden Befunden/Beschwerden: Rheuma-Screening (z.B. rheumacheck® von orgentec) – Serum-Elektrophorese mit Gesamteiweiß – Laktat (optimal ist Bestimmung von Bicarbonat) – Selen – bei Befundauffälligkeit von TSH basal: FT3 und FT4 – Immun-Monitoring – bei entsprechendem Verdacht: CDT-Alkohol-Marker
2. Urin
erforderlichenfalls „Drogen-Screening
3. Stuhl
sogen „Intestinales Ökogramm“
B. Herz-Kreislauf-Gefäß-Diagnostik
1. Belastungs-EKG
(mit Messung pO2 vor und nach EKG)
erforderlichenfalls
2. Stress-Echokardiographie
erforderlichenfalls
3. Sonographie der hirnzuführenden Arterien
C. Diagnostik-Optionen der Biologischen Medizin
1. Bio-Elektronische Terrain-Analyse nach Prof. J.C. Vincent (BET-A)
2. Kirlian-Fotografie (Koronar-Entladungs-Fotographie)
3. CRS® Cell Regulations Screening nach Sepp Viehbeck (s.u.)
4. FRAS-5 Mobiles Komplettlabor (Freie Radikale/Oxidativer Stress)
5. ANSA (Autonomes Nervensystem Analyse)
CRS-Methode nach Sepp Viehbeck
(Cell-Regulations-Screening)
Nicht-invasive Messung der jeweils aktuellen Stoffwechsel-Situation = Messung der im Interstitium gelöst vorliegenden Stoffwechselprodukte die ermittelten Parameter erlauben genaue Aussagen über den aktuellen Gesundheitszustand im Allgemeinen“ (physisch wie psychisch) und dabei zur/über: Stoffumsatz-Regulation + Säure-Basen-Gleichgewicht + Entzündungs-Prozesse + Bereitschaft zu allergischen Reaktionen + Zustand des Bindegewebes + Infektiöse Prozesse und insbesondere über: Freie Radikale/ Oxidativer Stress + Aktivierungszustand zur Neubildung von Zellen + Zustand bzgl. Zelldegeneration und nicht zuletzt Funktions- und Leistungsfähigkeit der Mitochondrien)
Nunmehr folgt auf den Vorergebnissen aufbauend und stey-by-step sowie selektiv:
Ganzheitliche „Abklärungs-Diagnostik, Stufe 2“ beim Burn-Out-Syndrom
nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©
A. Labor-Parameter
1. Blut
Immunelektrophorese (IgA, IgM, IgG ggfls. mit IgG-Subklassen), Folsäure, Vitamin B12, Homocystein, Cortisol mit freiem = aktivem Cortisol, C3- u nd C4-Komplement, CH50-Komplement, CRP supersensitiv, Ammoniak, Histamin – Hormonstatus ”Frau” (Luteinisierendes Hormon/LH, Follikel Stimulierendes Hormon/FSH, Progesteron, Östradiol, Prolaktin, Somatotropes Hormon/STH, Dehydroepiandrosteron/DHEA) – bzw. Hormonstatus ”Mann” (LH, FSH, Sexual-bindendes Globulin/SHBG, Testosteron, Prolaktin, Östradiol, DHEA)
2. 24-Std.-Sammelurin
Amylase
B. Optionen der Biologischen Medizin
1.a Elektro-Somatogramm
2.a C.I.E.A. (Funktionelles Eiweiß-Profil)
Damit ist die „Abklärungs-Diagnostik“ abgeschlossen.
Ist bis dahin die Diagnose „Burnout“ noch nicht eindeutig oder überhaupt noch nicht sicher, dann gilt es tiefer in die Materie der Diagnostik bzw. Differenzialdiagnostik einzusteigen.
Das heißt dann – ebenfalls wieder individuell und selektiv und die Vorbefunde als Ausgangsbasis einbeziehend –:
„Spezielle Stufen-Diagnostik“.
Meine Vorgehensweise.
Zuerst:
Ganzheitliche „Spezielle Stufen-Diagnostik 1“ beim Burn-Out-Syndrom
nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©
A. Labor-Parameter
1. Blut
Ebstein-Barr-Virus (EBV), Humanes Herpes Virus 6 (HHV 6), Zytomegalie Virus (CMV), Varizella-Zoster-Virus (VZV), Humanes Immundefizienz Virus (HIV), Frühsommer-Mengoenzephalitis (FSME), Toxoplasmose – Ubichinon – Zelluläres
Profil mit CD38 und TH1/TH2 – Interleukin (IL) 6 – beta-Phenylethylamin/PEA – bei Verdacht: Tumormarker Hirntumore
2. 24-Std.-Sammelurin
Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin)
3. Sputum
Adrenocorticotropes Hormon/ACTH- und Cortisol-Tagesprofil
(Bestimmung 8-1-22 Uhr) – Adrenaliner Stress-Index/ASI (= Cortisol-Tagesprofil mit 5 Messwerten und DHEA mit 2 Messwerten) – Neuro-Balance-Tagesprofil (= Adrenalin und Cortisol im Tagesprofil) – Dopamin/Noradrenalin/Serotonin
B. Bildgebende Verfahren
1. Doppler-Sonographie der hirnversorgenden (intrazerebralen) Arterien
2. Kernspintomographie/MRT mit/ohne Kontrastmittel
C. Sonstige Verfahren
1. Computer-gestützte Psycho-Physiologische Diagnostik (Belastungstest, Stress-Test)
2. Ausschluss-Diagnostik (Erkrankung im Herz-Kreislauf-Gefäß-System – neurolog. Erkrankung [Zustand nach Enzephalopathie, Hirninfarkt, Hirnblutung, Hirnatrophie, M. Parkinson, Demenzielle Syndrome, Multiple Sklerose …] – progrediente Niereninsuffizienz – Psychiatrische Erkrankung [ u.a. Depression, Psychose] – sonstige internistische Erkrankung [u.a. Vaskulitis, Leberzirrhose, Hepatitis mit evtl. hepatische Enzephalopathie, Pankreatopathie]
Dann …
Ganzheitliche „Spezielle Stufen-Diagnostik 2“ beim Burn-Out-Syndrom
nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©
A. Labor-Parameter
1. Blut
Serotonin, Melatonin, Leukämie-Paneel, Thalassämie, Tropenkrankheiten, Medikamenten-Screening (u.a. Hypnotika, Stimulanzien, Psychopharmaka, Opiate) – Lues-Diagnostik – Aminosäuren-Profil – Zellulärer Immunstatus - Vit. B1 und B6
2. Liquor
Basisprogramm mit: Gesamteiweiß, Albumin, IgA, IgM, IgG, oligoklonale Banden, Laktat, Glukose, Zellzahl, aktive B-Lymphozyten (B-Zellen), Berechnung des Liquor-Serum-Quotienten (nach Reiber-Schema) – Erregernachweis neurotrope Erreger – Antikörpernachweis (Herpes simplex, HHV 6, Varizella-Zoster-Virus/VZV, Masern, Mumps, FSME, Coxsackie-Viren, Borrelien, Lues, HIV, Toxoplasmose)
B. Bildgebende Verfahren
1. Hirn-SPECT (Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie)
2. Hirn-PET (Positronen-Emissions-Tomographie)
Soviel und soweit zum Thema der „Ganzheitlichen Burnout-Diagnostik“.
Um es nochmals zu wiederholen:
Nur in der Minderheit der Fälle braucht es die Speziellen Untersuchungsstufen und ganz selten dabei die letzte Stufe. In der weit überwiegenden Anzahl der Betroffenen reichen neben dem Basis-Screening eine oder zwei Aufbau-Stufen aus.
Das ist auch gut so, denn umso eher kann mit der dringend notwendigen Therapie gestartet werden.
Meine langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Therapie chronischer und/oder schwerer Erkrankungen und insbesondere solcher, die quasi nicht auf den ersten Zugriff diagnostisch erfasst werden können, hat sich immer wieder bestätigt:
Die Diagnostik beim Burn-Out-Syndrom muss/sollte unbedingt eine „ganzheitliche“ sein.
Zu diesem letzten Passus gehört dann aber auch, dass Schulmediziner bereit und willens sind, mit Ganzheits-Medizinern und/oder Ärzte für Naturheilverfahren und notabene auch mit qualifizierten zusammenzuarbeiten.
Das gilt nicht nur, was die Diagnostik betrifft, sondern konsequenter Weise auch für die Therapie.