Читать книгу "Die Handwerker-Fibel", Band 1 - Dr. Lothar Semper, Bernhard Gress - Страница 14

1.2.2Konfliktäre Ziele

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Zielkonkurrenz

Zwei Ziele stehen in Konkurrenz zueinander, wenn die Verwirklichung des einen Ziels die Erreichung des anderen negativ beeinflusst.

Dies kann einerseits unmittelbar erfolgen, wie zum Beispiel im Fall des Personalabbaus zum Zweck der Kostenreduktion. Dieser wirkt negativ auf das Streben der Mitarbeiter nach Arbeitsplatzsicherheit und damit negativ auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Andererseits liegt ein mittelbarer Zielkonflikt beispielsweise vor, wenn zur Verfolgung mehrerer Ziele auf ein und dieselbe Ressource (Personal, Maschine, Finanzmittel …) zurückgegriffen wird und diese Mittel nicht ausreichen, um alle Ziele gleichzeitig zu erreichen.

Wenn ein Zielkonflikt besteht, muss die Unternehmensleitung entscheiden, welches der Ziele die größere Bedeutung hat. Die Auflösung von Zielkonflikten kann auf dreierlei Weise erfolgen:

Gewichtung Satisfizierung Priorisierung

> Quantitative Ziele werden durch eine Gewichtung vergleichbar gemacht.

> Für alle Ziele werden bestimmte Mindestniveaus festgelegt, die gleichzeitig erreicht werden können.

> Ein Ziel wird zum dominanten Hauptziel erklärt, die anderen vernachlässigt.

Beispiel:

Ein Elektroinstallateur hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Umsatz durch die Erweiterung seiner Leistungspalette um 20.000 € zu steigern (z. B. durch die Installation von Solarmodulen). Hierfür sind Investitionen in neue Werkzeuge, Schulungen und Marketingmaßnahmen notwendig. Insgesamt rechnet er mit einem Investitionsbedarf von 10.000 €. Gleichzeitig möchte er neue Maschinen im Wert von 15.000 € kaufen, um durch schnellere und effizientere Arbeit die jährlichen Kosten um 10.000 € zu senken. Nachdem die Eigenkapitalquote schon sehr niedrig ist, bekommt er von der Bank keinen neuen Kredit, und seine verfügbaren Finanzmittel sind auf 15.000 € begrenzt. Es besteht also ein mittelbarer Zielkonflikt, da beide Ziele nicht gleichzeitig erreicht werden können.

Eine Lösung wäre, dem Aufbau des neuen Tätigkeitsfeldes den Vorrang zu geben und auf die Maschinen zu verzichten (Priorisierung). Alternativ dazu wäre auch eine Satisfizierung denkbar, bei der sich der Unternehmer mit einem Umsatzplus von mindestens 15.000 € und einer Senkung der Kosten um 5.000 € zufriedengibt. Durch die Einsparung von Marketingmaßnahmen sowie den Kauf von gebrauchten Maschinen reicht das Budget zur Finanzierung beider Ziele. Die dritte Möglichkeit, den Zielkonflikt zu lösen, besteht darin, den Zielen unterschiedliche Gewichte zu geben. Bei einer Gewichtung von z. B. 70:30 ergibt sich dann eine Zielfunktion mit folgender Gestalt: Ziel = 0,7 × Umsatzanstieg + 0,3 × Kostensenkung. Die Verteilung der knappen Finanzmittel erfolgt dann so, dass diese rechnerische Zielgröße einen maximalen Wert erreicht.



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