Читать книгу Der Mensch – zu schlau zum Überleben - Dr. Matthias Meier - Страница 8
Quelle: Adobe Stock Wer kennt es nicht? Eine kleine Drehung oder eine Bückbewegung und plötzlich schießt es in den Nacken, ein stechender Schmerz zwischen den Schulterblättern oder an der tiefen Lendenwirbelsäule. Was ist es, dass uns diese Misere beschert, die Tage oder Wochen braucht, um wieder zu verschwinden, und hat es eine tiefergehende Bedeutung? Kann man es abwarten oder sollte man es behandeln lassen? Blockierungen an der Wirbelsäule in all ihren Abschnitten führen zu einer gestörten Biomechanik, was die Beweglichkeit der kleinen Wirbelsegmente einschränkt, Druck auf die Bandscheiben ausübt und deren Nährstoffversorgung reduziert. Sie können die Weiterleitung von Nervensignalen stören. Dies ist eine entscheidende Erkenntnis, da die Nervenwurzeln Signale für den Stoffwechsel der Muskeln, Sehnen, Gelenke, Organe und Hormondrüsen weiterleiten. Eine dauerhaft gestörte Weiterleitung kann somit zu einer chronischen Erkrankung in dem Versorgungsgebiet der Nerven führen (beispielsweise Schwindel bei Blockierungen der oberen Halswirbelsäule, Herzrhythmusstörungen bei Blockierungen der oberen Brustwirbelsäule oder Kniearthrose bei Blockierungen der mittleren Lendenwirbelsäule und vielem mehr). Eine Blockierung ist genau genommen ein Schutzmechanismus des Gehirns, um bestimmte Wirbelsegmente davor zu bewahren, zu sehr in eine Fehlstellung zu geraten, beispielsweise nach einem Unfall oder bei Bandscheibendegeneration. Muskeln, die die einzelnen Wirbel stabilisieren, bekommen das Signal, sich zu kontrahieren und anzuspannen. Das schützt zwar das Segment vor weiterer Fehlstellung, bedeutet aber auch eine Verschlechterung der Biomechanik und einen physischen Stress für den Menschen. Um optimal zu funktionieren, ist es wichtig, dass Schädel und Wirbelsäule mit Becken in ihrer physiologischen Struktur und Stellung bestehen. Ein Auffahrunfall oder ein Sturz, ein Schlag auf den Hinterkopf oder andere als banal gewertete Ereignisse können die gesunde Biomechanik der Wirbelsäule aufheben, auch wenn keine Frakturen oder Bandscheibenschäden festgestellt werden können. Schutzblockierungen verursachen eine zwar minimale, aber für die Physiologie bedeutsame Seitneigung, Kompression und Rotation des Wirbels, die dadurch die Bewegung auf der Bandscheibe einschränken und den Druck verstärken sowie die Nährstoffzufuhr zur Bandscheibe vermindern. Wenn diese nicht gelöst werden, kommt es langfristig zu Verformungen der Wirbelsäule und weiterer Degeneration von Bandscheiben und Arthrose in den Wirbelgelenken. Dies führt auch dazu, dass die Nerven, die aus diesen Segmenten herauskommen, immer mehr unter Druck geraten, was eine Weiterleitung des Nervensignals verhindert. Die Nerven haben verschiedene Aufgaben, zu denen Motorik, Sensibilität, inklusive Schmerz und Stoffwechselsteuerung gehören. Diese Zuordnung von Nerven und peripheren Gelenken, Organen, Hormondrüsen, Muskeln und Faszien ist gut dokumentiert und für alle Menschen praktisch gleich.