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Einsichten – Wie Dauerstress Migräne erzeugt

Die Zusammenhänge im Bereich der Schulter muss man sich ungefähr so vorstellen:

 Der Trapez-Muskel wird vom Accessorius-Nerv angespannt. Der obere Teil des Trapez-Muskels zieht dabei die Schulter hoch.

 Der Accessorius ist entwicklungsgeschichtlich ein Abkömmling des Vagus, der Vagus eine Art »Stressnerv«. Beide haben benachbarte Nervenkerne und Verbindungen untereinander. Manchmal geht ein Teil des Accessorius direkt aus dem Vagus hervor. Deshalb reagiert wohl auch der Accessorius auf Stress.

 Bei Stress wird vom Accessorius der obere Teil des Trapezius angespannt und damit die Schulter hochgezogen.

 Der Accessorius ist nur für Muskelbewegungen zuständig. Seine Muskeln – Trapezius und Sternocleidomastoideus (vorderer seitlicher Halsmuskel) – erhalten ihre empfindlichen Nervenfasern von den ersten drei Halsnerven.

 Werden durch dauernde Muskelanspannung empfindliche Nervenfasern in der Muskulatur gereizt, entsteht Muskelschmerz.

 Der Muskelschmerz wird zum Rückenmark geleitet. Das Rückenmark zwingt die schon angespannten Muskeln zu noch mehr Anspannung oder hält ihre Anspannung aufrecht.

 Der Schulterblattheber wird von Ästen des (2.,) 3. und 4. Halsnerven bewegt (sein Hauptquellgebiet ist in der Regel ein Ast des 5. Halsnervs). Die Muskelzacke am Atlas wird vom vorderen Ast des 2. und 3. oder nur vom 3. Halsnerv bewegt.

Der zweite Halswirbel bildet zusammen mit dem ersten Halswirbel den unteren Teil des Genicks. Wenn im Genick ein Problem entsteht, ist davon auch der 3. Halsnerv betroffen, weil er den zweiten Halswirbel mitversorgt.

 Bei Problemen im Genick werden die empfindlichen Fasern der ersten drei Halsnerven gereizt. Das Rückenmark antwortet mit Muskelanspannung.

 Über den (2. und) 3. Halsnerv wird dabei der Schulterblattheber angespannt. Der zwingt den Atlas in seine Dreh-Fehlstellung und hält ihn darin fest.

Weil das Rückenmark auf Schmerz oder andere starke Sinneseindrücke – ich komme später darauf nochmal zurück – immer mit Muskelanspannung reagiert, entsteht ein Teufelskreis:

Die Schulter wird hochgezogen, das Genick bekommt Probleme, der Automat im Rückenmark hält die Schulter oben (Trapez-Muskel), der Atlas kommt wegen der gleichzeitigen Aktivierung des Schulterblatthebers aus der Dreh-Fehlstellung nicht mehr heraus.

Die Dreh-Fehlstellung des Atlas aber ist, wie wir wissen, sehr wahrscheinlich einer der Wegbereiter der Migräne. Erinnern wir uns: 89 Prozent aller Migräniker in der Kopfschmerz-Studie hatten diese Dreh-Fehlstellung.

Fassen wir zusammen:

Wer Stress und Probleme nicht in den Griff bekommt, kann auch ganz schnell Probleme mit seiner Schulter bekommen. Dauerstress führt zur Daueranspannung des Trapez-Muskels und des Schulterblatthebers, diese wiederum zur Dreh-Fehlstellung des Atlas. Die Dreh-Fehlstellung bahnt dem »akuten Genick« den Weg und das akute Genick macht die Migräne.

So kann Dauerstress Migräne auslösen.

Nie wieder Migräne

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