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1. Folgen der Freigeldwährung für die Bodenfrage.

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Als erste, kurzgefasste, volkstümliche Schrift hat der Freiland-Freigeld-Verlag die „Freigeld-Fibel“ herausgegeben. Warum aber die Neuordnung unseres Geldwesens allein nicht genügt, um unsere Wirtschaft vollkommen gesund zu machen, das soll in diesem ersten Abschnitt gezeigt werden. Mit Freiland endlich wird das erfüllt, was Freigeld allein nicht schaffen kann.

Wird in Deutschland als Ersatz für die durch den Krieg zerbrochene Goldwährung die Festwährung durch Freigeld eingeführt, so wird sich bald folgendes zeigen:

1 Die Festigkeit des allgemeinen Preisstandes beseitigt die Hauptursache für alle Krankheitserscheinungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.

2 Der Zinsfuß sinkt allmählich, aber unaufhaltsam. Das bedeutet, dass allen Unternehmern das Geld zu immer billigeren Bedingungen zur Verfügung gestellt wird. Das bedeutet, dass die Unternehmer zum Vorteil der Löhne sich unter dem Drucke des Wettbewerbs mit immer kleinerem Unternehmergewinn begnügen müssen, nicht zu ihrem Schaden, sondern zu dem der Aktionäre, Gläubiger, Hypothekenbesitzer.

3 Diese Lohnsteigerung vollzieht sich nicht auf Kosten der Warenhersteller und gibt auch nicht – wie bisher – einer Preissteigerung neuen Antrieb. Einhergehend mit der Lohnsteigerung verbilligt sich vielmehr die Lebenshaltung dadurch, dass die Wohnungsmieten, die Steuern usw. die Senkung mitmachen, die der Zinsfuß erfährt. Diese Verbilligung wird z. B. für die Mieten bis zu 90 % betragen.

4 Solche günstigen Verhältnisse mögen auf die Volksvermehrung zurückwirken. Wächst die Volksdichtigkeit, so wächst die Grundrente, die einen Bestandteil der Mieten und vieler Preise bildet. Die durch die Senkung des Zinsfußes herbeigeführte Verbilligung der Mieten und Warenpreise wird durch die Steigerung der Grundrente zum Teil wieder zunichte gemacht. Die Pachtzinsen für den Boden steigen. Die Bodenpreise steigen aus doppeltem Grund: 1. weil die Grundrente steigt, 2. Weil der Zinsfuß sinkt – und zwar steigen sie gewaltig, unerhört. Kostet ein Acker, der 1.000 M. Pacht abwirft, bei 4 % Zins = 25.000 M., so kostet derselbe Acker bei gleichen Pachteinnahmen bei 2 % das Doppelte und bei 1 % das Vierfache. Geht der Zinsfuß gar auf 0 herab, so wird der Acker überhaupt unbezahlbar. Dann bietet die Welt nichts mehr, was die Rente des Ackers aufwiegen könnte.

5 Darum sollte die Bodenfrage gelöst werden, ehe mit der Geldreform der Zinsfuß zu sinken beginnt.

Freiland- und Freigeld-Fibel

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