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NEIN ist der letzte Schrei!

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Jaaah! NEIN zu sagen ist in unserer Gesellschaft oftmals ein Problem.

Warum ist es eigentlich so schwer, auszudrücken, was wir wirklich wollen?

In der Hoffnung, gute Beziehungen zu unseren Mitmenschen aufzubauen, sagen wir zu allem möglichen übereilt JA und stellen am Ende fest, dass wir Zeit, die wir nicht haben, mit Menschen verbringen, die wir nicht leiden können, wobei wir Dinge tun, die wir nicht wollen.

Am Ende mündet die ganze unüberlegte JA-Sagerei doch nur in ein großes NEIN zu uns selbst. Die Folgen sind bekannt: Burnout, Stress, Depression, Unzufriedenheit, Schlaflosigkeit und ein bunter Strauß an psychosomatischen Beschwerden in allen Varianten. Von Kopfschmerzen bis Rücken, die Last, die wir tragen, haben wir uns zum großen Teil selbst aufgebürdet.

Wenn wir doch nur lernen könnten, angemessen NEIN zu sagen! Ohne Schuldgefühle und fadenscheinige Ausreden. Kurz und knapp. Ein »NEIN« an sich ist nämlich schon ein vollständiger Satz!

Wer gelernt hat, richtig NEIN zu sagen, hat am Ende Zeit gewonnen, um JA zu all den Dingen zu sagen, auf die es wirklich ankommt.

Die Hälfte aller Sorgen, Nöte und Probleme, die wir mit uns herumtragen, könnte sich in Luft auflösen, wenn wir uns eingestehen würden, dass wir gesellschaftlich alle zu JA-Junkies erzogen worden sind. Weil es bequem ist – für die Anderen!

Doch gleich einem magischen »Abrakadabra« verfügen wir alle über die Möglichkeit, mit einer einzigen knappen Silbe dem Kurs unseres Lebens eine Wendung zu geben. Um die Dinge zu verwandeln, benötigen wir nicht mal einen Zauberstab, sondern lediglich die Magie des Wörtchens NEIN. Und diese Zauberformel steht uns allen in unendlicher Fülle zur Verfügung. Was für eine Währung!

Schlicht und mit einem geradezu hypnotischen Singsang kommt ein NEIN in allen Sprachen daher: No. Njet. Non. Não. Ne. Na. Nei. Nie. Nej. Nem. Nee.

Und mehr als das braucht es nicht, um unser Leben, unsere Zukunft, unsere Ziele, Mitmenschen, Kollegen, Familie und Kinder zu formen, zu steuern, zu entwickeln und voranzubringen. Ist das nicht enorm?

Hinter der Buchstabenfolge N, E, I und N verbirgt sich das volle Potential, Macht über unser eigenes Leben und das anderer Menschen zu entwickeln.

Einfach mal vom Sofa aufstehen und NEIN sagen zu allem, was schon immer genervt hat: Eine Option, die jeder hat, kostenfrei und ohne auch nur einen einzigen Vertrag zu unterschreiben. Es ist es wahrlich wert, diese einzigartige Möglichkeit genauer zu betrachten.

Die Magie des NEIN beinhaltet unser Recht auf persönliche Gestaltungsfreiheit. Wer wir sind, wer wir sein könnten oder werden wollen, definiert sich nämlich durch die eigene Abgrenzung: Wie könnten wir Persönlichkeit und Kontur entwickeln, wenn das Wörtchen NEIN uns nicht zur Verfügung stünde?

Als JA-Sager wurden wir nicht konzipiert – als Individualisten durchaus. Aber warum sagen wir dann trotzdem viel zu oft zu allem »JA« und »Amen«? Was für ein Paradox!

Umso mehr, wo doch kraftvoller Widerspruch direkt der Wesensart der Deutschen entspricht! Sei es der bayrische Grantler, der motzende, meckernde Berliner, der maulende Brandenburger, das keifende schwäbische Weible, die schmallippige, meckernde norddeutsche Ziege, der tiefgründig grübelnde Sachse, der seine Bäbe einditscht und sich dabei empört, der anprangernde Kumpel aus dem Pott – all diesen Stimmungen liegt doch ein tiefempfundenes NEIN zugrunde: NEIN zu den Umständen, NEIN zur Politik, NEIN zur Gesellschaft, NEIN zum Fernsehprogramm, zu Klassenunterschieden, Schwiegertöchtern, zu Gefahren, Gefährdungen, Verführungen, oder zu allem Fremden und Unbekannten. NEIN zu Ungewissheit, Unsicherheit und Ungerechtigkeit. NEIN zu allem was Sicherheit, Integrität und persönliche Würde bedroht.

Tatsache ist: Ohne die Möglichkeit des Verneinens könnten wir gar nicht überleben. Nicht umsonst üben schon Kleinkinder in der Trotzphase kraftvoll und erbittert die Kunst des entschiedenen NEIN-Sagens!

All dies sind keine Petitessen. Und als Königin der Selbstreflexion bietet sich hier für mich eine grandiose Steilvorlage, JA zum Selbstversuch zu sagen, dessen Ergebnisse im Laufe jahrzehntelanger Analyse zu diesem Buch und einem neuen Bewusstsein geführt haben. Und so viel kann ich Ihnen sagen:

NEIN, heute bin ich nicht um 6 Uhr aufgestanden, bin nicht vorm Frühstück um den Block gejoggt und habe auch keine 100 Sit-ups gemacht. Das Einzige, was in den letzten zehn Jahren davon dünner geworden ist, ist nämlich der Teppich, auf dem mein Arsch vor- und zurückrutscht.

Anschließend habe ich nicht etwa ein gesundes Müsli gegessen und dazu auch keinen grünen Sellerie-Smoothie getrunken. Iiiiih, bewahre! Ich nahm ein französisches Frühstück mit Orangensaft, einem lauwarmen Croissant, Butter, einem wachsweichen Ei und einem Café Olé zu mir.

Heute Mittag habe ich den Businesslunch abgesagt, der dazu dienen sollte, ein Projekt zu erörtern, an dem ich nur vage beteiligt bin. Eigentlich will man nur meine Kontakte und denkt wohl, dass ich so blöd bin und das nicht merke.

Beim Frisör habe ich »Ach NÖÖÖ« zum 50%-Sonderrabatt auf einen ausrasierten Nacken mit eingefärbtem Undercut gesagt und im Getränkemarkt »NEE, NEE, NEE« zu einem Sixpack »Kalte Muschi« plus einer extra Gratisflasche Himbeerbowle.

»NEIN« habe ich auch zu meiner lesbischen Stalkerin gesagt, die mit mir dringend am Wochenende im Spreewald zelten und Gurken ernten will.

Das abendliche After-Work-Medientreffen in Berlin-Mitte habe ich komplett ausfallen lassen und die Premiereneinladung zu Holiday on Ice gar nicht erst beantwortet.

Ich schreibe heute Abend auch keinen kostenlosen Artikel für eine Website, deren Betreiber selbst kein guter Autor ist, und ich gebe auch diesem Radiosender kein Interview für irgendeine Online-Plattform, die von kleinwüchsigen, blinden Korbflechterinnen in Australien betrieben wird.

Natürlich habe ich auch »Ach NÖ« zu den 5.000 Freundschaftsanfragen gesagt, die auf meinen Social-Networking-Portalen bislang unbeantwortet geblieben sind.

All diese Dinge hätte ich heute tun sollen und tun können – aber ich habe NEIN dazu gesagt.

Und damit liege ich schwer im Trend! Denn NEIN ist das neue JA. Es ist die modernste und smarteste Antwort für erfolgreiche und schöne Menschen.

Die Macht des NEIN kann Ihr Leben verändern. Ob man nun NEIN zu Arthritis, Herzinfarkt, Fettleibigkeit, Depression, Drogen, Alkohol, Faulheit oder Einsamkeit sagt – wir kommen ohne das entschlossene und selbstbewusste NEIN nicht aus, wenn wir reich und glücklich werden wollen.

NEIN ist ein kurzes und einfaches Wort. Das hat der liebe Gott extra so gemacht. Nicht schwer auszusprechen. Doch warum will uns gerade dieses entscheidende Wort meist nicht mühelos über die Lippen kommen?

Wer NEIN sagt, hat die Macht. Er wird zum Entscheider. Bremst aus. Stellt Weichen. Lenkt. Klar, dass diese aus nur einem einzigen kurzen Wort bestehende Waffe Angst macht. Denn wie jedes Machtmittel kann ein NEIN ein Dolchstoß sein oder eine neue Richtung für die Zukunft vorgeben. NEIN ist ein Schlüsselbegriff. Wir schaffen damit Struktur, Ordnung, Identität und definieren, wer wir sind. Jeden Tag haben wir unendlich viele Gelegenheiten, uns weiterzuentwickeln, doch wir machen davon nur selten Gebrauch. Die JA-Sagerei ist zum Reflex geworden.

Warum nicken wir unüberlegt all die Dinge ab, die uns eigentlich gar nicht in den Kram passen?

Klar, wir wollen andere Menschen ungerne zurückweisen, weil wir es selbst hassen, zurückgewiesen zu werden. Wir fürchten, als unbequem zu gelten, als unbeliebt, wir fürchten Rache, wir fürchten Schuldgefühle. Wir wollen keinen Konflikt.

Wir wählen den Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn wir innerlich schreiend vor der Verpflichtung davonlaufen, während der Ferien die Fische der Nachbarin zu füttern, setzen wir nach außen hin ein freundliches Gesicht auf und murmeln ein halbherziges »Okay«.

Der Wunsch, überall als easy going bekannt und beliebt zu sein, hat aus uns JA-Junkies gemacht. Doch diese dauernde Unterwerfung haben wir uns in mühevoller Arbeit selbst antrainiert, und – das ist die wirklich gute Nachricht – wir können sie auch wieder verlernen. Wie? Die Anleitung halten Sie schon in der Hand.

Finden Sie heraus, wie Sie entscheidungsfähiger werden können, Ballast abwerfen, Ihren Zielen näherkommen und lernen, individuelle Grenzen zu ziehen. Grenzen zwischen den Interessen anderer und Ihren eigenen. Werden Sie ein Meister im NEIN-Sagen: Denn niemand kann Everybody’s Darling sein! NEIN-Sagen ohne Schuldgefühle, NEIN-Sagen aus Überzeugung, das ist der Schlüssel zu mehr Zeit, Geld und Ihrem ganz persönlichen Seelenfrieden! Denn den findet keiner ohne Abgrenzung. Und die Orientierungslosigkeit, die Informationsflut, die Unendlichkeit der Angebote war nie größer als heute.

Mit einem einfachen NEIN sagen Sie JA zu all den Dingen, die Ihnen wirklich am Herzen liegen, von denen Sie immer geträumt haben und für die Sie schon längst mal Platz in Ihrem Leben schaffen wollten.

NEIN ist der wertvollste Bestandteil unseres Wortschatzes. Und damit das positivste Wort, das uns zur Verfügung steht.

Also nutzen Sie es! Man muss schließlich nicht jeden Quatsch mitmachen … und sich dann am Ende wundern, warum es einem nie gelungen ist, den eigenen Arsch aus der Schattenseite des Lebens herauszubewegen.

Dies ist ein Buch übers NEIN-Sagen, aber die Voraussetzung für Ihre neue Wunderwaffe ist, dass Sie zu dieser Anleitung JA sagen. Ein allerletztes Mal! Denn seit heute hat das NEIN Kultstatus!

Und NEIN, dies ist wirklich kein traditionelles Selbsthilfebuch. Eher ist es eine Inspiration, wie man von derlei Anleitungen unabhängig wird, indem man lernt, sich Müll vom Halse zu halten.

Wir werden bei uns selbst anfangen: NEIN zum Fastfood sagen, NEIN zu Schuhen, die eine Nummer zu klein sind, zu BHs, deren Stäbe sich in den Muttispeck bohren, NEIN zum News-Müll und NEIN zu Menschen, die uns nur Energie absaugen. Schlechte Angewohnheiten, mieses Essen, faule Kompromisse, nervige Kollegen, dröge Freundschaften, langweilige Einladungen, schlechte Fernsehprogramme sind der beste Einstieg, um die Fremdbestimmung durch Andere nicht mehr länger zu akzeptieren.

Die 1.000 Kleinigkeiten, zu denen wir uns ständig breitschlagen lassen, sind ein lähmendes Gift, das mit einem harmlosen JA daherkommt.

Mit einem JA zum NEIN wird nicht nur der Kopf frei fürs Wesentliche, wir finden zu einer völlig neuen Haltung.

Viele kleine NEINs im Alltag können Großes bewirken und machen ein JA aus Überzeugung umso wertvoller. Denn nur wer wirklich NEIN sagen kann, verleiht seinem JA Bedeutung! Mit unserem bewussten NEIN beziehen wir Position und schaffen Raum für ein JA, das wir auch aus vollstem Herzen so meinen!

Sie werden lernen, in Zukunft bewusst darüber zu entscheiden, was Sie ablehnen und was nicht. Ab jetzt bestimmen Sie die Richtung, denn in Ihrer Hand liegt die Anleitung zur Instant-Kurskorrektur.

Mein smarter Wegweiser zu mehr Effizienz und Lebensfreude kommt nicht etwa als strenges Boot Camp daher, sondern gleichsam als lockere Unterhaltung. So wie man mich kennt und liebt!

Ich verspreche Ihnen: Sei es daheim, in der Familie, im Umgang mit Kindern, sei es bei Nachbarn, Freunden oder Kollegen, bei der Arbeit, im Job, in der Freizeit oder beim Spießrutenlauf in all den Shoppingparadiesen dieser Welt – wir sagen nicht mehr JA, wenn wir eigentlich NEIN meinen!

Meine bibliophile Leserschaft kann gleich mittendrin beginnen und thematisch dort einsteigen, wo es am meisten zwickt. Sagt einfach NEIN zur vorgegebenen Reihenfolge!

Und das besonders Schöne: Da alle meine Werke pro Kapitel maximal zehn bis zwölf Seiten umfassen, hat man beim Lesen meiner Bücher immer ein Erfolgserlebnis, wenn es vorm Schlafengehen heißt: »Heute schon wieder drei Kapitel geschafft!« Darauf warten Sie bei Krieg und Frieden ein halbes Jahr!

Nein ist das neue Ja

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