Читать книгу Hart's Bay: Wo unser Herz sich entscheidet - E. P. Davies - Страница 6

Kapitel Eins

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Jesse

»Wart's ab, bis du das hier siehst.«

Jesse Stones Finger wurden fast in Finns Griff zerquetscht, als der Fremde ihn über die Hügelkuppe zerrte.

»Was genau?«, antwortete Jesse unschuldig und suchte dann mit einem durchtriebenen Grinsen Finns Blick. Sie wussten beide genau, worauf er anspielte. Der beste Tag in Jesses Leben sollte nur noch besser werden.

»Das hier.«

Oh, der Ausblick war nicht schlecht. Beinahe so gut wie der auf Finns Arsch, den Jesse bereits beim Verlassen der Bar genossen hatte. Bis Finn seine Hand genommen hatte, um ihn über einen unmarkierten Küstenpfad Richtung Klippen zu führen.

Sie überstiegen den grasbedeckten Hügel und eben jene Klippen erhoben sich vor ihnen: Sie bildeten eine flache, geschwungene Bucht, die sich in einer Krümmung der Küste versteckte. Dahinter wuchs der Kiesstrand zu gewaltigen Felsen an. Das tiefe Blau des Abends warf seinen Filter über das Blau der See und grüne Bäume drängten sich an der Küste entlang bis hinaus zum Saum der Klippen.

»Wow«, stieß Jesse aus und drehte sich auf der Stelle, um die Aussicht in sich aufzunehmen. Er war so froh, dass er die Einladung des Fremden angenommen hatte. Sie hatten sich erst vor wenigen Minuten in der winzigen und einzigen Bar der Stadt kennengelernt – Cher's End Table.

Es war ihm vorgekommen, als hätte er im Lotto gewonnen, als er vom Tresen aufgeblickt und sich dem Lächeln eines stattlichen Typs seines Alters mit weichen, graublauen Augen und jungenhaftem Grinsen gegenübergesehen hatte. Gefolgt von dem kleinen Wunder, dass Finn ihn gefragt hatte, ob er mit ihm an die Küste gehen wollte, damit er mit seiner Heimatstadt angeben konnte.

»Hab's dir ja gesagt.« Finn grinste zu ihm hinab. »Ich liebe es, dabei zu sein, wenn jemand diesen Platz zum ersten Mal sieht.«

»Gabelst du oft Fremde in der Bar auf, um sie herzubringen?« Jesse war sich der warmen, breiten Finger um seine eigenen immer noch sehr bewusst. Sein Körper prickelte vor angenehmer Hitze, die Anspannung zwischen ihnen nahm immer weiter zu.

Es war offensichtlich, dass sie allein waren. Der Weg selbst sah nicht danach aus, als würde er allzu oft benutzt.

»Der Kavalier genießt und schweigt«, antwortete Finn und zwinkerte ihm durch die Dunkelheit eines frühen Abends im Wald zu. Dann beugte er sich nach unten, um ihm etwas zuzuflüstern. Sein Atem strich heiß über Jesses Hals hinweg. »Aber die Antwort lautet Nein. Ich bin ein großer Fan von Schlafzimmern.«

»Ich auch.« Jesse ließ Finns Hand los und trat näher, fuhr mit den Händen seine Oberschenkel hinauf, um seine Hüften zu umfassen. Breit. Stark. Fest. Genau sein Typ.

Nach wochenlangem Stress und der Arbeit, die es gekostet hatte, nach Hart's Bay zu ziehen, würde er einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen. Wie es aussah, würde er sich an seinen ersten Spaziergang zur Bucht mit einer gänzlich anderen Wärme erinnern, als er erwartet hatte.

Jesse stellte sich auf die Zehenspitzen und Finn kam ihm entgegen, um ihn zu küssen. Für ihren ersten Kuss tat es auch keine unschuldige Berührung ihrer Lippen. Ihre Münder trafen hart und schnell aufeinander. Ein Kuss, der sagte: Ich will dich heute Nacht und nur heute Nacht. Und das passte Jesse gut.

Starke Hände schoben sich Jesses Rücken hinauf, bis eine seinen Hinterkopf umfasste und ihn nach vorn riss, um den Kuss zu vertiefen. Als er stolperte, legte sich der andere Arm des Fremden um seine Taille und hielt so mühelos sein Gewicht, als wäre er federleicht.

Und dann hob Finn ihn schwungvoll hoch.

»Huch!« Jesses Stimme überschlug sich, als er nach Luft rang. Er griff nach dem Ersten, was er erreichen konnte – Finns Hemd. So sehr er auch protestieren wollte, machte ihn die Zurschaustellung von so viel Kraft steinhart. Finn riss ihn in jeder Hinsicht von den Beinen.

»Es gibt einen abgeschiedenen Platz in der Nähe«, murmelte Finn. »Den würde ich dir gern zeigen.«

»Ich zeige dir meinen, wenn du mir deinen zeigst«, erwiderte Jesse.

Er wurde mit einem vollen Lachen belohnt, als sie den Pfad verließen. Auch, wenn er sich an Finns Brust drängte und den Atem anhielt, ließ der Griff um ihn nie nach. Seine Füße berührten nicht einmal Baumstämme oder Büsche, als sie den Hang zum steinigen Strand hinabstiegen.

Kurz darauf erreichten sie eine kleine Einbuchtung in der felsigen Küstenlinie. Finn setzte Jesse ab und deutete mit einer Hand auf diese. Sie bot höchstens drei Personen Platz. Aber so, wie es aussah, musste sie nur groß genug für zwei sein. »Wie ein Bett, aber auch wieder nicht.«

Jesse sah sich um. Dann kauerte er sich hin, um eine Handvoll bunter Kiesel aufzuheben. Er ließ alle bis auf einen wieder fallen: ein Stück Seeglas – ein glattes, verschwommenes, grünes Stück Glas, das mit der Zeit vom Wasser zu einem Stein geschliffen worden war. Es war hübsch genug, dass er es einsteckte. Es lag auch einiges an Treibholz herum. Eine Menge Kram, den man künstlerisch verwerten könnte. Er würde hierher zurückkehren müssen.

Aber fürs Erste hatte er anderen Prioritäten.

»Es ist perfekt«, sagte Jesse. Seine Stimme nahm ein tiefes Grollen an, dass ihn selbst überraschte. »Möchtest du hier kommen?«

»Das ist der Plan, ja. Aber du kommst zuerst«, entgegnete Finn mit fester und selbstsicherer Stimme. Er trat näher und drängte Jesse rücklings gegen die Felsenwand der Klippe. »Ich möchte dich küssen.«

Jesses Knie wurden weich. »Ja«, flüsterte er. Es gab nichts Besseres als einen selbstbewussten Mann, der es ihm besorgen wollte und der fragte, bevor er ihn küsste. Es war, als wäre Finn für ihn persönlich handverlesen worden.

Finn drückte Jesse gegen den Felsen und rieb sich mit langsamen Bewegungen an ihm. Seine heißen, feuchten Lippen fingen Jesses für einen schmutzigen Kuss mit offenem Mund ein. Die feste Wölbung seines Schwanzes, die sich an Jesses Oberschenkel drückte, machte deutlich, worauf er aus war.

Und Jesses Körper reagierte entsprechend, fühlte sich plötzlich heißer und zu eng an. Seine Brust schwoll ebenso vor Leidenschaft an wie der Rest von ihm. Seine Fingernägel gruben sich in Finns Schultern, als er sich an ihn klammerte.

Als Finn sich schließlich zurückzog, rang Jesse nach Atem. Seine Lippen waren geschwollen und ihm vor Verlangen bereits schwindelig. Er wollte verzweifelt aus dem Gefängnis seiner zu engen Jeans heraus.

Finn musterte ihn so gründlich, als wäre er der köstlichste Happen in einem Fünf-Sterne-Restaurant. Er fuhr mit der Hand von Jesses Schulter zu seiner Brust.

»Fuck«, keuchte Jesse, als die Handfläche über seine Brustwarze strich. Selbst durch sein Hemd hindurch schoss ein heißer Blitz direkt in Richtung seines Schwanzes.

Aber Finn hielt sich nicht lange auf: Seine Hand schob sich zum Verschluss der Jeans. Dann hielt er inne und sah zu Jesse auf. Er hob eine Braue, um die Frage zu stellen, die er gar nicht erst laut aussprechen musste.

»Bitte«, keuchte Jesse und drängte sich an Finns Hand. Ein bisschen tiefer und er könnte sich an ihr reiben. Aber Finn ließ ihn nicht, sondern knöpfte ihm die Hose auf.

Und dann, Gott sei Dank, glitt die Hand in seine Jeans und schloss sich um seinen steifen Schaft, rieb mit geübter Leichtigkeit an ihm auf und ab. Die heißen, starken Finger legten sich um ihn. Finn umfasste ihn fest genug, um nicht nur zu kitzeln, aber nicht so eisern, als dass er all die überreizten Nervenenden überfordert hätte.

Jesse wimmerte und spreizte die Beine, legte den Kopf an den Felsen. Die leichte Brise, die von draußen zu ihnen hereindrang, und das stets gegenwärtige Murmeln des Meeres erinnerten ihn an ihre wagemutige Entscheidung, es im Freien zu treiben.

Er fühlte sich unanständig und seine Nerven lagen blank, weil er es liebte.

»Kann ich dich ficken?«

»Verdammt, das will ich hoffen«, flüsterte Jesse und schenkte Finn erneut ein freches Grinsen. »Wäre sonst eine Verschwendung eines großartigen Unterschlupfs.«

»Redest du von dir selbst oder von der Ausbuchtung?« Finn drückte Jesses Schwanz etwas fester, sodass sich sein ganzer Körper anspannte und mit einer Lust vibrierte, die beinahe schmerzhaft war. Langsam glitt seine Faust bis nach unten zur Wurzel von Jesses Schaft, während er auf eine Antwort wartete.

Jesse lachte auf, als sein von Sex benebeltes Gehirn begriff. »Beides. Ich habe gern ein nettes, langes Teil in meinem Unterschlupf.«

Mit seiner freien Hand schnappte Finn sich Jesses und legte sie auf die Beule in seinem Schritt. Jesse wusste, dass sich seine Augen vor Überraschung geweitet haben mussten. Oh, Finn war schon so scharf. Jesse brauchte keinen weiteren Hinweis, um an der Länge entlangzustreichen und bei jeder Bewegung mit dem Handballen zuzudrücken, bis Finns Atem flog.

»Fuck, genau so«, murmelte Finn. Er stöhnte. Die Steine unter ihnen stießen leise aneinander, als er sein Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagerte. »Du bist so verdammt heiß.«

»Du bist selbst nicht so übel, was Augenweiden angeht«, erwiderte Jesse mit einem neckenden kleinen Grinsen. »Ich kann damit leben… uffz.« Finn hatte fest zugedrückt. Jesse fuhr zusammen und schauderte.

»Du bist ein ganz Frecher, nicht wahr?« Finns Atem geisterte heiß über seinen Kiefer. Er küsste sich von Jesses Kehle zu seinem Ohr. Jede warme Berührung seiner Lippen ließ Jesse die Zehen krümmen.

»Ich glaube, so gefalle ich dir.« Jesse drängte seine Finger in die Enge des Saums von Finns Jeans und schob sie über weiche Locken nach unten, bis seine Fingerspitze über das Ende seines harten Glieds strichen. »Mit frecher Klappe und heißem Arsch.«

»Ich sorg schon dafür, dass dein Arsch heiß wird«, neckte Finn und drückte Jesse so fest gegen den Felsen, bis der Stein ihm in den Rücken stach. Aber der prickelnde Schmerz, der ihn durchzuckte, ließ ihn nur noch heißer für Finn brennen.

»Solltest du auch besser.« Jesse riss Finns Hose herunter und grinste angesichts des Umrisses seines harten Schwanzes, der sich durch seine Unterhose abzeichnete. »Darauf bau ich.«

Finn knurrte kaum hörbar. Dann küsste er Jesse erneut. Sein Mund war heiß und fordernd, während er Jesses Hemd abstreifte und beiseite schleuderte. Eine Ecke verfing sich an einer Felsnase, sodass es wie an einem Kleiderhaken hängen blieb.

Kies knirschte unter ihnen, als Jesse sich umdrehte und dem Felsen zuwandte. Er riss seine Hose herunter, dann stützte er sich mit den Unterarmen ab und beugte sich nach vorn, um klarzustellen, was er wollte.

»Fuck, das ist ein geiler Anblick.« Finns Atem strich warm über Jesses Nacken. Er versetzte Jesses Hintern einen leichten Schlag und jagte ein Kribbeln durch seinen Körper, als sein Blut nach Süden schoss. Finn knabberte sich seinen Nacken entlang bis zu seinem Ohr, während er sich in langsamen Wellenbewegungen an Jesses Rücken rieb.

Alles, worauf Jesse sich konzentrieren konnte, war der harte Schwanz an seinem Arsch, mit nur einer Schicht Unterwäsche, die sie trennte.

Es dauerte nicht lange, bevor Finn sich zurückzog und zwischen sie griff, um sie sich herunterzureißen. Die sanfte Wärme von Haut an Haut befeuerte das tiefe Verlangen in Jesse – das Verlangen, gefüllt, in Besitz genommen und gefickt zu werden, bis er nicht mehr richtig denken konnte.

Alles, was er wollte, war, Finns Gewicht auf sich zu spüren, von seinen Armen umschlungen zu werden, unter ihm zu sein, während dessen Schwanz in seinen engen Körper eindrang, bis er so voll war, dass er keinen Zentimeter mehr aufnehmen konnte.

»Fick mich«, knurrte Jesse. »Ich habe ein Kondom. Hier.«

Er fummelte es aus der Tasche, um es Finn zu geben, und hörte über das Rauschen der an die Küste schlagenden Wellen, wie die Packung aufgerissen wurde. Die kühle Brise auf seiner Haut erregte ihn nur noch mehr. Sein Ständer ragte auf in Richtung seiner Brust, als er sich wieder gegen die Wand stützte.

Finn spuckte sich auf die Finger und dann drückte sich diese nassen Finger erst gegen, dann in Jesse. Er stöhnte und biss sich auf die Lippe.

»Sei nicht leise«, drängte Finn. Seine Stimme war tief und klang verzweifelt. »Wir sind ganz allein. Ich will dich hören.«

Als Jesse erneut stöhnte, hallte seine Stimme von den Steinwänden der kleinen Höhle wider, bevor sie vom nahen Ozean davongetragen wurde. Es war so eigenartig, statt Schlafzimmerwänden die Natur um sich herum zu hören, zu riechen und zu fühlen.

Aber es fühlte sich auch verdammt scharf an. Wie ihr kleines Geheimnis.

Jesse hatte erwartet, über Monate sexhungrig und allein zu bleiben, wenn er herzog. Doch stattdessen begann er sein neues Leben mit Stil. Er hatte noch nie im Freien gevögelt und hier war er, frech und kühn und verdorben mit einem Mann, der so heiß war wie die Sünde selbst.

Da hast du es, Dominic. Jesse grinste in sich hinein. Sein fremdgehender Scheißkerl von einem Ex hätte sich so geilen Sex nicht einmal in seinen Träumen vorstellen können. Tatsächlich hatte er Jesse einen Gefallen getan. Und technisch gesehen brach Jesse nicht einmal das Versprechen gegenüber seinen Freunden, mit denen er hergezogen war. Keine Affären lautete die Regel, nicht Keine One-Night-Stands.

Reine One-Night-Stands konnten offenbar verdammt gut sein. Er war froh wie nie zuvor, dass seine Freunde den Plan, mit ihm auszugehen und die Bar der Stadt zu erkunden, fallen lassen hatten. Das hier würde Jesses kleines Geheimnis bleiben.

Jesse keuchte, als Hitze durch seinen Körper kroch, und drückte sich Finns Fingern entgegen, als dieser den Punkt in seinem Innern fand. »Ja! Da!« Finn beeilte sich besser oder Jesse würde jetzt und hier kommen, nur von seinen Fingern.

»Kann ich dich jetzt ficken?«, murmelte Finn. Er drückte einen Kuss auf Jesses Schulter. »Du bist zu scharf, um dir zu widerstehen.«

»Bitte«, bettelte Jesse. Er wimmerte, als sich die Finger zurückzogen, und bog sich Finn auf der verzweifelten Suche nach der verschwundenen Empfindung entgegen. »Ich brauch dich jetzt.«

Finn brachte ihn zum Schweigen, indem er ihm in den Nacken biss, und drückte seine Eichel gegen Jesse. Dann glitt er in ihn, ein heißer Zentimeter nach dem anderen.

Jesse ächzte, so verdammt groß war er. Es war ein herrlicher Schmerz, aber er ließ seine Knie zittern. Finn schlang ihm einen starken Arm um die Taille und zog Jesse an seinen Körper, bevor er einen Moment lang innehielt. »Alles klar bei dir?«

Diese eine Sekunde zeigte größere Fürsorge, als sein Ex ihm je erwiesen hatte. Und das bei einem Fremden. Jesse konnte es nicht fassen. »Ja, alles bestens«, brummte er, kniff die Augen zusammen und drückte die Stirn gegen den Felsen.

Wieder knirschte der Kies, als Finn seinen Griff um Jesse verstärkte. Seine Hand lag flach auf Jesses Brust, als wollte er ihn stützen und still halten. Er zog sich zurück und stieß wieder hinein, öffnete Jesse Zentimeter für Zentimeter. Mit jedem Stoß drang er ein wenig tiefer vor.

Es dauerte nicht lange, bevor Jesses Körper sich entspannte. Er rang nach Atem, als sich Finns Fingernägel in seine Hüfte bohrten, seine Hoden klatschten gegen empfindliche, heiße Haut.

»Fuck«, keuchte Jesse. »Härter.«

Finn lachte leise und so eng, wie sein Körper an Jesses Rücken gepresst war, konnte Jesse es ihn seiner Brust vibrieren spüren. »Ich will dir nicht wehtun.«

»Ohne ein bisschen Schmerz gibt's keine Lust.« Jesse ächzte auf, da Finns Antwort darin bestand, mit scharfen, raschen Bewegungen seines Beckens in ihn zu stoßen. »Ja!«

Zu Jesses Wimmern gesellte sich Finns Grollen. Das harte Klicken der Steine unter ihren Füßen betonte jeden Stoß. Der Geruch der salzigen Luft vermischte sich mit dem nach Sex und Finns Körpergeruch, kitzelte Jesses Nase, als er die Lippen aufeinanderpresste. Seine Fingernägel trafen auf den Felsen und zogen sich daran entlang, wurden sofort rau und rissig.

Er fühlte sich in Finns Armen klein und verletzlich, aber auf bestmögliche Weise. Finn hatte ihn umschlungen und war tief in ihm, jeder Muskel sprang, während er um Luft rang.

Jesse schob sich Finn entgegen, hielt den Rhythmus und passte sich ihm an, wo er konnte. Seine Knie waren weich, aber er stützte sich schwer auf den Stein, überließ ihm ihr gemeinsames Gewicht.

»Ja… oh, verdammt.« Jesse biss sich hart auf die Unterlippe. Finn passte seinen Winkel an und sein Schwanz glitt genau richtig in Jesse hinein. Seine Eichel stellte bereits die köstlichsten Dinge mit Jesses Körper an.

Wenn er in den nächsten Monaten nur nicht so viel zu tun hätte. Er hatte nicht sein ganzes Leben in Portland hinter sich gelassen und war in eine winzige Stadt mit tausend Einwohnern gezogen, nur um sich von einem Mann ablenken zu lassen.

Egal, wie hoch dieser Mann ihn fliegen ließ. Egal, wie seine Haut vor Lust vibrierte und egal, wie kurz er vorm Höhepunkt war. Er verlagerte sein Gewicht auf einen Arm und griff nach unten, um sich zu reiben, aber Finn stieß seine Hand sanft beiseite.

»Oh!« Jesse stöhnte, als Finns breite, harte Handfläche über seinen Schwanz strich. Es war unerträglich herrlich, den festen Griff seiner Finger um seinen empfindlichen Schaft zu spüren. Und als Finn anfing, ihn zu reiben? Oh, er konnte kaum an sich halten. Sein Körper verkrampfte sich um die Länge tief in seinem Innern.

Jeder Stoß schien tiefer in Jesse vorzudringen, dafür zu sorgen, dass er sich Finn heftiger entgegenwarf, verzweifelt auf mehr und mehr aus. Er konnte sich nicht davon abhalten, stumm zu betteln, und Finn spürte es. Seine Berührung mochte sanft sein, aber seine Hüften waren es nicht. Genau, wie Jesse es wollte: hart und schnell.

Es gab keine Zurückhaltung mehr. Finn drückte ihn fest an den Felsen, als er hart und schnell zustieß. Beide Männer waren schweigend übereingekommen, dass sie sofort mehr brauchten.

Nun, nicht ganz schweigend.

»Ja, ja, ja!« Jesse stöhnte. »Fick mich, Finn. Du bist so verdammt groß und hart. Ich muss kommen, solange du in mir bist.«

Finns Zähne schlossen sich um Jesses Ohrläppchen; überraschend behutsam, wenn man bedachte, wie heftig er zustieß. »Das krieg ich hin«, zischte er Jesse ins Ohr. »Ich kann kommen, während ich in dir bin. Den ganzen Tag lang. Ich bin so kurz davor. Willst du, dass ich komme?« Finn drückte vielsagend Jesses Schwanz, brachte ihn zum Wimmern.

»Ja.« Jesses Oberschenkel zitterten, sein Körper spannte sich an. Er langte nach hinten, griff nach Finns Hüften, um ihn so tief in sich hineinzustoßen wie möglich. Die Worte drangen tief in seinen Kopf und Bauch ein, schürten das ohnehin kaum gezügelte Inferno.

»Komm für mich«, grollte Finn. »Ich pump dich gleich voll, Baby. Werd dir gleich meine Ladung verpassen, gleich.« Das Geräusch ihrer aufeinandertreffenden Körper begann, das Schlagen der Wellen und die Schreie der Möwen in der Ferne auszublenden. Auch alle anderen Sinne schwanden nach und nach.

Bis es nur noch sie beide gab, in Ekstase miteinander verbunden, als sie unter schaudernden Stößen, Keuchen, Fingernägeln, die sich in die Haut des anderen gruben, und geknurrten Ausrufen des Namens des jeweils anderen kamen.

»Verdammt.« Jesse versuchte, wieder zu Atem kommen, als er schließlich von seinem Höhenflug zurückkehrte. Er sackte gegen den Felsen und klammerte sich Halt suchend an ihn, nun, da Finn weich wurde und aus ihm hinausglitt.

Es dauerte, bis die Fähigkeit zu rationalen Gedankengängen zu ihm zurückkehrte. Stattdessen überwältigte ihn erst einmal eine Woge der Zufriedenheit, dank der er seine Nase an Finns Brust drücken und den restlichen Abend mit ihm kuscheln wollte.

Aber nein, erinnerte er sich. Darum ging es heute Abend nicht.

Finns Arm legte sich um seine Schultern und zog ihn von den Felsen weg. Jesses Liebhaber für einen Abend drehte ihn um, dann zog er ihn in eine innige Umarmung. Es war, als wüsste er irgendwie, was Jesse brauchte.

Jesse lehnte sich an Finn, die Arme um dessen Taille, und drückte das Gesicht an dessen Schulter, während das merkwürdig intensive Verlangen, mit Finn zu kuscheln, nachließ. Befriedigung setzte ein. Eine juckende Stelle, von der er gar nicht gewusst hatte, dass sie da war, war gekratzt worden.

Am Ende blieb nur die Wirklichkeit zurück. Er umarmte einen nahezu Fremden, als hinge sein Leben davon ab. Jesse lachte verlegen auf und entzog sich Finns Umarmung, um blinzelnd zu ihm aufzusehen.

»Geht's dir gut?«, murmelte Finn. Er hob eine Hand, um über die Stellen von Jesses Wange und Stirn zu streichen, mit denen er sich gegen den Felsen gelehnt hatte. »Du hast ein oder zwei Schrammen.«

»Haben wir die nicht alle?« Jesse lächelte und fand wieder sicheren Stand. Dann wand er sich, bis er seine Unterhose wieder hochziehen konnte. Er war verdammt stolz auf sich, dass er wie ein Profi durchgehalten hatte. Er hatte Finn eindeutig beeindruckt und selbst dieser Gedanke gefiel ihm.

Finn würde sich an diesen Abend erinnern, so viel war sicher.

Der nächste Gedanke lautete: Ich frage mich, ob ich ihm noch mal über den Weg laufen werde.

»Ich gehe besser nach Hause«, murmelte Jesse, bevor sich andere – ähnliche – und gefährlichere Gedanken an ihn heranschleichen konnten – zum Beispiel, ob sie noch mal miteinander schlafen würden. Oder sich küssen. Finn war ein guter Küsser.

Um Himmels willen, Jesse, schalt er sich. Du bist nicht nach Hart's Bay gezogen, um Männer zu küssen.

Das träge Lächeln, das Aufblitzen perfekter, weißer Zähne schaffte ihn beinahe. »Ich begleite dich«, sagte Finn, als er das Kondom abstreifte und ein Taschentuch hervorholte, um es zu verstauen.

Verflixt, er war süß. Er würde einen großartigen Freund für irgendjemanden abgeben. Nur nicht für Jesse.

»Nein, nein.« Jesse schnappte sich sein Hemd und zog es an. »Ich komme schon klar.« Der Weg war schließlich mehr oder weniger geradeaus gegangen. Doch bevor er davonschoss, hielt er inne, um die Hand auf Finns Schulter zu legen. Als Finn ihn ansah, reckte Jesse sich ihm für einen einzigen frechen Kuss entgegen. »Danke.«

»Nein«, murmelte Finn und legte eine Hand über Jesses. »Ich danke dir.«

Während Jesse den Weg zu dem grasbedeckten Hügel und auf den Marktplatz hinaufstieg, strich er mit den Fingern über das glatte, grüne Glas in seiner Tasche. Er nahm sich einen Moment Zeit, um eine Pause einzulegen und über die Schulter zurück zu der Küste zu schauen, die sich von einer Seite des Horizonts zur anderen erstreckte. Die flache Linie des Meeres dehnte sich vor ihm aus.

Etwas tief in ihm – eine ganz andere Stelle als die, die zuvor so gründlich bearbeitet worden war – sagte ihm, dass es die richtige Entscheidung gewesen, herzuziehen.

Hart's Bay würde gut zu ihm sein.

Hart's Bay: Wo unser Herz sich entscheidet

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