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Ein Bär schreibt einen Brief

Paddington saß in seiner Dachkammer im Haus der Familie Brown in Windsors Garden Nummer 32 und dachte an sein früheres Leben im fernen Peru zurück. Er blickte über die Dächer der Stadt London — von seinem Fenster aus hatte er einen phänomenalen Ausblick.

»Hier würde es dir auch gefallen, Tante Lucy«, sagte er laut. »Es wäre so schön, wenn du dein Heim für pensionierte Bären verlassen könntest, um mich hier zu besuchen.« Doch er wusste, dass das nicht möglich war, und seufzte. »Da bleibt mir nichts anderes übrig, als dir zu schreiben, um dir das Neueste zu erzählen«, sagte er.

Gesagt, getan. Paddington nahm ein Blatt Papier und einen Stift und schrieb einen Brief an seine Tante.

Liebe Tante Lucy,

ich habe mich bestens bei den Browns eingelebt, aber trotzdem vermisse ich Dich ganz schrecklich. Mrs Birds Marmelade schmeckt ausgezeichnet, aber eben doch nicht genau wie Deine.

Jetzt im Sommer ist hier mächtig viel los. Mrs Brown geht ganz oft im Serpentine Lake im Hyde Park schwimmen. Sie trainiert so eifrig, weil sie durch den Ärmelkanal bis nach Frankreich schwimmen will. Ich persönlich weiß nicht, was das soll, denn es gibt ja eine Fähre, doch sie sagt, das sei nicht dasselbe. Außerdem hat sie gerade eine Abenteuergeschichte illustriert, und das hat sie vielleicht dazu inspiriert.

Judy wollte diesen Sommer mit ihrem Freund Tony eine Zeitung gründen, doch er hat sie »sitzen lassen«. Sie aber behauptet, sie hätte ihn »sitzen lassen«. Jedenfalls weint sie viel und hat sogar mal gesagt, sie wolle Nonne werden! Diesen Gedanken hat sie aber zum Glück wieder fallen lassen, und jetzt macht sie ihren »Portobello Express« eben allein.

Jonathan wird ab diesen Herbst auch auf Judys Gymnasium gehen. Er hat in den Sommerferien eine ganz tolle Modelleisenbahn gebaut, aber darauf darf man ihn nicht ansprechen, weil es »nicht cool« ist. Er sagt, falls jemand fragt, er nenne sich jetzt »J-Dog«, stehe auf »Kung Fu und Aliens« und »ganz bestimmt nicht auf Dampflokomotiven«. Mir ist das etwas zu kompliziert, und ich habe beschlossen, fürs Erste nicht mehr nachzufragen.

Mr Brown hat auch viel zu tun. Bei der Versicherung, bei der er arbeitet, gab es größere Veränderungen. Mr Brown hatte so sehr gehofft, befördert und Leiter der Abteilung Risikoanalyse zu werden, doch ein sehr viel jüngerer Mann hat diesen Job bekommen. Seither ist Mr Brown etwas komisch. Er hat seine Ernährung umgestellt, färbt sich die Haare in einer komischen Farbe und trägt Lycrakleidung, wenn er zu seinem Yogakurs namens Chakrabatik geht. Er sagt, es gehe darum, »den Geist zu öffnen«, dann würden »die Beine folgen«. Ich habe aber eher den Eindruck, dass seine Beine keine große Lust haben, ihm überallhin zu folgen, nach allem, was er ihnen schon abverlangt hat.

Trotz dieser merkwürdigen Vorkommnisse bietet London wirklich alles, was Du erhofft hast, Tante Lucy, und noch mehr. Alle sind so nett zu mir — ich habe schon viele gute Freunde gefunden hier in Windsor Gardens. Ich wünschte nur, ich könnte sie Dir alle einmal vorstellen.

Ich hoffe, dass es Dir gut geht und Du das Leben im Heim für pensionierte Bären in Lima genießt. Ich muss jetzt schließen, weil ich eine SEHR WICHTIGE MISSION habe. Leider ist sie STRENG GEHEIM, deshalb kann ich es Dir nicht erzählen — noch nicht!

Liebe Grüße

Paddington

Paddington 2

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