Читать книгу Goodbye, McK... & Co. - Benjamin Schulz, Edgar K. Geffroy - Страница 10
Image: Die Fassade der Unnahbarkeit
ОглавлениеEs ist völlig egal, ob ein einzelner Berater in ein kleineres Unternehmen gerufen wird oder ob ein ganzer Bus voller Anzugträger mit auf Hochglanz polierten Schuhen in einen Konzern einmarschiert – das Image unnahbarer Experten, die ab sofort die Macht über die Zukunft des Unternehmens in Händen halten, wird unausweichlich mit Beratern assoziiert und ist allgegenwärtig. Doch was sind das für Leute, die scheinbar gerne den Eindruck erwecken, bei ihrer Arbeit nur Zahlen und nicht die Menschen im Kopf zu haben – ja sogar stolz auf dieses Image sind?
Dass der Beruf des Beraters mit einer gewissen Besonderheit – vielleicht sogar Einzigartigkeit – einhergeht, bekommen schon die zu spüren, die eine Tätigkeit als Berater auch nur in Erwägung ziehen. Der klassische Werdegang führt die meisten jungen Interessenten zu den größeren Beratungsunternehmen mit den besten Aufstiegschancen. Schon hier stellt sich schnell heraus: Nur die Besten haben eine Chance. Top-Noten werden selbstverständlich vorausgesetzt, denn das zeugt von Willen, Exzellenz und Ehrgeiz – Eigenschaften, die als Voraussetzung dafür gelten, es einmal ganz nach oben schaffen zu können. Gute Noten allein sind allerdings noch lange kein Garant für eine Anstellung. Besonderes Talent ist gefragt – und so kommen noch weitere Aspekte zum Tragen. Berater-Anwärter haben mindestens schon eine Leitungsfunktion in einer Vereinigung innegehabt, soziale Verantwortung und natürlich Leitungskompetenz bewiesen. Zusätzlich erhöhen eine Promotion sowie Kenntnisse in mindestens zwei Fremdsprachen (selbstverständlich fließend) die Chance auf das begehrte Auswahlgespräch erheblich. Dass nur ganz ausgesuchte Individuen in diesen Kreis gelangen, erklärt sich von selbst, und das wissen diese jungen Leute – was erhebliche Auswirkungen auf ihr Selbstbild hat und verständlicherweise ihre Wahrnehmung vom Image des Berufs prägt.