Читать книгу Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen - Edward Wasilewski - Страница 12

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Kapitel II

Die Engel

Als geistige und personale Wesen verfügen die Engel über einen freien Willen und die Möglichkeit einer definitiven Wahlentscheidung. Der Name Engel (griech. ángelos – Bote, Abgesandter) bezeichnet ihre Funktion, nicht ihre Natur.

1. Die Erschaffung der Engel

Gott schuf aus dem Nichts rein geistige Wesen, „die von der Heiligen Schrift für gewöhnlich Engel genannt werden” (KKK 328). „Als rein geistige Geschöpfe haben sie Verstand und Willen; sie sind personale und unsterbliche Wesen. Sie überragen alle sichtbaren Geschöpfe an Vollkommenheit. Der Glanz ihrer Herrlichkeit zeugt davon” (KKK 330).

„Ihrem ganzen Sein nach sind die Engel Diener und Boten Gottes. Weil sie ,,beständig das Antlitz meines Vaters sehen, der im Himmel ist” (Mt 18, 10), sind sie ,,Vollstrecker seiner Befehle, seinen Worten gehorsam” (Ps 103, 20)” (KKK 329). Die Zahl der Engel ist so riesig, dass sie menschliche Zählmöglichkeiten überschreitet. In der Heiligen Schrift finden wir symbolische Zahlen: „Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm” (Dan 7, 10); „zu Tausenden von Engeln” (Hebr 12, 22); „Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer” (Lk 2, 13); „die Zahl der Engel war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend” (Offb 5, 11).

Illustration 3

Die Erschaffung der Engel 1


A. Illustrierende Funktion

a) In der Sakralkunst und in populären Darstellungen treten die Engel in anthropomorpher Gestalt in Erscheinung, als Wesen mit menschlischem Aussehen und Merkmalen. Dazu kommt noch ein ständiges Element: die Flügel. Diese Darstellungen negieren die geistige Natur der Engel. Als rein geistige Wesen sind die Engel unsichtbar. Unter Verzicht auf jedwede grafische Darstellungen ist diese Wahrheit für Menschen einer Kultur und Zivilisation des Bildes nur schwer verständlich. Aus diesem Grunde entschieden wir uns für symbolische Darstellungen in Form des griechischen Buchstabens Alpha (α), des Anfangsbuchstabens des griechischen Wortes ángelos.

b) In dieser Illustration bedeutet der mittlere Kreis und das in ihn eingeschriebene gleichseitige Dreieck den Dreieinigen Gott.

c) Der mit einer gestrichelten Linie gezeichnete äußere Kreis kann vielfach vergrößert werden, da die Engelsscharen unzählbar sind.

d) Mit dem Buchstaben Alpha (α) wurden die einzelnen Engel bezeichnet, die unablässig Gott dienen und von Beginn der Heilsgeschichte an Gott treu waren.

B. Didaktisch-korrigierende Funktion

a) Die Zahl der Engel ist so riesig, dass sie die menschlichen Zählmöglichkeiten überschreitet.

b) In der Heiligen Schrift finden wir nur symbolische Zahlen, die sich auf die unzählige Menge der Engel beziehen.

c) Die Engel sind Diener und Boten Gottes, die sein Antlitz kontemplieren.

d) Als rein geistige Wesen sind sie mit Vernunft und Willen begabt.

e) Sie sind personale und unsterbliche Wesen, deren Vollkommenheit alle sichtbaren Geschöpfe übertrifft.

2. Der Fall der Engel und der Beginn der Gemeinschaft „böser” Geister

Als geistige und personale Wesen wurden die Engel mit freiem Willen und demzufolge auch mit der Möglichkeit einer definitiven Wahlentscheidung erschaffen. „Gott erwies den Engeln die Gnade der Teilhabe an Seinem inneren Leben”2. Als völlig freie Wesen mussten sie eine – affirmierende oder negierende – Antwort auf „Gottes Einladung” geben. Ein Teil von ihnen lehnte dieses Geschenk ab und wandte sich damit gegen Gott selbst. „Ihr ,,Sündenfall” besteht in der freien Entscheidung dieser geschaffenen Geister, die Gott und sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurückwiesen” (KKK 392). Die Folge der Sünde dieser Engel ist der Bruch mit Gott, die Vertreibung aus dem Himmel und die Entstehung der Hölle des Bösen „in Ewigkeit” (vgl. Offb 20, 10; Mt 25, 41. 46; 10, 28). „Die Schrift und die Überlieferung der Kirche erblicken in diesem Wesen einen gefallenen Engel, der Satan oder Teufel genannt wird” (KKK 391). „Satan ist auf der Welt aus Hass gegen Gott und gegen dessen in Jesus Christus grundgelegtes Reich tätig. Sein Tun bringt schlimme geistige und mittelbar selbst physische Schäden über jeden Menschen und jede Gesellschaft” (KKK 395). „Wegen des unwiderruflichen Charakters ihrer Entscheidung und nicht wegen eines Versagens des unendlichen göttlichen Erbarmens kann die Sünde der Engel nicht vergeben werden” (KKK 393).

Diesem Sachverhalt liegt die Undankbarkeit Luzifers zugrunde, der in seinem lügnerischen Hochmut nicht anerkennen wollte, dass er alles, was er ist und was er besitzt, von Gott erhalten hat. Daraus erwuchs die Sünde der Undankbarkeit, die ihn zum Bruch der Einheit mit Gott und zur Schaffung einer Gemeinschaft „böser” Geister führte.

Illustration 4

Der Fall der Engel 3


A. Illustrierende Funktion

a) Die „obere Struktur” in dieser Illustration bedeutet die Engel, die Gott treu geblieben sind.

b) Die „untere Struktur” bedeutet die Gemeinschaft der gefallenen Engel, die es ablehnten, Gott zu dienen, und sich von ihm getrennt haben.

c) Die unregelmäßige Form der „unteren Struktur” bedeutet das Chaos und die Unordnung als Konsequenzen des Bruchs der Einheit mit Gott.

d) Die gefallenen Engel wurden mit dem Buchstaben Sigma (ς) bezeichnet, dem Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes satanás (Teufel).

B. Didaktisch-korrigierende Funktion

a) Der Teufel und die anderen bösen Geister wurden von Gott als von Natur aus gute Wesen erschaffen, haben sich dann aber selbst für das Böse entschieden.

b) Am Anfang der Heilsgeschichte steht nicht die Sünde des Menschen, sondern die Sünde eines von Gott erschaffenen gefallenen Engels. Beim Erklären der Heilsgeschichte muss hervorgehoben werden, dass die Erschaffung und der Fall der Engel der Erschaffung des Menschen und seinem Sündenfall vorausging. Andernfalls wird die Rede vom Versucher unverständlich, der die ersten Eltern zum Ungehorsam bewegte.

c) In der Dämonologie (der Lehre vom Teufel) kommen folgende zwei Irrtümer vor:

negatio satanae (die Verneinung der Existenz des Teufels). Der Satan ist ein gefallener Engel, und die Engel sind – wie weiter oben erwähnt wurde – rein geistige Wesen. Von daher stammt seine Macht;

ein anthropomorphes Bild des Teufels (Darstellung des Satans als Ungeheuer mit menschlichen Formen und Merkmalen). Das ist eine Verfälschung seines geistigen Wesens und bedeutet zugleich die Gefahr der Negierung seiner Existenz, weil er dann in das Reich der Legende versetzt und sein gefährliches Wirken verharmlost wird. „Der Teufel (diabolos) stellt sich dem göttlichen Ratschluss und dem in Christus gewirkten Heilswerk entgegen” (KKK 2851).

Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen

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