Читать книгу Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen - Edward Wasilewski - Страница 9

B. Didaktisch-korrigierende Funktion

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a) Der Kreis findet Anwendung in der sakralen Kunst und Architektur: Kirchen werden auf dem Plan eines Kreises errichtet, und auch die Kuppeln sowie die sonnenstrahlenförmige Monstranz verweisen darauf.

b) Es muss daran erinnert werden, dass es im Alten Testament ein Verbot gab, irgendwelche Gottesbilder anzufertigen, egal ob in Form von Malereien oder Skulpturen. In der gesamten Geschichte des Auserwählten Volkes wiederholt sich der unablässige Aufruf der Propheten zur Reinhaltung des Kultes des wahren Gottes, der unsichtbarer Geist und der Schöpfer des Himmels und der Erde ist. Das Verbot, mit den heidnischen Völkern Verbindungen einzugehen, betraf die drohende Gefahr, die Israeliten könnten sonst die unter den Heiden verbreiteten götzendienerischen Kulte übernehmen.

c) Im frühen Christentum (1.-4. Jahrhundert) wurde das Verbot der Anfertigung von Gottesbildern streng eingehalten. Erst später, als ganze Scharen einfacher und ungebildeter Menschen in die Kirche eintraten, wurde es aus didaktischen Gründen teilweise aufgehoben. Es gab aber eine radikalere Strömung, die forderte, dass das alttestamentliche Abbildungsverbot auch weiterhin seine Gültigkeit behielt. Diese Richtung führte zu einem aus der Geschichte bekannten und als Ikonoklasmus bezeichneten Kampf gegen die Bilder und sogar zu deren Zerstörung. Im 8. Jahrhundert erlaubte das Zweite Nizäische Konzil die Bilderverehrung wieder, wobei unterstrichen wurde, dass dieser Kult nicht der Darstellung als solcher gilt, sondern der dargestellten Person. Das grundlegende Problem besteht darin, inwieweit sich manche bildliche Darstellungen im Bewusstsein der Gläubigen eingeprägt haben und dadurch ein Hindernis für das Verständnis der Idee des wahren Gottes bilden, der unsichtbarer Geist ist.

d) Was die Bewahrung der Gottesbilder betrifft, so muss gefragt werden, ob nicht andere Formen der Visualisierung eingeführt werden können, die von anthropo-zoomorphen Prägungen frei sind. In diesem Fall ist die Figur des Kreises in allen weiter oben geschilderten Modifikationen zu diesem Zweck am besten geeignet, weil sie in den biblischen und patristischen Überlieferungen und vielen in der Sakralkunst angetroffenen Formen verwurzelt sind.

e) Gott ist Licht. Die geometrischen Linien sind gleichsam Lichtstrahlen. Daher stammt diese Erfassung. Auch wenn sie das Wesen Gottes nicht absolut wiedergibt, erleichtert sie dennoch das Verständnis einiger Seiner Attribute besser.

f) Durch die Einführung dieser symbolischen Darstellung Gottes wird die Forderung nach einer integralen Visualisierung erfüllt, die die Gesamtheit der Glaubenslehre umfasst.

g) Bildliche Darstellungen können zu folgenden Irrtümern führen:

Hylotheismus (griech. hyle – Materie, theos – Gott) – ein Gottesbild in materialistischen Kategorien;

deischer Apersonalismus – Negierung der Persönlichkeit Gottes. Dies geschieht dann, wenn Gott als eine nicht näher definierte höchste Kraft angesehen wird, oder wenn Gott mit der Welt gleichgesetzt wird (Pantheismus).

Illustration 2

Die Heilige Dreifaltigkeit 10


Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen

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