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2. Symbolische Gottesbilder in der Sakralkunst

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In der Architektur der Sakralbauten findet die Figur des Kreises weitreichende und vielfältige Verwendung5. Bemerkenswert ist auch, dass der Kreis der Monstranz ihre Form gegeben hat, mit der zentral in ihr situierten Custodia, die ebenfalls kreisförmig ist6. „Zu Beginn des 15. Jahrhunderts bildeten sich vier Arten von Monstranzen heraus, immer mit der Custodia als Zentrum der Komposition.”7

Um zur Besprechung der symbolischen Gottesbilder überzugehen, muss auf Darstellungen aufmerksam gemacht werden, die sich in den christlichen Kirchen befinden. Sehr interessant ist die geometrische Erfassung, die aus einem Kreis mit einem darin eingeschriebenen gleichseitigen Dreieck besteht, wie dies zum Beispiel im oberen Teil des Hauptaltars in der Kathedral-Basilika Mariä Himmelfahrt in Pelplin (Polen) der Fall ist. Innerhalb des Dreiecks befindet sich die Inschrift: Quis ut Deus (Wer ist wie Gott?), womit die Wahrheit zusammengefasst wird, dass Gott der höchste und einzige Herr ist, die Fülle des Seins und jeglicher Vollkommenheit. Auf den Seiten des Dreiecks prangen in hebräischer Sprache die in der Bibel vorkommenden Namen Gottes: Jahwe, Elohim, Adonai. Die gesamte Komposition wird von zwei Engeln gehalten8.

Etwas andere symbolische Darstellungen der Heiligen Dreifaltigkeit bilden künstlerische Kompositionen, die aus einem strahlenden gleichseitigen Dreieck bestehen, in welches ein offenes Auge eingeschrieben ist, das Symbol der göttlichen Vorsehung. Sie kamen in den Fresken der Wand – und Deckenbemalung der Kirchen zur Anwendung. Ein häufiges Motiv an den Wänden ist oft auch ein in einen Kreis eingeschriebenes gleichseitiges Dreieck, von dem zentral Strahlen ausgehen. Man findet auch Darstellungen, wo um ein gleichseitiges Dreieck eine Reihe sich sukzessive vergrößernder Kreise situiert sind.

Die symbolischen Gottesbilder wie Kreis, Dreieck und Kombinationen dieser Figuren sind in den biblischen Überlieferungen indirekt kodiert. In den Texten der Kirchenväter finden wir den Kreis als Symbol Gottes. In der Sakralkunst kann man die erwähnten geometrischen Figuren, die Gott symbolisieren, ebenfalls recht häufig antreffen. Das Wissen um dieses religiös-kulturelle Erbe kann die Anwendung der Prämissen der grafisch-geometrischen Methode auf die Katechese erleichtern, die sich im Ausgangspunkt des Kreises sowie eines Kreises mit eingeschriebenem gleichseitigen Dreieck bedient – geometrischer Figuren als symbolischer Gottesbilder.

Es muss betont werden, dass das Wesen Gottes nicht vollständig begriffen werden und erst recht nicht in irgendeiner Form dargestellt werden kann, weil Gott unermesslich, unbestimmbar und weder vollständig noch endgültig erkennbar ist.

Illustration 1

Der eine Gott 9


Illustrierende Funktion

a) Der Kreis, ein symbolisches Bild Gottes, der unsichtbarer Geist ist und von keiner materiellen Form begrenzt wird, darf nicht statisch, sondern muss dynamisch verstanden werden.

b) Das Bild des Kreises kann unendlich vergrößert und verkleinert werden und sein Umfang kann mit einer unterbrochenen Linie gezeichnet werden.

c) Die biblischen symbolischen Gottesbilder Licht, Feuer und Sonne vereinigen sich im Bild der Sonne, deren Scheibe kreisförmig ist und deren Strahlen sich kreisförmig ausbreiten.

d) Der Kreis als symbolisches Bild Gottes erleichtert das Verständnis einiger seiner Attribute:

Einfachheit – der Kreis symbolisiert die Einfachheit Gottes, d.h. dass er nicht aus irgendwelchen Elementen, Teilen oder Ebenen zusammengesetzt ist;

Geistigkeit – Gott ist Geist, und der Kreis bringt uns diese Wahrheit näher, im Gegensatz zu den in der Sakralkunst verbreiteten anthropomorphen Gottesdarstellungen;

Vollkommenheit – die Gestalt des Kreises gilt als die vollkommenste geometrische Form;

Ewigkeit – der Lauf auf dem Kreisumfang kann ewig dauern;

Allgegenwart – der ins Unendliche vergrößerte Kreis durchdringt alle geschaffenen Wesen.

Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen

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