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STÄRKER ALS DER BISS DER KOBRA

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Jesus sagte: „Es ist wahr, ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden, und nichts wird euch schaden können. Doch nicht darüber sollt ihr euch freuen, dass euch die Geister gehorchen. Freut euch vielmehr, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.“

Lukas 10,19-20

Ich bin Pastor Josef und wohne mit meiner Familie im Dschungelgebiet der Eastern Ghats in dem Dorf Tulabadigedda. Wir haben vor einiger Zeit dieses Dorf neu gegründet als Ort für Christen, die in ihrer Heimat verfolgt und ausgestoßen werden. 35 Familien kamen aus verschiedenen Dörfern hierher. Obwohl wir aus ganz verschiedenen Stämmen sind und ganz unterschiedliche Muttersprachen haben, sind wir doch eins in Jesus Christus und sprechen dieselbe Sprache des Herzens. Natürlich können wir uns auch in unserer Landessprache Telugu untereinander verständigen.

Weil es sich in der Gegend herumgesprochen hat, dass unser Dorf offen ist für Flüchtlinge, egal woher jemand kommt oder welcher Religion man angehört, wohnen auch ein paar Leute hier, die keine Christen sind. Sie sind dankbar, dass sie bei uns Frieden gefunden haben. Aber nicht alle in unserer Gegend freuen sich über uns. Vor einiger Zeit haben radikale Hindus unsere Wasserversorgung unterbrochen, indem sie die Wasserleitung blockiert haben, die vom Reservoir aus Trinkwasser ins Dorf führt. Seither müssen wir von weit her unser Wasser holen.

Vor ein paar Monaten zog mein alt gewordener Vater zu mir. In unserem Heimatdorf war er der Medizinmann, der die Leute lehrte, an die Naturgötter zu glauben. Ich bin damals als Einziger von unserer Familie zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Mein Vater und alle anderen waren völlig dagegen, sodass ich schließlich meine Heimat verlassen musste. Aber als Kinder Gottes haben wir immer eine Heimat im Himmel und auch eine neue Familie auf der Erde.

Ich habe dann meine liebe Frau geheiratet und das Nethanja Bible College besucht. Und nun leben wir hier in dem christlichen Dorf, das umgeben ist von vielen, die uns und unseren Glauben ablehnen. Dass mein Vater jetzt zu uns kam, machte alles schwieriger, denn obwohl er auf unsere Hilfe angewiesen war, versuchte er, meine Arbeit als Pastor durcheinanderzubringen.

Neulich wurde unser Sohn Paul im Dschungel von einer Kobra gebissen. Das Gift begann rasch zu wirken, es stand sichtbar schlecht um ihn. Weil wir hier im höher gelegenen Dschungelgebiet kein Krankenhaus und auch keine Ärzte haben, sind wir mit Paul in einer Autorikscha runter in die Tiefebene zum Krankenhaus in Narsipatnam gefahren. Das waren für mich die längsten zwei Stunden Fahrt meines Lebens!

Die Straße macht unendlich viele Kurven und Paul hatte hohes Fieber. Doch im Krankenhaus konnte ihm nicht geholfen werden. Sie sagten, vielleicht gebe es Hilfe in einem teuren Spezialkrankenhaus in der Großstadt Visakhapatnam. Erschrocken und zugleich traurig standen wir mit unserem schwer kranken Sohn da. Dann entschieden wir, wieder nach Hause zu fahren. Zum einen war der Weg in die Großstadt immer noch weit, vor allem aber könnten wir eine solche spezielle Behandlung nie bezahlen.

In unserem Dorf angekommen, versammelten sich alle sofort bei unserem Haus und boten ihre Hilfe an. Mein Vater versuchte durch viele Zauberriten, seinen Enkel zu retten, gab aber schließlich auf.

Und wir als Jesus-Gemeinde, wir beteten. Beteten immer weiter. Pauls Füße waren unermesslich geschwollen, er wurde von einem hohen Fieber geplagt. Mal raste sein Herz sichtlich, dann wieder lag er apathisch still da. Wir beteten und flehten zu unserem Herrn, dass er seine Stärke erweisen möge. Er, der Schöpfer aller Kreatur, möge doch zeigen, dass er auch stärker ist als das Gift der Kobra. Viele vom Dorf haben mit uns gemeinsam gebetet und dabei auch gefastet. Und Jesus zeigte seine Macht: Das Gift verschwand aus meinem Sohn, er wurde ganz gesund!

Alle im Dorf freuten sich mit uns und wir feierten einen langen Dankgottesdienst. Mein Vater war ganz erstaunt und kam ins Nachdenken. Nach einigen Tagen fand auch er zum Glauben an Jesus. Nun sind wir alle gemeinsam Kinder Gottes! Und auch der Name meines Vaters ist nun im Himmel geschrieben.

Josef ist Pastor in Tulabadigedda im Dschungelgebiet des Hochplateaus der Eastern Ghats. Es grenzt an den Silerdschungel, wo es weitere Nethanja-Gemeinden gibt.

Stärker als der Biss der Kobra

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