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EIN GLAS WASSER UND EIN GEBET

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Ist jemand von euch krank? Dann bitte er die Ältesten der Gemeinde zu sich, damit sie für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Ihr Gebet, im Glauben gesprochen, wird dem Kranken Rettung bringen; der Herr wird ihn seine Hilfe erfahren lassen. Und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.

Jakobus 5,14-15

Ich heiße Jakob und stehe schon lange im Dienst für Jesus. Vor über dreißig Jahren kamen meine Frau und ich zum Glauben. Wir waren bei unserer Taufe die einzigen Christen in der Familie, weshalb uns viel Ablehnung und Widerstand entgegenschlugen. Aber wir erlebten mit großem Staunen, dass über die Jahre hinweg alle unsere Verwandten ebenfalls zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben. Dies und viele andere Erlebnisse mit unserem großen Gott lassen mich in meinem Auftrag für Jesus und seine Kirche nicht müde werden. Es macht mir immer noch jeden Tag große Freude.

Ich erlebe, wie wir durch die Kraft des Herrn Jesus Schwierigkeiten überwinden. Böse Geister müssen weichen, wo wir den Namen Jesus bekennen. Und es gilt hier in der Gegend noch viele Dörfer mit dieser guten Nachricht zu erreichen. Ich fühle mich nicht zu alt und habe immer noch Kraft, vielen Menschen von der Kraft zu berichten, die uns Jesus schenkt.

Zum Beispiel lag neulich der Häuptling eines Dorfes im Sterben; zuvor hatte er seine Leitungsaufgabe viele Jahre lang gerecht und gut ausgeführt. Aber nun gab es keine Hilfe mehr, alle erwarteten, dass er bald sterben wird. Obwohl es in diesem Dorf keine Christen gibt, riefen mich seine Familienangehörigen, damit ich für ihn bete. Ich kam gerne und kniete neben der Liege des sichtlich schwachen Mannes und rief den Namen unseres Herrn Jesus an. Die Familie brachte noch ein letztes Glas Wasser, bevor es ans Sterben ging. Ich habe ihn gestützt und ihn unter Gebet von dem Wasser trinken lassen. Dann schlief er erschöpft ein, und ich verließ mit einem Segenswort die Hütte der Familie. Aber kaum dass ich gegangen war, hatte sich der Häuptling von seinem Lager erhoben und war vollkommen gesund. Er rief: „Wo ist der Mann, der für mich gebetet hat? Ich habe den Namen Jesus gehört!“

Am nächsten Tag wurde ich ein zweites Mal in das Dorf gerufen und durfte dem Häuptling, seiner Familie und allen Bewohnern Jesus als den starken Heiland, der vom Tod errettet, bezeugen. Kurz darauf ließen sich der Häuptling und fast alle Dorfbewohner taufen. So ist dort eine weitere christliche Gemeinde entstanden.

Doch leider kann ich meinen Bericht nicht mit diesem Happy End beenden. Denn seither ist es für die junge christliche Gemeinde sehr schwer. Die Kinder der Christen werden an den staatlichen Schulen diskriminiert, lokale Behörden verweigern ihnen die Rechte, die eigentlich allen Menschen zustehen. Die radikalen Hindus bekämpfen und diffamieren die Jesus-Gläubigen. Die Naxaliten, maoistische Rebellen, bekämpfen uns friedliebende Christen aufs Schärfste. Doch wir bleiben nicht allein in diesen Herausforderungen und Bedrängnissen. Die Gemeinschaft der evangelischen Nethanja-Kirche hier im Silerdschungel unterstützt diese junge Gemeinde, so gut es geht. Unter anderem dadurch, dass wir einen Pastor entsandt haben, der sich um die Christen des Dorfes kümmert. Er besucht alle Familien regelmäßig, um zu wissen, woran es mangelt und wer etwas braucht. Für die Kinder wurde eine Tagesschule eingerichtet, in der sie in aller Freiheit lernen können, und sonntags gibt es für sie auch eine Sonntagsschule. In den Gottesdiensten wird viel gesungen und gebetet. Das Wort Gottes wird in den Lebensalltag hinein verkündigt. Und die Gemeinde wächst!

Zum Glauben kommen bedeutet bei uns, anderen Menschen ein Zeuge für Jesus zu sein. Bei uns stehen nicht das eigene Heil und eigene Vorteile im Vordergrund, sondern das Heil für andere! Unsere Gemeinden wachsen nicht zuerst deswegen, weil wir gute Prediger haben, sondern weil der Lebensstil der Getauften ein Zeugnis für Jesus ablegt.

Jakob ist seit über 30 Jahren Christ und arbeitet im Silerdschungel. Man sieht ihm sein Alter inzwischen an, doch in der vor einigen Jahren gegründeten Siler Pastors’ Fellowship wurde er von den Nethanja-Pastoren gerade aufgrund seines Alters und seiner Lebenserfahrung zum Vorsitzenden gewählt.

Stärker als der Biss der Kobra

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