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DASHEISSE EISEN

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BLACK OR WHITE

So, jetzt sitzen sie also in diesem halb-auseinanderfallenden Opel der 80er-Jahre hinter dem suspekten Taxifahrer mit dem runden Käppi (ist das eigentlich ein Moslem? oder ein Rabbi?), der weder schwarz noch weiß und demnach wohl ganz offensichtlich ein Einwanderer ist.

(Apropos: Wenn die Käppi bis zu den Ohren reicht, handelt es sich um eine Taqiyah, »Takke« ausgesprochen, eine Gebetskappe, die Muslime tragen. Wenn die Kappe dagegen eine halbrunde Form hat und nur den oberen Bereich des Kopfes verdeckt, ist der Taxifahrer aller Wahrscheinlichkeit nach ein orthodoxer Jude mit einer Kippah. MultiKulti-Südafrika ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem Juden und Moslems auf engstem Raum friedlich zusammenleben.)

Na, hoffentlich haben die Kumpel des Fahrers Simon nicht in der Eingangshalle stehen und das ganze Geld zählen sehen! Das könnte nämlich alles ein abgekartetes Spiel sein, auf das sie, ahnungslose deutsche Touristen, schön dumm hereingefallen sind.

Als das Taxi das hell beleuchtete und halbwegs sicherheitseinflößende Flughafengelände verlässt, betet Silvie auf dem Rücksitz inständig zu Gott, dass sie, Simon, der dicke Geldbündel und die neue Digitalkamera unversehrt ihr Ziel erreichen mögen, jetzt wo sie diesem arabisch-jüdischen Taxifahrer auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Während Simon ein bisschen mit ihm smalltalkt, versucht Silvie herauszufinden, ob seine Freundlichkeit echt oder nur gespielt ist. Von dem Gespräch versteht sie eh kein Wort, denn der Taxifahrer lässt gefühlte vierhundert Wörter pro Sekunde auf die beiden einprasseln.

Der Taxifahrer kapiert gleich, wo sie hinmüssen, obwohl Simon den Ort beim besten Willen nicht aussprechen kann. Zu englischen Wörtern kann sich Simon meistens etwas zusammenreimen, aber zu Oranjezicht und Tamboerskloof fallen ihm überhaupt keine englisch klingenden Assoziationen ein. Das Gästehaus liegt wohl irgendwo zwischen diesen beiden Zungenbrechern.

(Apropos: Nicht alle Schilder, Ortschaften und Straßennamen werden englisch ausgesprochen. Auf den Straßenschildern findet man neben den englischen Bezeichnungen viele Afrikaans, wie zum Beispiel Lughawe, Voortreker Straat, Kloof, und schwarzafrikanische Bezeichnungen wie Mthatha, Mpumalanga, Tshwane. Um die Straßennamen wird heiß debattiert. Die jetzige ANC-Regierung tauft seit 1994 Straßen, Plätze und Städte, die bis dato die Namen von Unterstützern der Apartheid trugen, in die Namen schwarzafrikanischer Persönlichkeiten und Befreiungskämpfer um.)

Silvie will vom Taxifahrer wissen, wo er herkommt, denn er scheint sich ja hier echt gut auszukennen!

»Waschechter Kapstädter! Original. Ein Original aus Bua-Kapp. Schaut euch Bua-Kapp ja an, ihr werdet es lieben. Bua-Kaap is a lekker place! Bua-Kapp ist die schönste Ecke der Stadt. In Bua-Kapp... blablablablabla... Bua-Kapp... blablablablablabla... Bua-Kapp blablabla.«

Lekker? Klingt wie lecker! Sehr charmant. Hätte sie nie und nimmer gedacht, dass das ein Südafrikaner ist. Vielleicht ein Araber, aber kein Südafrikaner.

(Apropos: Südafrika ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Regenbogennation. Menschen der unterschiedlichsten Schattierung, Kultur, Religion und Herkunft sind gebürtige Südafrikaner. Bei dem Taxifahrer aus Bo-Kaap handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Cape Coloured malaiischer Abstammung. Die meisten Kapmalaien gehören dem muslimischen Glauben an und sprechen tatsächlich als Muttersprache Afrikaans, siehe Das südafrikanische Multikulti.)

»Oh, dann sprechen Sie ja Xhosa!« Silvie hat gelesen, dass die ganzen dunkelhäutigen Südafrikaner von Kapstadt Xhosa und die von Johannesburg Zulu sprechen.

»XHOSA? Nein, ich spreche kein Xhosa«, sagt der Taxifahrer ganz entsetzt und macht eine Pause. »Ich spreche Afrikaans.«

Na, der ist ja komisch. Ist ein farbiger Südafrikaner und behauptet, Afrikaans zu sprechen, die Sprache der Weißen ... »Aber schwarze Südafrikaner sprechen doch Xhosa?«

(Apropos: Farbige Südafrikaner mögen nicht, wenn man sie schwarz nennt. Sie sehen sich nicht als Schwarze, sie haben eine völlig andere Kultur, Sprache und Tradition – und außerdem kabbeln sich Farbige und Schwarze mehr als jede andere Bevölkerungsgruppe in Südafrika. Viele Frustrationen sind historisch und politisch bedingt. Farbige haben das Gefühl, von ihren schwarzen Brüdern vernachlässigt zu werden. Der typische farbige Vorwurf lautet: »Früher waren wir nicht weiß genug, und jetzt sind wir nicht schwarz genug.«)

Der noch bis vor zehn Sekunden übergeschwätzige Taxifahrer sagt gar nichts mehr. Er denkt sich ganz offensichtlich seinen Teil. Warum ist der jetzt so beleidigt? Steckt der in einem Verleugnungszustand, was seine Hautfarbe angeht? Herrje. Das ist offensichtlich ein heikles Terrain hier. Silvie beschließt, ab sofort nichts Hautfarbenbezogenes mehr zu sagen, denn die haben hier offensichtlich so etwas wie ein Problem damit. Sie schaut aus dem Fenster und hofft, bald Stadtlichter zu sehen. Die Autobahn ist ihr nicht ganz geheuer ...

Und siehe da: Auf dem nächsten Schild steht KAAPSTAD! Fast wie deutsch, nur ein bisschen anders geschrieben.

(Apropos: Kapstadt heißt auf Afrikaans Kaapstad, auf Englisch Cape Town und auf Xhosa iKapa.)

Das Taxi fährt ein paar schwungvolle Kurven den Berghang hinunter und befindet sich auf einmal mitten in der Stadt. Silvie fallen die europäisch-aussehenden Wohnhäuser, die vielen Bettler an den Straßenkreuzungen und die doppelt angebrachten Ampeln auf. An jeder Kreuzung, die man überquert, steht auf der gegenüberliegenden Seite eine zweite Ampel, sodass man immer zwei rote Lichter vor sich hat ... Ganz schön verwirrend, die vielen Lichter.

Simon sucht nach der Hausnummer des Gasthauses im Reiseführer. Mist, die steht ja gar nicht dabei! Der Taxifahrer schaut sich die Adresse selbst im Reiseführer an und sagt: »Lasst uns nach Kenwyn-Hof schauen!«

Simon fällt sofort auf, dass jedes Haus einen Namen hat – ›Dunvegan Gardens‹, ›Harbour House Terrace‹, ›Infinity‹ – und der Taxifahrer versucht wohl, das Gästehaus anhand des Hausnamens zu lokalisieren. Ein bisschen unpraktisch, das Straßensystem hier, oder? Um ein Gebäude zu finden, kann man sich an keiner logischen, sprich numerischen, Anordnung orientieren, sondern muss mehrere Hundert Meter lang Häusernamen erspähen, die oftmals versteckt oder auch gar nicht angebracht sind. Und wenn man Pech hat, ist das Gebäude, das man sucht, genau das, an dem man vor zehn Minuten beim Abbiegen in die Straße vorbeigefahren ist. Man hat ja nicht den geringsten Anhaltspunkt.

(Apropos: Bei längeren Straßen gibt es manchmal auch Hausnummern zur Orientierung, aber die sind leider Gottes genauso so sporadisch angebracht wie die Straßen- und Hausnamen.)

Na ja, jedenfalls lokalisiert der Taxifahrer recht schnell das richtige Gebäude und lässt die beiden vor einem gelben zweistöckigen Altbau mit einem schönen großen gusseisernen Balkon heraus.

Silvie atmet tief durch. Die erste Hürde ist gemeistert: Sie haben heil und lebend ihr Ziel erreicht.

Ein junger schwarzer Südafrikaner mit einem breiten Lächeln heißt Silvie und Simon am Eingang willkommen und führt die beiden zur Rezeption. Silvie fragt dreisterweise direkt, ob die beiden das Zimmer mit dem Balkon haben können, und der überrumpelte Rezeptionist sagt sogar »Yebo«.

(Apropos: ›Yebo‹ bedeutet ›Ja‹ auf Zulu und gehört zum südafrikanischen Alltags-Slang.)

Wunderbar! Das Zimmer mit dem schönen Balkon ist frei! Bestimmt ein gutes Omen für den restlichen Urlaub.

Allerdings scheint der junge Afrikaner ein bisschen verwirrt angesichts der missorganisierten Schlüsselsituation auf seinem Schreibtisch und verschwindet in den Hinterraum, wohl um das richtige Schlüsselset zu suchen ...

»Silvie? Hello there!« Oh, da kommt eine gepflegte alte Dame die Treppe zum Empfangsbereich herunter. Das könnte die Hausherrin sein.

Silvie muss sich noch daran gewöhnen, dass sie von wildfremden Menschen mit Vornamen angesprochen wird– und auch daran, dass es hier so viele Weiße gibt. Laut Reiseführer sind nur neun Prozent der Bevölkerung weiß, aber dem ersten Eindruck nach zu urteilen liegt die Quote eher bei 70 Prozent.

(Apropos: In Südafrika spricht man sich immer mit Vornamen an und stellt sich immer mit Vornamen vor, auch wenn man sich nicht kennt, auch über das Telefon, auch wenn man mit jemand Älteres spricht, und auch im Business. Und laut der letzten statistischen Erfassung von 2011 sind 8,9 Prozent aller Südafrikaner weiß. Die meisten der circa 4,6 Millionen weißen Südafrikaner leben allerdings in den wenigen Großstädten. Kapstadt hat um die 20 Prozent Weiße, die Afrikaner-Hochburg Pretoria um die 24 Prozent, Johannesburg um die 16 Prozent und Durban um die 9 Prozent. Bei diesen statistischen Erhebungen sind sämtliche Vororte und schwarze Townships, die um die Städte liegen und genau genommen nicht zu den Städten gehören, mit eingerechnet – das heißt, das tatsächliche Verhältnis zwischen weiß und schwarz in den Städten liegt also noch höher als 25 Prozent.)

Die alte Dame nimmt einen Schlüssel aus einem Fach und will die beiden hochführen.

Oh nein, denkt Silvie – die will uns jetzt bestimmt mit einem schlechteren Zimmer abspeisen! So ein Mist. Dass sie auch gerade jetzt hier aufkreuzen muss ...

»Keine Sorge! Ein Gentleman kümmert sich bereits um uns.«

»Ein Gentleman? Meint ihr Siyabonga?«

»Ein junger Mann. Der bringt uns auf unser Zimmer.«

»Ah, ich verstehe! Matt. Ma-a-a-t!«

Die Dame macht auf der Treppe kehrt und sucht das Haus nach Matt ab. Nach zwei Minuten kommt dieser genau aus der Tür heraus, in die der dunkelhäutige Typ verschwunden ist. Matt ist kreidebleich, rothaarig, so jung wie die alte Hausdame und somit nicht der richtige Mann.

»Das Paar hier wartet auf dich!«

Matt schaut die beiden überrascht an.

»Nein, nein! Es war ein anderer Gentleman.«

Silvie überlegt, wie sie den Mann von vorher beschreiben kann. Sie will jetzt nicht ›der Schwarze‹ sagen, das klingt hier in Südafrika irgendwie unangebracht.

»Er hatte ein blaues T-Shirt an. Er stand eben genau hier, am Eingang.«

»Oh, war es dann vielleicht doch Siyabonga, unser Gärtner?«

Der Gärtner? Nee, bestimmt nicht.

»Ein junger, freundlicher Mann. Ein ... ein dunklerer Typ«, Silvie tastet sich ganz vorsichtig in das heikle Rassenterrain vor ...

»Ah! Darling, du meinst den schwarzen Mann?«

Die ist ja krass! Dass die sich traut, das so zu sagen ...

»Ja, genau, den farbigen Mann.«

»Farbig? Ein farbiger Mann? Wer war denn das?«

(Apropos: Das wird in Südafrika Missverständnisse geben. In Deutschland sagt man zu Schwarzen auch ›farbig‹, in Südafrika wird dagegen zwischen den beiden unterschieden. Haupt-Unterscheidungsfaktor ist die Muttersprache und der kulturelle Kreis, dem man entstammt. Farbige Südafrikaner sprechen in der Regel Afrikaans und haben einen ganz anderen kulturellen Hintergrund als etwa ein schwarzafrikanischer Xhosa. Wenn man zum Beispiel einen Zulu und einen Farbigen mit stark asiatischem Einschlag gegenübersteht, sieht man den Unterschied auch sofort. Manchmal mag die Unterscheidung zwischen ›schwarz‹ und ›farbig‹ für einen Europäer allerdings etwas absurd erscheinen – es gibt ›Farbige‹, die für einen Europäer rein äußerlich wie Schwarzafrikaner aussehen und es gibt wiederum auch ›Farbige‹, die – rein äußerlich – auch Südeuropäer oder Asiaten sein könnten, siehe Das südafrikanische Multikulti.)

Die Hausherrin und Matt gucken ganz verwirrt und diskutieren, wer sich denn gerade im Gasthaus aufhalte und wer das gewesen sein könnte ... Dann, quasi um sich noch einmal zu vergewissern, fragt die Hausherrin Silvie: »Coloured oder black?«

O Mann! Das ist ja eine tolle Konversation, in die das Einchecken abgedriftet ist.

Simon versteht im Übrigen überhaupt nicht, warum Silvie so versessen darauf ist, mit dem schwarzen Gärtner zu sprechen, der wahrscheinlich hier eh nichts zu sagen hat.

Und Silvie findet es ehrlich gesagt unmöglich von der alten Frau, dass die ihre Angestellten als »der Schwarze« und »der farbige Mann« etikettiert. Irgendwie ist das doch total rassistisch.

RASSENZUGEHÖRIGKEIT IM HEUTIGEN SÜDAFRIKANISCHEN ALLTAG

Das Rassenbewusstsein ist in der südafrikanischen Gesellschaft tief verwurzelt (Groteske Fakten aus der Vergangenheit). Den meisten Südafrika-Besuchern fällt dies relativ schnell auf, nicht zuletzt deswegen, weil man ja meistens zumindest eine vage Ahnung von der politischen Vergangenheit des Landes hat.

Jemanden anhand seiner Hautfarbe zu beschreiben oder Menschen aufgrund von Hautfarbe einzuteilen ist nicht notgedrungen rassistisch. Als Europäer realisiert man oftmals nicht, dass die Hautfarbe in Südafrika nicht nur Auskunft über das Aussehen, sondern auch über den Herkunftsort, die Sprache, die Religion und die Tradition der Menschen gibt – und somit dabei hilft, den kulturellen Background des Gegenübers einzukreisen. Pauschaleinordnungen kennen wir auch, nur teilen wir daheim nicht in Black, Jewish, Cape Coloured oder Afrikaans, sondern in andere gesellschaftliche Gruppen ein: ein Ausländer, ein Ossi, ein Hanseate, usw.

Südafrikaner haben zudem mit den Worten schwarz, weiß und farbig, im Gegensatz zu uns Europäern, keine Berührungsängste. Schwarze haben kein Problem zu sagen, dass sie schwarz sind, und man ist stolz darauf, ein Zulu, ein Cape Coloured oder ein weißer Afrikaaner zu sein.

Groteske Fakten aus der Vergangenheit

Die südafrikanische Regierung hat von 1950 bis in die frühen 90er-Jahre alle Südafrikaner in ›white‹, ›black‹, ›coloured‹ und ›asian/indian‹ eingeteilt und in ein offizielles Rassenregister eingetragen.

Die Einteilung in eine Gruppe erfolgte aufgrund der Hautfarbe, was sich in einem multikulturellen Schmelztiegel wie Südafrika, in dem alle nur erdenklichen Mischungen und Schattierungen vorhanden sind, als ein Ding der Unmöglichkeit herausstellte. Dieses System führte zu völlig absurden Situationen und Zuständen wie zum Beispiel Familien, bei denen Geschwister in unterschiedliche Rassekategorien eingeteilt wurden und folglich unterschiedliche Schulen besuchen mussten.

Bei der Zuteilung spielten neben der Hautfarbe auch noch willkürlichere Kriterien wie ›allgemeine Akzeptanz‹, ›Ansehen‹ und die politischen Beziehungen Südafrikas zum Heimatland eine Rolle. Da Südafrika gute Beziehungen zu Südkorea und Japan hatte, wurden Angehörige dieser Bevölkerungsgruppen als weiß angesehen. Chinesen galten als Asiaten, Taiwanesen dagegen als weiß und Menschen südostasiatischer Abstammung (Kapmaleien) wurden den Farbigen zugeteilt. Afro-Amerikaner zählten wiederum irrwitzigerweise aufgrund ihres ›westlich-zivilisierten‹ Backgrounds als ›weiß‹.

Die Zuordnung in die eine oder andere ethnische Gruppe entschied über politische Rechte, soziale Beziehungen, Ausbildungschancen und die wirtschaftlichen Aufstiegsmöglichkeiten. Die südafrikanische Gesellschaft bestand mehrheitlich aus einer weitestgehend vermögenden weißen Klasse, einer weniger wohlsituierten farbigen Gesellschaftsschicht und einer extrem unterprivilegierten schwarzen Mehrheit. Die unterschiedlichen ethnischen Gruppen wurden im Alltag so gut es nur irgendwie ging voneinander abgeschottet – getrennte Schulen, Busse und Ausbildungseinrichtungen waren Pflicht.

Wenn man sich diesen Wahnsinn – der gerade einmal 20 Jahre her ist! – vor Augen hält, während man sich das ganze friedliche Multikulti auf Südafrikas Straßen anschaut, realisiert man, wie sehr sich Südafrika entwickelt hat.

Das südafrikanische Multikulti – hier der Lageplan

1 Schwarze Südafrikaner

Zusammengenommen machen Schwarze 79 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung aus. Dabei handelt es sich nicht um eine homogene Gruppe, sondern Nachfahren unterschiedlicher Kulturund Sprachkreise. Neben den 23 Prozent Zulus, 16 Prozent Xhosas und 8 Prozent Basothos leben auch Tswana, Venda, Ndebele und Swasis auf südafrikanischem Gebiet. Die Zulu allein unterteilen sich in weitere 200 Stämme.

1.1 Die Ureinwohner Südafrikas

San (›Buschmänner‹): San bewohnten das heutige Südafrika als Erste. Sie pflegten einen nomadischen Lebensstil im Einklang mit der Natur und besaßen ungewöhnlich gute Jagdfertigkeiten. Ganz Südafrika ist mit den mehrere tausend Jahre alten Felsen- und Höhlenzeichnungen der San bespickt. Die San wurden zuerst von den Khoikhoi und dann von den eingewanderten Bantu-Völkern in unwirtliche Gegenden abgedrängt. Die Kolonialisten rotteten sie im 19. Jahrhundert dann fast vollständig aus. Ihre Anzahl schrumpfte von 500.000 auf 100.000. San leben heutzutage noch in Botswana (circa 50.000) und Namibia (circa 40.000). Nur wenige (circa 4.500) sind in Südafrika geblieben.

Khoikhoi (›Hottentotten‹): Als die Khoikhoi gegen 200 v. Chr. mit den Bantu-Völkern in Kontakt kamen, schauten sie sich von den Bantus die Viehhaltung ab. Sie spalteten sich von den San ab, um einen sesshafteren Lebensstil zu pflegen. San und Khoikhois sehen sich äußerlich sehr ähnlich. Man erkennt sie an ihrer honigfarbenen Haut und ihrem eng kräuselnden Haar. Die Khoikhoi verwenden zudem, wie auch die San, Klicklaute, um sich zu verständigen. Khois leben heutzutage hauptsächlich in Namibia (circa 100.000). Die meisten von ihnen leben immer noch als Nomaden und pflegen eine Lebensweise wie vor 1.000 Jahren. In Südafrika gibt es nur noch um die 2.500. Ihre Zukunft ist ungewiss. Da die Khoi und die San friedlich miteinander existierten und sich untereinander vermischt haben, fasst man sie oftmals als ›Khoisan‹ zusammen.

1.2 Nach Südafrika eingewanderte Bantuvölker

Im 17. Jahrhundert fand im Gebiet des heutigen Kamerun, Kongo und Niger eine explosionsartige Bevölkerungsvermehrung statt, die eine Massenabwanderung Richtung Süden zur Folge hatte.

Die Bantuvölker, die nach Südafrika einwanderten, vertrieben die indigenen Khoisan, übernahmen aber deren Jagdtechniken und Klicklaute. Man unterscheidet folgende drei Gruppen innerhalb der Bantuvölker:

 die Nguni – das sind alle Bantustämme, die sich an der Ostküste Südafrikas niedergelassen haben. Zu ihnen gehören die Zulu, die Xhosa, die Swazi und die Ndebele.

 die Sothos – so nennen sich die Bantus, die das südafrikanische Hochland (›Highveld‹) besiedelt haben.

 und die Tsongas – also die Bantus, die im Norden des Landes geblieben sind.

Zulus (auch amaZulu – ›Söhne der Sonne‹): Ein Unterstamm der Nguni sind die Zulu. Die Zulu siedelten sich in Natal an. Bis heute ist dies ihr Stammesgebiet. Aus den losen Stammesverbänden der Zulu entstand im 18. Jahrhundert unter Shaka Zulu ein einflußreiches Königreich – das mächtigste und gefürchtetste im südlichen Afrika. Shaka Zulu stellte die erste stehende Armee Schwarzafrikas auf. Das expandierende Zulureich unter Shaka löste in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Kettenreaktion an Kriegen und Vertreibungen im ganzen Land aus, die sogenannte Mfecane oder Difaqana (Sesotho für Zermalmung, Zerquetschung).

Die Zulus drängten in das Gebiet der Xhosa, die Xhosa wiederum wichen auf das Gebiet der Khoikhoi aus, stießen dabei aber auch auf die immer weiter ins Landesinnere eindringenden Buren. Im Westen spalteten sich die Ndebele von den Zulu ab und nahmen den Tswana ihr Land weg. Als Reaktion auf die kriegerischen Auseinandersetzungen vereinigten sich im Norden die Sotho- und Swaszi-Stämme und gründeten zur besseren Verteidigung ihre eigenen Königreiche, das heutige Lesotho und Swasiland. Die Zulus boten von allen schwarzafrikanischen Stämmen den Briten und Buren am längsten die Stirn und verteidigten ihr Territorium zunächst erfolgreich; erst Ende des 19. Jahrhunderts unterlagen sie den modernen Schusswaffen der Briten. Mit circa elf Millionen Menschen bilden sie die größte ethnische Gruppe in Südafrika. Zulus leben nach wie vor hauptsächlich in der Provinz KwaZuluNatal. Die meisten Schwarzen in Durban und Johannesburg gehören Zulu-Stämmen an.

Xhosa (auch amaXhosa – ›Söhne Xhosas‹): Auch die Xhosa sind im Rahmen der Nord-Süd-Wanderung der schwarzafrikanischen Stammesvölker ins südliche Afrika eingewandert. Ihren Namen haben sie vom legendären Häuptling Xhosa. Als die Buren vom Kap ostwärts ins Landesinnere trekkten, trafen sie dort 1760 auf die Xhosa. Da sowohl die Buren als auch die Xhosa Viehzüchter waren, führte die Konkurrenz um das Weideland zu vielen Kriegen zwischen den zwei Völkern. Am Ende gewannen die Buren und die Xhosa verloren ihr gesamtes Siedlungsgebiet. Aus dieser extremen Bedrängnis heraus schenkten die Xhosa 1856 den Visionen des Mädchens Nongqawuse Glauben, die prophezeite, dass die Xhosa ihr verlorenes Land wiedererlangen könnten, wenn sie ihre Ernte und ihr Vieh den Ahnen opferten. Die Briten schauten den Xhosa bei dieser sinnlosen Abschlachtung zu, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Als Folge verhungerte ein Drittel aller Xhosa – der Rest musste mittellos aus dem eigenen Land fliehen, das die Briten nun mühelos für sich beschlagnahmen konnten. Die meisten Xhosa leben heute nach wie vor im Eastern Cape, ihrem traditionellen Stammesgebiet. Da es dort kaum Industrie und Arbeit gibt, ziehen viele in die südafrikanischen Großstädte. Von dort versorgen sie oftmals als Einzelverdiener die zurückgebliebene Familie. Während sich die Eltern in Kapstadt, Johannesburg oder Durban verdingen, ziehen die Großmütter, die im Eastern Cape zurückgeblieben sind, die Kinder groß. Die meisten schwarzen Südafrikaner in Kapstadt gehören – wie zum Beispiel auch Nelson Mandela – zu den Xhosa.

Swazi: Die Vorfahren der Swazi lebten bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts an der mosambikanischen Küste. Das anstrengende tropische Klima und die häufigen Malaria-Erkrankungen bewogen den damaligen König und seinen Dlamini-Clan, Richtung Süden zu ziehen. Bis zum heutigen Tag rekrutiert sich das königliche Oberhaupt der Swazi aus der Familie der Dlamini, die wichtigsten Swazi-Traditionen werden ebenso bis heute gepflegt. Dazu gehört die traditionelle Medizin, das Ncwala-Fest im Dezember, wenn der König mit seinem Hofstaat und in vollem Ornat seinen Hof verlässt, um im Angesicht seines Volkes die ersten Früchte der Ernte zu verspeisen, und der Umshlanga-Tanz im September, wenn die Frauen sich in Trance tanzen und ihre Fruchtbarkeit zelebrieren. In Swaziland leben um die eine Million und in Südafrika um die 600.000 Swazis.

Ndebele: Auch die Ndebele wanderten erst Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts nach Südafrika ein. Sie ließen sich im Nordosten von Pretoria nieder. Im 19. Jahrhundert stießen die Buren in ihr Siedlungsgebiet vor, und die Ndebele mussten sich in die umliegenden Höhlen flüchten. Die Buren versuchten zunächst, ihre Höhlen zu sprengen. Als dies misslang, belagerten sie die Höhlen von außen und warteten, bis die Ndebele ausgehungert waren. Die Überlebenden wurden zur Arbeit auf den Burenfarmen gezwungen. Die Ndebele sind in Südafrika mit einer Bevölkerung von 700.000 nur eine kleine Minderheit und leben hauptsächlich in Gauteng, Mpumalanga und Limpopo. Ihre Sprache ähnelt dem isiZulu. Ndebeles fallen in Südafrika insbesondere durch ihre bunt bemalten Häuser und farbenprächtigen Kleider auf.

Sotho-Völker: Die auf dem inneren Plateau von Südafrika lebenden Sotho unterteilen sich in Tswana (Westliche Sotho), Basotho (Südliche Sotho) und Pedi (Nördliche Sotho). Die Basotho und die Tswana (knapp 8 Millionen in Südafrika) sind sich kulturell und sprachlich sehr ähnlich. Sie haben bis etwa 1830 in im Land versprengten und voneinander unabhängigen Häuptlingstümern gelebt. Der gewiefte König Moshoesho I. vereinte sie zu einer Nation. Er zog sich während der Difaqana auf den Berg Thaba-Bosiu zurück und nahm Flüchtlinge unter der Bedingung auf, dass sie ihm bei der Verteidigung seines Landes halfen. König Moshoesho verteidigte Lesotho sogar gegen britische und burische Expansionsversuche erfolgreich. Die Basotho leben heutzutage hauptsächlich in Lesotho (1,7 Millionen) und den zwei südafrikanischen Provinzen Free State und Gauteng (3,3 Millionen). Die Tswana haben sich zum einen in der Savanne im ehemaligen Transvaal (ehemaliger Burenstaat und spätere Provinz im Nordosten Südafrikas, deren Gebiet heute unterteilt ist in Gauteng, Mpumalanga und Limpopo) und zum anderen in Botswana niedergelassen. Sie mussten während der Difaqana den Ndebele weichen, die sich von den aggressiv expandierenden Zulus abgespalten hatten. Die Transvaal-Tshwanas lebten während der Apartheidszeit in deprimierenden, voneinander abgeschnittenen infrastrukturlosen ›Homelands‹ mit dem Namen ›Bophuthatswana‹. Die Pedi unterscheiden sich von den übrigen Sotho dadurch, dass ihre Häuptlingstümer gleich von Beginn unter einem Schirmherrn zusammengefasst waren. Bekannt sind sie für ihre Hochzeitsbräuche und die lebola, den Preis, den der Bräutigam an die Familie der Braut zahlen muss. Heutzutage leben um die 4,5 Millionen Pedi in Mpumalange, Limpopo und Gauteng.

Tsonga (oder ›Shangaan‹): Als Folge der Difaqana, als Zulus Teile des Tsonga-Gebietes unterwarfen, zogen die Tsongas Richtung Norden und eroberten dort Süd-Simbabwe und Süd-Mosambik. Circa 2,3 Millionen Tsongas leben heutzutage noch in Südafrika, fast ausschließlich in der nördlichsten südafrikanischen Provinz Limpopo. Sie kommunizieren in ihrer eigenen Sprache (Xitsonga), von der es zahlreiche Dialekte gibt.

2 Coloureds (›Farbige Südafrikaner‹)

Als ›farbig‹ gelten Südafrikaner gemischter Abstammung – Menschen, die schwarze und weiße Vorfahren haben, aber auch Menschen mit asiatischen Wurzeln. Sie sind die größte und heterogenste ethnische Gruppe im Western Cape, 49 Prozent sind dort ›coloured‹. Das Westkap ist die einzige Provinz, in der schwarze Südafrikaner nicht die Mehrheit bilden. Da sich Europäer und Asiaten dort als Erstes ansiedelten und Kapstadt immer eine kosmopolitische Stadt blieb, gibt es dort auch die meisten Nachfahren gemischter Rassenzugehörigkeit.

2.1 Cape Coloureds (›Kapmischlinge‹)

Zu Apartheidszeiten wurden alle Farbigen in einer großen Gruppe zusammengefasst – egal ob europäischer, schwarzafrikanischer, indischer oder malaiisch-indonesischer Abstammung. Die Kapmischlinge sind Nachfahren weißer Siedler, schwarzafrikanischer Völker, indischer Einwanderer und importierter Sklaven aus Indonesien, Malaysia, Mozambique und Madagaskar.

Eine Untergruppierung der ›Cape Coloureds‹ sind die ›Cape Malay‹, die Nachfahren muslimisch-malaiischer Sklaven, die sich von den restlichen ›Cape Coloureds‹ durch ihre Religionszugehörigkeit (= Islam) unterscheiden. Während des 17. Jahrhunderts wurden sie vom indonesischen Archipel, dem Raum zwischen Südostasien und Australien, ans Kap verfrachtet. Kapmaleien haben nicht nur den Islam ans Kap gebracht, sondern auch die südafrikanische Küche entscheidend mitgeprägt; die südafrikanischen Klassiker Bredie, Bobotie, Sosaties und Koeksisters haben südostasiatische Wurzeln. Die meisten Cape Malays leben in Kapstadt und Umgebung und sprechen Afrikaans. Bo-Kaap ist zum Beispiel so ein typisches Cape Malay-Viertel mit vielen Moscheen. Von den etwa vier Millionen Farbigen in Südafrika sind 200.000 Cape Malay. Ein paar von ihnen sieht man die indonesisch-malaiischen Wurzeln stark an, die meisten unterscheiden sich jedoch rein äußerlich nur wenig von den übrigen Cape Coloureds. In Südafrika leben insgesamt um die 800.000 Muslime, davon 400.000 in Kapstadt. Muslime sind im Kapstädter Alltag sehr präsent.

3 Weiße Südafrikaner (9 Prozent der Gesamtbevölkerung)

Weiße Südafrikaner empfinden sich genauso als Afrikaner wie schwarze, indisch-stämmige oder farbige Südafrikaner. Ihre Geschichte auf dem Kontinent reicht 400 Jahre zurück. Die meisten Südafrikaner haben auch nur einen Pass, den südafrikanischen. Europäer stellen interessanterweise die australische oder amerikanische Nationalität eines Weißen nicht infrage, während sie weiße Südafrikaner oftmals als ›keine richtigen Afrikaner‹ ansehen.

3.1 Afrikaaner

60 Prozent aller Weißen sprechen Afrikaans als Muttersprache. Sie nennen sich Afrikaner. Im Deutschen schreibt man es als Afrikaaner mit zwei ›a‹, um es von (Schwarz-)Afrikaner zu unterscheiden. Die Afrikaaner oder Buren sind die Nachfahren der holländischen, deutschen, französischen und britischen Siedler, die im Zuge der Kolonisation durch die Niederländische Ostindien-Kompanie ans Kap gekommen sind. Sie sind aber auch zu 8 Prozent schwarzer Abstammung, wie in mehreren Genanalysen festgestellt wurde. Afrikaaner mussten sich über die Jahrhunderte nicht nur gegen die Zulu und andere schwarze Stämme, sondern auch gegen die übermächtigen Briten zur Wehr setzen. Die Briten kamen später als die Buren nach Südafrika, annektierten aber Teile des Landes und versuchten, die Buren ihrem Regierungsstil zu unterwerfen. Sie führten brutale Kriege gegen die Buren und brachten Tausende ihrer Frauen und Kinder in sogenannten ›concentration camps‹ um. Als die konservative Burenpartei, National Party, 1948 zum ersten Mal die Regierungsmacht über Südafrika erhielt, kehrten sie ›den Spieß um‹ und bauten ein rigoroses politisches System auf, in dem Anglo-Südafrikaner weitestgehend politisch entmachtet wurden, die schwarze Mehrheit unterdrückt und Afrikaans zur Amtssprache erklärt wurde.

3.2 Anglo-Südafrikaner

Die zweitgrößte Gruppe innerhalb der weißen Bevölkerung (39 Prozent) sind die Englisch-Muttersprachler oder Anglo-Südafrikaner. Die Englisch sprechenden Weißen kamen in mehreren Etappen nach Südafrika und wohnten überwiegend in den Städten. Sie prägten das architektonische und soziale Leben der Städte und beschäftigten sich insbesondere mit der Wirtschaft, dem Handel und der Industrie. Es waren vor allem Englisch sprechende Geschäftsleute, die mit dem südafrikanischen Bergbau die großen Eckpfeiler des südafrikanischen Wohlstandes aufgebaut haben.

3.3 Andere Weiße

Man wird in Südafrika auch auf viele Weiße griechischer, portugiesischer und deutscher Abstammung treffen. Außerdem lebt in Südafrika eine sehr einflussreiche, circa 85.000 Personen umfassende jüdische Gemeinde.

Die ersten jüdischen Siedler kamen bereits 1652 mit Jan van Riebeck, dem Gründervater Südafrikas, ins Land. Während der Diamanten- und Goldminenfunde Ende des 19. Jahrhunderts wanderten weitere Juden aus Europa ein, um sich eine Schlüsselrolle in der Minenindustrie und dem Handel Südafrikas zu sichern. Später folgten deutsche und litauische Juden, die vor den Pogromen in ihrer Heimat flüchten mussten, sodass die Zahl der in Südafrika ansässigen Juden während des Zweiten Weltkrieges auf 120.000 anwuchs.

4 Asian/Indian (2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung)

Ein kleiner Bevölkerungsteil sind die circa 100.000 Chinesen und 900.000 Inder im Land – im Übrigen die größte Gruppe an Indern, die außerhalb Indiens und Pakistans lebt. Die meisten indischstämmigen Südafrikaner leben in der Provinz KwaZulu-Natal an der Ostküste Südafrikas und praktizieren ihre alten Kulturen und Traditionen. Etwa 70 Prozent der indischen Bevölkerung sind Hindu, 20 Prozent Moslem und 10 Prozent Christen. In Durban prägen die Moscheen und Tempel das Stadtbild maßgeblich.

Die Inder kamen in zwei Wellen ins Land: Die ersten Inder wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Vertragsarbeiter für die Zuckerrohr-felder in Natal angeworben. Als sie nach Beendigung ihres Fünf-Jahres-Vertrages die Möglichkeit erhielten, Land zu erwerben, entschieden sich viele, in Natal zu bleiben, weil ihnen die Lebensumstände in Südafrika besser gefielen als in ihrer indischen Heimat.

Die andere Gruppe kam als sogenannte ›Schifffahrtsinder‹ (passage indians) ins Land. Sie bezahlten ihre Überfahrt selbst. Die Mehrheit dieser Inder waren Muslime und arbeiteten auf Plantagen oder ließen sich in Natal als Geschäftsleute nieder. Viele von ihnen zogen weiter nach Transvaal und in die Kapprovinz. 20 Prozent der heutigen südafrikanischen Inder sind Nachfahren jener Schifffahrtsinder.

Fettnäpfchenführer Südafrika

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