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Die Vergangenheit
ОглавлениеWenn Sie gerade Türkisch lernen und demnächst auch einmal sagen möchten »Ich habe Türkisch gelernt«, sind Sie an dieser Stelle richtig. Es gibt etliche Vergangenheitsformen im Türkischen (zwei einfache, sechs erweiterte und fünf modale Formen der Vergangenheit), von denen Sie sich aber nicht abschrecken lassen sollten, denn in diesem Buch werde ich nur auf die Vergangenheitsform eingehen, die am häufigsten vorkommt: das Präteritum.
Mit dem Präteritum bezeichnet man Ereignisse, die zum Sprechzeitpunkt abgeschlossen sind. Sie können diese Zeitform mit »Ich nahm das Buch in die Hand und lernte Türkisch« übersetzen, Sie können es aber auch mit dem deutschen Perfekt übersetzen: »Ich habe das Buch in die Hand genommen und habe Türkisch gelernt«.
Streng genommen müsste der Übersetzer auch im Präteritum bleiben (aß, las, ging), doch da im Deutschen die Zeitform Perfekt allmählich die Zeitform Präteritum verdrängt – das nennt man Sprachwandel –, wird auch bei der Übersetzung gerne Perfekt genommen. So auch in diesem Buch, bis auf wenige Ausnahmen.
Bei der Bildung des Präteritums beachten Sie die Konsonantenangleichung (nach einem stimmlosen Konsonanten folgt ein stimmloser Konsonant) und die große Vokalharmonie (also i, ı, ü oder u). Die Endung wird direkt an den Verbstamm oder an den verneinten Verbstamm angehängt. Sie ist für das Präteritum -di, -dı, -dü, -du oder -ti, -tı, -tü, -tu.
Hier finden Sie je einen Beispielsatz für die vier vokalharmonischen Varianten nach einem stimmhaften Konsonanten oder einem vokalischen Auslaut:
gelmek (gäl-mäk; kommen): Dün Türkiye'den geldi. (dün tür-ki-jä-dän gäl-di; Sie ist gestern aus der Türkei gekommen.)
uyanmak (u-jan-mak; aufwachen): Geç uyandı. (gätsch u-jan-dı; Er ist spät aufgewacht.)
dönmek (dön-mäk; zurückkehren): Dün Ankara'ya döndü. (dün an-ka-ra-ja dön-dü; Sie ist gestern nach Ankara zurückgekehrt.)
bulmak (bul-mak; finden): Para buldu. (pa-ra bul-du; Er hat Geld gefunden.)
Hier finden Sie je einen Beispielsatz für die vier vokalharmonischen Varianten nach einem stimmlosen Konsonanten:
gitmek (git-mäk; gehen, fahren): Margarete Frankfurt'a gitti. (mar-ga-rä-tä frank-fur-ta git-ti; Margarete ist nach Frankfurt gegangen/gefahren.)
kalkmak (kalk-mak; aufstehen): Erken kalktı. (är-kän kalk-tı; Sie ist früh aufgestanden.)
öpmek (öp-mäk; küssen): Thomas Ayla'yı öptü. (too-mass aj-la-jı öp-tü; Thomas hat Ayla geküsst.)
uçmak (utsch-mak; fliegen): Bugün Almanya'ya uçtu. (bu-gün al-man-ja-ja utsch-tu; Er ist heute nach Deutschland geflogen.)
Wenn Sie kein Verb, sondern ein Adjektiv oder Substantiv in die Vergangenheit setzen möchten, stellen Sie das Funktionswort idi (i-di) nach:
O hasta idi. (o hass-ta i-di; Er war krank.)
Angela genç idi. (an-gää-la gäntsch i-di; Angela war jung.)
Viel häufiger wird das Funktionswort der Vergangenheit aber »suffigiert«, das heißt als Endung an das Wort angehängt. In diesem Fall achten Sie darauf, dass ein y eingeschoben wird, wenn das Wort auf einen Vokal ausgeht. Endet das Wort auf einen Konsonanten, fällt das erste i des Wortes idi weg und der Konsonant wird angeglichen.
Natürlich werden die Vokale der Endung an die große Vokalharmonie angepasst (also i, ı, ü oder u):
O hastaydı. (o hass-taj-dı; Er war krank.)
Angela gençti. (an-gää-la gäntsch-ti; Angela war jung.)